DE277199C

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Publication number: DE277199C
Application number: DENDAT277199D
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Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

—Λ! 277199-' KLASSE 35 δ. GRUPPE

FRIED. KRUPP AKT-GES. GRUSONWERK in MAGDEBURG-BUCKAU.

Anzahl von Bewegungen der Last.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 28. Mai 1913 ab.

Die Erfindung betrifft Hebezeuge mit zwei oder mehreren Zugorganen zur Ausführung einer entsprechenden Anzahl von Bewegungen der Last, wobei für einzelne Lastbewegungen zwei oder mehr Zugorgane gleichzeitig in Wirkung treten und jede Art der Lastbewegung durch einen beliebig angetriebenen Flaschenzug erfolgt.

Bei den bisher bekannten Hebevorrichtungen dieser Art sind die den Greifer bedienenden Flaschenzüge samt deren Bewegungsvorrichtungen an der Laufkatze befestigt. Dadurch wird das Gewicht der Laufkatze bedeutend vermehrt und die Bedienung der Flaschenzüge schwierig, weil sie entweder unmittelbar an der Laufkatze erfolgen muß, was dann einen besonderen Führerstand benötigt, oder aber es muß die Laufkatze noch weiter durch das Gewicht von Motoren belastet werden. Hierdurch wird die ganze Anordnung umständlich und teuer. Das macht sich besonders bei Kranen von großer Ausladung geltend, für welche die Erfindung in erster Linie geschaffen wurde. Ferner ist bei den bekannten Hebevorrichtungen jedes der Seile, die über die Flaschenzüge laufen, mit beiden Enden an beweglichen Teilen befestigt, wodurch die ganze Bewegungsvorrichtung umständlich wird.

Von den bekannten Hebevorrichtungen der eingangs genannten Art unterscheidet sich die den Erfindungsgegenstand bildende nun dadurch, daß die Flaschenzüge ortsfest, z. B.

am Krangerüst angeordnet sind. Auf der Laufkatze befinden sich infolgedessen keine Motoren, Führerstand usw.; die Katze trägt nur die zur Führung erforderlichen Rollen. Da sich keine Motoren auf der Katze befinden, bedarf es auch keiner elektrischen Zuleitungen zur Katze. Ferner sind die Zugorgane alle mit dem einen Ende an einem ortsfesten Punkt befestigt. Die ganze Bewegungsvorrichtung wird dadurch sehr vereinfacht.

Ermöglicht werden die Vereinfachungen durch eine eigenartige und neue Seilführung. Diese besteht darin, daß so viel Zugorgane über jeden Flaschenzug laufen, als bei der betreffenden Lastbewegung bewegt werden müssen. In der Zeichnung sind in Seitenansieht zwei Ausführungsformen der den Erfindungsgegenstand bildenden Hebevorrichtung veranschaulicht.

Fig. ι stellt beispielsweise den einfachsten Fall mit nur zwei Seilen dar. Fig. 2 zeigt ein Greiferhebezeug mit drei Seilen.

In Fig. ι bedeutet A₁ und A₂ die beliebig bewegten losen Rollen von zwei Flaschenzügen. Das Katzenzugseil 1 läuft über die feste Rolle 4 durch den Flaschenzug A₁ und ist bei 5 am Krangerüst befestigt. Das Lastseil 2 läuft über die Katze 6 durch die Flaschenzüge A₂ und A₁ und ist bei 7 am Krangerüst befestigt. Soll die Katze verfahren werden, so wird nur der Flaschenzug A₁ in entsprechender Richtung angetrieben. Da-

Claims

durch wird nicht nur das Zugseil ι in entsprechendem Maße eingeholt bzw. nachgelassen, sondern es wird zugleich das Lastseil 2 derart nachgelassen bzw. eingeholt, daß sich die Katze ohne Veränderung der Höhenlage der Last seitwärts bewegt.

In Fig. 2 kommt für die Schließbewegung des Greifers 8 noch das Seil 3 und der Flaschenzug A₃ hinzu. Dieses Schließseil 3 läuft über alle drei Flaschenzüge A₁, A₂ und A₃ und ist bei 9 am Krangerüst befestigt, so daß auch hierbei nur je ein Flaschenzug für jede Bewegung der Last anzutreiben ist. Das schießt aber nicht aus, daß durch gleichzeitigen Antrieb zweier oder aller drei Flaschenzüge auch zwei oder alle drei Bewegungen zu gleicher Zeit ausgeführt werden können. Erforderlichenfalls können auch noch mehr Seile und Flaschenzüge zur Erzielung noch anderer Bewegungen der Last hinzugefügt werden.

Die Bewegung der Flaschenzüge kann durch Schraubenspindel und Schneckengetriebe, durch Zahnstange und Rädervorgelege oder unmittelbar durch die Kolbenstange eines Dampf-, Luft- oder Wasserdruckzylinders oder in anderer Weise erfolgen. Das Festhalten der Flaschen in beliebiger Lage kann durch mechanische oder Flüssigkeitsbremsen erfolgen.

Paten τ-Anspruch:

Hebezeug mit zwei oder mehreren Zugorganen zur Ausführung einer entsprechenden Anzahl von Bewegungen der Last, wobei für einzelne Lastbewegungen zwei oder mehr Zugorgane gleichzeitig in Wirkung treten und jede Art der Lastbewegung durch einen beliebig angetriebenen Flaschenzug bewirkt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Flaschenzüge mit ihren Bewegungsvorrichtungen ortsfest, z. B. am Krangerüst angeordnet sind, und jeder Flaschenzug alle die Zugorgane bewegt, die bei der betreffenden Lastbewegung be- +5 wegt werden müssen, wobei das eine Ende eines jedes Zugorganes an einem ortsfesten Punkte befestigt ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.