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Beschreibung
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Bandsäge, insbesondere Fleischereibandsäge Die Erfindung betrifft
eine Bandsäge, insbesondere eine Fleischereibandsäge, mit einem bandförmigen Sägeblatt
und mit einer Schmutzabstreifereinrichtung.
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Beim Sägen mit Bandsägen bleiben an dem Sägeblatt nach dem Durchtritt
durch das zu schneidende Gut oft-Schmutzteilchen hängen, insbesondere dann, wenn
das zu schneidende Gut feucht oder fettig ist. Bei Fleischereibandsägen beispielsweise
werden von dem Sägeblatt je nach Wasser- und Fettgehalt Knochensplitter, Fleischteile
und Fett mitgerissen. Wenn die am Sägeblatt haftenden Verschmutzungen nicht laufend
entfernt werden, wird die Verschmutzung auf die Laufflächen der Sägeräder sowie
auf die gesägten Schnittflächen übertragen.
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Zum Entfernen der Verschmutzungen vom Blatt sind Vorrichtungen bekannt,
die im wesentlichen spachtelartig wirken und aus Kunststoff oder Metall bestehen.
Sie können auf die Innen- und Außenseite des Sägeblattes sowie auf die Laufflächen
der Räder wirken. Bekannt sind auch feststehende und sich drehende Bürsten, die
gegenüber Spachtelabstreifern den Vorteil haben, daß auch die Verzahnung des Sägeblattes
gereinigt werden kann.
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Alle für Bandsägen bisher bekannten Abstreifer-Vorrichtungen haben
jedoch den Nachteil, daß damit lediglich Späne und grober Schmutz vom Sägeblatt
entfernbar sind, während ein intensiv haftender Schmutzfilmr welcher beispielsweise
aufgrund des Fettgehaltes von Fleisch und Knochen entsteht, auf dem Sägeblatt
verbleibt.
Im Laufe der Zeit baut sich dann auf den Laufflächen der Sägeräder eine Schmutzschicht
auf, die zu einer höheren Belastung und zum Abspringen des Sägeblattes führen kann.
Außerdem wird durch die anhaftende Schmutzschicht die Schnittstelle des Schneidgutes
verunreinigt.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Bandsäge mit einer Schmutzabstreifereinrichtung
zu schaffen, die eine vollständige Reinigung des Sägeblattes während des Betriebes
ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird bei einer Bandsäge der eingangs beschriebenen Art
erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Schmutzabstreifereinrichtung mindestens
einen parallel zum Sägeblatt geschnittenen, mit der Schnittfläche an die Seitenfläche
des Sägeblattes angedrückten Schaumstoff umfaßt.
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Der geschnittene Schaumstoff weist an seiner Schnittstelle eine Vielzahl
von Schnittkanten auf, die beim Andrücken der Schnittstelle an das Sägeblatt als
Abstreifelemente wirken. Durch die große Menge der neben- und hintereinander angeordneten
Abstreifelemente wird es möglich, auch hartnäckig am Sägeblatt haftende Schmutzschichten
weitgehend vollständig zu entfernen.
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Günstig ist es, wenn auf beiden Seiten des Sägeblattes ein Schaumstoff
mit einer Schnittfläche an dieses angedrückt ist.
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Der Schaumstoff kann ein Polyurethanschaum sein. Günstig ist es, wenn
der Schaumstoff elastisch komprimierbar ist. Dann lassen sich die einzelnen Abstreifelemente
unter einer elastischen Vorspannung an das Sägeblatt andrücken, so daß sich eine
gleichbleibend gute Reinigungswirkung ergibt, insbesondere auch im Bereich der Sägezähne.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist der Schaumstoff
in einem Gehäuse relativ zum Sägeblatt unverschieblich gehalten.
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Günstig ist es, wenn in Sägeblattvorschubrichtung vor dem Schaumstoff
zwei Abstreiferlippen angeordnet sind, die unter einer Vorspannung quer zur Vorschubrichtung
linienförmig an gegenüberliegenden Seiten des Sägeblattes anliegen, so daß an der
Anlagekante grobe Schmutzteilchen vom Sägeblatt abgeschabt werden. Auf diese Weise
erfolgt vor dem Schaumstoffabstreifer bereits eine Grobabstreifung, so daß der Schaumstoffabstreifer
nicht übermäßig verschmutzt wird.
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Es kann vorgesehen sein, daß die Abstreiferlippen an einem Träger
befestigt sind, der quer zur Sägeblattvorschubrichtung verschieblich gelagert ist.
Vorzugsweise ist der Träger verschieblich an dem den Schaumstoff aufnehmenden Gehäuse
gelagert. Zu diesem Zwecke kann der Träger mindestens zwei quer zur Sägeblattvorschubrichtung
angeordnete Langlöcher aufweisen, durch die am Gehäuse befestigte Stifte oder Bolzen
ragen.
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Günstig ist es, wenn unterhalb der Schmutzabstreifervorrichtung vorzugsweise
an dem den Schaumstoff aufnehmenden Gehäuse an mindestens einer Seite des Sägeblattes
ein rinnenförmiger Ablauf für den abgestreiften Schmutz vorgesehen ist.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
daß die aus dem Gehäuse mit dem Schaumstoff, dem Träger mit den Abstreiferlippen
und gegebenenfalls dem rinnenförmigen Ablauf bestehende Schmutzabstreifereinrichtung
lose in das Gehäuse der Bandsäge eingeschoben ist, auf einer Aufnahmefläche desselben
aufliegt und von einer das Sägengehäuse verschließenden
Tür federnd
abgestützt wird.
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Die nachfolgende Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen der Erfindung
dient im Zusammenhang mit der Zeichnung der näheren Erläuterung. Es zeigen: Fig.
1 eine schematische Seitenansicht einer Bandsäge mit einer erfindungsgemäßen Schmutzabstreifervorrichtung;
Fig. 2 eine vergrößerte Seitenansicht der erfindungsgemäßen Schmutzabstreifervorrichtung
und Fig. 3 eine Vorderansicht der erfindungsgemäßen Schmutzabstreifereinrichtung.
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Im folgenden wird die Erfindung anhand einer Fleischereibandsäge,
die beispielsweise zum Sägen von Fleisch und Knochen eingesetzt werden kann, beschrieben,
jedoch ist selbstverständlich, daß die erfindungsgemäße Abstreifervorrichtung auch
an Bandsägen eingesetzt werden kann, die für andere Materialien verwendet werden.
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Die in Fig. 1 dargestellte Bandsäge umfaßt in bekannter Weise einen
auf einem Sägengehäuse 1 angeordneten Zuführtisch 2, in den eine mit Rundbürsten
3 ausgestattete Abstreifereinrichtung 4 an sich bekannter Bauart herausnehmbar eingelassen
ist. Über ein von einem nicht dargestellten Elektromotor angetriebenes unteres Sägenrad
5 und ein oberes Sägenrad 6 ist ein bandförmiges Sägeblatt 7 gelegt, welches zur
Fluchtstabilisierung in zwei paarweise angeordneten Rollenführungen 8 und 9 geführt
ist. Die Sägeblattspannung ist mit Hilfe einer Spannvorrichtung 10 einstellbar.
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Neben der Abstreifereinrichtung 4, die zum Abstreifen grober Schmutzteilchen
geeignet ist, z.B. zum Abstreifen von Knochensplittern, ist erfindungsgemäß eine
zweite Abstreifereinrichtung 11 vorgesehen, die in dem der Schnittstelle gegenüberliegenden
Bereich zwischen den beiden Sägerädern 5 und 6 am Sägeblatt 7 anliegt.
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Diese zweite Abstreifereinrichtung 11 umfaßt ein Gehäuse 12, durch
welches das Sägeblatt 7 hindurchtritt. Im Inneren des Gehäuses 12 befinden sich
zu beiden Seiten des Sägeblattes 7 Schaumstoffeinsätze 13. Es handelt sich dabei
um Schaumstoffe, die parallel zur Sägeblattrichtung aufgeschnitten sind und mit
ihrer Schnittfläche an die Seitenflächen des Sägeblattes 7 gedrückt sind. Der Schaumstoff
kann beispielsweise ein Polyurethanschaum sein. Günstig ist es, wenn der Schaumstoff
elastisch komprimierbar ist. Er wird dann derart in das Gehäuse 12 eingesetzt, daß
er dieses vollständig ausfüllt und unter einer elastischen Vorspannung am Sägeblatt
7 anliegt.
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Vorteilhafterweise ist das Gehäuse 12 einseitig offen, so daß die
Schaumstoffeinsätze zu Reinigungszwecken aus dem Gehäuse entnommen werden können.
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An der Unterseite des Gehäuses 12 ist an dessen verlängerter Rückwand
14 ein Träger 15 quer zur Sägeblattvorschubrichtung verschieblich gelagert. Zu diesem
Zwecke weist der Träger zwei querliegende Langlöcher 16 auf, durch die an der Rückwand
14 befestigte Bolzen 17 ragen. Die Langlöcher 16 sind an einem Ende erweitert, so
daß der Träger 15 von der Rückwand 14 gelöst werden kann.
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Der Trager 15 ist im Querschnitt L-förmig ausgebildet (Fig. 3)
und
trägt am freien Ende seines waagerechten Teiles zwei Abstreiferlippen 18 (Fig. 2),
die im wesentlichen quer zur Sägeblattvorschubrichtung angeordnet sind. Ihre freien
Enden 19 sind etwas nach oben gebogen, so daß die Unterkante 20 der Abstreiferlippen
18 linienförmig an dem Sägeblatt 7 anliegt.
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Vorzugsweise bestehen die Abstreiferlippen 18 aus einem elastischen
Kunststoffmaterial; die Befestigung am Träger 15 ist derart gewählt, daß die Unterkante
20 elastisch am Sägeblatt 7 zur Anlage kommt.
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Durch die längsverschiebliche Lagerung des Trägers 15 an der Rückwand
14 stellen sich die gegenüberliegenden Abstreiferlippen 18 bei Spannung des Sägeblattes
7 in einer Lage ein, in der die Abstreiferlippen auf beiden Seiten des Sägeblattes
mit der gleichen Vorspannung anliegen. Dadurch ist gewährleistet, daß die Reinigung
auf beiden Seiten gleichmäßig erfolgt, auch wenn das Sägeblatt im Betrieb seitliche
Auslenkungen erfahren sollte.
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An der Rückwand 14 ist weiterhin ein rinnenförmiger Ablauf 21 befestigt,
der unterhalb der Abstreiferlippen 18 angeordnet ist (Figuren 2 und 3). Im dargestellten
Ausführungsbeispiel befindet sich ein solcher Ablauf nur auf der Innenseite des
Sägeblattes, d.h. oberhalb des unteren Sägerades 5. Es ist jedoch auch möglich,
einen solchen Ablauf auf beiden Seiten des Sägeblattes anzuordnen.
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Im Betrieb der erfindungsgemäßen Vorrichtung werden durch die vorgelagerte
Abstreifereinrichtung 4 zunächst grobe Schmutzteilchen, z.B. Knochensplitter, vom
Sägeblatt entfernt. Das Sägeblatt läuft dann zwischen den Abstreiferlippen 18 hindurch,
wobei weitere am Sägeblatt haftende Verunreinigungen entfernt werden, beispielsweise
eine Fettschicht. Allerdings kann diese
Fettschicht dabei nicht
vollständig entfernt werden, da sie im allgemeinen zu fest am Sägeblatt haftet.
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Eine vollständige Reinigung des Sägeblattes erfolgt im Inneren des
Gehäuses 12 durch den Durchgang des Sägeblattes durch den Schaumstoffeinsatz.
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Wie erläutert, liegt der Schaumstoffeinsatz mit seiner senkrechten
Schnittfläche an dem Sägeblatt an. Beim Schneiden des Schaumstoffes werden dessen
Zellen aufgeschnitten, so daß die aufgeschnittenen Zellwände eine Vielzahl von Schnittkanten
bilden. Diese Schnittkanten liegen unter einer elastischen Vorspannung an den Seitenflächen
des Sägeblattes an und wirken als Abstreiferelemente. Durch die große Zahl dieser
Abstreiferelemente wird eine vollständige Entfernung der Verschmutzungen von der
Sägeblattoberfläche gewährleistet. Da der Schaumstoff vorzugsweise elastisch komprimierbar
ist, paßt er sich allen Unebenheiten des Sägeblattes an, insbesondere erfolgt auch
eine gründliche Reinigung im Bereich der Sägezähne.
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Wie bereits erwähnt1 führt die Verwendung von Polyurethanschaumstoffen
zu günstigen Ergebnissen. Selbstverständlich können auch Schaumstoffe aus anderen
Materialien verwendet werden, sofern sie keine schädlichen Auswirkungen auf die
bearbeiteten Lebensmittel haben. Die Schaumstoffe müssen derart gewählt werden,
daß sie abriebsfest sind und eine gewisse Härte aufweisen, damit die Schnittkanten
an den Sägeblättern ihre abstreifende Wirkung dauerhaft entfalten können.
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Die von den Abstreiferlippen 18 und den Schaumstoffeinsätzen 13 abgestreiften
Verunreinigungen fallen nach unten und werden entweder in dem rinnenförmigen Ablauf
21 oder in einer in der
Zeichnung nicht dargestellten, unterhalb
des Sägerades 5 angeordneten Wanne aufgefangen. Dabei ist zu berücksichtigen, daß
die abgestreiften Verunreinigungen, beispielsweise eine Fettschicht, durch die Reibung
des Sägeblattes an dem Schaumstoffeinsatz flüssig werden kann.
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Die gesamte aus Behälter 12, Träger 15 und Ablauf 21 bestehende Einheit
ist in der aus Fig. 1 ersichtlichen Weise zwischen die Rückwand 22 und die den Sägeraum
auf der Rückseite begrenzende Wand 2 lose eingeschoben und ruht auf einer Querrippe
24, welche die beiden Wände 22 und 23 verbindet. Eine am Gehäuse mittels Scharnieren
befestigte Gehäusetür 25, an der im übrigen auch der in der Zeichnung nicht dargestellte,
die abgestreiften Verunreinigungen aufnehmende Auffangbehälter befestigt sein kann,
preßt die Abstreifereinrichtung 11 elastisch in das Gehäuse hinein und stützt es
dadurch ab. Die gesamte Abstreifereinrichtung 11 kann zu Reinigungszwecken leicht
aus dem Raum zwischen den beiden. Wänden 22 und 23 herausgenommen werden.