DE2847514C2

DE2847514C2 - Vorrichtung zum Vereinzeln und Ablegen von körnigem Gut

Info

Publication number: DE2847514C2
Application number: DE2847514A
Authority: DE
Inventors: Reinhard 3525 Oberweser Becker
Original assignee: Karl Becker GmbH & Co KG Maschinenfabrik, 3525 Oberweser
Priority date: 1978-11-02
Filing date: 1978-11-02
Publication date: 1987-02-26
Also published as: HU178467B; AU532570B2; DK150921B; YU42097B; PL219354A1; DK462179A; NL7907929A; YU242179A; DE2847514A1; ZA795739B; US4614283A; CS212329B2; BE879435A; AR218171A1; MX149513A; CH643982A5; BG31211A3; FR2440142B1; JPS5832143B2; SU1085494A3

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Vereinzeln und Ablegen von körnigem Gut, insbesondere Saatgut, indem ein Luftstrom in einen Trichter geleitet wird, an dessen unterem Ende eine Bohrung kleiner als das kleinste Korn vorgesehen ist.
Es ist bekannt, mit Hilfe von mechanischen oder pneumatischen Vorrichtungen Körner einzeln abzulegen. Die pneumatischen Geräte arbeiten sowohl mit Saugluft als auch mit Druckluft. Eine bekannte Vorrichtung besitzt ein Zellenrad mit trichterförmig ausgebildeten Zellen, die an der Spitze des Trichters eine Öffnung aufweisen, die kleiner als das kleinste Korn ist. Durch das Einblasen von Luft wird infolge Druck- und Saugwirkung jeweils ein Korn in der Zelle festgehalten, während alle anderen aus der Zelle herausfliegen. Durch Drehung des Zellenrades wird dann die belegte Zelle in den Ablagebereich gebracht. Hierzu muß das Zellenrad in einer Bahn geführt werden, und es muß zusätzlich eine Einrichtung vorhanden sein, die an bestimmter Stelle das Korn herausfallen läßt. Bei relativ großer Geschwindigkeit ist eine exakte Ablage von einzelnen Körnern nicht immer gewährleistet.
Die Aufgabe der Erfindung besteht demgegenüber darin, daß aus einem Behälter, gefüllt mit einer Vielzahl von Körnern, jeweils eines herausgelöst wird und unmittelbar auf dem Boden abgelegt wird, ohne eine Umlaufbahn oder dergleichen zu durchlaufen, wobei eine große Geschwindigkeit erreicht wird und ein unkontrolliertes Umherspringen beim Auftreffen auf dem Boden vermieden wird.
Der Vorteil der Erfindung besteht darin, daß keine rotierenden Teile zum Führen des körnigen Gutes und damit auch keine Umlaufbahnen erforderlich sind, womit dem abgelegten Korn keine zusätzliche Beschleunigung verliehen wird.
Die Erfindung wird anhand von Beispielen im folgenden näher beschrieben:
Fig. 1 zeigt das Gerät in seinem wesentlichen Aufbau,
Fig. 2 zeigt die Einwirkung des Luftstromes,
Fig. 3 zeigt den Ablagemechanismus,
Fig. 4 zeigt eine Draufsicht von oben in den Trichter und
Fig. 5 zeigt eine Anordnung mit Nockenwelle.
In Fig. 1 ist das Gerät 2 mit einem Zulaufbehälter 1 versehen. Innerhalb des Gerätes 2 ist ein Trichter 3 angeordnet, der unmittelbar in die Trichterkammer 15 der trichterförmigen Spreizbacken 4 übergeht. Zwischen dem unteren Teil des Trichters 3 und der Gerätewand des Gerätes 2 bildet sich eine umlaufende Kammer 14 als Wirbelkammer für die Luft, die über die Zufuhr 11 in diesen Raum gelangt. Die Wirbelkammer 14 läuft somit um den Trichter 3 herum, wobei die Luft durch einen ebenfalls umlaufenden Ringspalt 13 der Trichterkammer 15 zugeführt wird. In der Luftzuleitung 11 ist ein Ventil 12 angeordnet. Die trichterförmigen Spreizbacken 4 sind in einem Tragelement 5 drehbar gelagert, und zwar um die Drehachse 19.
Über den Zulaufbehälter 1 wird das körnige Gut ständig zugeführt. Es sammelt sich im Trichter 3 und fällt damit in die Trichterkammer 15. Diese Trichterkammer besitzt eine Bohrung 18 am unteren Ende, die kleiner als das kleinste Korn ist.
Wird wie in Fig. 2 gezeigt Luft über die Zufuhr 11 in die Kammer 14 geleitet, so strömt diese Luft ringförmig durch den Spalt 13 in die Trichterkammer 15. Dadurch werden die Körner aus dieser Trichterkammer herausgeblasen und schwebend oberhalb der Kammer gehalten, bis auf eines, das infolge eines entstehenden Unterdruckes am unteren Ende der Bohrung 18 auf dieser Bohrung festgehalten wird.
Werden jetzt, wie in Fig. 3 dargestellt, die beiden Spreizbacken 4 auseinandergespreizt, so fällt das eine Korn nach unten heraus. Dieser Spreizvorgang ist zeitlich so zu begrenzen, daß die beiden Spreizbacken bereits wieder geschlossen sind, ehe die übrigen zuvor herausgeblasenen Körner herabfallen. Der Luftstrom kann bei diesem Vorgang mit Hilfe des Ventils 12 kontinuierlich gesteuert werden. Die Ventilsteuerung ist dann geschwindigkeitsabhängig, d. h. von der Anzahl der Körner, die in der Zeiteinheit abgelegt werden sollen, vorzusehen.
Die Vorrichtung arbeitet aber auch exakt, wenn der Luftstrom ständig ansteht. Ein ständig anstehender Luftstrom erzeugt in der Wirbelkammer 14 einen leichten Überdruck. Durch den Ringspalt 13 tritt somit ständig Luft in die Trichterkammer 15 ein und bläst die Körner - wie zuvor beschrieben - bis auf eines heraus. Werden jetzt die beiden trichterförmigen Spreizbacken 4 nach außen gedreht und damit geöffnet, fällt das eine zuvor die Bohrung 18 verschließende Korn heraus. Gleichzeitig entsteht aber durch das Öffnen der Bohrung 18 ein größerer Sog nach unten, wodurch die Körner im Trichter 3 nach unten fallen. In diesem Augenblick schließen sich die Spreizbacken 4 schlagartig und verhindern, daß die Körner weiter als in die Trichterkammer 15 fallen können. Damit beginnt der Vorgang erneut, indem durch den Luftüberdruck und die damit verbundene Saugwirkung an der Bohrung 18 die Körner wieder bis auf eines aus der Trichterkammer 15 herausgeblasen werden. Da auch dieser Vorgang sehr schnell abläuft, kann somit mit relativ hoher zeitlicher Folge der Vorgang wiederholt werden. Die Ablage einzelner Körner ist somit exakt und schnell durchführbar.
Das Spreizen der beiden Spreizbacken 4 kann auf verschiedene Arten erfolgen. In Fig. 3 sind hierzu zwei Elektromagnete 8 vorgesehen, die in zeitlicher Folge erregt werden und damit die Backen 4 anziehen und sofort wieder fallen lassen. Damit die Backen 4 auch sofort wieder schließen, sind zwischen den Backen Federelemente 7 wirksam, deren Federkraft beim Spreizen zu überwinden ist. Das Spreizen selbst erfolgt dadurch, daß die beiden Backen 4 am unteren Ende, d. h. im Bereich der Bohrung 18 auseinandergezogen werden und sich hierbei um die Achse 19 drehen.
Anstelle der Elektromagnete kann die Spreizung auch mit Hilfe der ohnehin vorhandenen Druckluft erfolgen, wie Fig. 4 zeigt. In den Spreizbacken 4 sind Druckluftkanäle 10 eingebracht, die mit der Luftzufuhr 9 in Verbindung stehen. Eine Abschlußplatte 6 verschließt die Luftkanäle 10 nach außen. Die Federelemente 7 halten die beiden gegenüberliegenden Abschlußplatten 6 zusammen. Die Druckluft, die in die Kanäle 10 strömt, überwindet hierbei die Federkraft und spreizt hierbei die Backen 4 auseinander. Wird die Druckluft gesperrt, schließen die Backen durch die Federkraft sofort wieder.
Besonders günstig erweist sich eine Steuerung wie in Fig. 5 dargestellt. Die ebenfalls durch Federkraft zusammengehaltenen Backen 4 sind an ihrem unteren Ende außen je mit einem Kipphebel 17 versehen.
Auf dem Tragelement 5, das auch den Drehmechanismus der Spreizbacken trägt, ist je eine Nockenwelle 16 angeordnet. Diese Nockenwelle wird in eine solche Lage zum Kipphebel gebracht, daß bei jeder Drehung einmal der Kipphebel nach außen gedrückt wird und damit die beiden Backen auseinanderspreizt. Der Antrieb dieser Nockenwelle kann über den Antrieb zur Drucklufterzeugung erfolgen oder anderen ohnehin vorhandenen Antriebselementen entnommen werden.
Anstelle einer Pneumatik kann auch eine hydraulische Steuerung vorgesehen werden. Die Steuerung der hydraulischen Zylinder kann sowohl durch Druckluft als auch über Stössel, Nockenwellen und dergleichen erfolgen.
Die Erfindung geht davon aus, daß das Herausblasen der Körner durch einen Luftstrom erfolgt. In besonderen Fällen wird es von Vorteil sein, statt des Luftstromes einen Flüssigkeitsstrahl vorzusehen, der so in die Öffnung des unteren Kegels des Trichters geleitet wird, daß der gleiche Effekt eintritt.

Claims

1. Vorrichtung zum Vereinzeln und Ablegen von körnigem Gut insbesondere Saatgut, indem ein Luftstrom in einen Trichter geleitet wird, an dessen unterem Ende eine Bohrung kleiner als das kleinste Korn eingebracht ist, dadurch gekennzeichnet, daß ein Trichter (3) zur Aufnahme des körnigen Gutes vorgesehen ist, an dessen unterem Teil sich ein trichterförmiger Spreizbacken (4) anschließt.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Trichter (3) und dem Spreizbacken (4) ein ringförmiger Luftspalt (13) angeordnet ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die trichterförmigen Spreizbacken (4) um eine Achse (19) drehbar gelagert sind.

4. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Spreizbewegung der trichterförmigen Spreizbacken (4) durch einen Elektromagneten (8) erfolgt.

5. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Spreizbewegung mit Hilfe von Druckluft erfolgt, die Druckluftkanälen (10), die mit den Spreizbacken in Verbindung stehen, zugeführt wird.

6. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß an jedem Spreizbacken (4) am äußeren dem Drehpunkt (19) gegenüberliegendem Ende ein Kipphebel (17) angebracht ist und daß jedem Kipphebel eine Nockenwelle (16) zugeordnet ist, die sich auf dem die Spreizbacken tragenden Tragelement (5) abstützen.

7. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Spreizbacken (4) durch Federelemente (7) zusammengehalten sind.

8. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Luftstrom ständig einer Wirbelkammer (14) zugeführt ist und infolge des dadurch entstehenden Überdruckes eine ständige Luftströmung durch den Ringspalt (13) in die vom Spreizbacken (4) gebildete Trichterkammer (15) erfolgt, und daß durch kontinuierliches Spreizen und Schließen der Spreizbacken (4) jeweils ein Korn im gleichen Rhythmus durch die gespreizte Bohrung (18) fällt.