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Steuervorrichtung für Druckwasserzapfanlagen Die Erfindung bezieht
sich auf Steuervorrichtungen für mit Druckwasser betriebene Brennstoffzapfanlagen
nach Patent 482 52o und hat eine Einrichtung zum Gegenstande, die es entsprechend
den Vorschriften der Wasserwerke unmöglich macht, daß das für den Betrieb benutzte
Wasser aus irgendwelchen Gründen in das Wasserleitungsnetz zurücktritt. Weitere
Verbesserungen beziehen sich auf Einrichtungen, die das Entleeren der Steuervorrichtung
von Wasser bei Frostgefahr ermöglichen.
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In den Zeichnungen, die eine Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes
beispielsweise veranschaulichen, stellt Fig. z die Gesamtanlage in schematischer
Weise dar, während Fig. 2 die Steuervorrichtung selbst in senkrechtem Schnitt und
größerem Maßstab veranschaulicht.
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In Fig. r ist entsprechend der Darstellungsweise der Hauptpatente
mit A der unterirdische Lagerbehälter bezeichnet, an dessen oberen Teil sich die
zur Zapfstelle B führende Förderleitung a anschließt. In den Behälter A ist außerdem
die mit einem Ablaßhahn i ausgerüstete Druckwasserzuführungsleitung c eingeführt,
und zwischen diese und die Druckwasserspeiseleitung d ist die als Ganzes mit C bezeichnete
selbsttätige Steuervorrichtung eingeschaltet, auf die sich die Verbesserungen gemäß
der Erfindung beziehen. Die Steuervorrichtung C, die im Gegensatz. zum Hauptpatent
in waagerechter Lage eingebaut ist, umfaßt, wie Fig. 2 erkennen läßt, im wesentlichen
zwei Hauptteile, den eigentlichen automatisch arbeitenden Steuerapparat Cl und ein
mit diesem zusammenwirkendes, von Hand zu bedienendes Steuerventil C.. Die Bedienung
dieses Ventils erfolgt vorzugsweise mittels eines in einer Rohrleitung verlegten.
.über Rollen g bis in die Nähe der Zapfstelle B geführten Seil- oder Kettenzuges
h.
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Der Steuerapparat C 1 umfaßt ein drei Hauptkammern i, 2 und 3 einschließendes
Gehäuse mit einem Anschlußstutzen 5, der mit der zum Lagerbehälter führenden Druckwasserleitung
c durch ein Rohr 5a in Verbindung steht, und einem Anschluß 6 für den Wasserablauf.
Die Verschraubung 5b des Stutzens 5 ist mit vier nach innen vorspringenden
Ansätzen 5c versehen, die einer Scheibe 5d als Auflage dienen. Nach oben ist der
Hub der Scheibe durch einen ringsum laufenden Ansatz des Stutzens 5 begrenzt. Die
Scheibe ist in der Mitte mit einem engen Loch 5e versehen, so daß in der Pfeilrichtung
Wasser nur langsam und in kleiner Menge vom Lagerbehälter her in die Steuervorrichtung
Cl eindringen kann, während der Wasserdurchgang in umgekehrter Richtung (vgl. punktierte
Lage der Scheibe 5d) in keiner «'eise gehindert wird.
Im Innern
des die Kammern i, 2, 3 enthaltenden Gehäuses ist eine Biegehaut 14 angebracht,
die die Karnmerri i und 2 voneinander trennt und sich zeitweise auf einen nach oben
vorspringenden Rand 15 auflegt, der mit der Wand des Gehäuseteils i einen Ringraum
16 bildet. An diesen schließt sich der ins Freie führende Stutzen 6 an. Die Biegehaut
ist durch eine Schraube 20 mit einem Kolben 17 verbunden, der durch eine Feder i9
nach rechts gedrängt wird. Der Umfangsteil dieses Kolbens ist mitÖffnungen 18 versehen.
Die die Biegehaut mit dem Kolben verbindende Schraube 2o hat eine zentrale Bohrung
21, in der eine Spindel 22 verschiebbar ist, die unter dem Einfluß einer Feder 23
steht und am oberen Ende einen Bund 2.I, am unteren einen Bund 25 besitzt.
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Mit dem Kolben 17 ist durch eine Spindel 26 ein Ventil 27 verbunden,
das vom Kolben bei seiner Bewegung nach rechts mitgenommen wird und hierbei die
in der die Kammern i und 3 voneinander trennenden Zwischenwand 28 vorgesehenen Durchtrittsöffnungen
29 durch Aufsetzen der Dichtungsscheibe 3o auf den Dichtungsrand 31 abschließt.
Die untere Gehäusekammer 3 steht mit der Druckwasserzuleitung d durch eine in der
Zeichnung nicht sichtbare einstellbare Drosselstelle in Verbindung.
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Von der Druckwasserspeiseleitung d, die auf der Unterseite bei 79
mit einem Entleerungshahn versehen ist, führt eine Leitung 13 zu einer Bohrung
13b, die in einer Wand 51 vorgesehen ist. Diese Wand trennt eine vierte Kammer 2b
von der Kammer :2 ab. An die Bohrung 13 b schließen sich Querbohrungen 13c
und 8a an, von denen die letztere durch ein Ventil 12, die erstere durch .ein Ventil
52 überwacht wird. Die Bohrung 811 stellt die Verbindung mit der Kammer 2, die Bohrung
13a diejenige mit der Kammer 2b her. Die Bohrung 13b enthält am unteren Ende ein
Rückschlagventil7q., das einen in die Kammer 2 führenden Kanal 75 überwacht. Das
Ventil 12 wird durch die obenerwähnte Spindel 22, die unter dem Druck einer Feder
23 steht, gesteuert. In die Wand 51 ist ferner ein Ventil i i eingebaut, von dem
sich ein Betätigungsstift 69 nach rechts durch die Ventilöffnung io in die Kammer
2b erstreckt und das die Verbindung zwischen dieser Kammer und der Kammer :2 vermittelt.
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Das Ventil 52, dessen Spindel in einem Stutzen 54. des Apparatgehäuses
geführt ist, wird durch eine Feder 55 auf seinen Sitz gedrückt. Die Betätigung des
Ventils 52 erfolgt durch Vermittlung eines bei 56 in der Kammer 2b gelagerten Hebels
57, der an einem Bunde 59 der Ventilspindel anliegt und durch einen Mitnehmer 58
entgegen der Wirkung der Feder 55 nach rechts bewegt werden kann, wobei das Ventil
52 sich öffnet und die Druckwasserleitung d über die Leitungen 13, 13b, 13e mit
der Kammer 2b verbindet. Der Mitnehmer 58 bildet das Führungsstück des Wasserauslaßventils
72. Die Spindel 61 des Ventils 72 bildet mit der Ventilöffnung einen Ringspalt 6o.
Auf dem freien Ende ist die Spindel 61 an einem Stutzen des Gehäuses geführt. Eine
Feder 63 hat das Bestreben, das Ventil 72 in seine Schließlage zu drängen. Durch
den Spalt 6o steht die Kammer 2b, wenn das Ventil 72 offen ist, mit einem in die
freie Atmosphäre mündenden Austrittsstutzen 9 in Verbindung.
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An einem Ansatz 64 des Führungsstückes der Ventilspindel 61 liegt
eine Nase 65 des bei 74. gelagerten Hebels 66 an, der durch die Kette k mit dem
in der Nähe der Zapfstelle B befindlichen Betätigungsorgan in Verbindung steht.
Das Gewicht dieses Hebels hält das Ventil 72 normalerweise offen.
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Die Spindel des Ein- und Auslaßventils i i ist am freien Ende mit
zwei Bunden versehen, zwischen die der eine Arm 37 eines innerhalb der Kammer 2
gelagerten Gewichtshebels 24 greift, dessen anderer Arm an der Schraube 2o der Biegehaut
14. anliegt. Außerdem steht das Ventil i i durch seinen Stift 69 unter dem Einfluß
des Mitnehrners 58 des Ventils 72.
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Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende: In der in Fig. 2 veranschaulichten
Ruhelage ist das Hauptventil 27 geschlossen und der Kolben 17 mit der Biegehaut
14. so weit nach rechts bewegt, daß die zum Lagerbehälter führende Wasserleitung
c über 5, i, 18, 16 mit dem Auslaufstutzen 6 in Verbindung steht. Infolgedessen
kann das Benzin aus der Förderleitung a in den Lagerbehälter zurücksinken. Ferner
ist das Ein- und Auslaßventil i i sowie das Auslaßventil 72 geöffnet, während
das Einlaßventil 52 und das Zusatzeinlaßventil 12 geschlossen sind. Der Hebel
66 befindet sich in der dargestellten Lage.
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Die Einleitung des Zapfens erfolgt nach Öffnen des Benzinzapfhahnes
bei B dadurch, daß durch Ziehen am Seil la der Hebel 66 angehoben wird, wobei unter
dem Einfluß der Feder 63 das Auslaßventil 72 geschlossen und das Einlaßventi152
geöffnet wird. Infolgedessen dringt das Steuerwasser aus der Leitung 13 über die
Kammer 2b und das Ein-und Auslaßventil i i in die obere Kammer 2 ein und verschiebt
die Biegehaut 14 nach links, wodurch die Leitung c von dem Ablaufstutzen 6 abgesperrt
und gleichzeitig das Hauptventi127 geöffnet wird. Infolgedessen strömt jetzt Wasser
aus der Druckwasserleitung d über die sie mit der Kammer 3 verbindende
Drosselstelle
entsprechend der dort möglichen Durchlaßmenge in den Lagerbehälter A ein und treibt
das Benzin aus. Ist der Zapfv organg eingeleitet, so kann das Seil lt losgelassen
und dadurch der Hebel 66 wieder in die Ausgangslage gesenkt werden, ohne daß das
Zapfen unterbrochen wird, weil jetzt das Zusatzeinlaßventil 12 geöffnet und das
Ein- und Auslaßventil i i unter dem Einfluß des Gewichtshebels 37 geschlossen ist,
so daß der Druck in der oberen Kammer 2 aufrechterhalten bleibt.
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Die Beendigung des Zapfens durch Schließen des Zapfhahnes hat zugleich
auch eine völlige Druckentlastung des Lagerbehälters und Absperrung der Druckwasserleitung
zur Folge, wie es in Fig. 2 für die Ruhelage dargestellt ist, weil die hierbei im
Lagerbehälter vorübergehend zustande kommende Druckerhöhung, die sich im Sinne des
Druckes der Feder i9 auswirkt, das Anheben der Biegehaut 1 4. veranlaßt, wodurch
die Leitung c über den Ringkanal 16 mit dem Ablaufstutzen 6 bzw. der Außenluft verbunden,
die Druckwasserleitung d mittels des Ventils 27 hingegen abgesperrt wird. Hierbei
wird zugleich durch den Schraubring 2o der Biegehaut 14. durch Vermittlung des Hebels
37 das Ein- und Auslaßventil r_ i geöffnet, durch welches das in der oberen Kammer
2 befindliche Wasser nach dem Wasserauslaßventil72 und in die Ablaufleitung 9 abfließt.
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Die in den Stutzen 5 eingebaute Drosselvorrichtung läßt, wie bereits
erwähnt, das beim Zapfen aus der Steuervorrichtung C1 austretende Druckwasser widerstandslos
über die Leitung C in den Lagerbehälter eindringen. Wird dieser mit Benzin nachgefüllt,
so läßt man das Abwasser durch den Hahn i abfließen. Dabei können in die Kammer
i der Vorrichtung Cl nur die sehr kleinen Wassermengen gelangen, die die enge Öffnung
5c der Drosselscheibe 5d durchläßt, da die Scheibe schon bei der geringsten Strömung
von den sie stützenden Vorsprüngen 5c abgehoben und gegen ihren oberen Sitz gedrückt
wird.
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Da beim Einfüllen von Benzin sowie auch in den Betriebspausen die
Biegehaut i.1 die Verbindung der Kammer i mit dem Ablaufstutzen 6 freigibt, ist
die Kammer i von Luft erfüllt; sie läßt deshalb die aus der engen Öffnung 5E der
Drosselscheibe kommenden geringen Abwassermengen durch den Auslaufstutzen 6 abfließen.
Das Abwasser kann also niemals bis zu der vom Hauptventil 27
überwachten Öffnung
29 steigen, da deren Zulaufkante 81 über der überlaufkante 82 der Einmündung des
Stutzens 5 liegt. Die zum Zapfen, d. h. zur Einführung von Druckwasser aus der Leitung
d in die zum Lagerbehälter führende Leitung c erforderliche Absperrung der Kammer
i gegenüber dem Ablaufrohr 6 mit Hilfe der Biegehaut 14. kann nur vor sich gehen,
wenn in der Leitung d ein Druck vorhanden ist, der genügt, um bei Ausbreitung in
die Kammer 2 die Biegehaut 14. entgegen der Wirkung der Feder i9 durchzudrücken,
wobei das Hauptventil 27 geöffnet wird und damit Druckwasser über die Leitung 5a
in die zum Lagerbehälter führende Leitung c einläßt. Schwindet der Druck in der
Leitung d während des Zapfens, so v-ird selbsttätig auch die Kammer 2 drucklos,
weil diese über das durch den Mitnehmerhebel 2-., 37 offen gehaltene Ventil 12 mit
der Leitung d verbunden ist. Hierdurch wird die Umstellung der Steuervorrichtung
in die in Fig.2 veranschaulichte Ruhelage selbsttätig ausgelöst, wie es auch sonst
bei Beendigung jedes Zapfvorganges geschieht.
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Für die Entleerung der Frischwasserleitung d bei Frostgefahr ist das
Ablaßventil 79 vorgesehen, durch das sich auch der Inhalt der engen Druckwasserleitung
13 mit entleert, wenn der Hebel 66 vorübergehend angehoben, d. h. in die Anlaßstellung
gebracht wird. Dabei wird nämlich durch Vermittlung des Mitnehmers 58 das Ventil
52 geöffnet, das aus der in der Ruhelage mit Luft gefüllten Kammer 2b über 13e,
13b Luft in die Leitung 13 eintreten läßt. Auch die Kammer 2 entleert sich in der
Ruhelage selbsttätig, weil das Ventil i i geöffnet ist und den Ablauf der in der
Kammer 2 enthaltenen Flüssigkeit in die Kammer 2b gegen Luftaustausch zuläßt. In
der Kammer 2b kann sich die Flüssigkeit nicht ansammeln, weil sie mit dem Ablaufstutzen
9 dauernd Verbindung hat.