DE1238196B

DE1238196B - Verfahren und Vorrichtung zum Aufbringen vorgefertigter farbiger Kennzeichnungsstreifen auf die Oberflaeche von Rohren aus Polyolefinen

Info

Publication number: DE1238196B
Application number: DER36592A
Authority: DE
Inventors: Karl Zapf
Original assignee: Rehau Plastiks GmbH
Current assignee: Rehau Plastiks GmbH
Priority date: 1963-11-18
Filing date: 1963-11-18
Publication date: 1967-04-06

Description

Verfahren und Vorrichtung zum Aufbringen vorgefertigter farbiger Kennzeichnungsstreifen auf die Oberfläche von Rohren aus Polyolefinen Bei Rohren aus Polyolefinen, insbesondere Polyäthylen und Polypropylen, stellt sich die Aufgabe, eine Kennzeichnung anzubringen, um Verwechslungen der Rohre im verlegten Zustand mit sonst äußerlich gleich erscheinenden Hochspannungskabeln auszuschließen. Als Kennzeichnungsmöglichkeit bieten sich dabei besonders auf der Rohroberfläche angebrachte Streifen an, die sich farbig von der Grundfarbe des Rohres abheben und parallel zur Rohrachse über die gesamte Rohrlänge verlaufen.
Es sind schon mehrere Verfahren zur Aufbringung derartiger Streifen bekannt, die jedoch sämtlich bei Anwendung auf Rohre aus Polyolefinen nicht voll zu befriedigen vermögen. So wäre es zwar möglich, durch Zuschalten einer Zweifarben-Spritzmaschine gleichzeitig mit der Herstellung des Polyolefinrohres ein- oder mehrfarbige Streifen aufzuspritzen, doch erfordert ein derartiges Verfahren einen unverhältnismäßig hohen Aufwand. Auch ein nachträgliches Aufbringen eines farbigen Streifens auf die gefestigten Rohre wäre unbefriedigend, da die üblichen Klebemittel auf Polyäthylen- und Polypropylenobertlächen nur ungenügend haften, so daß eine haltbare Verbindung nicht zu erzielen ist. Auch ein nachträgliches Heißprägen würde keine wirksame Abhilfe schaffen und zudem mit einem hohen Kostenaufwand verbunden sein. Zum Stand der Technik ist hier noch anzumerken, daß es bei Zierstreifen aus Polyvinylchlorid bereits bekannt war, diese mit einer andersfarbigen Zierfläche zu versehen. Man geht hierzu so vor, daß man auf den aus dem Extruder kommenden Streifen eine andersfarbige Flüssigkeit, und zwar eine Lösung oder Dispersion, ohne Druckanwendung streifenförmig aufträgt. Unter der Einwirkung der aus dem Extrusionsvorgang stammenden Wärme sowie unter zusätzlicher Wärmezufuhr verdunstet das Lösungs-bzw. Dispergiermittel unter Hinterlassung eines andersfarbigen Streifens auf dem aus Polyvinylchlorid bestehenden Grundstreifen. Man könnte natürlich daran denken, dieses nur für Zierstreifen aus Polyvinylchlorid beschriebene Verfahren auf Rohre aus Polyolefinen zu übertragen. Eine solche Arbeitsweise wäre jedoch nachteilig, da das Arbeiten mit Flüssigkeit oder Dispersionen wegen der dadurch bedingten Trockenstufe langwierig ist. Zudem müßten hierbei umfangreiche Vorkehrungen für die Ableitung und Unschädlichmachung der Lösungsmitteldämpfe getroffen werden, da es aus gesundheits- und gewerbepolizeilichen Bestimmungen nicht angängig ist, Lösungsmitteldämpfe nach außen treten zu lassen.
Weiter dürfte es nach dem geschilderten Verfahren zumindest große Schwierigkeiten bereiten, genügend hdftfeste, andersfarbige Schichten mit den geforderten geraden Kanten auf der Rohroberfläche zu erhalten.
Der Erfindung liegt bei diesem Stand der Technik die Aufgabe zugrunde, Rohre aus Polyolefinen in einer solchen Weise mit vorgefertigten farbigen Kennzeichnungsstreifen zu versehen, daß der Arbeitsgang billig und kontinuierlich ohne besonderen zusätzlichen apparativen Aufwand auszuführen ist und daß dabei gleichzeitig eine dauerhafte Befestigung der Streifen auf der Rohroberfläche gewährleistet wird. Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Streifen unmittelbar nach dem Austreten des Rohres aus dem Extruder unter leichtem Druck auf die in plastischem Zustand befindliche Rohroberfläche gepreßt werden.
Da der zum Rohr verpreßte Kunststoff in diesem Augenblick wegen seines plastischen Zustandes über ein hohes Fließvermögen verfügt, kommt es bei dem Aufpressen infolge molekularer Diffusion zu einer homogenen Verschweißung, so daß eine untrennbare Verbindung zwischen Rohr und aufgepreßtem Streifen entsteht. Für die Erfindung ist es zweckmäßig, als Material für die aufzupressenden Streifen solche Kunststoffe zu wählen, die mit denen, aus welchen das Rohr hergestellt ist, gleich oder artverwandt sind.
Man wird daher im allgemeinen für Polyäthylenrohre Streifen aus Polyäthylen, wobei dieses nach dem Hoch- oder Niederdruckverfahren hergestellt sein kann, oder aus Polypropylen bevorzugen. Die Streifen selbst werden zweckmäßig aus Gründen der Materialersparnis möglichst schmal gehalten und haben vorzugsweise nur eine geringe Dicke. Sie können gerade oder beliebig, beispielsweise kurvenförmig, zugeschnittene Kanten aufweisen.
In einer zweckmäßigen Ausführung der Erfindung werden die Streifen gewöhnlich parallel zur Rohrachse auf der Rohroberfläche aufgebracht, es ist jedoch auch eine kurvenförmige Anbringung möglich, beispielsweise, indem man die Andruckwalze während des Andruckvorganges periodisch in ihrer Stellung verändert.
Die zur Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens dienende Vorrichtung besteht aus einer am Kopf des Extruders angeordneten Ablaufvorrichtung, einer Spannvorrichtung, einer Umlenk- und Führungsrolle und einer Andrückrolle.
Die Erfindung ist an Hand der in der Figur schematisch im seitlichen Schnitt dargestellten Vorrichtung näher erläutert.
Auf dem Kopf des Extruders 1 ist die Aufnahme-und Ablaufvorrichtung 2 für den zu einer Rolle 3 aufgewickelten Polyäthylenstreifen angeordnet Der von dieser Rolle ablaufende Streifen gelangt zunächst zu einer Spannvorrichtung 4, die für den gleichmäßigen Lauf des Streifens sorgt. Von dort läuft der Streifen über die Führungs- und Umlenkrolle 5 zu der Andrückrolle6, die den Polyäthylenstreifen auf das aus der Düse austretende und daher noch im plastischen Zustand befindliche Polyäthylenrohr 7 aufdrückt. Das so mit dem aufgepreßten Polyäthylenstreifen versehene Rohr wird nunmehr vom Rohrabzug durch die Kalibrier- 8 und Kühlvorrichtung 9 gezogen, wobei der Streifen in der Kalibrierdüse zusätzlich auf die Rohroberfläche aufgepreßt und diese gleichzeitig egalisiert wird. Infolge der hohen Temperatur des aus dem Extruderkopf austretenden Polyäthylenrohres kommt es bei diesem Arbeitsvorgang zu einer Verschweißung des Streifens mit dem Rohr, so daß eine untrennbare Verbindung eAtsteht.
Bei der in der Figur dargestellten Vorrichtung ist lediglich die Aufschweißung von einem Streifen vorgesehen. Selbstverständlich läßt sich die Vorrichtung im Prinzip auch zur Anbringung von zwei oder mehreren Streifen verwenden. Es werden dann am Extruderkopf entsprechend der Zahl der aüfzübringenden Streifen zwei oder mehr Ablaufvorrichtungen und dementsprechend auch mehrere Spann- und Umlenkrollen vorgesehen. Zum Andrücken der Streifen ist eine einzige Andrückrolle ausreichend, wenn diese eine dem Rohrumfang angepaßte konkave Krümmung aufweist. Anderenfalls können selbstverständlich auch zwei oder mehrere Andrückrollen vorgesehen sein.

Claims

Patentansprüche: 1. Verfahren zum Aufbringen vorgefertigter farbiger Kennzeichnungsstreifen auf die Oberfläche von Rohren aus Polyolefinen, d a d u r c h gekennzeichnet, daß die Streifen unmittelbar nach dem Austreten des Rohres aus dem Extruder unter leichtem Druck auf die in plastischem Zustand befindliche Rohroberfläche ge preßt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge kennzeichnet, daß man Streifen verwendet, die aus den gleichen oder artverwandten Kunststoffen wie die Rohre bestehen.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Streifen parallel zur Längsachse der Rohre oder kurvenförmig auf der Rohroberfläche aufgebracht werden.
4. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß diese aus einer am Kopf des Extruders (1) angeordneten Ablaufvorrichtung (2), einer Spannvorrichtung (4), einer Umlenk- und Führungsrolle (5) und einer Andrückrolle (6) besteht.

In Betracht gezogene Druckschriften: USA.-Patentschriften Nr. 2 412 429, 2 096 347, 815571.