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Empfangsapparat für drahtlose Telegraphie.
Bekanntlich ist es bei einigermassen grossen Entfernungen schwer, mittels drahtloser Telegraphie übermittelte Zeichen mittels eines Telegraphenapparates aufzunehmen, da die Empfindlichkeit der letzteren zu gering ist. Man hat daher zu dem Mittel gegriffen, die elektrischen Wellen auf ein Telephon einwirken zu lassen, dessen Laute von einer Person wahrgenommen und als Punkte und Striche niedergeschrieben werden. Dieses Verfahren ist unpraktisch und ziemlich unsicher, da das Telegramm nicht selbsttätig niedergeschrieben wird.
Auch bedingt diese Methode, dass die betreffende Person stets das Teielfhon"n den
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Vorliegende Erfindung betrifft einen Empfangsapparat, welcher seibst bei so grossen Entfernungen, bei denen nach der bisherigen Methode mittelst eines Telephons überhaupt keine oder nur ganz unbestimmte Laute zu vernehmen sein würden, derart starke Laute
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eines Phonographen aufgenommen werden können, so dass dadurch die durch eine Person nach den Lauten bewirkte Aufnahme des Telegramms kontrolliert werden kann. Ferner kann der vorliegende Empfangsapparat auch mit einem Telegraphenapparat kombiniert werden.
Es ist bekannt, dass die Empfindlichkeit eines Fritters in umgekehrtem Verhältnis steht zur Spannung der in dessen Stromkreis eingeschalteten E) ektrizitätsquel ! e und dass zwecks Telegraphierens auf grössere Entfernungen das Bestreben dahin geht, diese Spannung möglichst zu verringern. Doch konnte bisher eine Elektrizitätsquelle im Stromkreis des
Frittors nicht entbehrt werden, da dieselbe notwendig war, um das Telephon überhaupt zum Ertönen zu bringen.
Der vorliegende Empfangsapparat ist nun dadurch gekennzeichnet, dass die in dem Stromkreis dos Frittors eilgeschaltete EtektrizitätsqueUe erübrigt und eine fast unbegrenzte Emptindlichkpit des Fritters erreicht wird. Es ist hier unabhängig vom Stromkreis des
Fritters ein besonderer Stromkreis mit der Elektrizitätsquelle angeordnet.
Der Fortfall der Elektrizitätsfluelle im Stromkreis des Fritters hat die Wirkung, dass der Fritter auch im Ruhezustand von der Spannung der Elektrizitätsquelle unbeeinnusst bleibt, womit die Möglichkeit gegeben ist, den Fritter weit empfindlicher einzustellen, als dies bisher möglich war. Die grössere Empfindlichkeit des Fritters hat aber naturgemäss die Folge, dass derselbe auf entsprechend grössere Entfernungen noch anspricht.
Die Vorrichtung des vorliegenden Empfangsapparates. beruht auf der bekannten Tat- sache, dass ein Telephon einen sehr starken Laut aussendet, wenn dasselbe unmittelbar einem sehr empfindlichen Mikrophon gegenüber angebracht wird. Im vorliegenden Falle ist ein sehr empfindliches Mikrophon in den Stromkreis der Ortsbatterie eingeschaltet, und zwar in Reihenschaltung mit der einen Wicklung eines Transformators, dessen andere
Wicklung in Reihenschaltung im Stromkreis des Fritters liegt. In diesem letzteren Strom- kreis ist zugleich ein Telephon unmittelbar vor dem Mikrophon, aber von demselben un- abhängig angeordnet.
Das Ansprechen des Telephons bei dieser Schaltung, wenn der Fritterstromkreis geschlossen wird, lässt sich vielleicht folgendermassen erklären :
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In dem Stromkreis des Mikrophons treten beständig Stromschwankungen auf, denn der Stromübergang zwischen den Mikrophonkontakten ist beständig kleinen Änderungen unterworfen und niemals absolut konstant.
Diese stets vorhandenen Stromschwankungen, die die Primärwicklung des Transformators durchfliessen, induzieren in dessen Sekundärspule beständig wechselade, schwache elektromotorische Kräfte, indMsen können in dem Sekundärstromkreis, solange der eingeschaltete Fritter sich im nichtleitenden Zustande befindet, naturgemäss keine Ströme auftreten ; infolgedessen bleibt das Telephon lautlos, sobald jedoch der Fritter in üblicher Weise von elektrischen Wellen beeinflusst und hiedurch der Stromkreis des Fritters geschlossen wird, können die schwachen induzierten elektromotorischen Kräfte einen, wenn auch zunächst nur schwachen Strom zum Fliessen bringen.
Letzterer durchfliesst das dem Mikrophon gegenübergestellte Telephon und wirkt daher auf den Primärkreis zurück, verstärkt also die Stromschwankungen im Primärkreis und daher auch wiederum die im Sekundärkreis induzierten Ströme. Es findet sohin eine Selbsterregung und Selbstverstärkung statt, der zufolge das vor dem Mikrophon angebrachte Telephon einen Laut von sich gibt, welcher so lange anhält, bis der Fritter wieder seinen Stromkreis unterbricht.
Als ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung ein Schaltungsschema dargestellt. Es liegt jedoch auf der Hand, dass die Ausführung dieser Schaltung auch in anderer Weise erfolgen könnte. Die aus dem Fangdraht kommenden elektrischen Wellen gehen durch die Leitungen 1 und 2, den Fritter 3 und die Leitung 4 zur Erdplatte 5.
Der Fritter ist im Schaltungsschema als gewöhnlicher Kohärer dargestellt ; es könnte jedoch auch jede andere Type von Frittern angewendet werden.
Gleichzeitig mit vorgenanntem Durchgang der elektrischen Wellen wird der Stromkreis des Fritters durch die Leitung 2, die eine Wicklung 7 eines Transformators, die
Leitung 8, das Telephon 9, die Leitung 10, die Klemmschrauben 11 und 12, die Leitung 13 und die Leitung 4 geschlossen. An den Klemmschrauben 11 und 12 kann ein Telephon oder ein Telegraphon angeschlossen sein. Der Kreislauf des Mikrophons besteht aus der
Elektrizitätsquelle 14, der Leitung 15, dem Mikrophon 16, der Leitung 17, der anderen
Wicklung 18 des Transformators und der Leitung 19, die zur Elektrizitätsquelle zurückführt.
Das Telephon 9 kann zweckmässig als Sirene mit einem Lauttrichter 20 versehen werden. Wenn der Fritter arbeitet, wird das Telephon 9 derart beeinflusst, dass es einen starken Laut ertönen lässt, so lange der Kontakt des Fritters geschlossen ist, während der Laut aufhört, sobald der Kontakt des Fritters unterbrochen wird.