Die Erfindung betrifft ein Fahrzeug oder einen Behälter, insbesondere Eisenbahngüterwagen, mit einem
Dach und jeweils mindestens zwei bewegliche Wandteile enthaltenden Seitenwänden, deren Wandteile
in Schließstellung in einer gemeinsamen Ebene angeordnet, mittels einer Betätigungseinrichtung, z. B.
drehbar gelagerter Führungen, in eine vor der gemeinsamen Ebene liegende Verschiebeebene
schwenkbar und in dieser Ebene in Fahrzeug- oder Behälterlängsrichtung verschiebbar gehalten sind.
Güterwagen oder Behälter (Container) der gattungsgeir.äßen
Art sind durch die DE-PS 16 05 032 bekannt. Die Wandteile der Schiebewände werden vor ihrem
Längsverschieben in eine vor der Schließebene liegende Verschiebeebene geschwenkt, so daß ein leichtes
öffnen auch dann gewährleistet ist, wenn sich das Ladegut, zumeist Stückgut, bei der Fahrt versetzt hat.
Nachteilig ist allerdings das feste Dach dieser Wagen oder Behälter, das einem Be- und Entladen durch einen
Kran entgegensteht.
Zum durch die DE-AS 24 34 267 repräsentierten Stand der Technik gehören ferner solche Güterwagen,
bei denen die Ladefläche durch portalartig ausgebildete und teleskopartig ineinanderschiebbare Hauben abgedeckt
ist. Diese Güterwagen, deren Ladefläche für einen bequemen Zugang von den Seiten und von oben
abschnittsweise freigelegt werden kann, dienen vorwiegend dem Transport von schwerem Ladegut (z. D. große
Blechrollen), das auf der Ladefläche festgelegt wird. Für die Beförderung von S:ückgik sind diese Wagen
weniger geeignet, weil bei einem Ladegutversatz ein öffnen der Hauben erschwert sein kann. Weiter besteht
der Nachteil, daß im Hinblick auf das Verschieben auch der kleinsten Haube der gesamte Laderaum entsprechend
den Abmessungen dieser Haube eingeschränkt ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Fahrzeug oder den Behälter der gattungsgemäßen Art
unter Beseitigung der aufgezeigten Nachteile zu verbessern, bei dem also insbesondere ein möglichst
großer Laderaum und ein bequemer, auch bei Ladegutversatz erzielbarer Zugang von den Seiten und
von oben geschaffen werden sollen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Wandteile mit insgesamt das Fahrzeug- oder
Behälterdach bildenden, sich jeweils in Länge eines Wandteiles erstreckenden Dachabschnitten zu einer
Einheit derart verbunden sind, daß die Dachabschnitte bei in Verschiebeebene befindlichen Wandteilen ebenfalls
eine das Längsverschieben zulassende Lage einnehmen=
Nach einer Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, daß jeder Dachabschnitt von einer
einteiligen Dachschale gebildet ist, die an ihren Längsseiten jeweils eine derart gestaltete gelenkige
Verbindung mit den zugeordneten Wandteilen aufweist, daß b°i Schwenkbewegungen der beiden in Fahrzeugoder
Bshälterquerrichtung gegenüberliegenden Wand-
teile diese Dachschale eine Hubbewegung erfährt. Zum öffnen des so gestalteten Fahrzeuges oder Behälters
werden die gegenüberliegenden Wandteile zusammen mit der zugehörigen Dachschale über das oder die
weiteren in Schließstellung befindlichen Wandteilpaare mit Dachschalen geschoben.
Eine besonders einfache, funktions- und fertigungsmäßig günstige Verbindung zwischen der Dachschale
und den Wandteilen besieht gemäß einer nächsten Ausgestaltung der Erfindung darin, daß die gelenkige
Verbindung einen von der Betätigungseinrichtung beaufschlagten, sich in Länge der Dachschale und des
Wandteiles erstreckenden Schwenkkörper enthält, der an einer Längsseite mit der Dachschale und an der
anderen Längsseite mit dem Wandteil verbunden ist.
Im Hinblick auf eine festigkeitsmäßig vorteilhafte, insbesondere torsionssteife Ausbildung des Schwenkkörpers
sieht ein weiteres Erfindungsmerkmal vor, daß der Schwenkkörper aus einem Hohlprofil mit darin
befindlichen Aussteifungen besteht.
Um die bereits aufgrund der Gestaltung des durchlaufenden Schwenkkörpers erzielte Abdichtung
zwischen der Dachschale und den Wandteiles noch zu verbessern, liegt es ferner im Wesen der Erfindung, daß
die Dachschale und der Wandteil mit leistenformigen Ansätzen versehen sind, die jeweils mit entsprechenden
Ansätzen des Schwenkkörpers im Sinne einer Labyrinthdichtung zusammenwirken.
Um die angehobene Dachschale und die ausgeschwenkten Wandteile in einfacher Weise zu stabilisieren,
sieht ein nächster Gedanke der Erfindung vor, daß die Dachschale und die Wandteile im Bereich der
Schwenkkörper angeordnete Flansche aufweisen, die in angehobener Lage der Dachschale und ausgeschwenkter
Stellung der Wandteile gegen die jeweiligen Schwenkkörper abgestützt sind.
Nach einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen Lösung besteht jeder Dachabschnitt aus
an den in Fahrzeug- oder Behälterquerrichtung gegenüberliegenden Wandteilen angeformten Hälften,
die in geschlossener Stellung in Längsmitte zusammentreffen. Von einem beispielsweise zwei Wandteile pro
Seitenwand aufweisenden Fahrzeug oder Behälter kann entweder durch Längsverschieben eines Wandteiles mit
Dachhälfte ein Viertel der Ladefläche oder durch Längsverschieben der gegenüberliegenden Wandteile
mit ihren Pachhälften die halbe Ladefläche freigelegt werden.
Um eine solche Schiebewand-Dach-Ausbildung auf möglichst kleinen Wegen aus- oder einschwenken zu
können, besteht ein ergänzendes Merkmal der Erfindung darin, daß die Hälften jeweils einen in Längsrichtung
angeordneten vertikalen Steg aufweisen, von denen jeder von einem an den Enden eines Spreizhebels
gelagerten Rollenpaar umgriffen wird.
Eine besonders irn Hinblick auf einen größtmöglichen
Laderaum günstige Gestaltung der Dachabschnitte ist gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung
dadurch erreicht, daß die Dachabschnitte von den Wandteilen ausgehend nach oben hin geneigt und im
weiteren in Richtung auf die Fahrzeug- oder Behälterlängsmitte mit horizontalen Bereichen ausgebildet sind.
Durch die Erfindung steht vorteilhaft ein Fahrzeug oder Behälter mit optimal großem Laderaum zur
Verfugung, der im geöffneten Zustand von den Seiten und von oben frei zugänglich ist Für beispielsweise das
Fahrzeug ist somit ein betrieblicher Einsatz sowohl im Sinne eines gedeckten als auch offenen Güterwagens
möglich.
Die Erfindung ist im weiteren anhand in der Zeichnung prinzipartig dargestellter Ausführungsbeispiele
näher erläutert Es zeigt
F i g. 1 einen Güterwagen im Querschnitt,
F i g. 2 einen Ausschnitt des oberen Bereiches des Güterwagens nach F i g. 1, im vergrößerten Maßstab,
Fig.3 einen anderen Güterwagen, ebenfalls im Querschnitt,
F i g. 4 einen nächsten Güterwagen, ausschnittsweise
in Draufsie/it und im vergrößerten Maßstab dargestellt
An den Wandteilen 1 des Güterwagens nach Fig. 1,
die unten in am Untergestell 5 angeordneten, hier nicht dargestellten Führungen schwenk- und verschiebbar
gehalten sind, sind jeweils oben im Querschnitt ovale Schwenkkörper 3 angelenkt Diese Schwenkkörper 3
sind andererseits mit einer einen Abschnitt 2 des Fahrzeugdaches bildenden Dachschale 2a drehbar
verbunden. Durch Bewegen der unteren Führungen und der Schwenkkörper 3 mittels einer nicht dargestellten
Betätigung gelangen die Wandteile 1 und die Dachschale 2a in die strichpunktiert gezeigte Lage und können
über ein oder mehrere andere Wandteilpaare 1 mit Dachschalen 2a des Wagens längsverschoben werden.
Dabei sind die Dachschale 2a und die Wandteile 1 — siehe F i g. 2 — durch gegen die Schwenkkörper 3
abgestützte Flansche 2c bzw. \b stabilisiert Um das Ladegut gegen Feuchtigkeitseintritt zu schützen, sind
die Dachschale 2a und die Wandteile 1 am weiteren mit leistenformigen Ansätzen 2b bzw. la versehen, die
jeweils mit entsprechenden Ansätzen 3a der Schwenkkörper 3 im Sinne von Labyrinthdichtungen zusammenwirken.
Unterschiedlich zu dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 und 2 bestehen bei dem Güterwagen gemäß
Fig.3 die Dachabschnitte 2 aus den in Querrichtung
gegenüberliegenden Wandteilen 1 angeformten Hälften 2c/, die in Schließstellung in Längsmitte und gegeneinander
abgedichtet zusammentreffen.
Bei dem in F i g. 4 gezeigten ebenfalls Wandteile 1 mit angeformten Dachhälften 2d aufweisenden Wagen
dienen Spreizhebel 4, die mit jeweils an ihren Enden gelagerten Rollenpaaren 4a vertikale Stege 2e der
Dachhälften 2d umgreifen, zum öffnen und Schließen de.- Uachhälften 2c/, wobei in der dargestellten
Schließstellung die Dachhälften 2d in Längsrnitte zusammentreffen.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen