DE2818982B2 - Di-{3^-dicyclopentyl-4-hydroxybenzyl)sulfid und dessen Verwendung - Google Patents
Di-{3^-dicyclopentyl-4-hydroxybenzyl)sulfid und dessen VerwendungInfo
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Description
Der erfindungsgemäßen Verbindung kommt folgende Strukturformel zu:
HO
CH,-S—CH,
Die erfindungsgemäße Verbindung stellt ein extrem wirksames Antioxidans bzw. einen hervorragenden
Oxidationsinhibitor für Polyolefinmaterialien und insbesondere
Polypropylen dar; die Erfindung betrifft auch die Verwendung dieser Verbindung als Antioxidans
bzw. Oxidationsinhibitor in solchen Polyolefinen.
Polyolefine benötigen häufig Antioxidantien als Additive, um sie gegen einen oxidativen Abbau zu
schützen. Neben der Oxidationsbeständigkeit ist es houfig erwünscht, daß das Polyolefin beim Altern sich
nicht verfärbt oder vergilbt, insbesondere, wenn das Material bei erhöhten Temperatuten altert.
Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß Di-^S-dicyclopentyl^-hydroxybenzylJ-sulfid Polyolefinen
und insbesondere Polypropylen eine erhebliche Oxidationsbeständigkeit und eine Beständigkeit gegen
Verfärbung verleiht, selbst wenn das Additiv enthaltende Polyolefin erhöhten Temperaturen ausgesetzt wird.
Aus den US-Patentschriften 32 72 869 und 32 74 258 sowie der CA-PS 7 78 437 sind bereits als Antioxidantien
geeignete substituierte Hydroxybenzylsulfide bekannt. Diese Anlioxidantien sind in Polypropylen
jedoch wesentlich weniger wirksam als die erfindungsgemäße Verbindung, wie sich aus den weiter unten
angeführten Vergleichsversuchen ergibt. Weiterhin hat sich die erfindiingsgemäße Verbindung ebenfalls gegenüber
den handelsüblichen Antioxidantien als vorteilhaft erwiesen.
In der US-PS 39 60 758 sind eine Reihe von am Phenylkern mit zwei Alkylgruppen. Aralkylgruppcn
oder Cycloalkylgruppen substituierten Hvdroxybenzylsulfidverbindungen
bekannt, darunter auch Di-(3.5-dicydohexyl-4-hydroxybenzyl)-sulfid.
Auch gegenüber dieser vorbekannten Erfindung erweist sich die erfindungsgemäßc
Substanz als überlegen.
Die erfindiingsgemäße Verbindung kann man dadurch herstellen, daß man 2,6-Di-cyclöpentylphenol mit
Natriumsulfid und Formaldehyd in einem geeigneten Reaktionsmedium umsetzt. Ein Herstellungsverfahren
ist in dem folgenden Beispiel I erläutert.
Man beschickt ein Reaktionsgefäß mit 300 ml Methanol, 100 g 2,6-Di-cyclopentylphenol, 6,2 g
Na.'S 9 H.'O und 38.5 ml 37%igcn wäßrigem Formaldc
hyd. Man rührt die Mischung unter Stickstoff und erhitzt während 11A Stunden zum Sieden unter Rückfluß, Dann
destilliert man das Methanol im Vakuum ab und gibt 200 ml Dioxan zu. Man destilliert das Dioxan im
ι Vakuum afa und gibt 500 ml Benzol zu, um das Produkt
zu lösen. Man filtriert die Benzollösung von anorganischen Bestandteilen ab, wäscht mit Wasser und trocknet
über wasserfreiem Calciumsulfat Dann destilliert man das Benzol im Vakuum ab und kristallisiert den
ίο Rückstand aus Petroläther um. Das erhaltene Produkt
wird aus Isopropylalkohol umkristallisiert und ergibt 19 g Di-p.S-dicyclopentyM-hydroxybenzylJ-sulfid. F =
149 bis 1500C. Das Material zeigt folgende Analysenwerte:
C 7937%
H 9,23%
S 6,14%
H 9,23%
S 6,14%
Die Struktur der Verbindung wurde durch das in NMR-Spektrum bestätigt
Gegenstand der Erfindung ist ferner die Verwendung dieser Verbindung als Antioxidans für Polyolefine,
denen es in einer geringen, jedoch wirksamen Menge zugesetzt wird, die dazu ausreicht, das gewünschte Maß
2i der Oxidationsbeständigkeit zu erreichen. Die verwendete
Menge kann innerhalb weiter Grenzen variieren, liegt jedoch üblicherweise im Bereich von 0,005 bis 10
Gew.-%, vorzugsweise im Bereich von etwa 0,05 bis 5 Gew.-% und noch bevorzugter in dem Bereich von 0,01
in bis3Gew.-°/o.
Die erfindungsgemäße Verbindung kann dem Polyolefin in üblicher Weise zugesetzt werden, beispielsweise
durch einfaches Vermischen mit dem kautschukartigen Polymeren unter Verwendung einer üblichen
j-j Mischeinrichtung wie dem Banbury-Mischer.
Die erfindunt gemäße Verbindung kann als solche
oder in Kombination mit einem üblichen synergistischen Material verwendet werden. Besonders bevorzugte
synergistische Materialien sind die Dialkylthiodipropio-4n
nate (z. B. Encyclopedia of Polymer Science and Technology, Vol. 2, 1965, S. 172), wie Dilaurylthiodipropionat
(das auch als DLTDP bezeichnet wird) und Distearylthio-dipropionat. Diese synergistisch wirkenden
Additive sind insbesondere für die mit dem r, erfindungsgemäßen Additiv stabilisierten Polyolefine,
beispielsweise Polypropylen, besonders wirksam und werden in Konzentrationen von etwa 0,05 bis etwa 0,3
Gew.-% eingesetzt.
Andere synergistisch wirksame Verbindungen, die in
,π Kombination mit der erfindungsgemäßen Substanz
eingesetzt werden können, sind Dialkylphosphite (vgl.
US-PS 31 15 466 und 31 45 177), z.B. Dibutylphosphit.
Trialkylphosphite, z. B. Tributylphosphit, und Dialkylzinnsulfide.
z. B. Dibutylzinnsulfide (vgl. US-PS
-,-. 34 42 806).
Es wurden Vergleichsversuche durchgeführt, die zur Verdeutlichung des überraschenden technischen Fortschritts
der erfindungsgemäßen Verbindung dienen.
Bei den Vergleichsvcrsuchen wurden als Vergleichs-
wi substanzen gut bekannte handelsübliche Antioxidantien
eingesetzt. Bei diesen Untersuchungen wurde das mit den Additiven versetzte Polypropylen zu Folien mit
einer Dicke von 0,635 mm verformt. Pro Substanz wurden jeweils 5 Parallelversuche durchgeführt. Die
h-, Folien wurden dann bei 150°C im Ofen gealtert. Das
Material hat die Untersuchung nicht bestanden, wenn drei der fünf Parallelproben an der Oberfläche Sprünge.
1 laarrisse oder eine Pulverhildung zeigen.
Es wurde auch eine additivfreie Blindprobe sowie eine Probe verwendet, die aJs synergistisch wirkende
Substanz Dilaurylthiodipropionat (DLTDP) enthielt Weiterhin wurden verschiedene handelsübliche Antioxi-
dantien zu Vergleichszwecken eingesetzt Die hierbei erhaltenen Ergebnisse sind in der nachstehenden
Tabelle I angegeben.
Additive
Konzentration
(Gew.-%)
Stunden bis zum
Nichtbestehen der
Untersuchung
1. Keines (Blindprobe)
2. D i-(3,5-cycIopentyl-4-hydroxybenzyI)-sulfid
3. Di-(3,5-cyclopentyl-4-hydroxybenzyl)-sulfid
plus Dilaurylthiodipropionat
4. n-Octadecyl->(3,5-di-tert-butyl-A-nydroxyphenyO-propionat
5. Tris-(3-methyl-6-tert-butyIphenol)-butan
0,1 | 3 456 |
0,1 | |
0,2 0,1 |
900*) 250 |
0,1 120
*) Bedeutet, daß die Probe die Untersuchung noch bestanden hat.
Aus den obigen Ergebnissen ist zu ersehen, daß die erfindungsgemäße Verbindung ein sehr wirksames
Antioxidans darstellt und sehr gut auf die synergistisch wirkende Substanz anspricht.
Es wurden weitere Untersuchungen durchgeführt, um die überlegene Wirkung der erfindungsgemäßen Ver- jo
bindung als Oxidationsinhibitor und als Mittel zur Verbesserung der Verfärbungsbes-iändigkeit aufzuzeigen.
Hierfür wurden die nachstehend beschriebenen Untersuchungen durchgeführt, denen die erfindungsgemäße
Verbindung, d. h. Di-(33-dicyclopentyl-4-hydroxy- jt
benzyl)-sulfid, und zu Vergleichszwecken die aus der US-PS 39 60 758 bekannte Substanz Di-(3,5-dicyclohexyl-4-hydroxybenzyl)-sulfid
unterworfen wurden.
Jede Verbindung wurde in geschmolzenes, nicht stabilisiertes Polypropylen eingemischt worauf jeweils
fünf Proben der Polymermischung mit einer Dicke von 0,635 mm ausgeformt wurden. Für jedes Additiv wurden
zwei Gruppen von jeweils 5 Proben unabhängig voneinander bereitet. Die Proben einer jeden Polymermischung
wurden dann in einen bei 1500C gehaltenen Umluftofen eingebracht und täglich untersucht. Ein
Nichtbestehen der Untersuchung zeigt sich an einer Pulverbildung und einer Rißbildung an der Oberfläche
der Probe. Die in der nachstehenden Tabelle II angegebene Zeit bis ^um Nichtbestehen der Untersuchung
ist als die Anzahl der Stunden angegeben, nach der drei der fünf Proben die Untersuchung nicht mehr
bestehen.
Neben der Bestimmung der Tatsache, ob die Proben die Untersuchung bestehen oder nicht wurde der
Gelbfärbungsindex einer jeden Probe zu Beginn der Untersuchung und nach einer Alterung im Ofen von 144
Stunden bestimmt. Dieser Index wird unter Anwendung der ASTM-Vorschrift D-1925-70 gemessen. Bei diesem
Meßverfahren werden die Proben mit Vergleichsstandards verglichen, denen numerische Werte zugeordnet
sind.
Die Bewertungsziffer 0 steht für ein rein weißes Material (beispielsweise pulverförmiges Magnesiumoxid).
Die Bewertungsskala erstreckt sich bis zu 100, einer Bewertungsziffer, die einem dunklen Gelb
entspricht. Es sind kleine negative Werte möglich, wenn die Testprobe eine schwach blaue Färbung zeigt.
Die bei den obigen Untersuchungen erhaltenen Ergebnisse, die unter Verwendung der untersuchten
Additive in einer Menge von 0,1 Gew.-°/o erzielt wurden, sind in der nachstehenden Tabelle II 7usammengestelit.
Additive
Stunden bis Nichtbestehen der Untersuchung
ursprünglich nach
144 Stunden
Keines
l)i-(3,5-dicyclohexyl-4-hydroxybenzyI)-sulfid
(Stand der Technik)
Di-(3,5-dicyclopcntyl-4-hydroxybcnzyD-sulfid
(Erfindung)
In der obigen Tabelle sind in der Spalte »Stunden bis
zum Nichtbestehen der Untersuchung« zwei Zahlenwerte angegeben, die jeweils der Bewertung der beiden
verschiedenen Gruppen von jeweils fünf Proben entsprechen.
Aus den obigen Zahlenwerten ist ohne weiteres zu
3-4 408,
816,696 -1,5
-1,4
-1,4
40,3
3,8
3,8
ersehen, daß die erfindungsgemäße Verbindung den untersuchten Polyolefinen eine wesentlich stärkere
Beständigkeit gegen den oxidativen Abbau in der Wärme und gegen die Gelbverfärbung verleiht als die
strukturell ihr sehr nahe kommende Vergleichsverbin dungDi-p.S-dicyclohexyl^-hydroxybcnzylJ-sulfid.
Claims (3)
1. Di-(3,5-dicyclopentyl-4-hydroxybenzy l)-sulfid.
2. Verwendung der Verbindung nach Anspruch 1 als Antioxidans für Polyolefine.
3. Verwendung der Verbindung nach Anspruch 1 als Antioxidans für Polypropylen.
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