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Vorrichtung zum Auftragen eines gleichmäßigen Lacküberzuges auf breite
Bahnen aus Cellulosehydrat Dünne Häutchen aus Cellulosehydrat, wie sie z. B. aus
Viscose in Form von endlosen Bahnen von etwa i m Breite und o,o2 bis 0,04 mm Dicke
erhalten werden, können durch Lackieren in ihrer Beständigkeit gegen Feuchtigkeit
erheblich verbessert werden. Das Lackieren dieser Bahnen bietet jedoch große Schwierigkeiten,
da man zur Erzielung eines brauchbaren Produktes die beiderseitige Lackschicht sehr
dünn, etwa o,ooi bis o,ooa mm stark, halten muß. Der dünne Lacküberzug soll dabei
gleichmäßig und frei von Schlieren und Unregelmäßigkeiten sein, welche das Aussehen
der durchsichtigen Folie beeinträchtigen. Dieses Ergebnis läßt sich weder mit den
Lackiervorrichtungen, welche nach dem Spritzverfahren arbeiten, noch mit den anderen
aus der Technik bekannten Auftragvorrichtungen - in befriedigender Weise erreichen.
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Die Ränder der Cellulosehydratbahnen weichen gewöhnlich in der Dicke
von dem mittleren Teil der Balm ab, verzerren sich außerdem oft und werden leicht
uneben. Sie nehmen leicht überschüssigen Lack mit, der unvollständig trocknet und
verschmiert und die Bahn dadurch unbrauchbar macht, daß er ihr den Geruch des zurückgehaltenen
Lösungsmittels mitteilt. Zur Umgehung dieser Schwierigkeiten ist bereits eine umständliche
Lackiervorrichtung vorgeschlagen worden, bei der der aufgetragene Lack zunächst
an den beiden Rändern der zu lackierenden Bahn und an deren angrenzenden Zonen und
dann erst anschließend auf der ganzen Breite der Bahn abgestrichen wird.
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Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Lackiervorrichtung,
mit der auch auf dünnen, breiten Bahnen aus Cellulosehydrat ein einwandfreier Lackauftrag
erzielbar. Die neue Vorrichtung enthält zwei in festem Abstand zueinander stehende
und übereinandergreifende Abstreichleisten, bei denen das Neue darin besteht, daß
auf der unteren Abstreichleiste 2 zwei kurze, die Ränder der zu lackierenden Bahn
überdeckende, zusätzliche, federnde Abstreicher vorgesehen sind. Diese zusätzlichen
Abstreicher liegen sowohl an der oberen Abstreichkante als auch an dem dazwischenliegenden
Teil der Bahn schwach mit federndem Druck an und bewirken an der engsten Durchtrittsstelle
4 eire Abpressen der Lackschicht auf beiden Seiten der Bahn 5. Infolge ihrer federnden,
nachgiebigen Ausbildung können diese zusätzlichen Abstreicher Ungleichmäßigkeiten
in der Dicke der Bahn leicht folgen.
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Durch diese zusätzlichen Abstreicher wird in einfachster Weise ein
gleichmäßiges Überziehen der Bahn mit dem Lack ermöglicht. Die Randpar'tien der
Bahn werden genau so sicher wie die mittleren Teile erfaßt und jede
Mitnahme
von überschüssigem Lack gerade an den Rändern mit Sicherheit vermieden. Auch kann
ein Überschuß, der auf der einen Seite abgestrichen ist, nicht auf die andere Seite
der Bahn gelangen. Beides ist von größter Bedeutung für die Praxis, da erst. die
Gleichmäßigkeit des Lacküberzuges eine° gleichförmige Arbeitsweise und die Herstelhing
eines einwandfreien Erzeugnisses ermöglicht. Denn bei der weiteren Verarbeitung,
insbesondere dem Trocknen, würden sich Ungleichmäßigkeiten des Lacküberzuges sehr
störend bemerkbar machen, z. B. durch nicht ausreichende Trocknung der dickeren
Teile des Lacküberzuges und dadurch bewirktes Zusammenkleben von Teilen der Bahn,
ferner durch Zurückhalten von Lösungsmittelresten, die die praktische Brauchbarkeit
des lackierten Erzeugnisses herabsetzen. Diese Nachteile werden durch die beanspruchte
Vorrichtung in einfacher und sicherer Weise ohne umständliche Hilfsmittel beseitigt,
wobei auch, wie festgestellt wurde, keinerlei Gefahr besteht, daß die empfindlichen
Ränder der Bahn verletzt werden und einreißen oder daß die dünne, leicht verzerrbare
Bahn aus Cellulosehydrat nach der Mitte zusammengeschoben wird und über den Abstreichkanten
Falten bildet, welche die Bahn unbrauchbar _nachen würden.
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Die kurzen, die Ränder der Bahn überdeckenden Teile können gegebenenfalls
fest mit der unteren Abstreichleiste verbunden sein. Sie werden aber vorteilhafterweise
als besondere, leicht herausnehmbare Einzelteile verwendet und leicht verschiebbar
gelagert, so da _ß sie, beispielsweise an ihrer rückwärtigen Kante, geführt und
während des Lakkierens, je nach der Breite der Bahn und je nach der Breite des zu
überdeckenden Randes, eingestellt werden können. Sie können aus einem Stoff bestehen,
der an sich weich und nachgiebig ist, oder sie können z. B. bei Verwendung von Metall
aus zwei mit schiwachem Federdruck auseinandergehaltenen Teilen zusammengesetzt
sein. Im letzten Falle ist es zweckmäßig, ihre an der zu lackierenden Bahn anliegende
Fläche ganz oder teilweise mit Stoff zu überziehen.
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Die Abstreichleisten sind möglichst nahe über der Lackwanne angeordnet
und stehen in festem Abstand zueinander. Sie werden am besten so gelagert, daß sie
zwecks leichterer Einführung des Bandes bei Inbetriebnahme der Vorrichtung auseinandergeführt
und später wieder in ihre-vorbestimmte Arbeitsstellung zurückgeführt werden können.
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Es hat sich auch als zweckmäßig erwiesen, Abstreichleisten mit abgerundeten
Abstreichkanten zu verwenden.
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Wie weiter festgestellt wurde, ist es zur ''1'rhöhung der Gleichmäßigkeit
des Lacküber-,tiiees außerdem vorteilhaft, vor der Lackwanne tSystem von verhältnismäßig
nahe beiein-'nderstehenden Walzen anzuordnen, welche die zu lackierende Bahn in
engen Windungen der Lackwarme zuführen. Die Bahnen aus Cellulosehvdrat werden bekanntlich
bei ihrer Herstellung auf Rollen aufgewickelt und zeigen bei Abrollung größere Verzerrungen
und Verspannungen, welche eine gleichmäßige Lackierung erschweren. Durch das erfindungsgemäß
vor der Lackwanne angeordnete Walzensystem lassen sich auch diese Schwierigkeiten
umgehen.
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Die Walzen können in einer Ebene oder auch gegeneinander versetzt
angeordnet sein. Sie besitzen zweckmäßig einen Durchmesser zwischen 5o und ioo mm
und einen Abstand voneinander, der gerade zur Durchführung der Bahn bei Inbetriebsetzung
der Vorrichtung genügend ist.
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Die Vorrichtung wird durch die beigefügten Zeichnungen erläutert:
Fig. i zeigt eine Anordnung der gesamten Auftragvorrichtung, die aus einem System
von nahe beieinander stehenden Walzen C , einer Lackwanne B und einer Abstreichvorrichtung
A besteht, welche durch zwei übereinandergreifende Abstreichleisten i und und die
beweglichen Keile 3 gebildet wird.
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Zwischen den Abstreichleisten i und 2 läuft die zu lackierende Bahn
5, auf die an der engsten Durchtrittsstelle q. die zusätzlichen Abstreicher oder
Keile 3 einwirken.
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Fig.2 zeigt die beiden Abstreichleisten i und2 in der Aufsicht und
läßt die Anordnung der beweglichen Keile 3 erkennen.
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Fig. 3 ist ein Querschnitt durch Fig. 2 bei D-D'.
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Fig. q. zeigt eine Ausführungsform der die Ränder der zu lackierenden
Bahn überdeckenden Keile oder zusätzlichen Abstreicher 3.