DE288716C

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Info

Publication number: DE288716C
Application number: DENDAT288716D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 288716 -' KLASSE 47g. GRUPPE

Rohrbruchventil für Flüssigkeiten mit doppelt konischer Düse.

Zusatz zum Patent 272629.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 9. Januar 1915 ab. Längste Dauer: 26. März 1927.

Die Erfindung betrifft ein Rohrbruchventil für Flüssigkeiten nach Art des in der Patentschrift 272629 beschriebenen Ventils.

Der Erfindung gemäß dient die die Ein-■ schnürung der Durchflußleitung bildende doppelt konische Düse zugleich als Abschlußventil für die Durchflußleitung. Vorteilhaft wird die doppelt konische Düse innerhalb des die Bewegung der Düse hervorrufenden Kolbens angeordnet, wobei der Kolben zwecks Ermöglichung der Einstellung des das Ventil bei normalen Betriebsverhältnissen offen haltenden Federdruckes einstellbar auf der Düse angeordnet werden kann. Das der Erfindung entsprechende Rohrbruchventil kann in der Hauptsache für Hauswasserleitungen und für Ölleitungen auf Schiffen Anwendung finden, ist aber auch für sonstige Zwecke und Flüssigkeiten von Vorteil. .

Auf der Zeichnung ist eine Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes im Querschnitt dargestellt. Das Gehäuse α des Rohrbruchventils ist mit einem Deckel b versehen. In das Gehäuse ist verschiebbar die doppelt konische Düse c eingesetzt. Diese doppelt konische Düse bildet zugleich den Ventilkegel, der sich zwecks Abschlusses der Leitung auf den Ventilsitz d aufsetzt. Dieser Ventilsitz ist fest im Gehäuse α angebracht.

Auf der doppelt konischen Düse bzw. dem Ventilkegel c ist mittels Gewinde ein in dem Gehäuse dicht geführter Kolben f angeordnet, gegen den sich eine Feder g stützt, die mit ihrem anderen Ende auf dem Gehäuseansatz h aufruht. In diesem Gehäuseansatz ist die doppelt konische Düse dicht geführt. Der Kolben f wird auf der doppelt konischen Düse mittels der Gegenmutter i festgestellt. Der Gehäuseansatz h ist mit einer oder mehreren Öffnungen k versehen, die eine Verbindung zwischen dem Raum unter dem Kolben f und dem hinter der Abschlußstelle liegenden Teil der Rohrleitung herstellen. Weiterhin ist die engste Stelle der doppelt konischen Düse mit dem Raum unter dem Kolben f durch öffnungen I verbunden. Zur Verbindung des Raumes über dem Kolben mit der Zuöußleitung dienen Öffnungen m. Das Zuflußrohr η und das Abflußrohr 0 sind mit dem Gehäusedeckel bzw. dem Gehäuse selbst durch die Überwurfmuttern p verbunden. Statt dessen könnten an dem Gehäuse und dem Gehäusedeckel auch Flanschen angebracht werden, die zur Verbindung mit den Zufluß- und Abflußleitungen dienen.

Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende: In dem Raum über dem Kolben f herrscht der Einströmungsdruck, in dem Raum unter dem Kolben der infolge teilweiser Umwandlung des Druckes in Geschwindigkeit geringere Druck der engsten Stelle der doppelt konischen , Düse. Bei normalen ' Betriebsver-

hältnissen, d. h. also der normalen Geschwindigkeit in der Leitung, genügt der Druck der Feder g zum Ausgleich des auf der Oberseite des Kolbens herrschenden Überdruckes. Bei einem Rohrbruch dagegen vergrößert sich die Geschwindigkeit und infolgedessen die Druckdifferenz zwischen Wasserzufluß und der engsten Stelle. Sodann genügt der auf der oberen Kolbenseite herrschende größere Überdruck, um den Kolben und mit ihm die doppelt konische Düse gegen die Wirkung der Feder g nach unten auf den Ventilsitz zu pressen und so das Ventil zum Abschluß zu bringen. Durch das aus der öffnung k ausströmende Wasser wird nach Wiederinstandsetzung der verletzten Leitung ein Druckausgleich zwischen den beiden Seiten des Ventils geschaffen, so daß durch den Druck der Feder g die doppelt konische Düse wieder in ihre

obere Lage, d. h. also, das Ventil in die Öffnungslage übergeführt wird.

Solange ein Druckausgleich zwischen den beiden Ventilseiten bei geschlossenem Ventil nicht stattgefunden hat, genügt der auf dem Ventil lastende Überdruck, um das Ventil geschlossen zu halten.

Die öffnung k könnte gegebenenfalls mit einem sich nach unten öffnenden Rückschlagventil versehen werden, das den oben erwähnten Druckausgleich nach Wiederinstandsetzung der Leitung zuläßt, dabei aber ein Rückströmen der Flüssigkeit in den Raum unter dem Kolben f verhindert, so daß der bei Rohrbruch in dem Kolbenraum entstehende Unterdruck und damit die Schließkraft voll zur Wirkung gelangen kann.

Die im vorstehenden benutzten Ausdrücke oben und unten sind nur beispielsweise der Einfachheit halber angewandt, während selbstverständlich das Ventil auch wagerecht oder aber in umgekehrter Richtung angewandt werden kann.

Claims

Patent-An Sprüche:

1. Rohrbruchventil für Flüssigkeiten mit doppelt konischer Düse nach Patent 272629, dadurch gekennzeichnet, daß die die Einschnürung der Durchflußleitung bildende doppelt konische Düse (c) zugleich als Ab-Schluß ventil für die Leitung dient.

2. Rohrbruchventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die doppelt konische Düse innerhalb des die Bewegung der Düse hervorrufenden Kolbens (f) angeordnet ist.

3. Rohrbruchventil nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben zur Einstellung des das Ventil bei normalen Betriebsverhältnissen offen haitenden Federdruckes verstellbar auf der Düse angeordnet ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.