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Verfahren und Vorrichtung zum Auftragen eines gleichmäßigen Lacküberzuges
auf breite Bahnen aus Cellulosehydrat Vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren
und eine Vorrichtung zum Überziehen von breiten Bahnen und Blättern aus regenerierter
Cellulose mit einem feuchtigkeitsundurchlässigen Überzug. Das Lackieren dieser in
der üblichen Weise hergestellten Folien bietet Schwierigkeiten, da diese Ränder
besitzen, welche in der Dicke erheblich von der ihres mittleren Teiles abweichen.
Die üblichen zum Lackieren von anderen Stoffen bisher angewendeten Verfahren kommen
daher praktisch für das Lackieren von Cellulosehydratfolien nicht in Frage, da man
hier einen großen Überschuß an Überzugsmaterial an den Rändern des Films sowie an
einer io bis 15 cm breiten, an die Ränder anstoßenden Zone erhalten würde.
Der überschüssige Lack trocknet dann unvollständig, verschmiert und macht die ganze
Bahn unbrauchbar.
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Es ist nun gefunden worden, daß man diesen Übelstand ausschalten kann,
wenn man den Lack zunächst im Überschuß aufträgt, und dann das überschüssige Überzugsmaterial
zuerst an den Rändern und den an die Ränder anstoßenden Zonen abstreicht, bevor
das Überschüssige Überzugsmaterial auf der ganzen Breite der Cellulosehydratbahn
entfernt wird. Es empfiehlt sich hierbei gleichzeitig, die Bahnen bei gleichmäßiger
Spannung abrollen zu lassen, um die Unregelmäßigkeiten der Bahnen möglichst auszugleichen.
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Weiterhin ist es empfehlenswert, solche Cellulosehydratfolien zu verwenden,
deren Feuchtigkeitsgehalt vor dem Lackieren in be-
kannter Weise, z. B. durch
Dämpfen, erhöht wird. Hierdurch kann man verhindern, ebenso wie durch eine Dämpfung
nach dem Lackieren, daß die fertig lackierte Folie infolge des bei der Trocknung
des Überzugs auftretenden Wasserverlustes zu spröde wird.
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Es ist weiter zweckmäßig, das Trocknen bei ungefähr derselben oder
etwas höheren Temperatur vorzunehmen, als der Schmelzpunkt des in der Regel in dem
überzugsgemisch angewandten Wachses beträgt, um einen möglichst homogenen, nicht
getrübten Überzug zu- erhalten.
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Das Verfahren wird zum Beispiel in der Art ausgeführt, daß die Cellulosehydratbahn,
nachdem sie mit einer befeuchtenden Atmosphäre behandelt wurde, zunächst durch das
Lackbad und dann zwischen Abstreichmesser und schließlich durch eine Trockenkammer
geführt wird: Nach dem Verlassen der Trokkenkämmer wird die Bahn einer feuchtwarmen
Atmosphäre ausgesetzt. Zur Durchführung
des beschriebenen Verfahrens
hat sich eine Vorrichtung bewährt, die aus zwei kürzeren gegenüberliegenden Abstreichmessern
zum Abstreichen der Ränder und zwei längeren Abstreichmessern zum beiderseitigen
Abstreichen der Gesamtbreite besteht. Einzelheiten in der Anordnung der Maschine
gehen aus der Zeichnung hervor. Es zeigen: Fig. i eine Vorderansicht des Apparates,
Fig. 2 die Abstreichmesser in Ansicht, Fig. 3 .die Abstreichmesser in senkrechtem
Schnitt durch Fig. 2, Fig.4 die Abstreichmesser in einem senkrechten Schnitt nach
4-4 von Fig. 3, Fig. 5 den Mechanismus für die Auseinanderbewegung der Abstreichmesser
zur Durchführung der Cellulosehydratbahn, Fig. 6 die Befeuchtungskamrner.
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In Fig. i bedeutet i die Walze, von der die Bahn abgezogen wird, 2
die Befeuchtungskammer, 3 die Verbreiterwalzen, 4 die Überzugswanne, 5 den Abstreichmechanismus,
6 die Trockenkammer, 7 den Befeuchtungsraum mit den Dämpfeinrichtungen, 8 und 9
die Rolle, auf die die fertige Bahn aufgewunden wird.
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Die Befeuchtungskammer 2 besteht zweckmäßig aus Metall und ist zwischen
der Abrollung i und der Überzugswanne 4 angeordnet; sie besteht aus einem zylindrischen
Teil io (Fig. i und 7) und einer Verlängerung i i. Im zylindrischen Teil io ist
eine schmale öffnung 12 zum Eintritt der Bahn in das Innere, wobei die Ränder der..
Öffnung zweckmäßig umgebördelt sind, damit die Bahn nicht beschädigt wird. Die Verlängerung
i i ist ebenfalls mit einer Austrittsöffnung 13 versehen. Im zylindrischen Teil
io ist eine Walze 14 gelagert, die zusammen mit der Walze 3 dazu dient, die Bahn
durch den Befeuchtungsraum zu führen. An den an den Seiten. der Verlängerung i i
vorgesehenen Öffnungen 16 sind zwei Leitungen 17 angeschlossen, welche die feuchte
Luft zuführen. Die Menge der eingeleiteten feuchten Luft wird durch ein in der Leitung
angebrachtes Ventil 18 geregelt. Das oberste Ende des Befeuchtungsgefäßes kann zweckmäßig
mit Klappen versehen sein, durch die das Innere des Befeuchtungsgefäßes leicht zugänglich
wird. Im Boden des zylindrischen Teiles io des Befeuchtungsgefäßes sind Ventile
2i angebracht, durch welche die kondensierte Feuchtigkeit entfernt werden kann.
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Von den Befeuchtungsvorrichtungen geht der Film über verschiedene
breithaltende Walzen 22 und 23 nach der Überzugswanne 4. Man kann den feuchten Film,
bevor er in das Bad eintritt, durch die Öffnung 2¢ (Fig. 2) führen, an welcher ein
Wischer 25 angebracht ist, der alles Kondensat entfernt. In dem Überzugsbad 4 einer
Wanne 26 ist eine Walze 27 gelagert, die hochgehoben werden kann, um das Durchziehen
der Bahn durch die Maschine zu ermöglichen. Der Behälter ist mit einem Mantel 28
umgeben, durch den das Überzugsgemisch mit Hilfe von Dampf, kalter Luft oder Wasser
auf die jeweils gewünschte Temperatur gebracht werden kann.
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Der Abstreichmechanismus 5 enthält Abstreicher, um beide Seiten des
zwischen ihnen durchlaufenden Cellulosehydratfilms, Gewebes oder Bogens abzuwischen.
Da die Abstreichelemente für das Abwischen auf beiden Seiten gleich sind, soll im
folgenden nur das eine beschrieben werden. Der Abstreichmechanismus 5 (Fig.2) enthält
Abstreichmesser 29 und Hilfsabstreichmesser 3o, die mittels Träger 31 an Zapfen
32 befestigt sind.
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Der Klingenträger 31 hat an seinem unteren Teil eine Bohrung 38 (Fig.
3), in welche der Zapfen 32 eingelassen ist. Der obere Teil des Trägers 3 i- bildet
eine Stütze 39 für das Hauptabstreichmesser 29. Der hintere Teil des Abstreichmessers
29 stößt an eine Stütze 41 (Fig.3), durch die zum Einstellen des. Abstreichmessers
Schrauben 42 hindurchgeführt sind.
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Unter den Hauptabstreichmessern 29 befinden sich die kurzen Hilfsabstreichmesser
3o, die im wesentlichen wie die ersteren befestigt sind. Zweckmäßig stehen die Hauptmesser
29 unter einem Winkel zu dem durchgehenden Film, wobei sie versetzt zueinander angeordnet
sein können.
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Die Hilfsabstreichmesser 30, je ein Paar an jedem Ende der Vorrichtung,
dienen dazu, die Randzonen der Bahn vorzubehandeln. Dementsprechend werden die Abstreichmesser
3o kurz gehalten. Zufriedenstellende Ergebnisse werden erhalten, wenn die Länge
dieser Hilfsmesser 3oo mm nicht überschreitet. Die Messer 30 können versetzt
und übergreifend angeordnet sein wie die Hauptmesser 29; die Abstreichkanten können
sich aber auch in gleicher Höhe befinden.
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Die Hilfsabstreichmesser 30 können aus verschiedenem Material,
z. B. elastischem Messing mit erhöhten Rändern, aus Leder, dünnem Stahl o. dgl.
hergestellt sein.
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Um die Maschine in Gang zu bringen, ist es notwendig, daß die Messer
29 und 30 zunächst voneinander weg bewegt werden. Hierzu ist ein. von außen
zu bedienender Kurbelmechanismus 51 vorgesehen. Dieser Mechanismus 51 (Fig. 2) ist
an Flächen 52 und 53 des Grußstückes 34 montiert. Eine Getriebehaube 5q. ist mit
einem Flansch 55 versehen, mittels welchem die Platte an der Fläche befestigt ist.
Das Gehäuse 54 (Fig. 6) ist mit den Zapfenlagern 56. sind 57 versehen. Im Zapfenlager
56 ist eine kurze Welle 58 angebracht,
an deren einem Ende eine
Handkurbel 59 befestigt ist. Am anderen Ende der Welle 58 sitzt ein Getrieberad
6o, welches in das Getrieberad 61 reingreift. Durch Drehung der Kurbel 59 wird der
Zapfen 32 mitgedreht, wodurch der Messerträger bewegt wird und die Messer sich voneinander
entfernen. Um den Grad- der Drehung anzuzeigen, ist ein Zeiger 63 vorgesehen. Die
Platte 54 kann eine Skala erhalten, so daß der Grad der Drehung des Zapfens 32 sofort
durch die Zeigervorrichtung 63 sichtbar ist.
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Nachdem die Messer 29 und 30_ geöffnet wurden und die Einführung des
Bandes in die Maschine erfolgte, wird der Griff 59 gedreht, wodurch die Messer 29
und 30 geschlossen werden. Um sicher zu gehen, daß die Messer in ihre ursprüngliche
Lage zurückkehren, sind einstellbare Arretiervorrichtungen 64 (F ig. 2 und 4) an
Erhebungen 65 der Messerträger befestigt. Die Sperrvorrichtungen bestehen aus Bolzen
66, die durch Löcher 67 in die Erhebungen 65 geschraubt sind. Die Schraubenköpfe
68 (Fig. 4) liegen an einem auf dem Sockel 7o des Gußstückes 34 mittels eines Bolzens
7o' befestigten Block 69 an. Mit einer Schraubenmutter 71 (Fig. 2) kann die Sperrvorrichtung
64, nachdem sie jeweils eingestellt wurde, fixiert werden.
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,Nachdem die Messer 29 und 30 in ihren ursprünglich eingestellten
Stand zurückgebracht worden sind, treten Vorrichtungen in Tätigkeit, welche die
Messer 29 und 3o während des Arbeitsganges der Maschine in ihrer Stellung halten.
Die Mittel zu diesem Zweck sind Handklemmvorrichtungen 72. Im einzelnen besteht
die Handklemme 72 (Fig. 3) aus Klemmaugen 73 und 73', die den Zapfen 32 umfassen,
und aus einer Schraube 74, die durch die Drehung des Kopfes 75 be-,vegt wird, wodurch
die Klemmglieder 73, 73' straff gezogen oder gelockert werden. Mit dem Ansatz 76
und den Bolzen 77 und 77' sind die Klemmen an dem Gußstück befestigt.
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Der ganze Abstreichmechanismus 5 ist beweglich montiert, so daß er
in beliebiger Stellung zum überzugsbad eingestellt werden kann. Hierzu ist im unteren
Teil des GußstÜcks 34 (Fig. 2) eine Führung 78 vorgesehen, in welcher eine Schiene
79 liegt. Das eine Ende 79' der Schiene 79 ist aufgebogen und enthält in der Durchbohrung
81 einen Druckbolzen, der auch durch die Durchbohrung 82 des Gußstücks 34 geht.
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Der Trockenapparat 6 (Fig. i) besteht aus einem Mantel mit Heizrohren
85 an den beiden Enden. An verschiedenen Stellen des Trockenapparates sind Türen
86 mit Drahtglasfenstern 87 angebracht, durch welche das Innere des Trockenapparates
sichtbar ist.
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Die Befeuchtungsvorrichtung ist an verschiedenen Punkten mit Vorrichtungen
8 versehen, durch welche man Feuchtigkeit in die Kammer eintreten lassen kann, um
dem überzogenen Film seine Geschmeidigkeit zurückzugeben.