DE85182C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT. W

Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet eine Fernsprechvorrichtung, durch welche bei dem Geber (Mikrophon) jede Elektrode fortfällt, wodurch der Aufbau bedeutend vereinfacht wird und dennoch wirkungsvoller sein soll als die bisher gebräuchlichen. Der Grundgedanke, von dem bei dem Aufbau dieses Gebers ausgegangen ist, beruht auf der Thatsache, dafs einige Stoffe, wenn sie in ein magnetisches Feld gebracht oder überhaupt der Einwirkung einer magnetischen Kraft ausgesetzt werden, in ihrer Leitungsfähigkeit für elektrische Ströme eine Veränderung erfahren. Bei vorliegender Vorrichtung wird nun in den Stromkreis eines gewöhnlichen Magnettelephons ein Elektromagnet eingeschaltet, in dessen magnetischem Felde ein Stück Wismuth angebracht ist; das genannte Stück Wismuth ist seinerseits in die Linienleitung eingeschaltet, welche zum Empfänger führt.

Auf beiliegender Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand zur Darstellung gebracht, und zwar bedeutet:

Fig. ι die schematische Darstellung der Einrichtung und

Fig. 2 eine besondere Ausführungsform derselben.

Das Magnettelephon α (Fig. 1) besitzt die allgemein übliche Anordnung und besteht aus einer Schallplatte α¹ , einem permanenten Magneten α² und einer Inductionsspule a³. In denselben Stromkreis b, in welchem die Inductionsspule a^s liegt, ist eine zweite Spule eingeschaltet, welche einen Elektromagneten c erregt. Die Pole dieses Elektromagneten. haben eine gewisse Entfernung von einander, so dafs zwischen denselben bequem ein Wismuthstückchen d Platz findet; es ist jedoch nicht ausgeschlossen, dafs das Wismuth auch durch ein anderes Metall ersetzt werden kann, welches unter Einflufs eines magnetischen Feldes eine veränderliche Leitungsfähigkeit für Elektricität aufweist. Das Wismuthstückchen selbst liegt in dem Stromkreise e einer Ortsbatterie e¹.

Die elektrischen Stromstöfse, welche in dem Stromkreis b durch die Schwingungsbewegung der Schallplatte α^Λ infolge der von dem Sprecher erzeugten Schallwellen hervorgerufen werden, bewirken in dem Stromkreise, in welchem der Elektromagnet c liegt, analoge Stromstöfse; da nun das Wismuthstückchen d von den Kraftlinien dieses Magneten geschnitten wird, so wird es den Stromstöfsen analoge Widerstandsänderungen erfahren. Die Folge hiervon wird sein, dafs auch der Strom in der Hauptleitung e in Uebereinstimmung mit den dem Fernsprecher zugeführten Schallwellen an Stärke wechselt, so dafs ein in dem Hauptstromkreis angebrachter Empfänger in der gewöhnlichen Weise in Thätigkeit gesetzt wird und den Schall wiedergiebt.

Man kann auch eine Inductionsspule mit der Vorrichtung in Verbindung bringen; in diesem Falle wird das Wismuthstückchen mit der primären Spule in den Ortsstromkreis eingeschaltet und die Linienleitung wie gewöhnlich, wie bei f punktirt angedeutet, mit einer secundären Spule verbunden.

Eine besondere Ausführungsform der Vorrichtung besteht darin, dafs der Magnet, das

Wismuthstück und die magnetische Vorrichtung in einem Stück vereinigt sind. Der Schalltrichter g besteht hierbei aus Metall und ist in zwei Theile getheilt,. welche durch Isolationsstoff g¹ von einander getrennt werden. In diesem Falle kommen zwei Schallplatten zur Anwendung; die eine h besteht aus Wismuth und die andere i aus weichem Eisen; letzteres mufs aufserdem von dem Schalltrichter isolirt werden. Zwischen beiden Schallplatten bleibt eine Luftkammer bestehen, welche als Leiter für die Schallschwingungen dient. Hinter der Schallplatte aus Eisen ist der übliche permanente Magnet mit Drahtspule angebracht. Ferner ist eine Spule / um den Schalltrichter des Instrumentes gelegt, welche gleichzeitig die Schallplatte aus Wismuth umgiebt. Diese zweite Spule liegt mit der Spule des permanenten Magneten in ein und demselben Stromkreis. Die beiden Theile des Schalltrichters bilden die Enden der Hauptleitung. Die Schallplatte aus Wismuth liegt hierbei, wie leicht ersichtlich, indem durch die Spule j hervorgerufenen magnetischen Kraftfelde.

Claims (2)

1. Patent-Ansprüche:

   ι . Fernsprecheinrichtung, dadurch gekennzeichnet, dafs ein Körper, wie Wismuth, welcher durch magnetische Beeinflussung seine Leitungsfähigkeit leicht ändert, in der Sprechleitung durch magnetische Einwirkung eine den Schallwellen entsprechende elektrische Widerstandsänderung erfährt und demzufolge in einem Empfänger die Wiedergabe der Schallwellen hervorruft.
2. 2. Zu der unter i. gekennzeichneten Einrichtung ein Instrument, bestehend aus hinter einem eisernen Schalltrichter liegenden Schallplatten (h und i) aus Wismuth und Eisen, welche in einem Stromkreise mit den hinter einander geschalteten Inductionsspulen (α^Ά und j) eines permanenten ' Magneten (a²) und des Schalltrichters (g) liegen.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.