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"Wäscheschleuder'
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Die Erfindung bezieht sich gattungsgemäß auf eine Wäscheschleuder,
- mit Schleuderaggregat aus Motor und Schleudertrommel, Gehäuse mit Einfüllöffnung
und Klappdeckel mit Deckelstößel und Sperrklinke,
wobei am vorderen
Rand der Einfüllöffnung eine Schaltvorrichtung mit Austaster angeordnet und mit
dem Motor eine von der Schaltvorrichtung betätigte Bremsvorrichtung mit auf die
Motorwelle aufgesetzter Bremsscheibe und am Motorgehäuse abgestütztem Bremselement
zugeordnet ist. - Es versteht sich von selbst, daß zu einer derartigen Wäscheschleuder
auch ein elektrischer Schalter zum Ein- und Ausschalten des Motors des Schleuderaggregates
gehört. Das Schleuderaggregat ist im allgemeinen an einem Zwischenboden des Gehäuses
schwingungsgedämpft aufgehängt.
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Bei (aus der Praxis) bekannten Wäscheschleudern der beschriebenen
Gattung ist die Schaltvorrichtung eine elektrische Schaltvorrichtung, die bei geschlossenem
Deckel die Bremsvorrichtung freigibt, so daß kein Bremsvorgang erfolgt, und die
bei Betätigung des Austasters die Bremsvorrichtung wirksam macht sowie nach einer
vorgegebenen Bremszeit per Zeitrelais die Sperrklinke und damit den Deckel freigibt.
Das ist in schaltungsmäßiger Hinsicht verhältnismäßig aufwendig. Außerdem stört,
daß eine Vielzahl von elektrischen Bausteinen und von Relais' mit mehr oder weniger
großen Stellwegen erforderlich sind, die alle feuchtigkeitsdicht gekapselt werden
müssen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße Wäscheschleuder
so weiter auszubilden, daß der vorstehend beschriebene Funktionsablauf rein mechanisch
erreicht wird. - Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung, daß die Schaltvorrichtung
einen um eine horizontale Achse schwenkbaren Austaster, eine Steuerwippe und
die
Sperrklinke aufweist, wobei die Steuerwippe durch den Deckelstößel wippbar und durch
eine Schwenkbewegung des Austasters auf ihrer zur horizontalen Achse des Austasters
orthogonalen, im wesentlichen waagerechten Achse gegen eine Rückstellfeder verschiebbar
ist, so daß die Steuerwippe vom Deckelstößel freikommt, daß an die Steuerwippe andererseits
die Seele eines Bowdenzuges angeschlossen ist, der zur Bremsvorrichtung geführt
ist, und daß die Bremsvorrichtung ein Bremselement aufweist, welches durch Reibungskraftmitnahme
bewegbar und dadurch mittelbar oder unmittelbar als Bei#igungselement für den mit
dem anderen Ende seiner Seele angeschlossenen Bowdenzug ausgebildet ist, der bei
Betätigung die vom Deckelstößel freigewordene Steuerwippe zumindest über ein Teilstück
des Wippweges zurückwippt, während die Steuerwippe ihrerseits die Freigabe der Sperrklinke
einleitet oder auslöst.
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Am einfachsten erreicht man eine Reibungskraftmitnahme des Bremselementes,
indem die Bremsvorrichtung insgesamt selbsthemmend im klassischen Sinne ausgelegt
wird. Es versteht sich von selbst, daß diese Reibungskraftmitnahme gegen die Wirkung
einer Rückstellfeder erfolgt. Dabei muß der Stellweg, der durch die Reibungskraftmitnahme
erfolgt, so gewählt werden, daß erst bei Stillstand oder kurz vor Stillstand die
Sperrklinke und damit der Deckel freigegeben wird. Eine Ausführungsform
der
Erfindung, die sich in diesem Zusammenhang durch Einfachheit und Funktionssicherheit
auszeichnet, ist dadurch gekennzeichnet, daß die Bremsvorrichtung einen einarmigen,
mit einer Zugfeder als Rückstellfeder zusammenwirkenden Bremshebel aufweist, der
um eine zur Motorachse parallele Achse schwenkbar ist und an einem zweiarmigen Stellhebel
einerseits das Bremselement trägt, während an den anderen Hebelarm des Stellhebels
die Seele des Bowdenzuges angeschlossen ist. Hier lassen sich die Verhältnisse immer
so verwirklichen, daß zunächst bei der Reibungskraftmitnahme eine solche Verstellung
des Bremselementes und des Stellhebels erfolgt, daß die bei Beendigung des Bremsvorganges
eintretende Bewegung des Bremshebels, die unter dem Einfluß der Zugfeder erfolgt,
das vollständige Zurückwippen der Steuerwippe bewirkt, so daß erst bei stillstehendem
Schleuderaggregat die Sperrklinke und damit der Deckel freikommen.
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Wird der Deckel der Wäscheschleuder wieder geschlossen, so wird die
Steuerwippe betätigt und die beschriebenen Vorgänge laufen gleichsam in umgekehrter
Richtung ab, d. h. über den Bowdenzug wird die Bremsvorrichtung gelöst, so daß der
Antriebsmotor das Schleuderaggregat in Bewegu#ng setzen kann. Die erreichten Vorteile
sind darin zu sehen, daß erfindungsgemäß mit rein mechanischen Mitteln der eingangs
beschriebene Funktionsablauf zwischen Betätigung des Austasters, Abbremsen des Schleuderaggregates
und öffnen des Klappdeckels verwirklicht wird. Das erreicht die Erfindung auf einfache
Weise, weil der beschriebene Bowdenzug eine Doppelfunktion erfüllt. Einerseits betätigt
er beim Schließen des Klappdeckels die Bremsvorrichtung im Sinne eines Lösens der
Bremse, andererseits betätigt er beim oder nach dem Bremsvorgang die Steuerwippe
im Sinne
eines öffnens des Klappdeckels. Das alles wird im folgenden
anhand der Figuren ausführlicher erläutert. Es zeigen in schematischer Darstellung
Fig. 1 einen Vertikalschnitt durch eine erfindungsgemäße Wäscheschleuder, Fig. 2
eine Ansicht des Gegenstandes der Fig. 1 aus Richtung des Pfeiles A, Fig. 3 in gegenüber
den Fig. 1 und 2 wesentlich vergrößertem Maßstab die Ansicht des Gegenstandes der
Fig. 1 aus Richtung des Pfeiles B, Fig. 4 perspektivisch die Schaltvorrichtung aus
dem Gegenstand der Fig. 1 und 2.
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Die in den Figuren dargestellte Wäscheschleuder besitzt zunächst ein
Schleuderaggregat aus Motor 1 und Schleudertrommel 2. Dieses Schleuderaggregat 1,
2 ist in einem Gehäuse 3 mit Einfüllöffnung 4 untergebracht, und zwar an einem Zwischenboden
5 des Gehäuses 3 mit Hilfe von z. B. Gummimetallelementen 6 schwingungsgedämpft
aufgehängt. Die Einfüllöffnung 4 ist durch einen Klappdeckel 7 mit Deckelstößel
8 verschließbar, -wobei dem Deckelstößel 8 am Gehäuse 3 eine Sperrklinke 9 zugeordnet
ist.
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Am vorderen Rand 10 der Einfüllöffnung 4 befindet sich eine Schaltvorrichtung
11 mit Austaster 12. Dem Motor 1 ist eine von der Schaltvorrichtung 11 betätigte
Bremsvorrichtung 13 zugeordnet, die eine auf die Motorwelle 14 aufgesetzte Bremsscheibe
15
aufweist, welche mit einem am Motorgehäuse 16 abgestützten Bremselement 17 zusammenwirkt.
Das Bremselement 17 trägt einen Bremsbelag.
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Aus einer vergleichenden Betrachtung der Fig. 1, 2 und 4 entnimmt
man, daß die Schaltvonichtung 11 einen um eine horizontale Achse 18 schwenkbaren
Austaster 12, eine Steuerwippe 19 und die schon erwähnte Sperrklinke 9 aufweist,
wobei die Steuerwippe 19 durch den Deckelstößel 8 in Richtung der eingetragenen
Pfeile 20 wippbar ist und fernerhin durch eine Schwenkbewegung des Austasters 12
auf ihrer zur horizontalen Achse 18 des Austasters 12 orthogonalen, im wesentlichen
waagerechten Achse 21 gegen eine Rückstellfeder 22 verschiebbar ist. Diese Verschiebebewegung
geschieht so, daß die Steuerwippe 19 bei der Verschiebebewegung vom Deckelstößel
8 freikommt.
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An die Steuerwippe 19 ist andererseits die Seele 23 eines Bowdenzuges
24 angeschlossen, der zur Bremsvorrichtung 13 geführt ist.
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Die Bremsvorrichtung 13 besitzt ein Bremselement 17, welches durch
Reibungskraftmitnahme bewegbar ist und dadurch mittelbar oder unmittelbar als Betätigungselement
für den mit dem anderen Ende seiner Seele 23 angeschlossenen Bowdenzug 24 ausgebildet
ist.
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Die Anordnung ist so getroffen, daß der Bowdenzug 24 bei
Betätigung
durch das Bremselement 17 die vom Deckelstößel 8 freigewordene Steuerwippe zumindest
über ein Teilstück des Wippweges zurückwippt, so daß die Steuerwippe 19 ihrerseits
die Freigabe der Sperrklinke 9 einleitet oder auslöst.
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Im Ausführungsbeispiel und nach bevorzugter Ausführungsform der Erfindung
besitzt die Bremsvorrichtung 13 einen einarmigen, mit einer Zugfeder 25 zusammenwirkenden
Bremshebel 26. Dieser ist um eine zur Motorachse parallele Achse 27 schwenkbar.
Er trägt an einem zweiarmigen Stellhebel 28 einerseits das Bremselement 17, während
andererseits an den anderen Hebelarm 29 dieses Stellhebels 28 das andere Ende der
Seele 23 des Bowdenzuges 24 angeschlossen zt. - In Fig. 5 ist ausgezogen diejenige
Stellung gezeichnet, bei der die Bremsvorrichtung 13 im ganzen nicht betätigt ist,
das Bremselement 17 an der Bremsscheibe 15 also nicht anliegt. Strichpunktiert ist
die betätigte Stellung gezeichnet, wobei aus einer vergleichenden Betrachtung der
ausgezogenen und der strichpunktierten Stellung die Funktion deutlich wird, die
nunmehr ausführlicher beschrieben wird.
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Beim Einschalten der Wäscheschleuder wird durch Schließen des Klappdeckels
7 in Pfeilrichtung die Zugfeder 25 der Bremse gespannt. Das geschieht über die Zusammenwirkung
von Deckelstößel 8, Steuerwippe 19, Bowdenzug 24. Ist die Zugfeder 25 gespannt,
so ist das Bremselement 17 gelüftet. Das Bremselement 17 ist selbstverständlich
durch eine Feder stabilisiert.
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Es ist im übrigen über den schon erwähnten Bremshebel 26 in dieser
Deckelstellung gelüftet. Gleichzeitig funktioniert der Bremshebel 26 als Schaltarm.
Er betätigt den Ein/Aus-Schalter 30 für den Motor 1 und setzt das Schleuderaggregat
in Funktion. Die schon erwähnte Sperrklinke 9 hält den Klappdeckel
7
bis zur automatischen Entkupplung verschlossen.
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Wird nunmehr nach Beendigung eines Schleudervorganges der Austaster
12 betätigt, so wird die Steuerwippe 19 in Pfeilrichtung 31 gegen den Federdruck
der zugeordneten Rückstellfeder 22 verschoben. Sie kommt dabei vom Deckelstößel
8 frei. Die Zugfeder 25 der Bremsvorrichtung 13 zieht den Bremshebel 26 in Richtung
Bremselement 17, bis das Bremselement 17 an der Bremsscheibe 15 anliegt. Gleichzeitig
funktioniert der Bremshebel 26 wieder als Schalthekel und schaltet er über den Ein/Aus-Schalter
30 die Stroszufuhr zum Motor 1 des Schleuderaggregates ab. Das zur Anlage gebrachte
Bremselement 17 wird nunmehr durch die rotierende Bremsscheibe 15 in Pfeilrichtung
mitgenommen, und zwar bis zu einem vorgegebenen Anschlag 32, der den Schwenkweg
des Stellhebels 28 begrenzt. Diese Stellung wird durch die auftretende Reibungskraft
der rotierenden Bremsscheibe 15 gleichsam stabilisiert.
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Sie bewirkt, daß die Seele 23 des Bowdenzuges 24 etwa mit 1/3 des
Weges die vom Deckelstößel 8 freigewordene Steuerwippe 19 in Richtung Sperrklinke
zurückführt. Kommt nunmehr das Schleuderaggregat und damit die Bremsscheibe 15 zum
Stillstand, so wird die erwähnte Zugfeder 25 der Bremsvorrichtung 13 wieder wirksam,
wLl eine entgegengesetzte Reibungskraft nicht mehr angreift. So kommt es zustande,
daß der restliche Weg der Bowdenzugseele 23 die Deckelverriegelung, d. h.
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die Sperrklinke 9 über die Steuerwippe 19 aus dem Deckelstößel 8 freizieht.
Es versteht sich von selbst, daß der Klappdeckel 7 eine öffnungsfeder aufweist,
die sich z. B. in seinem Scharnier 33 befindet, so daß der Klappdeckel 7 sich nunmehr
öffnet und damit das Ende des Schleudervorganges anzeigt.
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Zusätzlich kann eine Schaltuhr vorgesehen sein, die den Schleudervorgang
begrenzt.
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