DE137039C - - Google Patents
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- DE137039C DE137039C DENDAT137039D DE137039DA DE137039C DE 137039 C DE137039 C DE 137039C DE NDAT137039 D DENDAT137039 D DE NDAT137039D DE 137039D A DE137039D A DE 137039DA DE 137039 C DE137039 C DE 137039C
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- H04—ELECTRIC COMMUNICATION TECHNIQUE
- H04L—TRANSMISSION OF DIGITAL INFORMATION, e.g. TELEGRAPHIC COMMUNICATION
- H04L27/00—Modulated-carrier systems
- H04L27/18—Phase-modulated carrier systems, i.e. using phase-shift keying
- H04L27/24—Half-wave signalling systems
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Beim Telegraphiren mit Wechselstrom als Ruhestrom werden bekanntlich Zeichen dadurch
gegeben, dais einzelne halbe Wellen oder Gruppen von halben Wellen des durch
die Linie gehenden Stromes abgeändert, d. h. der Richtung nach umgekehrt oder der Stärke
nach verändert, beispielsweise auf Null herabgebracht, oder unterdrückt werden. Diese abgeänderten
halben Wellen oder Gruppen von halben Wellen — im Nachfolgenden Zeichenstromstöfse
genannt — rufen in der Empfangsstelle die gewünschten Zeichen hervor, während
die nicht abgeänderten Wellen — im Nachfolgenden als Ruhestrom bezeichnet ■—
die Empfangsvorrichtungen nicht in Thätigkeit setzen.
Will man beim Betrieb mit Wechselstrom als Ruhestrom Zeichen von einer Linie auf
eine zweite übertragen, so mufs man in der zweiten Linie die durch die erste Linie gehenden
Wellen ihrer Aufeinanderfolge und Beschaffenheit nach genau wieder hervorbringen.
Nach vorliegender Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dais an der Uebertragungsstelle
ein Linienrelais aufgestellt wird, dessen Zunge in Uebereinstimmung mit dem durch eine Linie einlangenden Ruhestrom
schwingt, beim Einlangen eines Zeichenstromstoises aber an dem Contact liegen bleibt, an
welchen sie durch den unmittelbar vorangegangenen Stromstofs gelegt wurde. Diese
zeitweilige Unterbrechung der Schwingungen der Zunge dieses Linienrelais bewirkt unter
Vermittlung eines Stromvertheilers und einer Ortsstromquelle an der Uebertragungsstelle,
dafs die bei Ruhestrom beständig am Ruhecontact liegende Zunge eines Ortsempfangsrelais
an den Arbeitscontact geht und hierdurch einen Zeichen stromstofs von einer an der Uebertragungsstelle aufgestellten Wechselstromquelle
aus in die zweite Linie sendet, ^wobei der von dieser Wechselstromquelle gelieferte
Strom nach Phase und Frequenz genau übereinstimmen mufs mit dem durch die erste
Linie fliefsenden Wechselstrom. So lange die Zunge des Ortsempfangsrelais am Ruhecontact
liegt, sendet die Wechselstromquelle der Uebertragungsstelle Ruhestrom in die zweite Linie.
In der beiliegenden Zeichnung ist in Fig. 1 ein Schaltungsschema einer Ausführung der
Einrichtung nach der Erfindung dargestellt.
Dabei ist angenommen, dafs von den Stellen α und b je eine Linie 1,2 zur Uebertragungsstelle
c führt und die in die Linie 1 gegebenen Zeichen auf die Linie 2 übertragen
und in der Stelle b aufgenommen werden sollen. Weiter ist angenommen, dafs beide
Linien von einer gemeinsamen, an der Uebertragungsstelle c aufgestellten Wechselstromquelle
3 Linienstrom erhalten.
Die Linie 1 geht nämlich von der Zunge 4 des Geberelais 5 durch das Linienrelais 6 der
Stelle α und durch das Linienrelais 8 der Uebertragungsstelle c zum Ruliecontact 9 der
Zunge 10 des Geberelais 11 dieser Stelle; die
Zunge ίο ist mit einem Pol der Wechselstromquelle
3 dauernd verbunden, der auch mit der Zunge 12 eines zweiten Geberelais 14 der
Uebertragungsstelle c dauernd verbunden ist. Der Ruhecontact 13 von 12 steht mit dem
Linienrelais 15 in Verbindung, von dem die
Linie 2 ausgeht, welche durch das Linienrelais 16 der Stelle b mit der Zunge 19 des
dortigen Geberelais 17 verbunden ist. Die Ruhecontacte 7 und 18 der Geberelais der
beiden Endstellen α b sowie der zweite Pol der Wechselstromquelle 3 in Stelle c sind geerdet.
Solange keine Zeichen gewechselt werden, also die Zungen aller Geberelais 5,11, 14,17
an Ruhecontact liegen, geht der Strom von einem Pol von 3 zur Erde und vom anderen
Pol aus einerseits über 10, 9, 8, 1, 6, 4, 7 und andererseits über 12,13,15,2,16,19,18 zur
Erde, so dais in der Ruhe beide Linien 1 und 2 von Strom gleicher Frequenz und Phase
durchflossen sind.
Die Zungen der vom Linienstrom durchflossenen Linienrelais 6, 8, 15, 16 schwingen in
Uebereinstimmung mit dem Linienstrom, indem sie durch Linienstromstöfse der einen
Richtung an den einen, durch Linienstromstöfse der anderen Richtung an den anderen
ihrer Contacte gelegt werden, wenn die Relais, wie in der Zeichnung angenommen, polarisirt
sind, oder indem die Linienrelaiszungen, so oft der Linienstrom durch Null geht, an den
einen Contact gelegt werden, und an den anderen Contact dann, wenn der Linienstrom bis
zu einem gewissen Grade gestiegen ist. Im letzteren Falle sind die Relais nicht polarisirt.
Entstehen die Zeichenstromstöfse aus dem Ruhestrom dadurch, dais einzelne halbe Wellen
des letzteren unterdrückt werden, was im Nachfolgenden angenommen werden soll, so
wird die Zunge des Linienrelais, sowie eine halbe Welle des Linienstromes behufs Zeichengebung
unterdrückt wird, während der Dauer dieser halben Welle an dem Contact liegen bleiben, an welchen sie durch den letzten
durch das Relais gegangenen Ruhestromstofs gelegt worden ist, statt sich an den anderen
Contact zu legen.
Die Gebevorrichtung und Empfangsvorrichtung an den Endstellen α b können von beliebiger
Art sein, wofern sie nur gestatten, die zur Zeichengebung erforderlichen halben Wellen des Linienstromes zu unterdrücken
bezw. die durch die Zeichenstromstöfse dargestellten Zeichen erkennbar zu machen.
Die nachstehend angegebenen Gebe- und Empfangsvorrichtungen sind an sich bekannt
(siehe Patentschrift 126270) und sollen hier nur als Ausführungsbeispiel dienen, und nur
so weit erläutert werden, als für das Verständnifs der Erfindung erforderlich ist. Es soll
ein Zeichen von α nach b unter Vermittlung der Uebertragungsstelle c gegeben werden.
Zur Abgabe dieses Zeichens werde in α eine Taste 20 angeschlagen, wodurch zwei Stromschluisstücke
mit einander in Berührung kommen, von denen eines durch Draht 25 mit
einem Segment 21 eines Stromvertheilers 24 verbunden ist, während das andere durch eine
Ortbatterie 22 mit der einen Klemme des Geberelais 5 verbunden, ist. Die andere Klemme dieses Relais 5 ist mit einer Schleiffeder
23 verbunden, welche auf dem Stromvertheiler 24 insofern im Gleichlauf mit dem Linienstrom schleift, als sie die Dauer einer
halben Welle des Linienstromes benöthigt, um über eines der Segmente 21 wegzuschleifen,
und über die Isolationen zwischen den Segmenten läuft, wenn der Ruhestrom durch Null geht. Sowie nun bei angeschlagener
Taste 20 die Schleiffeder 23 über 21 schleift, ist die Ortbatterie 22 durch 25, 23 und
das Geberelais 5 geschlossen.
Letzteres zieht seinen Anker an, der gegen die Zunge 4 treffend diese von ihrem geerdeten
Ruheanschlag 7 hebt, und so den Erdanschlufs der Linie 1 an der Stelle α für die
Dauer einer halben Welle des Linienstromes unterbricht. Es wird also eine halbe Welle
des Linienstromes von α aus unterdrückt, und somit bleibt die Zunge des Linienrelais 8 an
dem Contact liegen, an welchen sie von dem unmittelbar vorangegangenen Linienstromstofs
gelegt worden ist — etwa an dem rechten 26 —, während sie, wenn die halbe Welle nicht
unterdrückt worden wäre, also bei fortgesetztem Ruhestrom, an den anderen ·— linksseitigen
·— Contact 27 gegangen wäre. Die Contacte 26, 27 sind mit den Enden einer getheilten
Ortbatterie 39 verbunden, deren Mitte durch Draht 40 mit je einer Klemme einer Reihe von polarisirten Ortsempfangsrelais,
z. B. 32, verbunden ist, während die andere Klemme jedes der Ortsempfangsrelais durch
einen besonderen Draht, wie 31, mit je einem Segment 29 eines Stromvertheilers 30 in
dauernder Verbindung steht, über welchem eine mit der Zunge des- Linienrelais 8 verbundene
Feder 28 im Gleichlauf mit dem Linienstrom und der Schleiffeder 23 der Stelle α schleift.
Die mit den verschiedenen Ortsempfangsrelais, z. B. 32, verbundenen Segmente
(wie 29) des Stromvertheilers 30 sind so vertheilt, dafs, so lange Ruhestrom durch die
Linie 1 fliefst, jedes dieser Segmente durch die darüber schleifende Feder 28 mit einem
bestimmten Anschlag (26 bezw. 27) der Zunge des Linienrelais 8 in Verbindung gesetzt wird
und somit jedes dieser Ortsempfangsrelais, so
lange Ruhestrom durch die Linie ι geht, nur Stromstöfse von einer bestimmten Richtung
empfängt, die seine Zunge an den Ruhecontact legen oder dort liegen lassen.
Da nun beim Einlangen des betrachteten Zeichens die Zunge des Linienrelais 8 statt
an 27 zu gehen, an 26 liegen bleibt, so wird
das Segment 29 durch die Schleiffeder 28 mit 26 statt mit 27 in Verbindung gesetzt, und
der von Batterie 39 über 26,28,29,31,32,40 gehende Strom wird entgegengesetzt zu jenem
sein, der durch das Ortsempfangsrelais 32 gegangen wäre (von 39 über 27,28,29,31,32,
40), wenn durch die Linie fortgesetzt Ruhestrom gegangen und somit die Zunge des
Relais 8 an 27 gelegt worden wäre.
Infolge dessen wird die Zunge des Relais 32 an den Arbeitscontact 33 gelegt.
Die Arbeitscontacte der verschiedenen Ortsempfangsrelais, wie z. B. Contact 33, stehen
durch gesonderte Drähte, wie 34, mit von einander isolirten Segmenten, wie 35, eines
Stromvertheilers 41 der Stelle c in Verbindung, über den im Gleichlauf mit dem Linienstrom
(und der Schleiffeder 28 auf dem Stromvertheiler 30) eine Schleiffeder 36 läuft.
Letztere steht mit einer Klemme des Geberrelais 14 in Verbindung, dessen andere
Klemme durch Ortbatterie 37 und Draht 38 mit den Zungen der Ortsempfangsrelais 32
dauernd verbunden ist. Es wird daher, während die Zunge von 32 am Arbeitscontact 33
liegt und 36 über 35 schleift, die Ortbatterie 37 durch 38., 33, 34, 35, 36 und das Geberelais
14 geschlossen sein. Infolge dessen wird der Anker des Geberelais 14 angezogen und hebt
die Zunge 12 von ihrem Ruhecontact 13 ab. Dadurch wird die Verbindung zwischen der
mit einem Pol der Wechselstromquelle 3 verbundenen Zunge 12 und ihrem durch das
Linienrelais 15 mit der Linie 2 verbundenen Ruhecontact 13 für die Dauer einer halben
Welle unterbrochen und somit eine halbe AVelle des in die Linie 2 gesendeten Stromes
unterdrückt. Dies hat zur Folge, dafs auch die Zunge des Linienrelais 16 der Stelle b an
dem Contact, ζ. Β. dem rechtsseitigen 42, liegen bleibt, an den sie durch den vorangehenden
Linienstromstois gelegt worden ist. Die Zunge von 16 spielt ebenso wie die von 8
zwischen zwei mit den Enden einer getheilten Batterie 44 verbundenen Contacten 42, 43 und
ist durch Draht 45 mit einer Schleiffeder 46 verbunden, welche auf einem Stromvertheiler
48 mit von einander isolirten Segmenten, wie 47, im Gleichlauf mit dem Linienstrom
und den Stromvertheilern 24 von α und 30 und 41 von c schleift. Die Segmente 47 sind
durch gesonderte Drähte 49 mit je einer Klemme polarisirter Ortsempfangsrelais 50
verbunden, deren andere Klemmen durch Draht 51 mit der Mitte der getheilten Batterie
44 verbunden ist. Die Einrichtung und Schaltung des Stromvertheilers 48 und der Ortsempfangsrelais
50 sammt Nebenstellen ist dieselbe, wie jene des Stromvertheilers 30 und der
Ortsempfangsrelais 32 der Uebertragungsstelle c, und infolge dessen wird, wenn eine
halbe der in der Stelle b einlangenden Linien-, stromwellen unterdrückt wird, die Zunge des
Ortsempfangsrelais 50 an den Arbeitscontact 52 gelegt, der durch Draht 53 mit einer
Klemme der Vorrichtung zum Verzeichnen der Zeichen — beispielsweise einer Druckvorrichtung
56 — verbunden ist, während die Zunge von 50 durch Draht 54 und Ortbatterie
55 mit der anderen Klemme in Verbindung steht.
Es wird daher, sobald die Zunge von 5° an
den Arbeitscontact geht, die Ortbatterie 55 durch diese Zunge, ihren Arbeitscontact 52,
Draht 53, Druckvorrichtung 56, Batterie 55 und Draht 54 geschlossen, und hierdurch der
Abdruck desjenigen Zeichens in b veranlaist, das durch Unterdrückung des betrachteten
Stromstofses in α gegeben worden ist.
Natürlich kann, wie in Patentschrift 126270 angegeben, dadurch, dafs die Zunge von 50
an den Arbeitscontact geht, eine die Druckvorrichtung enthaltende Ortschliefsung in b
blos vorbereitet Werden, die erst späterhin durch eine Combinirvorrichtung thatsächlich
hergestellt wird.
Es wird also, das Vorangehende kurz zusammengefafst,
der von Stelle α über die Linie 1 gegebene Zeichenstromstofs, der, wie
schon eingangs erwähnt, durch Abänderung von halben Wellen des Linienstromes der
Richtung oder Stärke nach, entsteht, durch zeitweilige Unterbrechung der Schwingungen
der Zunge des Linienrelais 8 der Uebertragungsstelle c unter Vermittlung des Stromvertheilers
30 nebst Ortbatterie 39 bewirken, dais die Zunge eines Ortsempfangsrelais 32
an den Arbeitscontact geht und hierdurch unter Vermittlung eines. Geberelais 14 von der
Linienstromquelle 3 aus einen Zeichenstromstofs über die Linie 2 nach b sendet, der, in b
anlangend, die Aufzeichnung des Zeichens bewirkt.
Die Einzelheiten des Baues und auch der Schaltung der Apparate können dabei mannigfach
abgeändert werden, wofern nur der eben kurz zusammengefaiste Arbeitsgang eingehalten
wird.
So können z. B. die Arbeitscontacte (33) der Ortsempfangsrelais (32) von c sämmtlich
durch einen einzigen Draht unmittelbar mit einer Klemme des Geberelais 14 verbunden
werden (ähnlich wie die Arbeitscontacte 52
der Ortsempfang'srelais 50 von b unmittelbar
mit der Druckvorrichtung 56 verbunden sind), so dafs der Stromvertheiler 41 nebst Schleiffeder
36 entfällt.
Soll nun von Stelle b nach Stelle α über die Uebertragungsstelle c ein Zeichen gegeben
werden, so wird mit Hülfe des Geberelais 17 von b ein Zeichenstromstofs in die Linie 2 in
derselben Weise gesendet, wie vorstehend für die Stelle α beschrieben wurde. Dieser bewirkt,
dais die Zunge der Linienrelais 15 während einer halben Linienstromwelle an einem
Contact liegen bleibt, und hierdurch wird unter Vermittlung des Stromvertheilers 63 eines der
Ortsempfangsrelais 57 in gleicher Weise zum Ansprechen gebracht, wie vorhin für 32 beschrieben.
Das Ortsempfangsrelais 57 sendet dann durch das Geberelais 11 der Stelle c von
der Wechselstromquelle 3 aus einen Zeichenstromstofs
in die Linie 1, der durch Vermittlung des Linienrelais 6 von α ein Ortsempfangsrelais
58 zum Ansprechen bringt und hierdurch die Druckvorrichtung 59 von α veranlafst,
das von b gegebene Zeichen zu drucken.
Es ist also die Uebertragungsstelle c mit zwei Linienrelais 8 und 15 nebst zugehörigen
Sätzen von Ortsempfangsrelais 32 und 57 sowie mit zwei Geberelais 11 und 14 sammt
Nebentheilen ausgestattet, wobei die Zungen der Geberelais in Parallelschaltung an einen
Pol einer gemeinsamen Wechselstromquelle 3 angeschlossen sind. Doch könnte auch die
Zunge jedes der Geberelais an je eine besondere Wechselstromquelle angeschlossen
sein, nur müfsten dann diese beiden Wechselstromquellen Strom von genau gleicher Frequenz
und Phase liefern, und deshalb ist die Verwendung blos einer Wechselstromquelle
vorzuziehen.
Wird von Stelle α nach b ein Zeichen gegeben, so müssen die Linienrelais 6 von α und
15 von c aufser Thätigkeit bleiben, da sonst
das Druckwerk der Stelle α auf die von ihr ausgehenden Zeichen ansprechen, würde; man
sollte sie also ausschalten. Ebenso müssen, wenn von b nach α gegeben wird, das Linienrelais
16 von b und 8 von c ausgeschaltet werden.
Es ist aber zur Vereinfachung der Bedienung vorzuziehen, den Linienrelais 6, 8,
15, 16 eine Differentialwicklung" von solcher bekannten Art zu geben, dafs jedes derselben
nur auf Zeichenstromstöfse anspricht, die vom entfernten Ende der Linie kommen (also 8
und 15 auf Zeichenstromstöfse, die von α bezw. b kommen und 6 und 16 auf Zeichenstromstöfse,
die von c durch das Geberelais 11 bezw. das Geberelais 14 in die Linien gesendet
werden), aber durch Zeichenstromstöfse, die von ihrer eigenen Stelle ausgesendet werden,
nicht beeinflufst wird, so dais also 6, 8, 15
und 16 auf Zeichenstromstöfse nicht ansprechen, die von 5 bezw. 11, 14 und 17 gegeben
werden, .
Diese Erleichterung der Bedienung unter gleichzeitiger Erhöhung der Leistungsfähigkeit
läfst sich auch durch Verwendung einer der bekannten Gegensprechschaltungen mit
Hülfe künstlicher Linien erzielen. Es wird dann in den meisten Fällen nothwendig sein,
auch an den Endstellen Wechselstromquellen zwischen die Ruhecontacte 7 bezw. 18 und
die Erde einzuschalten, die Wechselstrom von derselben Frequenz und Phase liefern, wie die
Wechselstromquelle 3 der Uebertragungsstelle c.
Wenn man einer der Endstellen, beispielsweise b, dieselbe Einrichtung giebt, wie sie die
Uebertragungsstelle c aufweist, wie in Fig. 2 durch punktirte Anschlufslinien an Fig. 1 angedeutet,
d. h. die Druckvorrichtung 56 durch ein Geberelais 64 ersetzt und das mit dem Stromvertheiler 61 zusammenarbeitende
Tastenwerk 60 durch ein Linienrelais 65 nebst Ortsempfangsrelais 66 und Stromvertheiler 61/,
die ebenso eingerichtet sind, wie 15, 57, 62 von c, und wenn man die Zungen der Geberelais
17 und 64 in Parallelschaltung mit einem Pol einer Wechselstromquelle 68 verbindet,
deren anderer Pol geerdet ist, so werden die von α kommenden Zeichenstromstöfse, wie beschrieben,
von der LTebertragungsstelle c durch die Linie 2 nach b übermittelt, aber dort nicht
von der Druckvorrichtung" 56 aufgenommen, sondern durch Geberelais 64 an die vom
Linienrelais 65 ausgehende Linie 69 weiter übertragen.
Die Linie 69 kann dann zu einer Endstelle führen, die wie α eingerichtet ist, oder zu einer
weiteren Uebertragungsstelle, so dafs auf diese Weise zwei Endstellen durch eine Reihe von
Uebertragungsstellen mit einander verbunden werden können.
Natürlich müssen die Wechselstromquellen aller Uebertragungsstellen Wechselstrom von
genau gleicher Frequenz und Phase liefern.
Die Bedienung der Uebertragungsstelle wird in die Lage kommen, sich von Zeit zu Zeit von
der Richtigkeit des Ganges der Stromvertheiler an den Endstellen und an der Uebertragungsstelle
zu überzeugen. Dies kann einfach dadurch geschehen, dafs an der Uebertragungsstelle
an Stelle des Geberelais (z. B. 64 der Stelle b) eine Druckvorrichtung wie 56 eingeschaltet
wird. Druckt diese eine Reihe von Zeichen richtig ab, so ist der richtige Gang der in Frage kommenden Stromvertheiler erwiesen.
Aus dem Vorangehenden erhellt, dafs jede Uebertragungsstelle, wie c, zwei Sätze von
Empfangsvorrichtungen, und zwar je einen für jede Linie (für ι: 8, 30, 32 und für 2: 15,
63, 57) und ebenso je eine Gebevorrichtung für jede Linie enthält (für 1: 62, 11; für 2:
41,14), wobei jedoch die Empfangsvorrichtung
für die eine linie, statt ein Druckwerk (wie 56 in b der Fig. 1) zu treiben, mit der
Gebevorrichtung für die andere Linie verbunden ist, und zwar derart, dafs sie das
Tastenwerk der Gebevorrichtung ersetzt. Dabei giebt die Empfangsvorrichtung für die
eine Linie in die Gebevorrichtung für die andere Zeichenstromstöfse in genau derselben
Aufeinanderfolge und in genau denselben zeitlichen Abständen, in welcher sie (die
Empfangsvorrichtung) Zeichenstromstöfse von ihrer Linie empfängt.
Man kann nun offenbar die Gebe- und Empfangsvorrichtungen der End- und Uebertragüngsstellen
wie α bezw. wie c auch für absatzweise Vielfachtelegraphie irgend einer
bekannten Art einrichten, beispielsweise für absatzweise Vielfachtelegraphie nach Patentschrift
126270.
Danach müfste der Stromvertheiler 24,61
der Gebevorrichtung jeder Endstelle in Sectoren getheilt sein, deren jeder wieder in die
zur Zeichengebung erforderliche Anzahl von Segmenten wie 21 getheilt ist, und die Segmente
jedes Sectors müfsten mit einem besonderen Tastenwerk verbunden werden. Dasselbe
gilt für die Empfangsstromvertheiler 48, 84 der Endstellen und die Sätze von Ortsempfangsrelais
58, 50 nebst Druckwerken. Ebenso müfsten die Stromvertheiler 30,41,
62, 63 der Uebertragungsstelle in Sectoren von je der nöthigen Zahl von Segmenten getheilt
sein. Die von einem Sector eines Gebestromvertheilers ausgehenden Zeichen würden nur
von dem zugehörigen — nach der Zeichnung gleich gelegenen — Sector des daran angeschlossenen
Empfangsstromvertheilers aufgenommen und gegebenenfalls weiter gesendet werden. Es kann daher jeder Sector eines
Gebestromvertheilers als gleichbedeutend mit einem Tastenwerk und jeder Sector eines
Empfangsstromvertheilers als gleichbedeutend mit einem Druckwerk angesehen werden.
Wie die absatzweise Vielfachtelegraphie bedingt, tritt jedes solche Tastenwerk mit dem
zugehörigen Druckwerk für kurze regelmäfsige, auf einander folgende Zeitabschnitte
in Sprechverbindung.
Man kann nun die den Gegenstand des Patentes 136915 der Erfinderin bildende Einrichtung
zur Verbindung einer Hauptstelle mit Unterstellen durch gesonderte Linien unter Verwendung der absatzweisen Vielfachtelegraphie
auch in diesem Falle zur Anwendung" bringen, indem man jede Endstelle in räumlich
von einander getrennte Unterstellen mit je einem Tasten- und Druckwerk nebst Stromvertheilern
zerlegt und jede dieser Unterstellen durch eine gesonderte Linie mit einem
Tasten- und Druckwerk der Uebertragungsstelle, welche an die Stelle der Hauptstelle des
Patentes 136915 tritt, verbindet. Fig. 3 zeigt schematisch eine Ausführung dieser Ausbildung.
Es sind vier Unterstellen d e f g durch gesonderte Linien mit einer Uebertragungsstelle
h verbunden, die durch eine Linie / mit einer zweiten Uebertragungsstelle
i in Verbindung steht, mit der wieder vier Unterstellen kl mn durch gesonderte
Linien verbunden sind.
Ein von d kommender Zeichenstromstofs wird in h von einem Sector des Empfangsstromvertheilers
30 (Fig. 1) aufgenommen und durch die daran angeschlossenen Ortsempfangsrelais
32 (Fig. 1) an einem Sector des Gebestromvertheilers 41 (Fig. 1) und an
das Geberelais 14 (Fig. 1) weiter gegeben, das diesen Zeichenstromstofs in die Linie /
sendet. Beim Anlangen dieses Zeichenstromstoises in der Uebertragungsstelle i wiederholt
sich dieser Vorgang, und scliliefslieh wird der Zeichenstromstofs durch einen Sector eines
Gebevertheilers (wie 41, Fig. 1) und ein Geberelais (wie 14, Fig. 1) beispielsweise·in die zur
Unterstelle η führende Linie weiter gegeben, um an letzterer Stelle das gewünschte Zeichen
abzudrücken. Selbstverständlich könnten die Unterstellen k I m η auch unmittelbar an die
Uebertragungsstelle h angeschlossen sein.
Da man nun, wie in der Patentschrift 136915
angegeben, durch Umschaltung und Verstellung der Stromvertheiler' in den Unter- und Hauptstellen das Tastenwerk bezw. Druckwerk
der einen mit irgend einem Druck- bezw. Tastenwerk der anderen in Verbindung setzen
kann, so kann je nach Erfordernifs jede der Unterstellen d e f g mit jeder der Unterstellen
kl mn unmittelbar in Sprechverbindung gesetzt werden.
Dies gestattet, irgend einen von mehreren Punkten d e f g einer Stadt h, die durch eine
Linie / mit einer zweiten Stadt i verbunden ist, mit irgend einen von mehreren Punkten
k I m η dieser letzteren Stadt in Sprechverbindung
zu setzen, und zwar so, dafs gleichzeitig zwischen je einem Punkte defg der
einen Stadt und je einem Punkte kl mn der anderen Stadt Sprechverbindung besteht.
Es mag noch bemerkt werden, dais an den Uebertragungsstellen für jeden Empfangsstromvertheiler
30, 63 nur ein Satz von Ortsempfangsrelais 32, 57 nöthig ist, wenn nicht die Möglichkeit geboten sein soll, für jeden
Claims (6)
1. Einrichtung zur Uebertragung telegraphischer Zeichen von einer Linie (1) zu einer
anderen (2) bei Betrieb beider Linien mit Wechselstrom als Ruhestrom · unter Benutzung
von Linienrelais, deren Zungen in Uebereinstimmung mit dem Ruhestrom schwingen, beim Einlangen eines Zeichenstromstofses
aber an dem Contact liegen bleiben, an welchen sie durch den letzten Stromstofs gelegt wurden, dadurch gekennzeichnet,
dafs diese zeitweilige Unterbrechung der Schwingungen der Zunge des Linienrelais der Uebertragungsstelle
(unter Vermittlung eines Stromvertheilers und einer Ortsstromquelle) bewirkt, dafs
die bei Ruhestrom beständig am Ruhecontact liegende Zunge eines Ortsempfangsrelais
an den Arbeitscontact geht und hierdurch einen Zeichenstromstofs von einer an der LTebertragungsstelle aufgestellten
Wechselstromquelle aus in die zweite Linie (2) sendet, wobei der von
dieser Wechselstromquelle gelieferte Strom nach Phase und Frequenz genau übereinstimmen
mufs mit dem durch die erste Linie fliefsenden Wechselstrom.
2. Eine Ausführung der Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dafs
beide Linien Linienstrom von einer gemeinsamen Wechselstromquelle (3) erhalten,
indem beide in Parallelschaltung an einem Pol einer in der Uebertragungsstelle aufgestellten
Wechselstromquelle (3) angeschlossen sind, deren anderer Pol an Erde
: ' liegt.
3^ Eine'Ausführung der Einrichtung nach
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dais an der Uebertragungsstelle (d) die polarisirteii
Ortsempfangsrelais (32) einerseits mit der Mitte einer getheilten Batterie (39)
und andererseits mit Segmenten (29) eines Stromvertheilers (30) verbunden sind, über den im Gleichlauf mit dem Linienstrom
eine mit der Zunge des Linienrelais (8) verbundene Feder (28) schleift und dafs die Contacte (26,27), zwischen welchen
diese Linienrelaiszunge spielt, mit den Enden der getheilten Batterie verbunden sind, um die Zungen aller Ortsempfangsrelais
so lange am Ruhecontact zu halten, als Ruhestrom durch die Linie fliefst, beim
Einlangen eines Zeichenstromstofses aber die zugehörige Zunge an den Arbeitscontact
(33) zu legen.
4. Eine Ausführung der Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dafs
die an den Arbeitscontact gelegte Zunge des Ortsempfangsrelais (32) eine ein Geberelais
(14) und eine Ortbatterie (37) enthaltende Ortleitung mit oder ohne Vermittlung
eines Stromvertheilers (41) und im Gleichlauf mit dem Linienstrom darüber
schleifender Feder (36) schliefst und hierdurch einen Zeichenstromstofs in die zweite
Linie (2) sendet.
5. Eine Ausführung der Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dafs
die Zungen und Arbeitscontacte der Ortsempfangsrelais (32) mit einem Druckwerk in Verbindimg gesetzt werden können, um
die in die Uebertragungsstelle eintretenden Zeichen abzudrucken und hierdurch den
Gleichlauf der Stromvertheiler zu 'prüfen.
6. Eine Ausführung der Einrichtung nach Anspruch 1, unter Benutzung der absatzweisen
Vielfachtelegraphie in der Weise, dafs ein Vielfachtelegraphenapparat mit mehreren Druck- und Tastenwerken an
einer Stelle (Hauptstelle) mit einer gleichen Anzahl von Druck- und Tastenwerken
an räumlich von einander und von der Hauptstelle getrennten Stellen (Unterstellen)
unter Zuhülfenahme von Stromvertheilern und unabhängigen Linien derart verbunden ist, dafs jede Unterstelle mit
irgend einem Druck- und Tastenwerk der Hauptstelle unabhängig von den übrigen
Unterstellen für kurze, rasch auf einander folgende Zeitabschnitte in Sprechverbindung
gesetzt werden kann, .dadurch', gekennzeichnet, dafs die Gebe- und Empfangs
vorrichtungen an der Uebertragungsstelle als Apparate für absatzweise Vielfachtelegraphie (Hauptstellen h i,
Fig. 3) ausgeführt sind, und die End-
stellen in räumlich von einander getrennte einzelne Druck- und Tastenwerke nebst
Stromvertheilern enthaltende Unterstellen (defg; kl mn) zerlegt sind, und je zwei
Sätze solcher Endstellen durch eine einzige Uebertragimgsstelle oder durch zwei durch
eine Linie verbundene Uebertragungsstellen verbunden sind, zum Zweck, durch entsprechende Einstellung und Umschaltung"
der Unter- und Hauptstellenstromvertheiler eine Endstelle an einer Seite mit irgend einer Endstelle an der anderen
Seite der Uebertragungsstelle in Sprechverbindung setzen zu können.
Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE137039C true DE137039C (de) |
Family
ID=404955
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT137039D Active DE137039C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE137039C (de) |
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0
- DE DENDAT137039D patent/DE137039C/de active Active
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