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Vorrichtung zum Aufziehen von Folien auf Flächen,
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insbesondere Türblätter Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum
Aufziehen von Folien auf Flächen, insbesondere Türblätter, mit einem Gestell zur
Auflage der zu beschichtenden Flächen, einer an diesem angebrachten Halterung für
eine mit einer Dreheinrichtung verbundene Folienvorratsrolle, und einer von der
Halterung zusätzlich zu der oberhalb der zu beschichtenden Fläche angeordneten Folienvorratsrolle
abgestützten Umlenkwalze, die relativ zu der zu beschichtenden
Fläche
einerseits und der Folienvorratsrolle andererseits derart angeordnet ist, daß die
Folie in Richtung der zu beschichtenden Fläche spannbar ist.
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Bei einer bekannten Vorrichtung dieser Art (DE-PS 24 54 340) ist die
Umlenkwalze unterhalb der Folienvorratsrolle mit relativ zur Halterung fest liegender
Drehachse an dieser gelagert. Die Anordnung ist dabei so getroffen, daß die Folie
beim Herumspannen um die Stirnkante des zu beschichtenden Türblattes o.dgl. von
vornherein an der Stirnfläche selbst anliegt bzw. im wesentlichen in der Ebene der
Stirnfläche verläuft, wodurch ein relativ scharfes Umknicken der zu spannenden Folie
um die die zu beschichtende, unten liegende Fläche des Türblattes begrenzende Türkante
gegeben ist. Hierdurch ist es häufig schwierig, die Folie in befriedigender Weise
zu spannen. Außerdem liegt das mit der Folie versehene Türblatt bei der bekannten
Vorrichtung nach dem Abschneiden der an den Stirnkanten festgeschossenen Folie über
seiner Längsrichtung an mehreren Punkten auf einer Unterlage auf, so daß insbesondere
dann, wenn ein unterhalb des mit der Folie versehenen Türblattes o.dgl. angeordneter
Wärmekasten keine gleichmäßige Wärmeverteilung über die gesamte Türlänge gewährleistet,
Verwerfungen der Folie beim anschließenden Erwärmen zu besorgen sind, weil sich
die aufgebrachte Spannung nicht gleichmäßig über die gesamte Türblattfläche verteilen
kann.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs
genannten Art zu schaffen, welche ein verbessertes Spannen der Folie und insbesondere
einen verbesserten Ausgleich der Folienspannung während der Erwärmung der auf das
Türblatt o.dgl. aufgebrachten Folie gestattet.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einer Vorrichtung der
gattungsgemäßen
Art dadurch gelöst, daß die Umlenkwalze nahe dem freien Ende eines an der Halterung
angelenkten Schwenkhebelpaares derart gelagert ist, daß die Umlenkwalze in eine
erste (Spann-) Stellung, in der die Folie von der an der Unterseite des horizontal
angeordneten Türblattes o.dgl. befindlichen zu beschichtenden Fläche unter einem
Winkel von weniger als 900 zur Ebene der zu beschichtenden Fläche schräg nach oben
und, die Umlenkwalze über einen Winkelbereich von mindestens 900 umschlingend, zur
Folienvorratsrolle verläuft, und unter der Einwirkung der auf sie durch die mittels
der durch die Folienvorratsrolle gespannten Folie einwirkenden Kraft in eine zweite
Festlegestellung schwenkbar ist, in der die Folie von der zu beschichtenden Fläche
unter einem Winkel von im wesentlichen 900, an der zu der zu beschichtenden Fläche
senkrechten Stirnfläche des Türblattes o.dgl. anliegend, zu der die der zu beschichtenden
Fläche gegenüberliegende Türblattflache begrenzenden Kante der Stirnfläche und von
dort, die Umlenkwalze über einen Winkel von weniger als 900 umschlingend, zur Folienvorratsrolle
verläuft daß die Umlenkwalze in ihrer Spannstellung verriegelbar ist; daß im Bereich
der Halterung ein eine Aufwärtsbewegung des Türblattes o.dgl. begrenzender Anschlag
vorgesehen ist; und daß im Bereich der Halterung eine erste Stützeinrichtung vorgesehen
ist, die aus einer das Türblatt o.dgl. nicht abstützenden Ruhestellung in eine das
durch die unter Spannung stehende Folie in Anlage an den Anschlag angehobene Türblatt
o.dgl. abstützende Arbeitsstellung gebracht werden kann.
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Besonders bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich
aus den Unteransprüchen.
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Im Gegensatz zu der bekannten Vorrichtung ist die Umlenkwalze also
bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung schwenkbar gelagert,
wodurch
gewährleistet ist, daß zunächst ein Spannen der Folie in einer Stellung der Umlenkwalze
erfolgt, die gewährleistet, daß die Folie nicht scharf von der zu beschichtenden
Fläche abknickt und an der angrenzenden Stirnfläche des Türblattes o.dgl. anliegt,
sondern von hier aus schräg nach oben und über die Umlenkwalze in Richtung auf die
Folienvorratsrolle verläuft, wodurch unter Vermeiden des Abknickens ein besonders
gleichmäßiges Spannen der Folie gewährleistet ist. Außerdem geben die erfindungsgemäß
vorgesehenen Stützeinrichtungen die Möglichkeit, das Türblatt ausschließlich an
den Stirnkanten abzustützen, so daß dieses anschließend mittels des Rollenwagens
über einerHeizquelle, wie einem Wärmekasten o.dgl., hin- und herverfahren werden
kann, wobei sich die Spannung über die gesamte Folie gleichmäßig verteilen kann,
weil nämlich keine weiteren Auflagepunkte vorgesehen sind.
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Im Gegensatz zu der bekannten Vorrichtung ergibt sich hieraus eine
völlig gleichmäßige Spannung der Folie, die keine Verwerfungen aufweist.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen
und aus der nachfolgenden Beschreibung, in der ein Ausführungsbeispiel anhand der
Zeichnung im einzelnen erläutert ist. Dabei zeigt: Fig. 1 ein Ausführungsbeispiel
der erEindungsgemäßen Vorrichtung in der Seitenansicht; Fig. 2 die in Fig. 1 wiedergegebene
Vorrichtung in der Vorderansicht Fig. 3 im Detail die Wirkungsweise der erfindungsgemäß
vorgesehenen Umlenkwalze Fig. 4 ein zu beschichtendes Türblatt in abgestützter Stellung
nach Befestigen der Folie an beiden Stirnkanten des Türblattes, und Fig. 5 die Art
der Abstützung der halterungsseitigen Tür-Stirnkante in vergrößertem Maßstab.
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Wie Fig. 1 zeigt, weist die erfindungsgemäße Vorrichtung bei dem gezeigten
Ausführungsbeispiel ein auf Standbeinen 10, 12 mit zum Ausgleichen von Bodenunebenheiten
dienenden Fußtellern 14, 16 abgestütztes Gestell 18 auf, welches an seiner Oberseite
mit gummibeschichteten Auflagerollen 20 versehen ist. Auf Laufrollen 22 ist im Gestell
18 ein Rollenwagen verfahrbar, an dem Schwenkhalter 24, 26, deren Funktion weiter
unten noch im einzelnen erläutert wird, angebracht sind. Weiterhin ist an dem Gestell
eine im ganzen mit 28 bezeichnete Halterung für eine Folienvorratsrolle 30 angebracht,
die mittels eines Handrades 32 mit Kurbel 34 gedreht werden kann. Die Folienvorratsrolle
30 trägt das zum Beschichten von Türblättern o.dgl. verwendete thermoplastische
Folienmaterial, wie es beispielsweise in der DE-PS 15 71 070 beschrieben ist. Unterhalb
des zentralen Tischteiles des Gestells 18 sind natürlich in bekannter Weise, wie
beispielsweise ebenfalls in der DE-PS 15 71 070 oder auch in der DE-PS 24 54 340
beschrieben, geeignete Heizquellen, beispielsweise Infrarotstrahler, Lufterhitzer
o.dgl. angeordnet.
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Die Halterung 28 weist, wie Fig. 1 weiterhin erkennen läßt, einen
Anschlag 36 auf, dessen Funktionsweise weiter unten noch im einzelnen erläutert
wird. Weiterhin ist erkennbar, daß unterhalb der Drehachse der Folienvorratsrolle
30 an dem oberen Teil der Halterung 28 ein um eine Schwenkachse 38 schwenkbares
Schwenkhebelpaar 40 angelenkt ist, an dessen freiem Ende eine Umlenkwalze 42 angeordnet
ist. Ein Riegel 44 ermöglicht ein Verriegeln des Schwenkhebelpaares 40 und damit
der Umlenkwalze 42 in der beispielsweise in Fig. 1 wiedergegebenen Stellung, wobei
die Funktion im einzelnen weiter unten noch erläutert wird. Schließlich läßt Fig.
1 noch erkennen, daß der obere Teil der Halterung 28 mittels eines Spindelantriebes
46, der über ein Betätigungsrad 48
betätigt werden kann, höhenverstellbar
ist.
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Dieselben Einzelheiten, wie sie vorstehend anhand von Fig.
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1 erläutert wurden, sind auch aus Fig. 2 ersichtlich.
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Fig. 3 zeigt in vergrößertem Maßstab einen Teil der Halterung 28 der
Fig. 1 und 2, wobei neben der Folienvorratsrolle 30 und dem Schwenkhebelpaar 40
mit Schwenkachse 38 und Umlenkrolle 42 insbesondere noch ein an seiner unteren Fläche
zu beschichtendes Türblatt 50 erkennbar ist, von dessen zu beschichtender unterer
Fläche 52 aus die Folie 54 - ausgezogen gezeichnet betrachtet - um die durch den
Riegel 44 verriegelte Umlenkwalze 42 zur Folienvorratsrolle 30 verläuft.
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Fig. 4 zeigt das Türblatt 50 in einer Endposition, in der es durch
die Schwenkhalter 24, 26 abgestützt ist und nicht mehr auf den Rollen 20 aufliegt.
Die Rollen 22 des Rollenwagens laufen in U-Führungen des Gestells 18, wie aus Fig.
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4 ebenfalls erkennbar ist. Die Umlenkwalze 42 ist in ihrer Relativstellung
zur Schwenkachse 38 in Fig. 4 nur schematisch angedeutet. In Fig. 4, links unten,
ist angezeigt, auf welche Weise der Schwenkhalter 24 aus seiner das Türblatt 50
abstützenden, in Fig. 4 oben gezeigten Stellung in eine untere Ruhestellung heruntergekippt
werden kann, in der er die Tür nicht mehr abstützt, wobei dasselbe natürlich auch
für den Schwenkhalter 26 gilt.
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Schließlich zeigt Fig. 5 noch eine Einzelheit der Darstellung von
Fig. 4, wobei die linke, auf dem Schwenkhalter 24 aufliegende Kante des Türblattes
50 wiedergegeben ist.
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Die vorstehend beschriebene Vorrichtung nach der Erfindung wird in
der nachfolgenden Weise verwendet:
Zunächst wird das Gestell 18
aufgebaut, in dem die Standbeine 10, 12 in hierfür vorgesehene Führungen des Gestells
eingesetzt und mittels der Fußteller 14, 16 auf dem Boden aufgestellt werden, woraufhin
Bodenunebenheiten durch Verstellung der Fußteller 14, 16 ausgeglichen werden Anschließend
wird die Halterung 28 mit der Spannvorrichtung in hierfür vorgesehene Fassungen
des Gestells 18, wie sie dem Fachmann geläufig sind, eingehängt. Anschließend wird
die Folienvorratsrolle 30 mit dem zur Beschichtung des Türblattes 50 vorgesehenen
Folienmaterial eingehängt. Durch Betätigen des Betätigungsrades 48 wird über den
Spindelantrieb 46 das Niveau des Anschlages 36 in Anpassung an die Stärke oder Dicke
des zu beschichtenden Türblattes eingestellt.
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Anschließend wird von der Folienvorratsrolle 30 aus um die, in Fig.
3 gesehen, in ihrer linken, verriegelten Stellung befindliche Umlenkwalze 42 Folie
in Fig. 1 nach rechts gesehen über die gesamte Länge des Gestells gezogen. Anschließend
wird ein unterhalb des Gestells 18 angeordneter Wärmekasten 56 bekannter Art mit
Infrarotstrahlern, Heizlüftern o.dgl.
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in Tätigkeit gesetzt, wodurch die aufgelegte Folie allmählich erwärmt
wird. Anschließend wird die Folie um die nach dem Auflegen der Tür auf die Rollen
20, in Fig. 1 gesehen, rechts liegende rechte Stirnkante des Türblattes (stets Tür-Oberkante)
herumgelegt und dort festgeschossen. Anschließend wird der Schwenkhalter 26 hochgeklappt,
wodurch die Türblatt-Oberkante also an der, in Fig. 1 gesehen, rechten, somit der
Halterung und Spannvorrichtung 28 abgewandten Seite auf dem Schwenkhalter 26 aufliegt
und somit eine leicht schräge, in Richtung auf die Halterung 28 abwärts verlaufende
Stellung einnimmt.
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Im Anschluß hieran wird durch Drehen der Folienvorratsrolle 30 die
Folie gespannt, wobei das Türblatt angehoben wird und sich, durch die gespannte
Folie gezogen, in die in Fig. 3 ausgezogen gezeichnete Stellung bewegt, wobei natürlich
auch die Folie 54 die in Fig. 3 ausgezogen gezeigte Stellung einnimmt.
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In diesem Zustand liegt das Türblatt 50 also nicht mehr auf den Rollen
20 auf, sondern ist an der der Halterung 28 abgewandten Seite durch den Schwenkhalter
26 und an der der Halterung 28 zugewandten Seite in der aus Fig.
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3 ersichtlichen Weise durch die Folie 54, die nunmehr unter Spannung
steht, abgestützt, wobei ein allzu weites Ausweichen des Türblattes nach oben durch
den aus einem Winkeleisen bestehenden Anschlag 36 verhindert wird. Nunmehr wird
der Riegel 44 gelöst, unter weiterer Drehbeanspruchung der Folienvorratsrolle 30,
wodurch die Umlenkwalze 42 die in Fig. 3 gestrichelt eingezeichnete Position einnimmt,
und zwar unter Herumschwenken des Schwenkhebelpaares 40 um die Schwenkachse 38.
Die Folie 54 nimmt dann ebenfalls die in Fig. 3 gestrichelt gezeichnete Stellung
ein. Im Anschluß hieran wird die Folie 54 auch an der in Fig. 3 gezeigten linken,
also unteren Kante des Türblattes 50 festgeschossen. Daraufhin wird der Schwenkhalter
24 hochgeklappt, so daß er die beispielsweise in Fig. 4 oder 5 gezeigte Position
einnimmt. Nunmehr ist also das Türblatt 50, an dem die Folie 54 bereits an beiden
Stirnflächen festgeschossen ist, ausschließlich durch die beiden Schwenk halter
24 und 26 abgestützt. Im Anschluß hieran wird die Folie 54 oberhalb des Anschlages
36 abgeschnitten, woraufhin das Türblatt 50, mit der festgeschossenen Folie 54 versehen,
dann frei auf den Schwenkhaltern 24, 26 aufliegt und mittels des auf den Rollen
22 laufenden Rollenwagens in der entsprechenden U-Führung des Gestells 18 so hin-
und herverschoben werden kann, wie dies für eine optimale und gleichmäßige Erwärmung
der die untere Fläche des Türblattes 50 beschichtenden Folie am zweckmäßigsten ist.
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Anschließend wird der Vorgang dann mit einem neuen Türblatt wiederholt,
nachdem das Türblatt 50, fertig beschichtet, abgenommen worden ist.
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Die in der vorstehenden Beschreibung, in der Zeichnung und in den
Ansprüchen offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in
beliebigen Kombinationen für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen
Ausführungsformen wesentlich sein.