DE2914130C2 - - Google Patents
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- C04B35/497—Shaped ceramic products characterised by their composition; Ceramics compositions; Processing powders of inorganic compounds preparatory to the manufacturing of ceramic products based on oxide ceramics based on vanadium, niobium, tantalum, molybdenum or tungsten oxides or solid solutions thereof with other oxides, e.g. vanadates, niobates, tantalates, molybdates or tungstates based on solid solutions with lead oxides
Description
Die meisten keramischen Dielektrika für Kondensatoren
mit einer hohen Dielektrizitätskonstante enthalten als
Grundbestandteile solche mit einer perovskiten Struktur,
wie beispielsweise Bariumtitanat (BaTiO₃), Barium
stannat (BaSnO₃) und Calciumtitanat (CaTiO₃). Abhängig
von den verschiedenen Anforderungen bei der Verwendung
des Dielektrikums in einem Kondensator wird ein zusätzliches
Element verwendet, um die Dielektrizitätskonstante
der keramischen Dielektrika zu erhöhen, welches ein Substitut
der Feststofflösung des Grundbestandteils bildet.
Mit dem Grundbestandteil vermischt sein kann eine Verbindung,
welche eine von einer perovskiten Struktur abweichende
Struktur aufweist, um die Dielektrizitätskonstante
der keramischen Dielektrika zu erhöhen. Bei
den meist gebrauchten Dielektrika wird die Dielektrizitäts
konstante wie vorstehend erwähnt erhöht. Bei einer
derartigen Erhöhung der Dielektrizitätskonstante kann
der Curiepunkt der Dielektrika eingestellt werden auf
einen Wert entsprechend der Raumtemperatur, um die
Dielektrizitätskonstante auf einen Maximalwert, von beispielsweise
4000 bis 20 000 zu bringen, was erreicht werden
kann durch ein Dielektrikum, welches einen speziellen
Grundbestandteil enthält. Die Temperaturabhängigkeit
der Dielektrizitätskonstante eines solchen Dielektrikums
wird jedoch bei Erhöhen der Dielektrizitätskonstante erhöht.
Wenn andererseits die Temperaturabhängigkeit der
Dielektrizitätskonstante vermindert wird, dann wird nach
teiligerweise der Maximalwert der Dielektrizitätskonstante
ebenfalls vermindert.
Geeignete Sintertemperaturen der zuvor erwähnten keramischen
Dielektrika liegen im allgemeinen zwischen 1200
und 1400°C. Demgemäß ist für das Sintern eine große
Wärmeenergie erforderlich. Infolge der hohen Sintertemperaturen
von 1200 bis 1400°C wird der Sinterofen stark
belastet und erodiert während des Sinterns. Dies führt
dazu, daß die Unterhaltskosten derartiger Sinteröfen
sehr hoch sind.
Der Wunsch nach kompakteren Keramikkondensatoren mit
einer verbesserten Kapazität und einer hohen Zuver
lässigkeit wird insbesondere von der Nachrichtentechnik
geäußert. Es finden bereits keramische Dünnfilmkondensatoren
von 0,1 bis 0,2 mm Dicke und keramische Vielschicht
kondensatoren Verwendung, welche aus einer Vielzahl übereinander
angeordneter Schichten bestehen, von denen jede
eine Dicke von etwa 50 µm oder weniger aufweist.
Zum Herstellen eines keramischen Vielschichtkondensators
muß der dielektrische Vielschichtkörper gesintert werden,
wenn die inneren Elektroden des Keramikkondensators bereits
im Vielschichtkörper eingesetzt sind. Da die Sinter
temperaturen konventioneller keramischer Dielektrika
über 1000°C liegt, müssen für die inneren Elektroden
Edelmetalle, wie beispielsweise Platin oder Palladium,
oder deren Legierungen verwendet werden, da nur diese
Metalle bei diesen Temperaturen im Bereich von 1300°C
den Beanspruchungen standhalten.
Der DE-OS 27 01 411 ist zu entnehmen, daß die Sinter
temperatur eines keramischen Dielektrikums mit einer
hohen Dielektrizitätskonstante vermindert werden kann
auf 1000°C oder weniger durch Verwendung einer Zusammensetzung
aus zwei Komponenten, wie beispielsweise
Pb(Fe2/3W1/3) x O₃ und Pb(Fe1/2Nb1/2)1-x O₃. Da ein der
artiger keramischer Vielschichtkondensator bei einer Sinter
temperatur von weniger als 1000°C hergestellt werden
kann, ist es gemäß der DE-OS möglich, für die Elektroden
billigere Materialien, wie beispielsweise Silber, Nickel
und Aluminium zu verwenden. Es ist auf diese Weise möglich,
Kondensatoren preisgünstiger herzustellen.
Ein keramisches Dielektrikum der eingangs genannten Art ist in der
US-PS 40 78 938 beschrieben. Seine Sinterprodukte sind Pb(Fe2/3W1/3)O₃
und Pb(Fe1/2Nb1/2)O₃. Einige der dort angegebenen Proben weisen
einen relativ hohen dielektrischen Verlustfaktor auf, wobei durch
Zusätze von SiO₂, ZnO oder NiO die Eigenschaften verbessert werden
sollen.
Die US-PS 37 75 531 beschreibt ein keramisches Dielektrikum, bei
dem die Sinterprodukte aus Pb(Mg1/3Nb2/3)O₃, PbTiO₃ und PbZrO₃ bestehen.
Dieses keramische Material dient zur Herstellung eines transparenten
ferroelektrischen Polarisators in einem elektrooptischen
System. Es findet sich kein Hinweis auf die Eignung der vorgenannten
Sinterprodukte für ein keramisches Dielektrikum zur Herstellung
von Kondensatoren.
Es besteht die Aufgabe, ein keramisches Dielektrikum vorzuschlagen,
welches bei relativ niederen Sintertemperaturen
gesintert werden kann und das
einen niederen dielektrischen
Verlustfaktor aufweist.
Auch die weiteren Eigenschaften, wie beispielsweise der
Isolationswiderstand und die Dielektrizitätskonstante
sollen verbessert werden.
Es ist weiterhin wünschenswert, daß die mit dem Dielektrikum
hergestellten Keramikkondensatoren eine geringe
Abhängigkeit des Isolationswiderstands von der Umgebungs-
und den Sintertemperaturen aufweisen und eine hohe
Durchbruchspannungsfestigkeit besitzen. Das Dielektrikum
soll insbesondere geeignet sein zum Herstellen von Kompakt-
und Vielschichtkondensatoren hoher Dielektrizitäts
konstante.
Gelöst wird die vorgenannte Aufgabe mit den kennzeichnenden Merkmalen des
Anspruchs 1. Ausgestaltungen sind den Unteransprüchen entnehmbar.
Gemäß der vorliegenden Erfindung werden die nachfolgenden
dielektrischen Zusammensetzungen vorgeschlagen, von
denen jede ein Additiv in ihrer Grundzusammensetzung
aufweisen.
A. Eine modifizierte keramische Zusammensetzung besteht
aus einer Mischung von 67,99
bis 68,58% PbO, 0,61 bis 8,51% Fe₂O₃, 1,23 bis 3,92 MgO,
und 22,27 bis 26,89% Nb₂O₅. Alle diese Prozentangaben
sind Gewichtsprozent, bezogen auf das Gesamtgewicht
der Grundzusammensetzung. Weiterhin ist enthalten
Pb(Mn2/3W1/3)O₃ in einem Anteil von 0,05 bis 5,0 Ge
wichtsprozent, bezogen auf 100 Gewichtsteile der Grund
zusammensetzung.
B. Eine modifizierte keramische Zusammensetzung weist
eine Mischung auf von 67,99
bis 68,58% PbO, 0,61 bis 8,51% Fe₂O₃, 1,23 bis 3,92%
MgO und 22,27 bis 26,89% Nb₂O₅. Alle diese Prozentangaben
sind Gewichtsprozent bezogen auf das Gesamtgewicht
der Grundzusammensetzung. Weiterhin ist enthalten
Pb(Mn1/2W1/2)O₃ in einem Anteil von 0,05 bis 5,0 Ge
wichtsprozent, bezogen auf 100 Gewichtsteile der Grund
zusammensetzung.
C. Eine modifizierte keramische Zusammensetzung besteht
aus einer Mischung von 67,99
bis 68,58% PbO, 0,61 bis 8,51% Fe₂O₃, 1,23 bis 3,92%
MgO und 22,27 bis 26,89% Nb₂O₅. Ebenfalls handelt es
sich wieder um Gewichtsprozente bezogen auf die Grund
zusammensetzung. Weiterhin ist enthalten Pb(Mn1/3Ta2/3)O₃
in einem Anteil von 0,05 bis 5,0 Gew.-%, bezogen auf
100 Gewichtsprozent der Grundzusammensetzung.
D. Ein modifiziertes keramisches Dielektrika weist die
Grundzusammensetzung 67,99 bis 68,58% PbO, 0,61 bis
8,51% Fe₂O₃, 1,23 bis 3,92% MgO und 22,27 bis 26,89%
Nb₂O₅ auf. Wie zuvor, handelt es sich hierbei um Ge
wichtsprozente, basierend auf das Gewicht der Grundzu
sammensetzung. Weiterhin ist enthalten MnO in einem Betrag
von 0,001 bis 1,0 Gew.-%, bezogen auf 100 Ge
wichtsteile der keramischen Grundzusammensetzung.
E. Eine modifizierte keramische Zusammensetzung enthält
eine Grundzusammensetzung aus 67,99 bis 68,58% PbO,
0,61 bis 8,51% Fe₂O₃, 1,23 bis 3,92% MgO und 22,27
bis 26,89% Nb₂O₅. Weiterhin ist enthalten Pb(Mn1/3Nb2/3)O₃
in einem Anteil von 0,05 bis 5,0 Gew.-%, bezogen auf
100 Gewichtsteile der keramischen Grundzusammensetzung.
F. Ein modifiziertes keramisches Dielektrikum besteht
aus einer Grundzusammensetzung aus 67,99 bis 68,58%
PbO, 0,61 bis 8,51% Fe₂O₃, 1,23 bis 3,92% MgO und
22,27 bis 26,89% NbH₂O₅. Weiterhin ist enthalten Li₂O
mit 0,01 bis 2,0 Gew.-%, bezogen auf 100 Gew.-% der
Grundzusammensetzung.
G. Ein modifiziertes keramisches Dielektrikum hat eine
Zusammensetzung aus 67,99 bis 68,58% PbO, 0,61 bis
8,51% Fe₂O₃, 1,23 bis 3,92% MgO und 22,27 bis 26,89%
Nb₂O₅. Wie oben, handelt es sich jeweils um Gew.-%, bezogen
auf die keramische Grundzusammensetzung. Weiterhin
ist enthalten mindestens ein Teil der Cr₂O₃ und
CeO₂ enthaltenden Gruppe in einem Anteil von 0,05 bis
2,0 Gew.-% bezogen auf 100 Gewichtsprozente der Grund
zusammensetzung.
Die Eigenschaften und die Ausführungsbeispiele der keramischen
Dielektrika gemäß der vorliegenden Erfindung
werden nachfolgend erläutert.
Jedes keramische Dielektrikum mit einer hohen Dielektrizitäts
konstante gemäß der vorliegenden Erfindung
kann gesintert werden bei einer niederen Temperatur im
Bereich von 800° bis weniger als 1000°C. Beträgt der
PbO Anteil im keramischen Dielektrikum mehr als 68,58 Gew.-%,
dann muß das Dielektrikum gesintert werden bei
einer Temperatur über 1000°C. Liegt andererseits der
PbO Anteil unterhalb von 67,99 Gew.-%, dann ist die
Dielektrizitätskonstante zu gering, um das keramische
Dielektrikum praktisch verwenden zu können. Der Isolations
widerstand nimmt ab, wenn der Fe₂O₃ Anteil über
8,5 Gew.-% ansteigt. Andererseits nimmt die Dielektri
zitätskonstante
ab und die Sintertemperatur wird erhöht,
wenn der Fe₂O₃ Anteil unter 0,61 Gew.-% abnimmt.
Liegt der MgO Anteil über 3,92 Gew.-%, dann steigt die
Sintertemperatur an und die Dielektrizitätskonstante
nimmt ab. Liegt dagegen der MgO Anteil unter 1,23 Gew.-%,
dann nimmt der Isolationswiderstand ab und der dielektrische
Verlust (tan δ) zu. Es hat sich weiterhin gezeigt,
daß bei einem Nb₂O₅ Anteil von über 26,89%
die Dielektrizitätskonstante zu gering wird, während
der Isolationswiderstand abnimmt, wenn weniger als
22,27% Nb₂O₅ vorhanden sind. Hieraus ist ersichtlich,
daß sich eine hohe Dielektrizitätskonstante und ein
hoher Isolationswiderstand, weiterhin eine geringe
Sintertemperatur und ein geringer dielektrischer Verlustfaktor
ergibt, wenn das keramische Dielektrikum besteht
aus 67,99 bis 68,58% PbO, 0,61 bis 8,5%
Fe₂O₃, 0,61 bis 3,92% MgO und 26,89 bis 22,27% Nb₂O₅.
Diese Zusammensetzung entspricht einer neuen Feststofflösung
auf dem Feld der keramischen Dielektrika, d. h.
einer Feststofflösung mt 5 bis 70 mol%
Pb(Fe1/2Nb1/2)O₃ und 30 bis 95 mol% Pb(Mg1/3Nb2/3)O₃.
Dieses keramische Dielektrikum kann gesintert werden
bei einer Temperatur von unter 1000°C. Die relative
Dielektrizitätskonstante (ε s ), welche in der vorliegenden
Anmeldung einfach als Dielektrizitätskonstante
bezeichnet wird, liegt zwischen 6000 und 14 000,
ist also hoch. Der dielektrische Verlustfaktor tan δ
liegt zwischen 0,1 und 2,1%, ist also gering. Bei
einer bevorzugten Zusammensetzung mit 68,26 bis 68,58%
PbO, 0,61 bis 4,88% Fe₂O₃, 2,47 bis 3,92% MgO und
24,39 bis 26,89% Nb₂O₅ ist der dielektrische Verlustfaktor
1,3% oder weniger bei 1 KHz und der Isolations
widerstand ist größer als 10¹⁰ Ω. Der Isolationswider
stand bezieht sich auf den Widerstand eines Keramikkörpers
mit einer Dicke von näherungsweise 0,5 mm.
Dieser Widerstandswert wird gemessen bei 20°C, wenn ein
dielektrischer Strom von 500 Volt an den Keramikkörper
angelegt wird.
Durch Beigabe bestimmter Mengen von Additiven, wie
Pb(Mn2/3W1/3)O₃, Pb(Mn1/2W1/2)O₃,
Pb(Mn1/3Ta2/3)O₃, MnO, Pb(Mn1/3Nb2/3)O₃, Li₂O₃, Cr₂O₃
und CeO₂ zur Grundzusammensetzung kann dielektrische
Verlustfaktor und der Isolationswiderstand vermindert
werden auf einen Wert unterhalb desjenigen der Grund
zusammensetzung. Wenn der Anteil dieser Additive den
Maximalbetrag übersteigt, wie er bei der Beschreibung
der modifizierten keramischen Dielektrika erwähnt ist,
dann wird die Dielektrizitätskonstante ε s nachteilig
vermindert und der dielektrische Verlustfaktor tan δ
und der Isolationswiderstand werden beide vermindert auf
einen Wert unter demjenigen, wie er für ein keramisches
Dielektrikum brauchbar ist.
Es hat sich gezeigt, daß die Zugabe der vorgenannten
Additive einen Einfluß auf die elektrischen Eigenschaften
wie ε s und tan δ des keramischen Dielektrikums hat.
Es hat sich gezeigt, daß die Zugabe von Li₂O in einer
Menge, größer als vorstehend angegeben, zu einem Anwachsen
der Sintertemperatur führt.
Eine modifizierte keramische Zusammensetzung mit
Pb(Mn2/3W1/3)O₃ kann gesintert werden bei einer Temperatur
unter 1000°C, wobei dieses Dielektrikum eine Dielektri
zitätskonstante von ε s von näherungsweise 5000 bis
13 000, einen dielektrischen Verlustfaktor tan δ bei
1 KHz von 0,07 bis 2,0% und einen Isolationswiderstand
von 7×10¹⁰ oder mehr aufweist. Der Anteil des Additivs
liegt zwischen 0,05 und 0,5 -Gew.-% und
die Grundzusammensetzung besteht vorzugsweise aus
68,35 bis 68,58% PbO, 0,61 bis 3,67% Fe₂O₃, 25,10
bis 26,89% Nb₂O₅ und 2,88 bis 3,92% MgO. Liegt der
Additivanteil und die Grundzusammensetzung in den vorerwähnten
bevorzugten Grenzen, dann ist der dielektrische
Verlustfaktor tan δ bei 1 KHz 0,5% oder weniger
und der Isolationswiderstand liegt bei 10¹¹ Ω oder
mehr.
Bei einem weiteren modifizierten keramischen Dielektrikum
mit Pb(Mn1/2W1/2)O₃ liegt die Sintertemperatur unter
1000°C, die Dielektrizitätskonstante e s liegt
näherungsweise zwischen 5000 und 13 000, der dielektrische
Verlustfaktor tan δ liegt zwischen 0,07 und 2,0%
und der Isolationswiderstand hat einen Wert von
7×10¹⁰ oder mehr. Der Additivanteil liegt
zwischen 0,05 und 0,5 Gew.-% und die Grundzu
sammensetzung besteht vorzugsweise aus 68,35 bis
68,58% PbO, 0,61 bis 3,67% Fe₂O₃, 25,10 bis 26,89%
Nb₂O₅ und 2,88 bis 3,92% MgO. Liegt der Additivanteil
und die Grundzusammensetzung in den vorgenannten bevorzugten
Bereichen, dann ist der dielektrische Verlust
faktor tan δ bei 1 KHz maximal 1%, während der Isolations
widerstand mindestens 10¹¹ Ω beträgt. Bei einer
Grundzusammensetzung von 68,5 bis 68,6% PbO, 0,61 bis
1,0% Fe₂O₃, 26,0 bis 26,89% Nb₂O₅ und 3,5 bis 3,92%
MgO ist der dielektrische Verlustfaktor tan δ bei
1 KHz geringer als 0,1%.
Eine weitere modifizierte keramische Zusammensetzung
mit Pb(Mn1/3Ta2/3)O₃ weist eine Sintertemperatur von
unter 100°C, eine Dielektrizitätskonstante ε s von
näherungsweise 4900 bis 12 000, einen dielektrischen
Verlustfaktor tan δ bei 1 KHz von 0,1 bis 1,6% und
einen Isolationswiderstand von 4×10¹¹ Ω oder mehr
auf.
Ein modifiziertes keramisches Dielektrikum mit MnO
hat eine Sintertemperatur von weniger als 1000°C, eine
Dielektrizitätskonstante ε s von näherungsweise 5200
bis 12 600, einen dielektrischen Verlustfaktor tan w
bei 1 KHz von 0,2 bis 1,1%, einen Isolationswiderstand
von 1×10¹⁰ bis 1×10¹¹ Ω. Der Additivanteil
beträgt vorzugsweise 0,001 bis weniger als 0,5 Gewichts
teile. Liegt der Additivanteil innerhalb des bevorzugten
Bereichs, dann ist der dielektrische Verlustfaktor
tan δ bei 1 KHz näherungsweise 1% oder weniger.
Bei einem modifizierten Dielektrikum mit Pb(Mn1/3Nb2/3)O₃
weist er eine Sintertemperatur von weniger als 1000°C auf.
Der dielektrische Verlustfaktor ε s beträgt näherungsweise
4200 bis 11 000, der dielektrische Verlustfaktor
tan δ bei 1 KHz liegt zwischen 0,1 und 0,9% und der
Isolationswiderstand weist Werte von 2×10¹⁰ bis
4×10¹¹ auf. Der Additivanteil liegt vorzugsweise
zwischen 0,05 und 0,5 Gew.-%. Liegt der Additivanteil
im vorgenannten Bereich, dann ist der dielektrische
Verlustfaktor tan δ bei 1 KHz 0,2% oder weniger und
der Isolationswiderstand ist größer als 10¹¹ Ω.
Ein modifiziertes keramisches Dielektrikum mit Li₂O
hat eine Sintertemperatur von weniger als 1000°C, eine
Dielektrizitätskonstante ε s von näherungsweise 4700
bis 12 800, einen dielektrischen Verlustfaktor tan δ
bei 1 KHz von 0,3 bis 1,5% und einen Isolationswiderstand
von 3×10¹⁰ bis 6×10¹¹ Ω. Der Additivanteil
liegt vorzugsweise zwischen 0,05 und 0,1 Gewichtsteilen.
Liegt der Additivanteil innerhalb dieses Bereichs,
dann ist der dielektrische Verlustfaktor tan w bei 1 KHz
maximal 0,7% und der Isolationswiderstand beträgt
mindestens 1×10¹¹ Ω.
Bei einer modifizierten Zusammensetzung mit Cr₂O₃,
und/oder CeO₂ ist die Sintertemperatur unter 1000°C,
die Dielektrizitätskonstante ε s liegt näherungsweise
zwischen 5600 und 13 600, der dielektrische Verlustfaktor
tan δ bei 1 KHz ist 0,2 bis 2,8% und der Iso
lationswiderstand liegt zwischen 6×10⁹ und 8×10¹¹ Ω.
Der Anteil der Additive liegt bevorzugt zwischen 0,05
und 0,5 Gew.-%. Die Grundzusammensetzung besteht vorzugsweise
aus 68,17 bis 68,58% PbO, 0,61 bis 6,10%
Fe₂O₃, 23,68 bis 26,89% Nb₂O₅ und 2,05 bis 3,92% MgO.
Liegt der Additivanteil und die Grundzusammensetzung
innerhalb der vorgenannten Grenzen, dann ist der dielektrische
Verlustfaktor tan δ bei 1 KHz 2,0% oder
weniger und der Isolationswiderstand 3×10¹⁰ Ω oder
mehr. Bei einer Grundzusammensetzung mit 68,5 bis
68,58% PbO, 0,61 bis 1,0% Fe₂O₃, 26,0 bis 26,89%
Nb₂O₅ und 3,0 bis 3,92% MgO beträgt die Dielektrizitätskonstante
13 000 und der dielektrische Verlustfaktor
tan δ bei 1 KHz ist geringer als 0,5%.
Die keramische Zusammensetzung gemäß der vorliegenden
Erfindung weist einen hohen Isolationswiderstand auf
und kann deshalb zur Herstellung hochspannungsfester
Kondensatoren verwendet werden. Das keramische Material
kann weiterhin in den Kondensatoren als Dünnfilm mit
einer Dicke von 30 bis 40 µm verwendet werden. Der
hohe Isolationswiderstand ist nützlich bei der Lösung
des Problems der Elektromigration, welche eine Verschlechterung
der Eigenschaften eines Kondensators bewirken
kann, indem Ionen des keramischen Materials
unter der Wirkung einer angelegten Spannung von der
Kondensatorelektrode ins keramische Material wandern.
Die Additive gemäß der vorliegenden Erfindung führen zu
modifizierten keramischen Dielektrika, bei denen die
Dielektrizitätskonstante, der dielektrische Verlustfaktor
und der Isolationswiderstand gleich oder besser
ist als bei der Grundzusammensetzung, während die
Sintertemperatur bei diesen modifizierten Dielektrika
erniedrigt werden kann gegenüber derjenigen der Grund
zusammensetzung.
Eine für Kondensatoren wesentliche Eigenschaft ist
eine gewünschte geringe Abhängigkeit der Dielektrizitätskonstante
von der Temperatur. Die Dielektrizitätskonstante
der Grundzusammensetzung nimmt um nicht mehr
als näherungsweise 55% ab, wenn die Temperatur von der
Raumtemperatur auf -25°C erniedrigt wird. Die Dielektrizitätskonstante
wird erhöht oder vermindert, wenn
die Temperatur von Raumtemperatur auf 85°C erhöht
wird, wobei die Veränderung nicht größer als näherungsweise
50% ist. Die Gesamtveränderung bei der oben erwähnten
Temperaturzu- und abnahme übersteigt nicht
näherungsweise 80% und liegt vorzugsweise bei 70%.
Durch die Zugabe von Additiven, wie beispielsweise
Pb(Mn1/3Nb2/3)O₃, Pb(Mn1/2Ta2/3)O₃ und MnO kann dieser
Bereich weiter vermindert werden, d. h. die Temperatur
abhängigkeit wird stabilisiert.
Eine wesentliche Eigenschaft bei keramischen Materialien,
welche PbO enthalten, besteht in der Verhinderung des
Verdampfens von PbO während des Sinterns. Dieser
Effekt kann verhindert werden durch Zugabe von Mangan
enthaltenden Additiven, welche somit zur Stabilisierung
des Sinterprozesses beitragen.
Die keramischen Materialien gemäß der vorliegenden
Erfindung können wie nachfolgend beschrieben herge
stellt werden. Pulver der
entsprechenden Metalloxyde wird unter Verwendung einer
Kugelmühle miteinander vermischt. Danach wird dem
Pulver ein Binder zugefügt und das Pulver wird beispielsweise
in Scheibenform vorgepreßt. Die Scheiben
werden gesintert bei einer Temperatur von 800 bis
weniger als 1000°C über eine Dauer von 1 bis 2 Stunden.
Die Sinterung erfolgt in einem Magnesia-Keramikofen.
Jede Scheibe wird mit Silber, Nickel oder Aluminium
elektroden platiert. Anstelle der Metalloxyde
können auch Metallcarbonate verwendet werden.
Gemäß einem Beispiel werden Bleioxyd PbO, Magnesium
oxyd MgO, Eisenoxyd Fe₂O₃, Nioboxyd Nb₂O₅, Mangan
oxyd MnO, Wolframoxyd WO₃, Lithiumoxyd Li₂O, Chrom
oxyd Cr₂O₃ und Ceriumoxyd CeO₂ in Pulverform und in
einer Menge vermischt, so daß sich eine keramische Zusammensetzung
ergibt, wie in Tabelle 1 gezeigt. Diese
Oxydmischung dient als Rohmaterial für das keramische
Material und wird vermischt in einer Schüssel mit einem
organischen Harz unter feuchten Bedingungen, danach
vorgesintert in einem Temperaturbereich von 700
bis 850°C über eine Dauer von 2 Stunden. Zwischen den
Pulvern tritt folglich eine chemische Reaktion auf. Das
gesinterte Pulver, dessen Bestandteile miteinander reagiert
haben, wird zerkleinert in feine Teilchen mit
einem Durchmesser von einigen µm und diese Teilchen
werden abermals miteinander vermischt, so daß
eine Pulvermischung erhalten wird. Ein bestimmter Anteil
eines Binders aus Polyvinylalkol wird dem Pulver
hinzugefügt und diese Mischung sodann zu Tabletten ver
preßt,
wobei die Tabletten einen Durchmesser von 16,5 mm und
eine Dicke von 0,6 mm aufwiesen. Diese Tabletten wurden
unter Luftabschluß in einem Ofen gesintert, wobei verhindert
wurde, daß die Bleikomponente von den Tabletten
abdampft. Die Endsinterung wurde 2 Stunden lang durchgeführt.
Danach wurden Silberelektroden auf jede Seite
der Tabletten aufgebracht. Diese Keramikkörper mit den
beiden Elektroden wurden bezüglich ihrer elektrischen
Eigenschaften vermessen, d. h. bezüglich der Dielektrizitätskonstante
ε s bei 1 KHz und 20°C, des dielektrischen
Verlustfaktors tan δ bei 1 KHz und 20°C und 85°C,
des Isolationswiderstandes IR, der Temperaturabhängigkeit
der Dielektrizitätskonstante ε s bei 1 KHz und bezüglich
des spezifischen Widerstandes w×Ω-cm bei
20°C. Die Temperaturabhängigkeit wurde gemessen bei
-25°C und +85°C auf der Basis der Raumtemperatur von
20°C als Standardwert. Die gemessenen Resultate sind
in Tabelle 1 wiedergegeben. Die mit einem Sternchen
versehenen Beispiele sind Kontrollproben und die Kom
ponenten A und B bezeichnen Pb(Fe1/2Nb1/2)O₃ und
Pb(Mg1/3Nb2/3)O₃.
Die Sintertemperaturen der Proben 1 bis 12 und die
Temperaturabhängigkeit der Dielektrizitätskonstante
ist in Tabelle 2 gezeigt.
Die Sintertemperaturen der anderen, nicht in den Tabellen 2
und 3 erwähnten Proben sind nachfolgend angegeben.
Die Sintertemperaturen der Kontrollproben betrug
1000°C. Die Sintertemperatur der Proben gemäß
der Erfindung mit Pb(Mn2/3W1/3)O₃ und Pb(Mn1/2W1/2)O₃
lag im Bereich zwischen 850 und 950°C. Die Sintertemperatur
der Proben gemäß der Erfindung mit
Pb(Mg1/3Nb2/3)O₃, MnO, Pb(Mn1/3Nb2/3)O₃, Cr₂O₃ und
CeO₂ lag im Bereich zwischen 850 und 950°C. Die Sinter
temperatur der Proben mit Pb(Mn1/3Ta2/3)O₃ lag im Bereich
zwischen 700 und 850°C.
Die Proben mit der Zusammensetzung nach Probe 6 und
eine Kontrollprobe mit 63,63 mol% Pb(Fe1/2Nb1/2)O₃
- 35,82 mol% Pb(Fe2/3W1/3)O₃ - 0,65 mol% Pb(Mn1/3Nb2/3)O₃
wurden gesintert bei 900, 950, 1000 und 1080°C. Der
Isolationswiderstand dieser Proben wurde gemessen. Die
Meßresultate sind in Tabelle 4 wiedergegeben.
Der Isolationswiderstand der Probe 6 und der oben erwähnten
Kontrollprobe wurde gemessen bei 20, 40, 60,
80 und 100°C. Die Meßergebnisse sind in Tabelle 5 ange
geben.
Sintertemperatur lag bei 950°C.
Claims (17)
1. Keramisches Dielektrikum einer Grundzusammensetzung, die
eine feste Lösung von Pb(Fe1/2Nb1/2)O₃ von einer Mischung
aus PbO, Fe₂O₃ und Nb₂O₅ enthält, dadurch gekennzeichnet,
daß die Mischung 67,99% bis 68,58% PbO,
0,61% bis 8,51% Fe₂O₃, 22,27% bis 26,89% Nb₂O₅ und zusätzlich
MgO mit einem Anteil von 1,23% bis 3,92% enthält,
wobei die Prozentangaben auf das Gesamtgewicht der Grund
zusammensetzung bezogen sind, die aus Pb(Fe1/2Nb1/2)O₃
und Pb(Mg1/3Nb2/3)O₃ besteht.
2. Keramisches Dielektrikum nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Mischung aus 68,26
bis 68,58% PbO, 0,61 bis 4,88% Fe₂O₃, 2,47 bis 3,92%
MgO und 24,39 bis 26,89% Nb₂O₅ besteht.
3. Keramisches Dielektrikum nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß es weiterhin Pb(Mn2/3W1/3)O₃
in einem Anteil von 0,05 bis 5,0 Gewichtsteilen, bezogen
auf 100 Gewichtsteile der Grundzusammensetzung, enthält.
4. Keramisches Dielektrikum nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der Anteil von
Pb(Mn2/3W1/3)O₃ zwischen 0,05 und 0,5 Gewichtsteilen liegt und
die Mischung aus 68,35 bis 68,58% PbO, 0,61 bis 3,67%
Fe₂O₃, 25,10 bis 26,89% Nb₂O₅ und 2,88 bis 3,92% MgO
besteht.
5. Keramisches Dielektrikum nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß es weiterhin Pb(Mn1/2W1/2)O₃
in einem Anteil von 0,05 bis 5,0 Gewichtsteilen, bezogen
auf 100 Gewichtsteile der Grundzusammensetzung, enthält.
6. Keramisches Dielektrikum nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, daß der Anteil von
Pb(Mn1/2W1/2)O₃ zwischen 0,05 und 5,0 Gewichtsteilen liegt und
die Mischung aus 68,35 bis 68,58% PbO, 0,61 bis 3,67%
Fe₂O₃, 25,10 bis 26,89% Nb₂O₅ und 2,88 bis 3,92% MgO
besteht.
7. Keramisches Dielektrikum nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Mischung aus 68,5
bis 68,6% PbO, 0,61 bis 1,0% Fe₂O₃, 26,0 bis 26,89%
Nb₂O₅ und 3,5 bis 3,92%MgO besteht.
8. Keramisches Dielektrikum nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß es weiterhin Pb(Mn1/3Ta2/3)O₃
in einem Anteil von 0,05 bis 5,0 Gewichtsteilen, bezogen
auf 100 Gewichtsteile der Grundzusammensetzung, enthält.
9. Keramisches Dielektrikum nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß es weiterhin MnO in
einem Anteil von 0,001 bis 1,0 Gewichtsteilen, bezogen
auf 100 Gewichtsteile der Grundzusammensetzung, enthält.
10. Keramisches Dielektrikum nach Anspruch 9, dadurch
gekennzeichnet, daß der MnO Anteil zwischen
0,001 und 0,5 Gewichtsteilen liegt.
11. Keramisches Dielektrikum nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß es weiterhin Pb(Mn1/3Nb2/3)O₃
in einem Anteil von 0,05 bis 5,0 Gewichtsteilen, bezogen
auf 100 Gewichtsteile der Grundzusammensetzung, enthält.
12. Keramisches Dielektrikum nach Anspruch 11, dadurch
gekennzeichnet, daß der Anteil von
Pb(Mn1/3Nb2/3)O₃ zwischen 0,05 und 0,5 Gewichtsteilen liegt.
13. Keramisches Dielektrikum nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß es weiterhin Li₂O
in einem Anteil von 0,01 bis 2,0 Gewichtsteilen, bezogen
auf 100 Gewichtsteile der Grundzusammensetzung, enthält.
14. Keramisches Dielektrikum nach Anspruch 13, dadurch
gekennzeichnet, daß der Li₂O Anteil zwischen
0,05 und 0,1 Gewichtsteilen liegt.
15. Keramisches Dielektrikum nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß es mindestens einen
Teil der aus Cr₂O₃ und CeO₂ bestehenden Gruppen in
einem Anteil von 0,05 bis 2,0 Gewichtsteilen, bezogen
auf 100 Gewichtsteile der Grundzusammensetzung, enthält.
16. Keramisches Dielektrikum nach Anspruch 15, dadurch
gekennzeichnet, daß der Anteil von Cr₂O₃
und/oder CeO₂ zwischen 0,05 und 0,5 Gewichtsteilen liegt und
die Mischung aus 68,17 bis 68,58% PbO, 0,61 bis 6,10%
Fe₂O₃, 23,68 bis 26,89% Nb₂O₅ und 2,05 bis 3,92% MgO
besteht.
17. Keramisches Dielektrikum nach Anspruch 16, dadurch
gekennzeichnet, daß die Mischung aus 68,5
bis 68,58% PbO, 0,61 bis 1,0% Fe₂O₃, 26,0 bis 26,89%
Nb₂O₅ und 3,0 bis 3,92% MgO besteht.
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D2 | Grant after examination | ||
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