DE51094C - Einrichtung zur Druckentlastung von Wasserleitungsröhren - Google Patents
Einrichtung zur Druckentlastung von WasserleitungsröhrenInfo
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Classifications
-
- E—FIXED CONSTRUCTIONS
- E03—WATER SUPPLY; SEWERAGE
- E03B—INSTALLATIONS OR METHODS FOR OBTAINING, COLLECTING, OR DISTRIBUTING WATER
- E03B7/00—Water main or service pipe systems
- E03B7/07—Arrangement of devices, e.g. filters, flow controls, measuring devices, siphons or valves, in the pipe systems
- E03B7/071—Arrangement of safety devices in domestic pipe systems, e.g. devices for automatic shut-off
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 8B: Wasserleitung.
Pätentirt im Deutschen Reiche vom 23. Juni 1889 ab.
Gegenstand vorliegender Erfindung ist eine Einrichtung, um Flüssigkeitsleitungen, insonderheit
Druckwasserleitungen, wahrend der Zeit, in der kein Wasser aus ihnen entnommen wird,
von dem Drucke zu entlasten und damit die Rohre für längere Zeit brauchbar zu erhalten,
als dies bei bekannten Druckleitungen stattfindet. Ferner bezweckt die vorliegende Einrichtung,
Druckleitungen an geeigneter Stelle selbstthätig abzuschliefsen, wenn an irgend
einem hinter der Abschlussteile liegenden Rohrtheil ein Bruch entsteht.
Dieser Zweck wird dadurch erreicht, dafs man an* geeigneter Stelle, bei Wasserleitungen z. B.
vortheilhaft dicht hinter dem Wassermesser, ein Differentialventil einschaltet und den Hauptabflufs
aus diesem Ventil mit dem Leitungsstrang verbindet, an dem die verschiedenen Auslafshähne oder Ventile angeordnet sind,
dagegen den Ausflufs über dem Differentialkolben bezw. über der Differentialscheibe durch
ein ein hydraulisches Gestänge bildendes enges Hülfsrohr mit jedem der Auslässe in Verbindung
setzt, so dafs jeder Adslafs sowohl mit dem Raum über, als auch unter dem Kolben
des Differentiälventils in Verbindung steht.
Auf beiliegender Zeichnung zeigt Fig. 1 schematisch die Ansicht einer mit der Neuerung versehenen
Wasserleitung, Fig. 2 eine Einrichtung zum Entlasten der Druckleitung während der
Nichtbenutzung der Wasserleitung und Fig. 3 eine Einrichtung zum selbstthätigen Abschliefsen
der Hauptleitung bei eintretendem Rohrbruch. Die Fig. 4 bis 6 zeigen Gonstructionseinzelheiten.
Dicht hinter dem Wassermesser a, Fig. 1,
ist das Differential ventil A in die Hauptleitung B eingeschaltet. Die Construction dieses Ventils
ist gleichgültig, und ist in den Fig. 2,4 bis 6 ein solches als Beispiel dargestellt. Der Ventilkegel
b, Fig. 2 und 4, ist mit dem Kolben c fest verbunden. Der Kolben besitzt einen
gröfseren Durchmesser als die Ventilkegelabschlufsfläche und ist mit einem Dichtungsring
c1 versehen, so dafs er wasserdicht in dem Ventilobertheil gleiten kann. Der Raum oberhalb
des Kolbens c steht durch den Kanal d mit dem Wasserzuflufs in Verbindung und enthält
aufserdem noch einen engen Auslafsstutzen e, an den das enge Hülfsrohr C, welches gleich
den bei pneumatischen Leitungen angewendeten Rohren sein kann, angeschlossen ist: Dieses
Hülfsrohr C ist nun neben dem Hauptstrang bis zum höchsten Auslafs verlegt und sämmtliche
Auslässe sind durch Abzweigungen/ mit dem Hülfsrohr C verbunden. In dem Anschlufsende
jedes Auslasses ist ein Ventilkegel g eingeschaltet. Ist nun ein Auslafs, z. B. der
Zapfhahn jD, geöffnet, so hebt das Druckwasser den Ventilkegel b des Differentialventils
hoch, da durch Oeffnung des Hahnes D das Wasser aus dem Raum über dem Kolben c
entweichen kann. Sobald aber Hahn D geschlossen ist, schliefst sich auch Ventil g an
demselben, da das Druckwasser durch Kanal dd und Hülfsrohr C den Hahn anfüllt und auf
die gröfsere Fläche des Ventils g wirkt, dasselbe also schliefst. Gleichzeitig schliefst sich
aber auch das Ventil b, da nunmehr auf den Kolben c ein gröfserer Druck von oben
als von unten wirkt. Da nun das Haupt-
leitungsrohr B sowohl von dem Wassermesser, als auch von dem Hülfsrohr C vollständig abgeschlossen
ist, so steht es nur unter dem Drucke der von ihm eingeschlossenen Wassersäule, während das Hülfsrohr C noch den
vollen Druck der Strafsenleitung auszuhaken hat. Dieses Hülfsrohr ist aber von ganz bedeutend
gröfserer Widerstandsfähigkeit als das Hauptrohr B, weil es, um seine Herstellung
zu ermöglichen, eine zu seiner lichten Weite unverhältnifsmäfsig starke Wandung erhalten
' mufs.
Die in Fig. 2 dargestellte Einrichtung entlastet also wohl die Druckleitung, bietet aber
,keine Sicherheit gegen Wasserschaden beim Platzen des Rohres B. Eine Einrichtung, welche
diesen Schutz gewährt, ist in Fig. 3 und 5 dargestellt. Das Differentialventil A ist im Grofsen
und Ganzen das in Fig. 2 und 4 dargestellte, doch ist hier der Kolben c gleich oder kleiner
als die Abschlufsfläche des Ventilkegels b; aufserdem
trägt er noch an seiner oberen Druckfläche eine Fangvorrichtung, um den Ventilkegel
b in seiner Schlufsstellung (Fig. 5) festzuhalten. -
Ist der Hahn D, Fig. 3, geöffnet, so schiebt das Wasser der Druckleitung den Ventilkegel b
in die Höhe und dieser verbleibt auch bei geschlossenem Hahn in dieser Stellung, da der
von oben auf dem Kolben c lastende Druck gleich oder geringer als der von unten auf ihn
wirkende ist. Ist die Packung c1 sehr stark
angezogen, so kann der Kolben c sogar einen gröfseren Durchmesser als die Ventildichtungs-■
fläche haben; doch ist stets zu beachten, dafs der von oben auf den Kolben c wirkende
Druck nicht im Stande sein darf, bei dichter Leitung den Kolben c nach unten zu schieben.
Die Ventile g, Fig. 2, können in den Hähnen D angeordnet sein, sie können aber auch fehlen,
wie dies in Fig. 3 angenommen ist. Bricht nun das Hauptleitungsrohr B z. B. bei X, so nimmt
der Druck unter dem Ventilkegel b sofort ab, weil ein Ausflufs geschaffen ist. Da aber der
Druck über dem Kolben c derselbe bleibt oder doch nicht sofort mitsinkt, so wird der KoI-.
ben c niedergeschoben und der keilförmig endende Stift h tritt, durch Feder i gezwungen,
über das gleichfalls keilförmig gebildete Ende des Kolbenzapfens /, Fig. 5. Der Ventilkegel b
wird also mit der Kraft niedergedrückt erhalten, welche sich aus der durch die Keilwirkung
vergrößerten Stärke der Feder i ergiebt. Ist demnach die Feder i richtig gewählt, so wird
das Differentialventil bei eintretendem Rohrbruch nicht nur geschlossen, sondern auch fest
und sicher geschlossen erhalten.
Die Auslässe geben dann kein Wasser, und aus dem Bruch der Rohrleitung kann nur so
viel Wasser ausfliefsen, als das Hauptrohr B Inhalt hat.
Ist ldie Bruchstelle ausgebessert, so wird die
Feder i mit der Hand zurückgezogen, und da der Stift h mit der Feder i verbunden ist, so
wird auch dieser zurückgezogen. Das Druckwasser hebt das Ventil b wieder und schiebt
den Kolben c "hoch, so dafs der Zuflufs zu den Auslässen wieder frei und das Differentialventil
zum neuen Arbeiten bereit'ist.
Anstatt das Hülfsrohr C nur bis zur Höhe des höchsten Auslasses zu führen und die einzelnen
Auslässe auf dieser Strecke mit demselben zu verbinden, kann man das Hülfsrohr C
auch bis zum höchsten Auslafs und darauf wieder abwärts bis zum niedrigsten Auslafs
führen (Fig. 3 punktirt), wobei dann aber die Auslässe mit dem fallenden Hülfsstrang verbunden
sein müssen. In diesem Falle mufs der Kolben c zur Ventilfläche, dem dauernd
auf ihm lastenden Druck der Wassersäule entsprechend, klein gewählt werden.
Will man bei einer Anlage die Rohrleitung sowohl während des Nichtgebrauches entlasten,
als auch eine Sicherung gegen Wasserschaden bei Rohrbruch anordnen, so hat man nur
nöthig, die beiden Arten der Differentialventile, wie solche beispielsweise in den Fig. 4 und 5
gezeichnet sind, zu verbinden (s. Fig. 6). In dieser Figur ist das Ventil A aufser bei Rohrbruch
immer geöffnet. Der Kolben c ist also gleich oder kleiner als die Ventildichtungsfläche
und ist mit der Fangvorrichtung I h i versehen. Ventil A1 ist dagegen das Entlastungsventil.
Kolben c ist also gröfser als die Ventildichtungsfläche. Der kleine Stutzen e
ist hier mit dem Kanal d des Ventils A1 direct verbunden, so dafs das Druckwasser durch
Kanal d des Ventils A über den Kolben dieses Ventils und von da direct über den Kolben
des Ventils A1 strömt. An Ventil A1 ist dann
wieder das Hülfsrohr C angeschlossen:
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Einrichtung zur Druckentlastung von Wasserleitungsröhren, gekennzeichnet durch die Verbindung eines in die Hauptleitung (B) eingeschalteten Differentialventils (A) mit einer Nebenleitung (C) in der Art, dafs bei geöffnetem Auslafs (D) die Flüssigkeit sowohl aus der Haupt-, als auch aus der Nebenleitung ausfliefst, zum Zwecke, durch selbstthätiges Absperren des Zuflusses zur Hauptleitung diese von Druck zu entlasten und Rohrbruchschäden zu verhüten.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE51094T | 1889-06-23 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE51094C true DE51094C (de) | 1890-03-08 |
Family
ID=325890
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE188951094D Expired DE51094C (de) | 1889-06-23 | 1889-06-23 | Einrichtung zur Druckentlastung von Wasserleitungsröhren |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE51094C (de) |
-
1889
- 1889-06-23 DE DE188951094D patent/DE51094C/de not_active Expired
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