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Schloß mit nach Münzeinwurf zu betätigender
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Schließfunktion Die Erfindung bezieht sich auf ein Schloß mit nach
Münzeinwurf zu betätigender Schliesfunktion, bei welchem der Riegel einen Mitnehmer
aufweist, welcher die beim Riegelvorschluß eine Sperrklinke aushebende Münze mitschleppt,
die nach Vorschluß des Riegels aus ihrer Steuerungsfunktion tritt.
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Bei einem derartig bekannten Schloß sitzt der Mitnehmer ortsfest am
Riegel (DE-PS 1 474 878). Eine unterhalb des Mitnehmers befestigte Tragschulter
des Schloßkastens dient in Verbindung mit dem Mitnehmer zur Halterung der eingeworfenen
Münze. Beim Riegelvorschluß muß die Münze unter einer überlagerten Aufwärtsbewegung
die Tragschulter überfahren, welches Anheben zum Aussteuern der Sperrklinke dient.
Es bereitet Schwierigkeiten, ein solches Schloß auf unterschiedlich große Münzen
umzustellen. Ferner tritt ein größerer Reibungsfaktor beim Vorschließen auf, da
die Münze zusätzlich zu ihrer seitlichen Verlagerung noch nach oben gedrückt werden
muß.
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Dem Gegenstand der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Schloß
der vorausgesetzten Art in herstellungstechnisch einfacher Weise gebrauchsvorteilhaft
auszugestalten derart, daß bei erleichterter Betätigung eine günstige Anpassung
an unterschiedlich große Münzen gegeben ist.
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Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils des
Anspruchs 1 gelöst.
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Die Unteransprüche betreffen zweckmäßige Weiterbildungen der Erwindung.
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-Zufolge derartiger Ausgestaltung ist ein gattungsgemäßes Schloß von
erhöhtem Gebrauchswert angegeben. Das Schloß kann sowohl bei der Erstmontage als
auch nachträglich einfachst-auf verschieden große Münzdurchmesser eingerichtet werden.
Hierzu ist lediglich der als Münzauflager dienende Mitnehmer an der beweglich gelagerten
Schwinge entsprechend zu positionieren. Zum Beispiel ist es auch möglich, für Münzen
von unterschiedlichem Durchmesser entsprechend ausgebildete Schwingen einzusetzen.
Abänderungen an den ortsfesten Bauteilen des Schlosses selbst brauchen nicht vorgenommen
zu werden. Der als Münzauflager ausgebildete Mitnehmer ist beim Vorschließen des
Riegels nur begrenzt in Funktion. Bereits in der Endphase des Riegelvorschlusses
bleibt er gegenüber dem Riegel zurück, so daß danach die Münze aus ihrer Steuerungsfunktion
tritt.
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Die Münze führt also zu ihrer in Riegelausschlußrichtung liegenden
Verlagerung keine tberlagerte Bewegung aus bzw. muß keine Tragschulter erklimmen,
so daß die Schließbetätigung erleichtert ist.
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Dies erweist sich insbesondere bei gerändelten Münzen als nicht unwesentlich.
Soll das Schloß nach seiner Ersteinrichtung auf eine anders dimensionierte Münze
umgerüstet werden, braucht hierzu lediglich
der Mitnehmer an der
Schwinge lagenverändert zu werden, so daß man bereits mit einer einzigen Schwinge
auskommt. Zu diesem Zweck ist der vorzugsweise als umsteckbarer Stift ausgebildete
Mitnehmer nur in ein anderes Loch der Schwinge einzusetzen, welches einen anderen
Münzdurchmesser symbolisiert. Für eine lagensichere Halterung des umsteckbaren Stiftes
sorgt der schräg nach rückwärts verlaufende und querschnittsverbreiterte Balken
der Schwinge. Der Mitnehmer und die mit ihm zusammenwirkende riegelseitige Stützschulter
arbeiten daher sehr feinfühlig und scheiden unvorschriftsmäßige Münzen aus. Eine
klapper- und störungsfreie Funktion wird durch eine der Schwinge zugeordnete Feder
gewährleistet. Damit der den Mitnehmer aufnehmende Balken recht stabil ausgebildet
werden kann, durchsetzt er eine fensterförmige Durchbrechung des Riegels. Auch läßt
diese Ausgestattung es zu, die gleiche Schwinge sowohl für Rechts- als auch Linksschlösser
zu verwenden. Nach einem Umstecken des Stiftes auf anders dimensionierte Münzen
ist ein erleichtertes Verändern der Münzeinwurf-Schlitzgröße gewährleistet. Hierzu
braucht nur der entsprechende Umsteckschieber so gewendet zu werden, daß der entsprechende
Münzeinwurfschlitz zum Einsatz gelangt. Das Umstellen des gesamten Schlosses auf
anders dimensionierte Münzen ist erleichtert durchführbar und kann ohne weiteres
auch von Laien vorgenommen werden.
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Ein Umgehen der vorschriftsmäßigen Schließfunktion durch Einwurf von
beispielsweise mit einer zentrischen Durchbrechung versehener
Ronden
wird durch die in die Münzeinwurfbahn ragenden federnden Fangfinger verhindert.
Die Ronde gelangt dadurch gar nicht in die Münzsteuerungsposition.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der Fig. 1 bis 7
erläutert. Es zeigt: Fig. 1 eine Ansicht des Schlosses bei vorgeschlossenem Riegel,
Fig. 2 die Draufsicht auf das türinnenseitig befestiyte Schloß, dessen Schließzylinder
die Tür durchsetzt, Fig. 3 eine Rückansicht des Schlosses bei zurückgeschlossenem
Riegel, Fig. 4 eine der Fig. 3 entsprechende Darstellung, jedoch bei fortgelassener
Schloß decke, Fig. 5 eine der Fig. 4 entsprechende Darstellung, und zwar bei vorgeschlossenem
Riegel, Fig. 6 den Schnitt nach der Linie V$-VI in Fig. 5 und Fig. 7 den Schnitt
nach der Linie ViI-VII in Fig. 5.
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Das Schloß besitzt den Schloßkasten 1. Der Schloßboden 2 wird von
Schrauben 3 durchsetzt, die den Schloßkasten an der Innenseite einer Türe 4 eines
Aufbewahrungsfaches oder einer Uhkleidekabine halten.
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Vom Schloßboden 2 gehen materialeinheitlich abgewinkelte Schloßkastenseitenwände
5, 6 und 7 aus. Die obere Schloßkastenseitenwand 8 ist dabei als haubenartige Ausbiegung
ausgebildet. Es liegt eine trapezförmige Grundrißform dieser haubenartigen Ausbiegung
vor. Deren aufwärts gerichtete Wände 9 und 1o enthalten Münzeinwurfschlitze 11,
hinter denen schloßkasteninnenseitig Umsteckschieber 12 und 13 angeordnet sind.
Zur Aufnahme der Umsteckschieber 12, 13 dienen die in den aufwärts gerichteten Wänden
9,10 angeordneten Einsteckschächte 14. Der eine Umsteckschieber 12 ist so beschaffen,
daß er den Münzeinwurfschlitz 11 der Wand 9 vollständig abdeckt, während der andere
Umsteckschieber 13 der Wand lo mit seinem Einsteckschlitz 15 mit dem Münzeinwurfschlitz
11 dieser Wand 10 fluchtet. Der Umsteckschieber 13 besitzt in entsprechendem Abstand
von dem Einsteckshhlitz 15 einen weiteren Einsteckschlitz 16. Dieser kommt dann
zur Wirkung, wenn der Umsteckschieber aus dem Schacht 14 herausgenommen und in gewendeter
Lage eingesetzt wird. An den Schmalseiten angeordnete Führungsstege 17 begrenzen
die Einschubbewegung der Umsteckschieber 12 und 13.
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Der nicht näher dargestellte Umsteckschieber 12 der Wand 9 enthält
lediglich einen Einsteckschlitz. Jedoch kommt dieser beim gezeigten
Ausführungsbeispiel
nicht zur Wirkung. Das Schloß läßt sich daher auf drei unterschiedlich groß bemessene
Münzen bzw. Wertmarken umstellen, und zwar jenachdem, welche Variation der Münzeinwurf-Schlitzgröße
gewählt wird.
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Die eingeworfene Münze 18 führt sich vorerst zwischen dem Schloßboden
2 und der sich in der haubenförmigen Ausbiegung erstreckenden Führungsplatte 56.
Auf dieser ist eine Blattfeder 19 angeordnet, deren Fangfinger 20 in die Münzeinwurfbahn
ragen Mittels dieser wird verhindert, daß beispielsweise mit einer zentralen Durchbrechung
21 versehene Ronden 22 in eine Steuerungsposition innerhalb des Schlosses gelangen,
vergleiche Fig. 4.
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Zur sicheren Lenkung der eingeworfenen Münze zur Steuerungsposition
dienen die leicht abwärts verlaufenden Führungsleisten 23.
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Unterhalb der haubenartigen Ausbiegung ist im Schloßkasten der Riegel
24 geführt. Dieser besitzt den die Schloßkastenseitenwand 5 durchsetzenden Riegelkopf
24' und den sich innerhalb des Schloßkastens erstreckenden Riegelschwanz 24''. Letzterer
enthält einen Längsschlitz 25, in den der materialeinheitlich vom Schloßboden 2
ausgehende Führungsbolzen 26 ragt.
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Im Riegel 24 erstreckt sich der vertikal ausgerichtete Mitnehmerschlitz
27. In diesen greift der Kupplungsstift 28 eines Mitnehmerflügels 29 ein, welcher
drehfest mit dem freien Ende des Zylinderkernes
30 des Schließzylinders
31 verbunden ist. Der Schließzylinder 31 sitzt auf der das Schloßeingerichte abdeckenden
Schloßdecke 32 und durchsetzt eine Öffnung 33 der Türe 4. Der Schließzylinder 31
ist so beschaffen, daß bei zurückgeschlossenem Riegel 24 der Schlüssel 34 nicht
abziehbar ist zufolge der dann verdreht vorliegenden Stellung.
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Ein Vorschließen des Riegels 24 ohne Münzeinwurf wird durch die Sperrklinke
35 verhindert. Diese ist einarmig ausgebildet und lagert um den vom Schloßboden
2 ausgehenden Lagerzapfen 36, der sich im Bereich zwischen der Schloßkastenseitenwand
5 und dem Schließzylinder 31 befindet.Das freie Ende der Sperrklinke 35 bildet den
Sperrnocken 37 aus. Von diesem wird eine Durchbrechung 38 des Riegels durchsetzt,
welche eine Sperrkante 39-formt, gegen welche beim versuchten Vorschließen ohne
Münzeinwurf der Sperrnocken 37 der Sperrklinke 35 tritt. Der Sperrkante 39 gegenüber
erstrecken sich Zahnlücken 40, welche ein unbefugtes Offnen des Schlosses erschweren.
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Der Riegel 24 ist im hinteren oberen Bereich mit einem materialeinheitlich
angeformten Zapfen 41 ausgestattet, welcher zur Anlenkung der einarmigen Schwinge
42 dient. An ihrem freien Ende trägt die Schwinge 42 einen schräg nach rückwärts
verlaufenden und querschnittsverbreiterten Balken 43. An den Balken 43 schließt
sich ein dreieckförmiger Abschnitt 44 an. Der Balken 43 durchsetzt eine fensterförmige
Durchbrechung 45 des Riegels 24. Eine Blattfeder
46 belastet die
Schwinge 42 in Uhrzeigerrichtung. Ein beidseitig über den dreieckförmigen Abschnitt
44 vorstehender Anschlagzapfen 47 begrenzt die Bewegung, und zwar dadurch, daß er
gegen eine Anschlagkante 45' der fensterförmigen Durchbrechung 45 tritt. Da auch
der Balken 43 um das gleiche Maß beidseitig über die Mittelebene der Schwinge 42
vorsteht, kann diese für Rechts-oder Linksschlösser eingesetzt werden.
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Der Balken 43 enthält eine Reihe von Einstecklöchern 48. Ein Einsteckloch
nimmt den als umsteckbarer Stift ausgebildeten Mitnehmer 49 auf. In Gegenüberlage
zu diesem Mitnehmer 49 erstreckt sich am Riegel 24 die Stützschulter 50. Weiterhin
ist am Riegel 24 im unteren Bereich ein Mitnehmerstift 51 angeordnet.
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Von der Schloßdecke 32 geht ein schloßeinwärts abgewinkelter Anschlag
52 aus, der in die Bewegungsbahn des dreieckförmigen Abschnittes 44 der Schwinge
42 ragt.
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Unterhalb des Riegels 24 formt der Schloßkasten das Geldrückgabefach
53 mit der Geldentnahmemulde 54. Diesem Geldrückgabefach 53 vorgeordnet ist die
geneigt nach auswärts abfallende Stützleiste 55.
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Bei der Montage des Schlosses ist darauf zu achten, daß die Größe
des Einsteckschlitzes eines Umsteckschiebers 12, 13 dem Abstand zwischen den Mitnehmer
49 und der Stützschulter 50 angepaßt ist.
Die Wirkungsweise des
Schlosses ist folgende: Um den Riegel 24 vorschließen zu können, bedarf es des Einwurfes
der vorschriftsmäßigen Münze 18. Diese gelangt in ihre Steuerungsstellung gemäß
Fig. 4, welche durch den Mitnehmer 49 und die Stützschulter 50 bestimmt wird. Der
Mitnehmer 49 der Schwinge 42 erfüllt demnach die Aufgabe eines Münzauflagers. Bei
der nun beginnenden Schlüsseldrehung nimmt der Flügel 29 des Zylinderkerns 30 den
Riegel in Ausschlußrichtung mit. Während dieser Bewegung beaufschlagt die Münze
18 mit ihrer Randkante den Sperrnocken 37 der Sperrklinke 35 und hebt diese in eine
Freigabstellung, so daß die Sperrkante 39 des Riegels 24 die Sperrklinke 35 behinderungsfrei
passieren kann.
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Der Riegel läßt sich vollständig ausschließen. In der Endphase des
Riegelvorschlusses tritt der dreieckförmige Abschnitt 44 der Schwinge 42 gegen den
Anschlag 52 der Schloßdecke 32. Die Schwinge 42 und damit der Mitnehmer 49 bleiben
zurück, so daß der Abstand zwischen der Stützschulter 50 und dem Mitnehmer 49 größer
wird als der Durchmesser der Münze 18. Dadurch tritt die Münze 18 aus ihrer Steuerungsposition,
gleitet abwärts und setzt auf die Stützleiste 55 auf. Da diese geneigt verläuft,
rollt die Münze gleichzeitig gegen den Mitnehmerstift 51. Die Münze 18 befindet
sich somit in einer kontrollierten Zwischenstellung, aus welcher sie noch nicht
freigegeben wird. Hierzu trägt auch der Sicherungsstift 57 des Riegels bei, der
bei größeren Münzen entfernbar ist. Der vorgeschlossene Riegel 24 erlaubt es, den
Schlüssel 34 abzuziehen.
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Wird nun mittels des vorschriftsmäßigen Schlüssels 34 das Schloß geöffnet,
also der Riegel 24 zuruckgeschlossen, nimmt der Mitnehmerstift 51 die Münze 18 mit,
die während des Rückschließens in das unterhalb des Riegels 24 angeordnete Rückgabefach
53 bzw. in dessen Mulde 54 fällt, vergleiche strichpunktiert dargestellte Münze
18 in Fig. 5. Mit dem Rückschließen des Riegels kehrt auch die Schwinge 42 wiederum
in ihre Ausgangsstellung gemäß Fig. 4 zurück.
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Ein nachträgliches Umrüsten des Schlosses auf -anders-bemessene Münzen
ist sehr leicht vornehmbar. Es ist dabei lediglich der entsprechend Umsteckschieber
2 bzw. 13 umzusetzen und der Stift 49 in ein anderes Loch 48 des Balkens 43 der
Schwinge 42 zu stecken.
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