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Schaltung für Wechselstromtelegraphen.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein neues System zum Telegraphieren, bei welchem Wellenströme, z. B. Wechselströme von genügend hoher Frequenz, zur Hervorbringung der elektrischen Zeichen benutzt werden. Mit Hilfe der vorliegenden Einrichtung ist es ermöglicht, denselben Stromkreis gleichzeitig zum Telegraphieren mittelst Gleichstrom und Wechselstrom zu benutzen.
Auf beifolgender Zeichnung ist das neue System in Fig. 1 veranschaulicht. Fig. 2 ist eine Seitenansicht des Streckenrelais.
Die Strecken leitung 1 ist einer Anzahl von Telegraphenstationen 2, 3, 4, 5, 6,7 und 8 gemeinschaftlich. Bei Station 2,5 und 8 sind in dem dargestellten Beispiel die gewöhnlichen telegraphischen Apparate aufgestellt, die aus einem gewöhnlich durch eine Batterie 10 erregten Streckenrelais 9, Aufgabetaster 11 und Klopfer. 12 bestehen, dessen Magnet in dem Ortsstromkreis liegt. Zu jeder Station 2,5 und 8 gehört nur ein einziger Ortsstromkreis.
Wenn die Streckenrelais die genügende Impedanz nicht besitzen, um den unnützen Durchgang des zur Betätigung der auf den Stationen 3,4, 6 und 7 befindlichen Apparate verwendeten Wellenstromes zu verhindern, so können noch Impedanzspulen 13 von geringerem Ohmischen Widerstand in die Strecke eingeschaltet werden. Es kann, wie bei Station 5 angegeben, auch ein Kondensator 14 verwendet werden, der den Vorbeigang des Telegraphenwechselstromes um das Streckonrelais herum ermöglicht, welches auf dieser nur durch Gleichstrom zu betätigenden Station sich befindet.
Die Stationen 3,4, 6 und 7 sind vorteilhaft mit der Hauptleitung durch eine Nebenleitung 15 verbunden, die in Nebenschlussschaltung zu der Hauptleitung steht und vor- teilhaft Kondensatoren 16 enthält. Jedes Streckenrelais 17 hat einen aus einem permanenten Magneten bestehenden Kern 18, dessen Wickelung ungefähr 100 Ohm Widerstand besitzt und unter dem Einfluss des der Hauptstrecke übertragenen Wechselstromes sich befindet.
Die aus weichem Eisen bestehende schwingende Membran 19 genannten Relais bildet einen schwingenden Kontaktteil, insofern er gleichzeitig die Tätigkeit eines Ankers und eines
Stromunterbrechers erfüllt. Die Membran liegt vor dem Relaismagneten, wird von dem magnetischen Kerl ! dauernd angezogen und besitzt einen beweglichen Kontaktteil 20, der sich gegen die Membran legt. Das Kontaktstück 20 ist auf einem drehbar gelagerten
Arm 21 angeordnet, der, um ein Trägheitsmoment bestimmter Grösse zu besitzen, mit einem Gewicht 22 ausgestattet ist.
Kein von der Batterie 10 ausgehender und etwa durch die
Kondensatoren 16 nach dem Relais 17 gehender Strom wird einen Einfluss auf das ge- nannte Relais ausüben können, weil das Kontaktstück 20 mit der Membran. nicht nur unter dem Einfluss des beschwerten Armes, sondern auch durch die den Druck des Kontakt- stückes gegen genannte Membran regulierende Feder 23 in Eingriff ist. Wenn die Wicklung des Relais von einem Wechselstrom hoher Frequenz durchflossen wird, so wird der
Magnetismus des permanenten Magneten abwechselnd verstärke und geschwächt und die
Membran 19 wird dadurch in Schwingungen versetzt. Diese Schwingungen bewirken, dass der Kontakthebel 20 von der Membran abgestossen und hiedurch der Lokalstromkreis 24 unterbrochen wird.
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Der Kontakthebel 20 kommt zwar immer auf die Membran zurück, wird aber sofort wieder abgestossen, so dass eijae Reihe von schnell aufeinander folgenden Unterbrechungen des Stromkreises 24 entsteht.
In diesem Stromkreis liegt eine Batterie 25 und ein Lokalrelais 26, dessen Anker 27 gewöhnlich angezogen ist und den Klopferstromkreis 28 offen hält. Der Klopferstromkreis besteht aus den Magneten 29, der Batterie 30 und dem Anker 27 mit dessen Ruhe- kontakt 32. Wenn Wechselströme das Relais 17 durchfliessen, so folgen die Unterbrechungen des Stromkreises 24 an den Kontakten 19, 20 so schnell aufeinander, dass da : ; Relais 26 nie genügend erregt wird, um seinen Anker 27 anzuziehen, so dass der Klopferstromkreis geschlossen bleibt, so lange die Membran 19 vibriert.
Als Elektrizitätsquolle zur Erzeugung des auf den Stationen 3, 4,6 und 7 benutzten
Wechselstromes wird ein mechanisch angetriebener Wechselstromerzenger 33 benutzt, dem durch irgendeine passende Art von Motor oder einen Elektromotor 34 eine genügend hohe
Geschwindigkeit erteilt wird. Bei der gezeichneten Ausführungsform liegt die eine Bürste des Erzeugers an der Erde, während die andere Bürste mit dem Kontakt 35 der Geber- taste 36 verbunden ist. Diese Taste ist mit dem Leiter 15 durch die Wicklung des Strecken- relais verbunden. Die Gebertaste ist gewöhnlich durch den Kontakt 57 mit der Erde ver- bunden, so dass eine direkte Bahn aus dem Streckenrelais nach der Taste und der Erde gegeben ist.
Der Taster 36 ist in seiner Mitte drehbar gelagert und es ist ihm ein zweiter
Wechselstromkontakt 38 zugesellt, der eine für gewöhnlich freie Klemme eines Zweigleiters bildet ; derselbe enthält einen Widerstand 39, der bei der Anordnung, die in Fig. 1 an
Station 3 gezeichnet ist, als regulierbare Drosselspule ausgebildet ist und nur geringen
Widerstand besitzt. Der Widerstand 39 an der Station 7 ist ein Kondensator, der bei- spielsweise 1/10 Mikrofarad Kapazität besitzt. Wenn die Taste 36 niedergedrückt wird, so wird die Spule des Streckenrelais mit dem Widerstand 39 parallel geschaltet. Je geringer der Widerstand 39 ist, um so geringer muss der von dem Wechselstromgenerator durch das Streckenrelais an der Aufgebestation hindurchgehende Strom sein.
Dadurch nun, dass man durch die schematisch angedeuteten Mittel den Widerstand regulierbar macht, kann der Teil des von dem Erzeuger kommenden Stromes an der Aufgel) estation, der durch das Streckenrelais hindurchgehen soll, genau bestimmt werden. Es sind also auf diese
Weise Milfsstromverbindungen geschaffen, die einen Weg für einen Teil des Telegraphier- stromes an der Aufgebestation durch das Streckenrelais bilden, indem der andere Teil des
Stromes einem weiteren von dem Streckenrelais unabhängigen Weg folgt.
Es ist ersichtlich, dass die Anzahl der Erzeuger verringert werden kann, da es genügt, für jede Station Stromfübrungsleitungen zu haben.
PATENT-ANSPRÜCHE : I. Schaltung für Wechselstromtelegraphen, dadurch gekennzeichnet, dass ein Strecken- relais (17), dessen Kern aus einem permanenten Magneten besteht, einen lokalen Strom- kreis (24) mit Hilfe eines Kontaktes, der aus einer schwingenden Membran (19) und einem sich gegen diese legenden, schwingenden Hebel (20, 21) gebildet wird, für gewöhnlich ge- schlossen hält, diesen Stromkreis jedoch unterbricht, sobald unter dem Einfluss eines das Relais durcbfliessenden Wechselstromes die Membran (19) in Schwingungen gerät und sich hiedurch vom Kontakt (20) abhebt, wodurch der Stromkreis (28) des Klopfermagneten (29)
geschlossen und dieser Magnet betätigt wird.