DE291706C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

-Λ! 291706 -KLASSE 45 c. GRUPPE

Firma GEBRÜDER LESSER in POSEN. Sitzanordnung für zweirädrige Kartoffelerntemaschinen.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 27. Januar 1914 ab.

Es ist bekannt, fahrbare Auffangroste vermittels eines besonderen Rahmens drehbar auf der Laufradachse von Kartoffelerntemaschinen mit einem Wurfrad anzuordnen; außerdem ist es bei Maschinen der genannten Art bekannt, einen Sitz auf dem auf der Laufradachse drehbaren, das Schar und das Wurfrad tragenden Rahmen anzubringen.

Die Erfindung besteht darin, daß ein Sitz

ίο auf einem vom Schar und Wurfrad unabhängigen, die letzteren beiden umschließenden Rahmen angebracht ist, der am hinteren Ende ein in der vom Schar ausgehobenen Furche laufendes Stützrad trägt.

Die Anbringung einer zweckmäßigen Sitzgelegenheit ist bekanntlich besonders bei auf zwei Laufrädern ruhenden Kartoffelerntemaschinen sehr schwierig. Der feste, auf der Maschine angeordnete Sitz ist ebenso unbrauchbar wie der neben der Maschine angeordnete, da die Maschine infolge der engen Spurweite leicht kippen und den Kutscher in Lebensgefahr bringen kann. Außerdem hätte die Anbringung eines fahrbaren Sitzes an dem einen Ende der Laufradachse den Nachteil, daß sie infolge der Bodenunebenheiten und der schmalen Radspur fortgesetzt auf, und nieder gehende Bewegungen macht, die auf den Sitz übertragen werden und die ganze Maschine durch die einseitig angreifende Zugkraft der Sitzvorrichtung zur Seite, d. h. aus der Furche herausgedrängt würde. Schließlich hätte die Anbringung des Sitzes neben der Maschine noch den Übelstand, daß die Vorrichtung auf weichem, höckerigem, durch Kraut und andere Hindernisse unfahrbarem Ackerboden rollen müßte und der Kutscher auch die Arbeitswirkung der Rodewerkzeuge nicht beobachten könnte.

Besonders nachteilig für die Arbeitsweise der Kartoffelerntemaschine wäre aber die gelenkige Anordnung eines fahrbaren Sitzes am Rahmen, "dem Scharträger o. dgl. der Maschine selbst, da der zurückziehende Widerstand der Sitzvorrichtung das Schar entweder zu tief in den Erdboden hinein- oder es aus ihm herausziehen könnte, je nach der zufälligen Winkelstellung der beiden Angriffslinien, der Zugkraft der Zugtiere einerseits und der entgegengesetzt gerichteten Angriffskraft der nachgeschleppten Kutscherlast anderseits.

Alle diese Nachteile sollen gemäß der Erfindung, die auf der Zeichnung beispielsweise veranschaulicht ist, vermieden werden. Die Fig. ι und 3 zeigen eine Seitenansicht und den Grundriß der fahrbaren Sitz vorrichtung, während die Fig. 2 eine Einzelheit in größerem Maßstab und Seitenansicht zeigt.

Die beiden vorderen Enden des U-förmigen Rahmens c sind an beiden Enden der Laufradachse α angelenkt. Auf dem hinteren Ende ist der Sitz f befestigt. Unter ihm ist die Fahrrolle d in üblicher Weise so angeordnet, daß sie sich beim Wenden um die senkrechte Achse e dreht.

Durch die beschriebene Anordnung wird erreicht, daß einerseits der Bewegungswiderstand der mit dem Kutschergewicht belasteten Sitzvorrichtung die Arbeitswirkung der Rodemaschine nicht nachteilig beeinflußt, anderseits die Sitzvorrichtung die Erschütte-

rungen der Maschine nicht aufnimmt, so daß ein ruhiges und sicheres Fahren auf fester ebener Bodenfurche gewährleistet ist, wobei der Kutscher außerdem noch jederzeit schnell und bequem nach hinten vom Sitz absteigen kann.

Bei Tropenausrüstung kann über dem Sitz auch noch ein Schutzdach in beliebiger Weise Anordnung finden; dieses gehört jedoch nicht

ίο zur Erfindung.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:
   Sitzanordnung für zweirädrige Kartoffelerntemaschinen, dadurch gekennzeichnet, daß der Sitz hinten auf einem Rahmen befestigt ist, der auf der Laufradachse der Maschine frei drehbar ist, die zum Ernten dienenden Werkzeuge umschließt und am hinteren Ende ein in der von dem Schar ausgehobenen Furche laufendes Stützrad trägt.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.