DE28439A - Stromführung in einem Telephon-Empfangsapparat - Google Patents
Stromführung in einem Telephon-EmpfangsapparatInfo
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 21: Elektrische Apparate.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 7. November 1883 ab.
Die Erfindung betrifft die Anordnung eines Telephon-Empfangsapparates in dem secundären
Stromkreise einer Inductionsspule, in deren primärem Stromkreise der Uebermittelungsapparat
angeordnet ist, wobei der secundäre Stromkreis so gelegt ist, dafs der inducirte Strom durch
vibrirende Elektroden und durch die Spirale des Empfangselektromagneten läuft, um zu erreichen,
dafs die in dem primären Stromkreise durch die Vibrationen des Uebermittelungsdiaphragmas
erzeugten Aenderungen durch gleichzeitige Aenderungen in dem secundären Stromkreise
an den Elektroden in dem Empfangsapparat begleitet werden. Es hat sich herausgestellt,
dafs durch eine derartige Anordnung die Deutlichkeit der Telephonlaute ungemein erhöht wird. Der Grund für die Erscheinung
der Undeutlichkeit der Laute liegt darin, dafs wenn ein elektrischer Impuls in dem secundären
Stromkreise dadurch erzeugt wird, dafs der primäre Strom in der Inductionsspule variirt
wird, es eine geringe Zeit beansprucht, bis der , hin- und hergehende Strom den secundären
Kreis durchläuft, so dafs die Schwingung des Empfangsdiaphragmas aus diesem Grunde mit
der Schwingung des Uebertragungsdiaphragmas nicht absolut zusammenfällt. Leitet man jedoch
den secundären Strom in der Weise, wie weiter unten beschrieben, durch die schwingenden
Elektroden in den Empfangsapparat, so trägt die Variation des Widerstandes an jenen Punkten
zu dem schnellen Laden und Entladen der Empfangsmagneten bei und läfst auf diese Weise
die Vibrationen der Diaphragmen beider Apparate in gröfserem Mafse übereinstimmen.
Beiliegende Zeichnung ist eine theilweis durchschnittene Ansicht der Anordnung, in welcher
der Deutlichkeit wegen auch der Uebermittler skizzenhaft aufgenommen ist. Letzterer umfafst
den unteren Theil der Figur und besteht aus dem Diaphragma A, der vibrirenden Elektrode B,
der Batterie C, den Batteriedrähten a, welche den primären Stromkreis der Spule D mit dem
Kern D1 bilden, den secundären Drähten b b1,
der Spule E der Inductionsspule, die auf die Spirale D der primären Windung gewickelt sind.
Der Draht b1 bildet die übliche Erdleitung, während der Draht b nach dem Empfangsapparat und von hier zur Erde führt.
Der obere Theil der Figur stellt den Empfangsapparat mit den Neuerungen dar.
J ist das in einem Gehäuse oder Halter wie üblich angebrachte Diaphragma mit Elektrode e.
G ist der Kern eines Elektromagneten, auf welchem die Spirale F im secundären Stromkreise
gewickelt ist. Der Kern ist hohl und an dem einen Ende mit Schraubenstöpsel H versehen.
/ ist eine mit einer in dem hohlen Kern G gelagerten Spiralfeder c verbundene
Armatur des Elektromagneten; die Feder c kann durch den Stöpsel H justirt werden. Auf der
Armatur / ist eine Elektrode d befestigt, die so angeordnet ist, dafs sie unter dem Einflufs des
Magneten vor dem Pol oder den Polen desselben und zwischen dem Magneten und dem Diaphragma, dessen Elektrode der Armaturelektrode
gegenüberliegt, frei vibriren kann. Die Feder c wird so justirt, dafs die Elektroden d e
sich einander berühren.
Claims (1)
- Der secundäre Strom geht also von der Spirale E durch den secundären Draht b nach der Spirale F, den Draht b\ Kern ff, Stöpsel H, die Feder c, Armatur /, Elektroden de, das Diaphragma J und durch den Draht P zur Erde. ' Der Draht bz kann, falls dies vorgezogen wird, direct mit der Elektrode e auf dem Diaphragma / verbunden werden, als ob ein Diaphragma aus nicht leitendem Material verwendet wäre. Die Armatur / mufs aus weichem Eisen oder aus einem anderen Metall, welches magnetische Induction zuläfst, hergestellt werden. Die Elektroden d und e können aus Stahl gefertigt sein, der dazu beiträgt, dafs die Töne recht articulirt durch den Empfangsapparat wiedergegeben werden. Stahl besitzt jedoch den Nachtheil, dafs derselbe an dem Berührungspunkt der Elektroden oxydirt, aus welchem Grunde Platinelektroden den Stahlelektroden vorzuziehen sind, wenngleich der Vorzug einer articulirten Wiedergabe von Lauten bei Platinelektroden nicht in dem Maafse vorliegt.Werden die Elektroden d und e aus Kohle hergestellt, so wird die Oxydation verhindert; dieser Vortheil geht jedoch auf Kosten der Deutlichkeit.Es hat sich gezeigt, dafs durch Herstellung der vibrirenden Elektroden d und e, als eines Theiles des secundären Stromkreises, derart, dafs der inducirte Strom in der beschriebenen Weise durch die Elektroden passirt, die Wiedergabe articulirter Laute durch den Empfangsapparat verbessert erscheint.Patenτ-Anspruch:Bei einem Telephon-Empfangsapparat die Anordnung eines Elektromagneten in dem secundären Stromkreise einer Inductionsspirale, in deren primärem Stromkreise der Uebermittelungsapparat eingeschaltet ist, in Verbindung mit dem mit der Elektrode e versehenen Diaphragma J und der vibrirenden Elektrode d auf der justirbaren Armatur /, derart, dafs die in Contact stehenden Elektroden d und e einen Theil des secundären Stromkreises bilden.Hierzu I Blatt Zeichnungen.
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