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Fahrbare Betonbereitungsan lage
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Die Erfindung betrifft eine Betonbereitungsanlage mit einem einachsigen
Fahrwerk für den Anhängerbetrieb, einem Rahmen für die funktionellen Anlageteile
und vier die Anlage mit Abstand über dem Boden tragenden Stützen, von denen die
beiden hinteren eine Dosierwand für die hinter der Anlage gelagerten Zuschlagstoffe
aufnehmen und die beiden vorderen von dem Rahmen nach vorne überragt werden, wobei
sich in diesem Bereich der Auslauf des Betonmischers befindet.
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Solche Betonbereitungsanlagen für größere Baustellen sind in einer
Vielzahl von Ausführungsformen bekannt. Sie werden entweder auf Tiefladern transportiert
und an der Baustelle mittels Kran oder anderen Hebezeugen montiert, oder aber selbst
als
Anhänger ausgebildet, so daß sie mit üblichen Baustellenfahrzeugen
verfahren werden können. Diese Betonbereitungsanlage wird an der Baustelle unmittelbar
vor dem Zuschlagstofflager fest installiert und können nach Beendigung der Bauarbeiten
demontiert werden, um sie an anderer Baustelle wieder einzusetzen. Die Stützen,
die in der montierten Stellung für eine entsprechende Bodenfreiheit, insbesondere
des Mischerauslaufs sorgen, um diesen Auslauf mit einem Betonkübel, kleineren Fahrzeugen
od. dgl. unterfahren zu können, sind beim Transport außerordentlich hinderlich,
da sie zu einer großen Bauhöhe der Anlage führen, die wiederum den Transport behindert.
Hinzu kommt, daß die Stützen im allgemeinen durch einen unteren Rahmen verbunden
sind (DE-AS 12 42 496), der zwar zusammen mit den Stützen abnehmbar ist, dann aber
gesondert transportiert werden muß. Auch sind bei der Montage solche Anlagen an
der Baustelle zusätzliche Hebezeuge erforderlich. Befindet sich in der Nähe des
Aufstellplatzes ein Baustellenkran, so bereitet dies im allgemeinen keine Schwierigkeiten.
Diese Voraussetzung ist häufig jedoch nicht erfüllt, so daß man sich zusätzlicher
Hebezeuge bedienen muß, die gleichfalls wieder mit dem Fahrzeug transportiert werden
müssen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Betonbereitungs anlage
und ein Verfahren zu ihrer Aufstellung vorzuschlagen, bei dem weder ein Baustellenkran,
noch zusätzliche Hebezeuge für die Montage erforderlich sind und die insbesondere
ein schnelles Aufstellen an der Baustelle ermöglicht.
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Ausgehend von einer Anlage des eingangs- geschilderten Aufbaus wird
diese Aufgabe in vorrichtungstechnischer Hinsicht dadurch gelöst, daß die beiden
vorderen Stützen als von der Anlage
getrennte Windenböcke ausgebildet
sind und an ihrem Kopf eine Umlenkrolle für das Windenseil aufweisen, das über eine
im überragenden Bereich des Rahmens gelagerter Rolle geführt ist, daß zwischen dem
Windenbock und dem Fußpunkt der hinteren Stütze je eine Diagonalstrebe vorgesehen
ist und daß nach Absenken des vorderen Teils der Anlage in eine Schräglage die hinteren
Stützen am Rahmen befestigt wr und an einem bodennahen Widerlager abstützbar sind
und daß anschließend die Anlage durch Anziehen der Winde in der Betriebstellung
ausgerichtet wird.
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Mit der Erfindung werden also die vorderen Stützen unmittelbar als
einfache Hebezeuge ausgebildet, erfüllen also nicht nur die Aufgabe, die notwendige
Bodenfreiheit für den Mischer-Auslauf zu schaffen, sondern dienen zugleich als einziges
Hilfsmittel für die Aufstellung der Anlage. Da der Schwerpunkt solcher einachsigen
Anhänger stets zwischen Fahrwerk und Kupplung zu liegen hat, bereitet es keine Schwierigkeiten,
die Anlage im vorderen Bereich abzusenken, um im hinteren Bereich den notwendigen
Freiraum für die Montage der hinteren Stützen zu erhalten. Sind diese hinteren Stützen
montiert und die Diagonalstrebe eingezogen, so dient deren Fußpunkt als Widerlager,
um den die Anlage mittels der Windenböcke im vorderen Bereich angehoben wird, bis
sich schließlich der Rahmen in Horizontallage befindet.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform zeichnet sich die Anlage durch
eine den Rahmen in der Betriebstellung an den Windenböcken festlegende Verbindung
aus, die beispielsweise eine Steckverbindung sein kann. Der Rahmen wird also in
der Betriebstellung an den Windenböcken abgesteckt, so daß die Winden selbst entlastet
werden können.
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Mit Vorteil ist das Widerlager für die hinteren Stützen am oder nahe
dem Boden befestigt und die Stützen über Steckbolzen drehbar mit dem Widerlager
verbunden, so daß die Schwenkbewegung beim Anheben der Anlage im vorderen Bereich
über dieses Drehlager erfolgt.
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Schließlich ist mit Vorteil ein auf dem Boden verankerter Unterbau
vorgesehen, auf den die Betonbereitungsanlage aufgefahren wird und an der die Windenböcke
und die Widerlager für die hinteren Stützen befestigt sind. Ein solcher Unterbau,
der beispielsweise in einfachster Ausführung aus Holzbohlen bestehen kann, läßt
sich ohne Schwierigkeiten mit der Anlage transportieren, ohne daß dadurch die Bauhöhe
beieinflusst wird.
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Da de Stützen und Diagonalstreben nicht sperrig sind, sich also ohne
Probleme mittransportieren lassen, weist die gesamte Betonbereitungsanlage eine
sehr geringe Bauhöhe auf, die es insbesondere im Transit-Verkehr gestattet, die
Anlage unter ferplompter Plane zu verfahren. Ferner entfiält der gesonderte Transport
eines unteren Rahmens.
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Die Erfindung betrifft ferner, wie im Rahmen der Aufgabe angegeben,
ein Verfahren zum Aufstellen einer Betonbereitungsanlage mit einem einachsigen Fahrwerk
für den Anhängerbetrieb und einem zwischen der Anhängekupplung und dem Fahrwerk
liegenden Schwerpunkts einem Rahmen für die funktionellen Anlageteile und vier die
Anlage mit Abstand über dem Boden tragenden Stützen, die nachträglich am Rahmen
angebracht werden. Zur Lösung der vorgenannten Aufgabe zeichnet sich ein solches
Verfahren erfindungigemß dadurch aus, daß
a) nach dem Auffahren
der Anlage auf den Aufstellplatz das kupplungsseitige vordere Ende der Anlage bis
zu deren Schräglage mittels das vordere Stützenpaar bildender Windenböcke abgesenkt
wird, b) anschließend die hinteren Stützen am Rahmen und in bodennahen Widerlagern
festgelegt und Diagonalstreben zwischen vorderer und hinterer Stütze eingezogen
werden und c) schließlich die Anlage durch Anziehen der Winde in die Betriebstellung
hochgezogen und gegebenenfalls durch noch nicht montierte Anlagenteile vervollständigt
wird.
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Beim Absenken des vorderen Teils der Anlage mittels der Winden werden
entweder die Räder des Fahrwerks nach hinten abgestützt oder aber zuvor die Diagonalstrebe
zwischen vorderer und hinterer Stütze eingezogen, so daß die Anlage nicht nach hinten
ausweichen kann. Nach Montage der hinteren Stützen dient deren Fußpunkt beim Anziehen
der Winde als Schwenklager, um den das vordere Ende des Rahmens bis zur Horizontallage
bei Anziehen der Winde verschwenkt wird.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführung dieses Verfahrens wird vor dem
Absenken des vorderen Endes der Anlage dieses Vorderende mittels der Windenböcke
zunächst geringftigig angehoben so daß die Anhängekupplung gelöst werden kann, und
erst anschließend wieder in die gewünschte Schräglage abgesenkt. Die Windböcke werden
also nicht nur zum Aufstellen, sondern auch zum Lösen der Kupplung herangezogen.
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Schließlich kann der Rahmen nach Erreichen der Betriebstellung an
den Windenböcken abgesteckt werden, so daß die Winden entlastet werden können.
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Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der
nachfolgenden Beschreibung der in den Figuren 1 bis 5 dargestellten Aufbauphasen,
welche die Anlage stets in Seitenansicht zeigen.
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In Figur ist die komplett montierte Betonbereitungsanlage gezeigt,
mit deren Beschreibung hier begonnen werden soll. Das Gestell der Anlage besteht
im wesentlichen aus einem oberen kastenförmigen Rahmen 1 mit einem vorspringenden
Rahmenteil 2 und vier Stützen 3, 4, die je paarweise im vorderen Bereich und an
der Hinterkante des kastenförmigen Rahmens 1 angeordnet sind.
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Der kastenförmige Rahmen 1, der gegebenenfalls durch Platten, Gitter
od. dgl. rundum geschlossen ist, nimmt die funktionellen Anlagenteile auf. In der
Zeichnung ist beispielsweise ein Mischer 5 mit Antrieb 6, ein Zementeinfülltrichter
7, ein Steuerschrank 8, eine Zuschlagstoffwaage 9 und der Bedienungsstand 10 für
einen Schrapper erkennbar. Das hintere Stützenpaar 4 nimmt eine rückwärtige Abschlußwand
11 auf, die den Abschluß gegenüber einem Zuschlagstofflager bildet und Dosierverschlüsse
12 für die Abgabe der Zuschlagstoffe aufweist.
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Die im unteren Bereich über die Dosierverschlüsse 12 abgegebenen Zuschlagstoffe
gelangen in einen Kübel 13, der über eine Aufzugsbahn 14 mittels einer nicht gezeigten
Winde in den Mischer entleert werden kann. In der unteren Stellung befindet sich
der Kübel 13 auf einem beweglich gelagerten Abschnitt 15 der Aufzugsbahn, die ihrerseits
über eine Traverse 16 und Zugstangen 17, 18 an der Wiegemechanik 19-der Waage 9
aufgehängt ist,
so daß die Wägung während des Befüllens des Kübels
13 mit den Zuschlagstoffen erfolgen kann. Schließlich ist in Figur 5 noch das unmittelbar
am unteren Teil des Rahmens 1 angebrachte Fahrwerk 20 zu erkennen. Der fertig bereitete
Beton wird vom Mischer 5 über den Auslauf 21 an einen Krankübel od. dgl. abgegeben.
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Die Betonbereitungsanlage besteht zunächst aus einer fahrbahren Grundeinheit,
wie sie aus Figur 1 ersichtlich ist. In diesem Zustand fehlen lediglich die Stützenpaare,
Teile der Aufzugsbahn und der Zuschlagstoffkübel sowie der gegebenenfalls vorgesehene
Schnapper 10. Alle anderen funktionellen Anlageteile sind innerhalb des kastenförmigen
Rahmens 1 untergebracht. Die fahrbare Grundeinheit läßt sich mittels einer Deichsel
22 an einem herkömmlichen Baustellenfahrzeug 23 anhängen und ist an ihrer Rückseite
mit der erforderlichen Fahrzeugbeleuchtung 24 ausgestattet.
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In dieser Ausbildung wird die Anlage im Straßenverkehr verfahren.
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Am Aufstellplatz wird ein Unterbau 25 in Form von Holzbohlen am Boden
26 verankert und am Unterbau selbst ein Widerlager 27 befestigt. Nach Auffahren
der Anlage auf den Unterbau (s. Fig. 2) wird nahe dem Fahrwerk 20 das vordere Stützenpaar
3 an dem Unterbau 25 verankert. Ferner wird zwischen dem oberen Ende der vorderen
Stützen 3 und dem Widerlager 26 eine Diagonalstrebe 28 eingezogen.
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Die vorderen Stützen 3 sind als Windenböcke ausgebildet, weisen demzufolge
eine einfache Handwinde 29 auf, deren Seil über eine am Kopf der Windenböcke angeordnete
Umlenkrolle 30 und eine weitere Rolle 31 geführt ist. Die Rolle 31 ist im vorderen
Teil 2 des Rahmens 1 gelagert. Nach geringfügigem Anziehen der Winde 29
wird
der Rahmen in seinem vorderen Teil 2 etwas angehoben, so daß sich die Anhängerkupplung
321ösen läßt. Das Fahrzeug kann den Aufstellplatz verlassen.
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Anschließend wird das Windenseil nachgelassen, bis die Anlage die
in Figur 3 gezeigte Schräglage einnimmt, bei der sich also der vordere Teil 2 des
Rahmens 1 am Boden abstützt. In dieser Lage werden die hinteren Stützen 4 an dem
Rahmen 1 befestigt, z.B. angeschraubt und die Dosierwand 12 angebracht. Diese kann
gegebenenfalls auch schon vorher an den Stützen montiert worden sein. Die Stützen
4 werden dann am Widerlager 27 beispielsweise mittels eines Bolzens 33 abgesteckt.
Anschließend wird das Windenseil angezogen, so daß die gesamte Anlage um den Drehpunkt
der Steckbolzen 33 im vorderen Bereich nach oben schwenkt, bis sie schließlich die
in Figur 4 gezeigte horizontale Betriebstellung erreicht. In dieser Lage wird der
untere Teil des Rahmens 1 an den Windenböcken 3 mittels Steckbolzen 34 abgesteckt.
Es müssen nun nur noch die fehlenden Anlageteile, wie Aufzugsfahrbahn 14, 15, Zugstangen
17, 18 mit Traverse 16 und Zuschlagstoffkübel 13 sowie beispielsweise eine Leiter
35 und die Arbeitsbühne 36 montiert werden, um die Anlage in betriebsfertigem Zustand
gemäß Figur 5 zu versetzen.
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Der Abbau der Anlage erfolgt in umgekehrter Abwicklung der geschilderten
Verfahrensschritte.