DE76227C - Vorrichtung zum Entnehmen von Durchschnittsproben aus körnigem, staubförmigem oder flüssigem Gut bezw. zum Zerlegen dieses Gutes in Theile - Google Patents
Vorrichtung zum Entnehmen von Durchschnittsproben aus körnigem, staubförmigem oder flüssigem Gut bezw. zum Zerlegen dieses Gutes in TheileInfo
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Die Aufgabe der vorliegenden Vorrichtung ist es, von körnigen, staubförmigen oder
flüssigen Massen gewisse Theile abzusondern oder die ganze Masse in Theile zu zerlegen,
und zwar derart, dafs bei etwa ungleicher Beschaffenheit,
des Gutes den erhaltenen Theilen eine gleiche, durchschnittliche Beschaffenheit eigen ist. Insbesondere sollen auf diese Weise
zuverlässige Proben des Stoffes oder Stoffgemisches auf mechanischem Wege gewonnen
werden. Wo die Absonderung von Theilen des Gutes bis zur vollständigen Zerlegung
der Gesammtmenge fortgesetzt wird, handelt es sich zunächst ebenfalls um den Zweck
des Probenehmens, worüber weiter unten an geeigneter Stelle das Nöthige mitgetheilt
werden wird; im Uebrigen hat das Zerlegen der gegebenen Stoffmenge hauptsächlich den
Zweck, z. B. für eine Reihe chemischer Analysen gewisse Mengen des Productes zu erhalten, von denen man mit Sicherheit erwarten
kann, dafs sie hinsichtlich der Beschaffenheit unter sich völlig übereinstimmen
und somit eine sichere Unterlage für ein rationelles Arbeiten gewähren.
Die neue Vorrichtung besteht zunächst aus einem kreisenden Trichter, welcher das aufgegebene
Gut in Form eines Staub- (oder Körner-) Regens in einen Rumpf fallen läfst. Die Mündung
des Trichters kann durch ein Abschlufsorgan verkleinert bezw. versperrt werden. In den
Rumpf münden Stutzen oder Kanäle derart ein, dafs sie, gegebenfalls unter Zuhülfenahme
feststehender Schaufeln oder VorsprUnge, je einen Theil des hindurchgehenden Gutes auffangen.
Werden nur einzelne Proben entnommen, so geht die Hauptmasse des Gutes durch den
Rumpf weiter. Im Falle des vollständigen Zerlegens in Theile wird das gesammte Gut
von dem entsprechend eingerichteten Rumpf auf die Kanäle vertheilt.'
In beiliegenden Zeichnungen ist die neue Vorrichtung in mehreren Ausführungsformen
dargestellt. Von der zunächst zu beschreibenden Ausführungsform ist Fig. 1 die schaubildliche
Ansicht. Fig. 2 zeigt die für den Arbeitsgang bestimmten Theile im senkrechten Schnitt nach Linie 2-2 des Grundrisses vom
Rumpf (Fig. 4). Der Längsschnitt des Rumpfes (Fig. 3) entspricht der Ebene der Linie 3-3
der Fig. 4. Fig. 5 zeigt, in gröfserem Mafsstabe schaubildlich dargestellt, einen der in den
Rumpf einmündenden Stutzen.
In einem von den Säulen B1 getragenen
Ringe B läuft auf Kugeln A3 der Trichter A.
Zur Führung der Kugeln ist, ebenso wie in den Flansch A1 des Trichters, in den Ring B
eine Rinne B2 eingearbeitet. Durch den Zahnkranz
A\ das Kegelrad. C, Welle C1 und
Riemscheiben C2 wird der Trichter. A in
Drehung versetzt; unter dem Trichtermund A5
befindet sich das Abschlufsorgan JD, durch welches der erstere verkleinert oder vollständig
abgesperrt werden kann. Das Abschlufsorgan erhält am besten die Form eines Kegels —
wie dies in der Zeichnung "angenommen ist —, welcher auf dem Stege E1 des Rumpfes E ruht
und durch Schraube D2 und Mutter D1 axial
verstellt werden kann. Die Aufgabe des Trichters A ist es, von dem ihm aufgegebenen
Gut je nach der Einstellung des Kegels D eine gröfsere oder geringere Menge pro Zeiteinheit
in den Rumpf E auszustreuen.
Der vom Trichter erzeugte, ringförmige Streuregen fällt im Rumpf E abwärts und wird
durch die schrägen Wandungen desselben nach innen zu dem centralen Rohr E- geleitet, welches
die Hauptmasse des Gutes, soweit dasselbe nicht von den Stuzen F aufgefangen wird, abführt.
Die Stutzen F ragen in der besonders aus Fig. 3 deutlich ersichtlichen Weise in den
Hohlraum von E hinein und werden je nach ihrer Anzahl und Gröfse eine gröfsere oder
geringere Menge des Staubregens aufnehmen und nach aufsen (in die Gefäfse G G, Fig. i)
leiten. Da die Stutzen während der ganzen Dauer des Durchganges Theile des Gutes auffangen,
so ergiebt sich hieraus, dafs die Zusammensetzung der in G G erhaltenen Mengen
der Durchschnittsbeschaffenheit des Gutes entsprechen mufs. Durch den einmaligen Durchgang
des Gutes durch die beschriebene oder eine gleichwerthige Vorrichtung mag den Bedürfnissen
des Gewerbes genügt werden. Wenn dies nicht der Fall ist oder die Proben als Unterlage wissenschaftlicher Untersuchungen
dienen sollen, so wird die erhaltene Probe noch ein oder mehrere Male zerlegt, so dafs
also von der Probe eine Probe und von dieser wiederum eine Probe genommen wird. Diese
Anwendungsweise der Vorrichtung soll bei Beschreibung der dazu besonders geeigneten
Ausführungsform noch des Näheren erläutert werden.
Die Stutzen F sind natürlich derart· anzuordnen,
dafs sie in den Weg des Staubregens treten und nicht blos von einer Schicht
desselben schöpfen; diesem Zweck wird je nach der Beschaffenheit des zu behandelnden
Gutes in einer oder der anderen Weise Rechnung zu tragen sein. Für körnige Stoffe
(Kaffeebohnen und dergl.) empfiehlt sich besonders die aus Fig. 5 hervorgehende Anordnung
der Stutzen, die mit ihrem oberen Theile F in den Rumpf eintreten und bis
dicht an den Steg E1 heranragen. Schliefst sich der Stutzen F von aufsen an den Rumpf
an, ohne nach innen hervorzutreten, so wird man geeignete Leitschaufeln anzubringen haben.
Zweckmäfsig ist es, die Stutzen auswechselbar zu machen, um mit derselben Vorrichtung
gröfsere oder kleinere Proben nehmen zu können. Nach Fig. 13 sind die Stutzen F am
Rumpf E mittelst der Knaggen F3 E1 scharnierartig
befestigt, so dafs sie mit ihrem oberen ■ Theil mehr oder weniger weit in den Rumpf
hineingedreht und mit Hülfe des feststehenden Zeigers E5 und der Scala F* genau eingestellt
werden können.
Die Ausführungsform der Vorrichtung nach Fig. 6 weicht nicht wesentlich von der erstbeschriebenen
ab. Hinsichtlich ihres Verhaltens gegenüber der Fliegkraft ist die hier gewählte
Kugellagerung des Trichters A günstiger, nach welcher die Kugeln A3 in einer Rinne B2 der
Innenfläche des Ringes B laufen. Ihr Einbringen ermöglicht ein von unten auf einen
Ansatz des Trichters geschraubter Ring Αβ, dem
die Schraube An zur Sicherung dient. Der Antrieb erfolgt durch ein Reibrad C5, welches
auf einen glatten Ansatz des Trichters wirkt, von der Scheibe C4 aus. Die Verstellung des
Kegels -D ist vermöge des Hebels H und der Spindel·//1 bequem von aufsen auszuführen.
Der Rumpf mündet durch einen Fortsatz E'2 und den Stutzen E3 seitlich nach aufsen. Die
Anordnung der (nicht gezeichneten) Auffangkanä'le entspricht dem weiter oben Gesagten.
In Fig. 7 und 8 ist eine weitere Ausführungsform der Vorrichtung dargestellt, welche sich
von den bereits beschriebenen ebenfalls nur in constructiver Hinsicht unterscheidet. Während
die Einrichtung des Rumpfes E in allen wesentlichen Stücken unverändert geblieben ist, wird
derselbe vermöge des Armes L L'2 von der Säulei? getragen. Der am oberen Ende dieser
Säule waagrecht befestigte Arm K trägt das Lager K1, welches durch die Klinke K1 K3 verschlossen
werden kann; dasselbe dient der Spindel / des Trichters A als Halslager. Die
Spindel / trägt verstellbar den Kegel D und läuft unten auf einer aus dem Steg hervorragenden
Körnerspitze L1. Der Antrieb erfolgt durch die Handkurbel J oder eine Scheibe/1.
Bei allen diesen Ausführungsformen handelt es sich um die Entnahme von Bruchtheilen
des Gutes, während die Hauptmasse des Gutes ungetheilt durch den Schlot E'2 abgeleitet wird.
Im Folgenden ist nun auch eine Vorrichtung beschrieben, bei welcher das Gut ohne Rest
getheilt wird. Diese Vorrichtung ist in Fig. 9 in einem senkrechten Längsschnitt dargestellt.
Fig. 10 zeigt einen Querschnitt nach Linie 10-10
der Fig. 9. Fig. 11 stellt in schaubildlicher Ansicht den Rumpf mit zum Theil durchbrochenem
Mantel dar. Durch dachförmig zusammenstofsende Wände F2 wird im Rumpf E
ein Kern gebildet, welcher denselben in sechs strahlenförmige Kanäle zerlegt; unter diese
Kanäle werden die Sammelgefäfse G gebracht. Die den Trichtert mittelst der Stegen!5 tragende
Welle / ruht in einer Höhlung der Säule M; in der Verdickung M3 befindet sich das Spurlager
der Welle, welches durch die Oeffnung M4 zugänglich ist. Auf dem Gewinde von / ist der
Kegel D verstellbar. Bei dieser Vorrichtung wird die gesammte Masse des durch den Trichter
geleiteten Gutes auf die Gefäfse G vertheilt, und da jeder Stutzen F während der ganzen
Dauer des Ausstreuens etwas von dem Gute
empfängt, so wird auch bei dieser Vorrichtung die Zusammensetzung der in G G erhaltenen
Theile der Durchschnittsbeschaffenheit entsprechen.
Diese Vorrichtung ist auch besonders als Endglied einer Reihe von Vorrichtungen geeignet,
wenn in der bereits mehrfach angedeuteten Weise die Zerlegung der Proben in weitere Theile durch eine Wiederholung des
Probenehmens ausgeführt wird. Eine derartige Reihe ist — allerdings ohne jenes Endglied —
in Fig. 12 schematisch dargestellt.. Die ganze Menge des Gutes wird nach und nach durch
den Trichter A der ersten Vorrichtung X aufgegeben. Der Rumpf E hat zwei Stutzen F.
Der linke Stutzen überliefert einen Theil des aus dem Trichter kommenden Gutes dem
Trichter der zweiten Vorrichtung F; hier wird von der in X genommenen Probe wiederum
eine Probe genommen und durch den linken Stutzen F in den Trichter A der Vorrichtung Z
gegeben u. s. f. Am Ende dieser Reihe wird eine Vorrichtung der in Fig. 9 dargestellten
Art aufgestellt, welche die übrig gebliebenen Bruchtheile auf die Sammelgefäfse vertheilt.
Die Hauptmasse des Gutes ist durch die Schlote E 2 bezw. die rechten Stutzen F der
Vorrichtungen abgeleitet worden.
Handelt es sich nur um Gewinnung einiger genauer Proben, so brauchen diese' letzten
Stutzen F gar nicht vorhanden zu sein oder sie können geschlossen gehalten werden. Man
kann aber auch mit diesen Stutzen eine weitere Zerlegung vornehmen, so dafs die Reihe in
eine Anzahl von Aesten ausläuft, oder man kann die — gewissermafsen auf Zwischenstationen
— den rechten Stutzen F entnommenen Proben aufbewahren, um sie mit den zuletzt gewonnenen zu vergleichen und
auf die mehr oder weniger gleichmäfsige Zusammensetzung des Gutes zu schliefsen. Zu
diesem Zweck können auch — wie dies in Fig. 12 bei W angenommen — unter den
rechten Stutzen Vorrichtungen der in Fig. 9 dargestellten Art angebracht werden. Die Anzahl
der Stutzen an den Vorrichtungen hat überhaupt der Anzahl der zu entnehmenden Proben
zu entsprechen.
Claims (3)
- Patent-Ansprüche:ι . Eine Vorrichtung zum Entnehmen von Durchschnittsproben aus einem körnigen, staubförmigen oder flüssigen Gut, bezw. zum Zerlegen dieses Gutes in Theile von gleicher Durchschnittsbeschaffenheit, be-^ stehend aus einem kreisenden Trichter (A), dessen Mündungdurch ein Abschlufsorgan (D) verkleinert bezw. abgesperrt werden kann, und dem darunter angeordneten, den vom Trichter^ erzeugten Staub- (oderKörner-) Regen auffangenden, verjüngten Rumpf (E), in dessen Inneres die Mündungen von Stutzen oder Kanälen^ hineinragen, so dafs von diesen letzteren das im Rumpf herabfallende Gut ganz oder zum Theil aufgefangen wird.
- 2. Bei der zu 1. bezeichneten Vorrichtung die Anordnung, dafs die Stutzen (F) drehbar und feststellbar sind, um mit ihrer Mündung mehr oder weniger weit in den Rumpf eingeführt und so zum Erfassen eines gröfseren oder geringeren Bruchtheils des Gutes eingestellt zu werden.
- 3. Eine zum Zerlegen des Gutes in eine Anzahl Theile' geeignete Ausführungsform der zu 1. bezeichneten Vorrichtung, bei welcher der Rumpf (E) durch sternförmig angeordnete, schräg abgedachte Scheidewände (F2) in die entsprechende Anzahl Kanäle zerlegt wird.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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DENDAT76227D Expired - Lifetime DE76227C (de) | Vorrichtung zum Entnehmen von Durchschnittsproben aus körnigem, staubförmigem oder flüssigem Gut bezw. zum Zerlegen dieses Gutes in Theile |
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DE (1) | DE76227C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1034886B (de) * | 1952-09-29 | 1958-07-24 | Westfalia Dinnendahl Groeppel | Probeteiler |
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0
- DE DENDAT76227D patent/DE76227C/de not_active Expired - Lifetime
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1034886B (de) * | 1952-09-29 | 1958-07-24 | Westfalia Dinnendahl Groeppel | Probeteiler |
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