DE48499C

DE48499C - Selbstthätige Umsteuerung für Flüssigkeitsmesser

Info

Publication number: DE48499C
Application number: DE188848499D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1887-09-23
Filing date: 1888-08-28
Publication date: 1889-10-11

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT

KLASSE 42: Instrumente.

Die auf der Zeichnung der Patentschrift No. 44739 vom 23. September 1887 dargestellte Construction bezieht sich auf einen nicht selbst- j thätigen Apparat, welcher nach jedem Durchfliefsen einer bestimmten Menge der zu messenden Flüssigkeit so lange geschlossen bleibt, bis man mit der Hand den Umschalter G umdreht.

Die vorliegende, durch Fig. 6, 7, 8, 9, 10 und ti, Blatt I, dargestellte Construction bezieht sich dagegen auf einen Apparat, bei welchem die Umschaltungen selbstthätig durch einen eigenartigen Mechanismus erfolgen, welcher in Blatt II in gröfserem Mafsstabe und in verschiedenen Stellungen noch speciell dargestellt ist. Diejenigen Theile des in der Haupt-Patentschrift dargestellten Apparates, welche in der Construction Blatt I in derselben' Weise wirken, sind mit denselben Buchstaben bezeichnet; zu bemerken ist jedoch, dafs die Regulirung L jetzt am Einlauf angebracht ist und dadurch erfolgt, dafs das Rohr L mit mehr oder weniger Löchern 0 versehen wird; ferner, dafs das Rücklaufventil M nun am Auslauf E verlegt, durch das Sicherheitsventil P unterstützt ist, welches bei Undichtigkeit von M die Flüssigkeit durch H" HH A" in D zurücklaufen läfst, um eine Ueberspannung der Membrane zu verhindern, und endlich, dafs der Luftkanal J mit einem Luftventil N endet, welches den Durchgang der Flüssigkeit nicht gestattet. Das einfache Gewichtsventil Q dient zur Verhinderung der Ueberschreitung der einmal festgestellten Maximalleistung des Apparates.

Der selbstthätige Umschalter G' besteht aus zwei an einem gleicharmigen Waagebalken R hängenden Ventilen S' und S", deren zugehörige Ventilsitze T' und T" als leicht bewegliche Kolben angeordnet sind, welche durch ihr eigenes Gewicht in ihre tiefste Lage von selbst fallen können. Am Mittelarm R'" des Waagebalkens R ist eine Feder U angebracht, um die Bewirkung der Umschaltung zu erleichtern bezw. zu unterstützen, und gleichzeitig, um auf die jeweilig zu verschliefsende Ventilöffnung einen solchen Druck auszuüben, welcher das Dichthalten sichert. Die Achse des Waagebalkens R wirkt durch Hebelübertragung oder einfache Verzahnung (Fig. 10) auf ein Zählwerk K, wodurch jede Umschaltung selbstthätig registrirt wird.

Die selbstthätige Umschaltung selbst erfolgt wie folgt:

Sei als Anfangsstellung die Stellung Fig. 6, Blatt I (s. Stellung I, Blatt II), genommen, wobei der Kolben B in seine oberste Lage B¹ angelangt, die Austrittsöffhung E' soeben verschlossen hat. Der Druck der von D kommenden Flüssigkeit überpflanzt sich in diesem Moment durch H' H H'" auf den beweglichen Ventilsitz T' und hebt denselben sammt Ventil S' und Hebelarm R' aufwärts, jedoch ohne dafs

das Ventil S' vorerst den Sitz verläfst. Erst bei Stellung II, Blatt II, wo der Mittelarm R'" seine Mittelstellung überschritten und wo die Feder U, welche dabei ihre Wirkungsrichtung geändert, die genügende Kraft erlangt hat, um die Widerstände, welche mit der Uebertragung der Bewegungen auf das Zählwerk K verbunden sind, allein zu überwinden, verläfst das Ventil S' seinen Sitz T¹, während im gleichen Moment die Ventilöffnung bei T" durch S" verschlossen wird (Stellungen III und IV). Es ist zu beachten, dafs bei diesem Vorgang jede gefährliche Stellung (d. h. der sogen, todte Punkt) beseitigt ist, und ferner, dafs der Ventilsitz T", welcher bei Stellung II infolge seines eigenen Gewichtes sich in seiner tiefsten Lage befindet, ein zu frühzeitiges Abschliefsen, welches der Umschaltung hinderlich sein könnte, nicht verursachen kann. Ist nun auch die specifische Belastung des Ventilsitzes T" in Stellung III und IV gröfser als der specifische Druckverlust, den die Flüssigkeit beim Durchfliefsen durch den Apparat erleidet, so mufs der Kolben seine oberste Lage (Fig. 6) auch verlassen, um während des nunmehrigen Durchfliefsens der Flüssigkeit durch H' H H"' T allmälig und entsprechend dem Quantum zu fallen, bis er die Stellung Fig. 8 erreicht und die Austrittsöffnung H' verschliefst. Der Druck der Flüssigkeit pflanzt sich dann von D durch E' und E" auf T" fort und der für R' S¹ T soeben erläuterte Vorgang erfolgt jetzt in ähnlicher Weise für R" S" T", d. h. es folgen nach einander die Stellungen V, VI und I u. s. w Als Hauptvortheil obiger selbstthätiger Um-' schaltung wird hervorgehoben: ihre Einfachheit, ihre freie Beweglichkeit und insbesondere, dafs. dieselbe gleich sicher arbeitet bei einem tropfweisen Durchfliefsen, wie bei der Maximalleistung des Apparates.

Claims

Patent-Anspruch:

Ein Flüssigkeitsmesser der durch Patent No. 44739 geschützten Art, sofern bei demselben die Umsteuerung selbstthätig durch den Flüssigkeitsdruck dadurch erfolgt, dafs beim jedesmaligen Abschliefsen der einseitigen Abflüsse durch den Kolben unter Vermittelung eines Waagebalkens mit umkippender Belastung Ventile geöffnet und geschlossen werden, deren zugehörige Ventilsitze derart kolbenartig beweglich angeordnet sind, dafs der Umschalter selbst bei tropfenartigem Durchflufs stets hinreichend über die Gleichgewichtslage durch den Flüssigkeitsdruck bewegt wird.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.