CH643982A5 - Vorrichtung und verfahren zum vereinzeln und ablegen von koernigem gut, insbesondere saatgut. - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung gemäss Oberbegriff des Patentanspruchs 1 sowie ein Verfahren zum Betrieb der Vorrichtung.
Es ist bekannt, mit Hilfe von mechanischen oder pneumatischen Vorrichtungen Körner einzeln abzulegen. Die pneumatischen Geräte arbeiten sowohl mit Saugluft als auch mit Druckluft. Eine bekannte Vorrichtung besitzt ein Zellenrad mit trichterförmig ausgebildeten Zellen, die an der Spitze des Trichters eine Öffnung aufweisen, die kleiner als das kleinste Korn ist. Durch das Einblasen von Luft wird infolge Druck- und Saugwirkung jeweils ein Korn in der Zelle festgehalten, während alle anderen aus der Zelle herausfliegen.
Durch Drehung des Zellenrades wird dann die belegte Zelle in den Ablagebereich gebracht. Hierzu muss das Zellenrad in einer Bahn geführt werden, und es muss zusätzlich eine Einrichtung vorhanden sein, die an bestimmter Stelle das Korn s herausfallen lässt. Bei relativ grosser Geschwindigkeit ist eine exakte Ablage von einzelnen Körnern nicht immer gewährleistet.
Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer Vorrichtung der eingangs genannten Art, um die Nachteile bekann-lo ter Ausführungen zu vermeiden, wobei insbesondere angestrebt wird, dass jedes Korn zuverlässig vereinzelt und unmittelbar auf dem Boden abgelegt wird, ohne eine Umlaufbahn o. dgl. zu durchlaufen, so dass eine grosse Arbeitsgeschwindigkeit erzielbar ist und ein unkontrolliertes Umher-15 springen beim Auftreffen auf dem Boden vermieden wird. Diese Aufgabe wird bei der Vorrichtung durch die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 und beim Verfahren durch die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 9 definierten Massnahmen gelöst.
20 Eine solche Vorrichtung hat den Vorteil, dass keine rotierenden Teile zum Führen des körnigen Gutes und damit auch keine Umlaufbahnen erforderlich sind, wobei dem abgelegten Korn keine zusätzliche Beschleunigung verliehen wird.
25 Besonders vorteilhafte Ausgestaltungen der Vorrichtung sind in den Patentansprüchen 2 bis 8 und eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung des Verfahrens ist im Patentanspruch 10 umschrieben.
Beispielsweise Ausführungsformen des Erfindungsgegen-30 stands sind nachfolgend anhand der Zeichnungen näher beschrieben, dabei zeigen schematisch:
Fig. 1 eine Vorrichtung im Schnitt;
Fig. 2 und 3 die Vorrichtung der Fig. 1 bei Einwirkung des Luftstromes bzw. kurz vor dem Ablegen des Korns; 35 Fig. 4 eine Draufsicht von oben in den Trichter der zweiten Vorrichtung teilweise geschnitten; und
Fig. 5 eine dritte Vorrichtung ausschnittsweise im Schnitt.
Wie Fig. 1 zeigt ist eine Vorrichtung mit einem Zulaufbe-40 hälter 1 versehen. Innerhalb der Vorrichtung ist ein Trichter 3 angeordnet, dessen Innenraum unmittelbar in eine Trichterkammer 15 übergeht, die durch Spreizbacken 4 gebildet ist. Eine umlaufende Kammer 14 zwischen dem unteren Teil des Trichters 3 und der Gehäuseseitenwand 2 dient als Wir-45 belkammer, in welche über eine Zufuhrleitung 11 Luft gelangt. Die Wirbelkammer 14 umgibt somit den Trichter 3, wobei die Luft durch einen ebenfalls umlaufenden Ringspalt 13 der Trichterkammer 15 zugeführt wird. In der Zufuhrleitung 11 ist ein Ventil 12 angeordnet. Die trichterkammer-50 bildenden Spreizbacken 4 sind in einem Tragelement 5 drehbar gelagert, und zwar um je eine Drehachse 19.
Die Wirkungsweise ist folgende:
Über den Zulaufbehälter 1 wird das körnige Gut ständig zugeführt. Es sammelt sich im Trichter 3 und fallt damit in 55 die Trichterkammer 15. Letztere besitzt am unteren Ende eine Bohrung 18, deren lichter Querschnitt mindestens im oberen Endabschnitt kleiner als das kleinste Korn ist.
Wie Fig. 2 zeigt, strömt die über die Zufuhrleitung 11 in die Wirbelkammer 14 geleitete Luft ringförmig durch den 60 Spalt 13 in die Trichterkammer 15. Dadurch werden die Körner aus dieser Trichterkammer herausgeblasen und schwebend oberhalb der letzteren gehalten, bis auf eines, das infolge eines am unteren Ende der Bohrung 18 entstandenen Unterdrucks auf dieser Bohrung festgehalten wird. Auf diese 6s Weise ist also eine zuverlässige Vereinzelung erfolgt.
Werden jetzt die beiden Spreizbacken 4 auseinandergespreizt (Fig. 3), so fallt das eine Korn nach unten heraus. Dieser Spreizvorgang ist zeitlich so zu begrenzen, dass die
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beiden Spreizbacken 4 bereits wieder geschlossen sind, ehe die übrigen zuvor herausgeblasenen Körner herabfallen. Der Luftstrom kann bei diesem Vorgang mit Hilfe des Ventils 12 kontinuierlich gesteuert werden. Die Ventilsteuerung ist dann geschwindigkeitsabhängig, d. h. von der Anzahl der Körner, die in der Zeiteinheit abgelegt werden sollen, vorzusehen.
Die Vorrichtung arbeitet aber auch exakt, wenn der Luftstrom ständig ansteht. Ein ständig anstehender Luftstrom erzeugt in der Wirbelkammer 14 einen leichten Überdruck. Durch den Ringspalt 13 tritt somit ständig Luft in die Trichterkammer 15 ein und bläst die Körner, wie vorstehend beschrieben, bis auf eines nach oben. Werden jetzt die beiden trichterkammerbildenden Spreizbacken 4 nach aussen geschwenkt und damit geöffnet, fällt das eine zuvor die Bohrung 18 verschliessende Korn heraus. Gleichzeitig entsteht aber durch das Öffnen der Bohrung 18 ein grösserer Sog nach unten, wodurch die Körner im Trichter 3 nach unten fallen. In diesem Augenblick schliessen sich die Spreizbacken 4 schlagartig und verhindern, dass die Körner weiter als in die Trichterkammer 15 fallen können. Damit beginnt der Vorgang erneut, indem durch den Luftüberdruck und der damit verbundenen Saugwirkung an der Bohrung 18 die Körner wieder bis auf eines aus der Trichterkammer 15 herausgeblasen werden. Da auch dieser Vorgang sehr schnell abläuft, kann somit mit relativ hoher zeitlicher Folge der Vorgang wiederholt werden. Die Ablage einzelner Körner ist somit exakt und schnell durchführbar.
Das Spreizen der beiden Spreizbacken 4 kann auf verschiedene Arten erfolgen. In Fig. 3 sind hierzu zwei Elektro-magnete 8 vorgesehen, die in zeitlicher Folge erregt werden und damit die Backen 4 anziehen und sofort wieder fallen lassen. Damit die Backen 4 auch sofort wieder schliessen,
sind zwischen den Backen Federelemente wirksam, deren Federkraft beim Spreizen zu überwinden ist. Das Spreizen selbst erfolgt dadurch, dass die beiden Backen 4 am unteren Ende, d.h. im Bereich der Bohrung 18 auseinandergezogen werden und sich hierbei um die Achsen 19 drehen.
Bei der zweiten Vorrichtung der Fig. 4 erfolgt die Spreizung anstatt mit Elektromagneten durch die ohnehin vorhandene Druckluft. In den Spreizbacken 4 sind Druckluftkanäle 10 eingebracht, die mit der Luftzufuhr 9 in Verbindung stehen. Eine Abschlussplatte 6 verschliesst die Luftkanäle 10 nach aussen. Die Federelemente 7 halten die beiden gegenüberliegenden Abschlussplatten 6 zusammen. Die Druckluft, die in die Kanäle 10 strömt, überwindet hierbei die Federkraft und spreizt so die Backen 4 auseinander.
Wird die Druckluft gesperrt, schliessen die Backen durch die Federkraft sofort wieder.
In Fig. 4 sind die eigentlichen Spreizbacken 4 durch die beiden Querstriche, die durch den Kreis verlaufen, begrenzt, s Nur die Teile 4 spreizen zum Auswerfen des Kornes. Die beiden Bleche 6 sind somit auch nur mit den Spreizbacken 4 fest verbunden. Die Bleche müssen gegenüber dem Körper frei beweglich sein. Darüber hinaus besitzen die Bleche einen Abstand vom Körper, der eine Luftzirkulation zulässt. Die io durch den Kanal 10 strömende Luft hebt somit diese Bleche vom Körper ab und nimmt hierbei die Spreizbacken mit. Die Federn 7 sorgen dafür, dass die Spreizbacken 4 und die Bleche 6 wieder in die Ausgangsstellung zurückgeführt werden.
Besonders vorteilhaft ist die Steuerung der dritten Vor-15 richtung (Fig. 5). Die ebenfalls durch Federkraft zusammengehaltenen Backen 4 sind an ihrem unteren Ende aussen je mit einem Kipphebel 17 versehen.
Auf dem Tragelement 5, das auch den Drehmechanismus der Spreizbacken trägt, ist je eine Nockenwelle 16 angeord-20 net. Diese Nockenwelle wird in eine solche Lage zum Kipphebel gebracht, dass bei jeder Drehung einmal der Kipphebel nach aussen gedrückt wird und damit die beiden Bak-ken auseinanderspreizt. Der Antrieb dieser Nockenwelle kann über den Antrieb zur Drucklufterzeugung erfolgen 25 oder anderen ohnehin vorhandenen Antriebselementen entnommen werden.
Anstelle einer Pneumatik kann auch eine hydraulische Steuerung vorgesehen werden. Die Steuerung der hydraulischen Zylinder kann sowohl durch Druckluft als auch über 30 Stössel, Nochenwellen u.dgl. erfolgen.
Grundsätzlich erfolgt hier das Herausblasen der Körner durch einen Fluidstrom. In besonderen Fällen wird es von Vorteil sein, statt des Luftstromes einen Flüssigkeitsstrahl vorzusehen, der so in die Öffnung des unteren Kegels des 35 Trichters geleitet wird, dass der gleiche Effekt eintritt.
Falls nur ein einziger Spreizbacken verwendet wird, kann dieser auch wie eine Falltür ausgebildet sein. Dann darf er aber in Schliessstellung die Kammer nicht, auf jeden Fall nicht vollständig, verschliessen. Es steht schliesslich nichts 40 im Wege, die Nockenwelle an einem Fortsatz des Spreizbak-kens oder am Umfang einer Aussparung des Spreizbackens angreifen zu lassen. Falls die Betätigung des Spreizbackens auf die Fahrgeschwindigkeit einer Sämaschine abgestimmt ist, z. B. durch mechanische Ankopplung, lässt sich in einem 4s grossen Geschwindigkeitsbereich der optimale Korn-Korn-Abstand ohne weitere Hilfsmittel konstant halten.
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2 Blatt Zeichnungen
Claims (10)
1. Vorrichtung zum Vereinzeln und Ablegen von körnigem Gut, insbesondere Saatgut, wobei ein Fluidstrom in eine trichterförmige Kammer geleitet wird, deren unteres Ende eine Öffnung kleiner als das kleinste Korn aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass ein Trichter (3) zur Aufnahme des körnigen Gutes vorhanden ist, an dessen unterem Teil sich die trichterförmige Kammer (15) anschliesst, deren Öffnung (18) durch mindestens einen Spreizbacken (4) begrenzt ist.
2. Vorrichtung nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Trichter (3) und dem Spreizbak-ken (4) ein ringförmiger Fluidspalt (13) angeordnet ist.
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PATENTANSPRÜCHE
3. Vorrichtung nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Spreizbacken (4) um eine Achse (19) verschwenkbar gelagert ist.
4. Vorrichtung nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass für die Spreizbewegung des Spreizbackens (4) ein Elektromagnet (8) vorhanden ist.
5. Vorrichtung nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass für die Spreizbewegung des Spreizbackens ein Fluidkanal vorhanden ist, der mit dem Spreizbacken in Verbindung steht (Fig. 4).
6. Vorrichtung nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass für die Spreizbewegung des Spreizbackens (4) auf der der Kammer (15) abgewandten Seite des Spreizbak-kens (4) ein Kipphebel (17) angeordnet ist und dass dem Kipphebel eine Nockenwelle (16) zugeordnet ist, die auf dem den Spreizbacken (4) tragenden Tragelement (5) gelagert ist (Fig. 5).
7. Vorrichtung nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Spreizbacken durch Federmittel in seine Schliessstellung vorgespannt ist.
8. Vorrichtung nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Anzahl der die Öffnung (18) begrenzenden Spreizbacken (4) zwei ist, und dass die beiden Spreizbacken (4) vorzugsweise spiegelsymmetrisch angeordnet und synchron betätigbar sind.
9. Verfahren zum Betrieb der Vorrichtung nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man einen kontinuierlichen Fluidstrom einer Wirbelkammer (14) zuführt und infolge des dadurch entstehenden Überdruckes eine ständige Fluidströmung durch einen Ringspalt (13) in die trichterförmige Kammer (15) erzeugt und dass man durch periodisch wiederholte Betätigung des Spreizbackens (4) durch die in jeder Spreizphase vergrösserte Öffnung (18) jeweils ein Korn des körnigen Guts hindurchfallen lässt.
10. Verfahren nach Patentanspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass man als Fluidstrom einen Luftstrom verwendet.
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