Waggonfabrik Uerdingen A.G. M. 1059
Krefeld-Uerdingen
Fahrzeug oder Behälter,
insbesondere Eisenbahngüterwagen
Die Erfindung betrifft ein Fahrzeug oder einen Behälter,
insbesondere Eisenbahngüterwagen, mit einem Dach und jeweils mindestens zwei bewegliche Wandteile enthaltenden
Seitenwänden, deren Wandteile in Schließstellung in einer gemeinsamen Ebene angeordnet, mittels einer Betätigungseinrichtung,
z. B. drehbar gelagerter Führungen, in eine vor der gemeinsamen Ebene liegende Verschiebeebene schwenkbar
und in dieser Ebene in Fahrzeug- oder Behälterlängsrichtung verschiebbar gehalten sind.
Den Ausgangspunkt für die Erfindung bilden Güterwagen oder Behälter (Container) mit Schiebewänden, wie sie beispielsweise
durch die DE-PS l6 05 032 bekannt sind. Bei
derartigen Wänden werden die Wandteile vor ihrem Längsverschieben in eine vor der Schließebene liegende Versehiebeebene
geschwenkt, so daß ein leichtes Öffnen auch dann gewährleistet ist, wenn sich das Ladegut, zumeist Stückgut,
bei der Fahrt versetzt hat. Nachteilig ist allerdings das feste Dach dieser Wagen oder Behälter, das einem Be-
und Entladen durch einen Kran entgegenstellt.
Zum Stand der Technik gehören ferner solche Güterwagen,
bei denen die Ladefläche durch portalartig ausgebildete und teleskopartig ineinanderschiebbare Hauben abgedeckt
ist. Diese Güterwagen, deren Ladefläche für einen bequemen Zugang von den Seiten und von oben abschnittsweise
freigelegt werden kann, dienen vorwiegend dem Transport
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von schwerem Ladegut (z.B. große Blechrollen), das auf
der Ladefläche festgelegt wird. Für die Beförderung von Stückgut sind diese Wagen weniger geeignet, weil bei einem
Ladegutversatz ein Öffnen der Hauben erschwert sein kann. Weiter besteht der Nachteil, daß im Hinblick auf das Verschieben
auch der kleinsten Haube der gesamte Laderaum entsprechend den Abmessungen dieser Haube eingeschränkt
ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Fahrzeug oder den Behälter der gattungsgemäßen Art unter Beseitigung
der aufgezeigten Nachteile zu verbessern, bei dem also insbesondere ein möglichst großer Laderaum und ein
bequemer, auch bei Ladegutversatz erzielbarer Zugang von den Seiten und von oben geschaffen werden sollen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
die Wandteile mit insgesamt das Fahrzeug- oder Behälterdach bildenden, sich jeweils in Länge eines Wandteiles
erstreckenden Dachabschnitten verbunden sind, die bei in Verschiebeebene befindlichen Wandteilen eine das Längsverschieben
zulassende Lage aufweisen.
Nach einer Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen,
daß jeder Daehabschnitt von einer einteiligen Dachschale
gebildet ist, die an ihren Längsseiten jeweils eine gelenkige, im Sinne von Ilubbewegungen für diese Schale und
Schwenkbewegungen für die beiden in Fahrzeug- oder Behälterquerriehtüng
gegenüberliegenden Wandteile gestaltete Verbindung mit diesen Wandteilen aufweist. Zum Öffnen des
so gestalteten Fahrzeuges oder Behälters werden die gegenüberliegenden Wandteile zusammen mit der zugehörigen Dachschale über das oder die weiteren in Schließstellung befindlichen
Wandteilpaare mit Dachschalen geschoben.
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Eine besonders einfache, funktions- und fertigungsraäflig
günstige Verbindung zwischen der Dachschale und den Wandteilen besteht gemäß einer nächsten Ausgestaltung der Erfindung
darin, daß die gelenkige Verbindung einen von der Betätigungseinrichtung beaufschlagten, sich in Länge der
Dachschale und des Wandteiles erstreckenden Schwenkkörper enthält, der an einer Längsseite mit der Dachschale und
an der anderen Längsseite mit dem Wandteil verbunden ist.
Im Hinblick auf eine festigkeitsinäßig vorteilhafte, insbesondere
torsionssteife Ausbildung des Schwenkkörpers
sieht ein weiteres Erfinciungsmerkmal vor, daß der Schwenkkörper
aus einem Ilohlprofil mit darin befindlichen Aussteifungen besteht.
Um die bereits aufgrund der Gestaltung des durchlaufenden
Schwenkkörpers erzielte Abdichtung zwischen der Dachschale und den Wandteilen noch zu verbessern, liegt es ferner im
Wesen der Erfindung, daß die Dachschale und der Wandteil mit leistenförmigen Ansätzen versehen sind, die jeweils
mit entsprechenden Ansätzen des Schwenkkörpers im Sinne einer Labyrintlidichtung zusammenwirken.
Um die angehobene Dachschale und die ausgeschwenkten Wandteile in einfacher Weise zu stabilisieren, sieht ein nächster
Gedanke der Ei findung vor, daß die Dachschale und die Wandteile im Bereich der Schwenkkörper angeordnete Flansche
aufweisen, die in angehobener Lage der Dachschale und ausgeschwenkter Stellung der Wandteile gegen die jeweiligen
Schwenkkörper abgestützt sind.
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Nach einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Lösung besteht jeder Dachabschnitt aus an den in Fahrzeugoder Behälterquerrichtung gegenüberliegenden Wandteilen
angeformten Hälften, die in geschlossener Stellung in Längsmitte zusammentreffen. Von einem beispielsweise zwei
Wandteile pro Seitenwand aufweisenden Fahrzeug oder Behälter kann entweder durch Längsverschieben eines Wandteiles
mit Dachhälfte ein Viertel der Ladefläche oder durch Längsverschieben der gegenüberliegenden Wandteile mit ihren
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Dachhälften die halbe Ladefläche freigelegt werden.
Um eine solche Schiebewand-Dach-Ausbildung auf möglichst
kleinen Wegen aus- oder einschwenken zu können, besteht ein ergänzendes Merkmal der Erfindung darin, daß die Hälften
jeweils einen in Längsrichtung angeordneten vertikalen Steg aufweisen, von denen jeder von einem an den Enden eines
Spreizhebels gelagerten Rollenpaar umgriffen wird.
Eine besonders im Hinblick auf einen größtmöglichen Laderaum günstige Gestaltung der Dachabschnitte ist gemäß
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung dadurch erreicht, daß die Dachabschnitte von den Wandteilen ausgehend nach
oben hin geneigt und im weiteren in Richtung auf die Fahrzeug- oder Beliälterlängsmitte mit horizontalen Bereichen
ausgebildet sind.
Durch die Erfindung steht vorteilhaft ein Fahrzeug oder
Behälter mit optimal großem Laderaum zur Verfugung, der im geöffneten Zustand von den Seiten und von oben frei zugänglich ist. Für beispielsweise das Fahrzeug ist somit
ein betrieblicher Einsatz sowohl im Sinne eines gedeckten als auch offenen Güterwagens möglich.
Die Erfindung ist im weiteren anhand in der Zeichnung prinzipartig dargestellter Ausführungsbeispiele näher erläutert.
Es zeigen
Fig. 1 einen Güterwagen im Querschnitt,
Fig. 2 einen Ausschnitt des oberen Bereiches des Güterwagens nach Fig. 1, im vergrößerten Maßstab,
Fig. 3 einen anderen Güterwagen, ebenfalls im Querschnitt,
Fig. k einen nächsten Güterwagen, ausschnittsweise in
Draufsicht und im vergrößerten Maßstab dargestellt.
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An den Wandteilen 1 des Güterwagens nach Fig. 1, die unten in am Unterstell 5 angeordneten, hier nicht dargestellten
Führungen schwenk- und verschiebbar gehalten sind, sind jeweils oben im Querschnitt ovale Schwenkkörper
3 angelenkt. Diese Schwenkkörper 3 sind andererseits mit einer einen Abschnitt 2 des Fahrzeugdaches bildenden
Dachschale 2a drehbar verbunden. Durch Bewegen der unteren Führungen und der Schwenkkörper 3 mittels einer nicht
dargestellten Betätigung gelangen die Wandteile 1 und die Dachschale 2a in die strichpunktiert gezeigte Lage und
können über ein oder mehrere andere Wandteilpaare i mit Dachschalen 2a des Wagens längsverschoben werden.
Dabei sind die Dachsehale 2a und die Wandteile 1 - siehe
Fig. 2 - durch gegen die Schwenkkörper 3 abgestützte Flansche 2c bzw. Ib stabilisiert. Um das Ladegut gegen
Feuchtigkeitseintritt zu schützen, sind die Dachschale 2a und die Wandteile 1 im weiteren mit leistenförmigen Ansätzen
2b bzw. la versehen, die jeweils mit entsprechenden
Ansätzen 3a der Schwenkkörper 3 im Sinne von Labyi-inthdichtungen
zusammenwirken.
Unterschiedlich zu dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 und 2 bestehen bei dem Güterwagen gemäß Fig. 3 die Dachabschnitte
2 aus an den in Querrichtung gegenüberliegenden Wandteilen 1 angeformten Hälften 2d, die in Schließstellung
in Längsmitte und gegeneinander abgedichtet zusammentreffen.
Bei dem in Fig. h gezeigten ebenfalls Wandteile 1 mit angeformten
Dachhälften 2d aufweisenden Wagen dienen Spreizhebel h, die mit jeweils an ihren Enden gelagerten Rollenpaaren
ka vertikale Stege 2e der Dachhälften 2d umgreifen, zum Öffnen und Schließen der Dachhälften 2d, wobei in der
dargestellten Schließstellung die Daehhälften 2d in Längsmitte zusammentreffen.
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