-
Titel: Vorrichtung zum Fördern von Teigstücken
-
Beschreibung Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Fördern
von Reihen von Teigstücken, bei der aus Meßkammern einer schrittweise drehbaren
Trommel während jeder Drehpause eine Reihe von Teigstücken mittels Meßkolben ausgestoßen
wird und ein endloses antreibbares abführendes Förderband mit dem die ausgestoßenen
Teigstücke aufnehmenden Obertrumm seitlich an die Trommel herangeführt ist, wobei
ein Obertrummbereich, der an einer nahe der Trommel angeordneten starren Umlenkung
anliegt, mit der Trommel eine sich nach oben vergrößernde offene Keilmulde bildet,
der Radius der Umlenkung um ein vielfaches kleiner als der Radius der Trommel ist
und Trommel und Förderband sich im Bereich der Keilmulde gegensinnig bewegen.
-
Bei einer bekannten(DE-OS 24 38 316, Fig.8) Vorrichtung dieder Art
beträgt der Radius einer Umlenkrolle des Förderbandes etwa 1/10 des Radius der Mantelfläche
der Trommel, wobei
über die Art des Antriebes des Förderbandes nichts
ausgesagt ist. In der Praxis wird das Förderband aber ebenfalls schrittweise angetrieben
und synchron mit der schrittweise angetriebenen Trommel in Bewegung gesetzt, wobei
die Teigstücke einer Reihe dann, wenn das Transportband seinen Bewegungsschritt
beginnt, alle voll aus den Meßkammern ausgestoßen sind. Versuche zeigen nun, daß
dann wenn die Keilmulde offen ist, bei gleichzeitigem Beginn des Bewegungsschrittes
von Trommel und Förderband die ausgestoßenen Teigstücke trotz der relativ klein
gehaltenen Keilmulde wegen der Klebrigkeit des Teiges relativ häufig in die Keilmulde
zwischen Trommel und Förderband hineingezogen werden, da die Mantelfläche der Trommel
sich im Bereich der Keilmulde nach unten bewegt, während das Förderband sich im
Bereich der Keilmulde nach oben bewegt.
-
Um den Einzug der Teigstücke in die offene Keilmulde zu verhindern,
hat man die Keilmulde durch eine drehbare antreibbare Welle geschlossen, die aber
aus Stabilitätsgründen und Funktionsgründen nicht beliebig dünn gehalten werden
kann. Wegen der notwendigen Dicke der Welle hat man daher die Keilmulde durch Vergrößern
des Radius der Umlenkung oder durch einen deutlichen Abstand zwischen Umlenkrolle
und Trommel vergrößert. Die drehbare antreibbare Welle ist aber ein zusätzliches
Teil, das vermieden werden sollte.
-
Eine Aufgabe der Erfindung ist es somit, eine Vorrichtung der anfangs
genannten Art, d.h. mit offener Keilmulde bzw. ohne Welle zwischen Trommel und Förderband,
zu schaffen, bei der ein Einzug der ausgestoßenen Teigstücke in die offene Keilmulde
vermieden ist. Die Erfindung löst diese Aufgabe durch eine Vorrichtung, die dadurch
gekennzeichnet ist, daß das abführende Förderband bereits bei stillstehender Trommel
vor Beginn eines Bewegungsschrittes der Trommel voreilend angetrieben ist und der
Radius der Umlenkung kleiner als 1/10 des Radius der Trommel ist.
-
Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist trotz der Klebrigkeit des
Teigstückes ein Einzug in die Keilmulde durch die Kombination der Voreilung des
Förderbandes mit einer Minimisierung der Teigmulde vermieden. Im Hinblick auf diese
Minimisierung ist in der Regel zwischen Trommel und Förderband kein Abstand vorhanden
sondern nur dfMEnimalspalt, der zur Vermeidung von Reibung zwischen Trommel und
Förderband erforderlich ist. Die Voreilung läßt sich erreichen, indem entweder das
Förderband kontinuierlich umläuft oder schrittweise angetrieben ist, wobei der Bewegungsschritt
des Föderbandes vor dem der Trommel beginnt. Das voreilende Förderband zieht evtl.
-
noch an den Meßk>Xæn klebende Teigstücke von diesen ab, bevor sich
die Trommel in Bewegung setzt, ud wegen der besonderen Kleinheit der Keilmulde kann
diese den Abtransport
der Teigstücke nicht verhindern.
-
Besonders zweckmäßig und vorteilhaft ist es, wenn der Radius der Umlenkung
kleiner als 1/11, vorzugsweise kleiner als 1/15 des Radius der Trommel ist. Bei
einer derartigen Umlenkung ist die Keilmulde verschwindend klein und nur noch in
der Größenordnung des Berührung vermeidenden Minimalspaltes zwischen Trommel und
Umlenkung gegeben.
-
Besonders zweckmäßig und vorteilhaft ist es auch, wenn die Umlenkung
von einer undrehbar gelagerten Leiste gebildet ist. Eine derartige Leiste hält die
von dem unter Spannung stehenden Förderband auf die Umlenkung ausgeübten Kräfte
wegen ihrer Breite weit besser aus als eine im Radius sehr dünn gestaltete Welle.
-
Ein schrittweiser Antrieb des Förderbandes ist von Vorteil, weil hierbei
die Teigstücke einer Reihe ohne Voreilung einzelner Teigstücke, d.h. in geradliniger
Reihe abtransportiert werden. Ein kontinuierlicher Antrieb des Förderbandes ist
seiner größeren Einfachheit wegen von Vorteil. Die Umfangsgeschwindigkeit des Förderbandes
ist in der Regel ebenso groß wie die der Trommel.
-
Wenn das Förderband vor und nach der Umlenkung von der Trommel wegverläuft
und über eine Umlenkrolle geführt ist, ist es besonders zweckmäßig und vorteilhaft,
wenn
der Abstand des vor der Umlenkung befindlichen Förderband-Bereiches
von dem nach der Umlenkung liegenden Förderband-Bereich sich in Richtung weg von
der Trommel vergrößert und der Radius der weiteren Umlenkrolle um ein Vielfaches
größer als der der Umlenkung ist. Hierdurch sind Führung und Antrieb des Förderbandes
trotz der im Radius kleinen trommelnahen Umlenkung günstig gestaltet.
-
Besonders zweckmäßig und vorteilhaft ist es, wenn die Höhenlage der
Umlenkung und damit deren Abstand von der Unterkante der Meßkammern in Ausstoßstellung
einstellbar ist. Hierdurch läßt sich der senkrechte Abstand der Unterkanten von
der Umlenkung an die jeweilige Größe der Teigstücke anpassen. Die Einstellung der
Höhenlage der Umlenkung läßt sich z.B. realisieren, indem diese beiderends von längenveränderlichen
Stützen getragen ist.
-
Eine besonders zweckmäßige und vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung
liegt vor, wenn der Radius der von der Trommel entfernt liegenden Umlenkung des
abführenden Förderbandes ebenfalls kleiner als 1/10 des Radius der Trommel ist und
die entfernt liegende Umlenkung oberhalb eines zweiten Förderbandes liegt. Hierbei
ist ein guter Ubergang der Teigstücke von dem abführenden Förderband auf das zweite
Förderband ohne Verwendung einer Ubergabewalze zwischen den beiden Förderbändern
gegeben.
-
Besonders zweckmäßig und vorteilhaft ist es dabei, wenn der Abstand
der Oberseite des zweiten Förderbandes von der Oberseite des abführenden Förderbandes
zumindest im Bereich des Uberganges von dem einen Förderband auf das andere einstellbar
ist. Bei geringem Abstand der beiden Oberseiten voneinander kommen die Teigstücke
mit dem Bereich, z. B. dem Schluß, mit dem sie auf dem abführenden Förderband liegen,
auch auf dem zweiten Förderband zu liegen; ist der Abstand der beiden Oberseiten
entsprechend groß, dann kippen die Teigstücke beim Übergang von im einen Förderband
auf das andere um 1800,' wobei sie z.B. mit dem Schluß auf dem zweiten Förderband
zu liegen kommen.
-
In der Zeichnung sind bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung schematisch
dargestellt und zeigt Fig.1 eine Seitenansicht einer Vorrichtung zum Fördern von
Teigstücken und Fig.2 eine Seitenansicht einer weiteren Vorrichtung zum Fördern
von Teigstücken mit zwei Förderbändern.
-
Die Vorrichtung gemäß Fig.1 dient zur Herstellung von gewirkten Teigstücken
für Brötchen und ist weitgehend bekannt. Sie besitzt eine Trommel 1, die auf einer
waagerechten Achse 2 drehbar ist und hierzu von einem nicht näher gezeigten Antrieb
schrittweise angetrieben wird, wobei sie pro Umdrehung vier gleich große Schritte
macht Die Trommel 1 weist um ihren Umfang verteilt vier Reihen von z.B. je fünf
Meßkammern 3 auf, in denen jeweils
ein Meßkolben 4 hin- und herbewegbar
ist, wobei die Art der Bewegung und die Bewegungssteuerung hier ohne Bedeutung sind.
Auf der einen Seite der Trommel wird bei jeder Bewegungspause eine Reihe von Meßkammern
mittels einer Einrichtung 5 mit Teig gefüllt. Diese Meßkammern wandern beim nächsten
Bewegungsschritt nach oben, wo eine Wirkeinrichtung 6 ortsfest vorgesehen ist, die
die in den Meßkammern befindlichen Teigstücke wirkt, d.h. in etwa rund macht.
-
Die gewirkten Teigstücke 7 gelangen beim nächsten Bewegungsschritt
der Trommel 2 auf deren andere Seite und werden von den vorgehenden Meßkolben 4
aus den Meßkammern 3 ausgestossen. Es ist vorgesehen, daß die Waagerechte durch
die Drehachse der Trommel auch mittig durch die bei der Ausstoßstelle befindlichen
Meßkammern verläuft, so daß die gewirkten Teigstücke 7 waagerecht ausgestoßen werden.
Seitlich der Trommel 1 ist ein endloses Förderband 8 vorgesehen, dessen Obertrumm
im wesentlichen waagerecht von der Mantelfläche der Trommel wegführt und nur geringfügig
tiefer angeordnet ist als die Unterkante der Meßkammern in Ausstoßposition, so daß
die gewirkten Teigstücke praktisch ohne Fallweg von den Meßkammern 3 auf das Obertrumm
des Förderbandes 8 gelangen. Das Obertrumm kann auch von der Trommel weg leicht
abfallend verlaufen, was unter Umständen von Vorteil ist.
-
Das Förderband 8 ist an der Mantelfläche der Trommel 1
so
dicht vorbeigeführt, daß praktisch nur ein Berührung vermeidender Minimalspalt gegeben
ist. Bei der Trommel ist für das Förderband eine Umlenkung 10 vorgesehen, deren
Radius etwa 1/20 des Radius der Trommel beträgt und die von einer Leiste 11 oder
auch einem Brett gebildet ist. Somit ist die nach oben offene Keilmulde 12 zwischen
Förderband 8 und Mantelfläche der Trommel 1 minimal klein gehalten. Das die ausgestoßenen
Teigstücke 7 abführende Föderband 8 ist mit Abstand von der Trommel 1 über eine
Umlenkrolle 13 geführt, deren Radius erheblich größer als der der Umlenkung 10 ist.
Die Umlenkrolle 13 wird in nicht näher gezeigter Weise derart schrittweise angetrieben,
daß das Förderband 8 sich z.B. eine halbe Sekunde früher in Bewegung setzt als die
Trommel 1. Die Bewegungsrichtungen von Trommel 1 und Föderband 8 sind durch Pfeile
14, 15 angegeben.
-
In Fig.2 ist die Trommel zum Portionieren und Wirken der Teigstücke
nicht gezeigt, jedoch ein abführendes Exderband 8, desser der Trommel nahe Umlenkung
10 von einer Leiste 11 gebildet ist und dessen der Trommel ferne Umlenkung 16 ebenfalls
scharf ausgebildet ist und von einer undrehbaren, ggf. höhenverstellbaren Leiste
17 gebildet ist. Das Untertrumm des Föderbandes 8 ist zwischen zwei Führungsrollen
18 schlaufenartig-um eine antreibende Umlenkrolle 19 geführt. Die der Xromlnel ferne
Umlenkung 16 des abführenden Föderbandes 8 endet
über einer Umlenkung
eines zweiten endlosen Förderbandes 20, das über zwi relativ große Umlenkrollen
21 geführt ist, die auf in der Länge veränderbaren Beinen 22 abgestützt sind.