DE276915C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 46 ^GRUPPE ,6f ^

Patentiert im Deutschen Reiche vom 24. Dezember 1913 ab.

Bei Viertäktverbrennungskraftmaschinen ist häufig die Aufgabe zu lösen, vorübergehend bestimmte, normalerweise im Viertakt arbeitende Organe im Zweitakt zu steuern; z. B. muß beim Anlassen das Auslaßventil während der Kompressionsperiode gleichfalls geöffnet werden, um den Kolben von dem sonst zu hohen Kompressionsdruck zu entlasten. Ebenso ist häufig die Aufgabe

ίο zu erfüllen, das Brennstoffventil, falls es gleichzeitig als Anlaßventil ausgebildet ist, während des Anlassens im Zweitakt zu steuern. Den Gegenstand der Erfindung bildet nun eine solche Vorrichtung zur vorübergehenden Zweitaktsteuerung von Ventilen, insbesondere Ausströmventilen, die mittels Wälzhebel im Viertakt gesteuert werden. Das Neue der Vorrichtung besteht in einem zwischen einen Gegenarm des aktiven Wälzhebels und das Ventil einschaltbaren Zwischenstück, daß, wenn es eingeschaltet ist, den aktiven Wälzhebel auch beim Zurückschwingen mit dem Ausströmventil verbindet, so daß dieses sowohl während der normalen Viertaktsteuerungszeiten durch die Wälzbahn als auch zu den zwischen diesen Steuerungszeiten liegenden Zeitpunkten (während der Kompressionsperiode) geöffnet wird.

In der Zeichnung ist die neue Vorrichtung in einem Ausführungsbeispiel schematisch dargestellt. Der aktive Wälzhebel α ist durch einen Gegenarm b zu einem zweiarmigen, mittels der Exzenterstange c im Viertakt schwingenden Doppelhebel ergänzt. Mit seiner Wälzbahn arbeitet er auf den passiven Wälzhebel d. Zwischen den Gegenarm b und den passiven Wälzhebel d läßt sich nun ein Zwischenstück β einschalten, so daß der aktive Wälzhebel α nicht nur bei seinem Vorschwingen zu den im normalen Betriebe erforderlichen Viertaktsteuerzeiten mittels der Wälzbahn das Ausströmventil öffnet, sondern auch durch Vermittlung des eingeschalteten Zwischenstückes e beim Rückschwingen während der Kompressionsperiode. Im dargestellten Ausführungsbeispiele ist das Zwischenstück e als eine mittels eines Gestänges f verschiebbare Rolle ausgebildet, die zwischen den Gegenarm b und eine Verlängerung des Hebels d eingeschaltet ist. Statt dessen kann auch dieses Zwischenstück beliebig andere Form aufweisen und z. B. auch unmittelbar auf die Ventilspindel oder einen anderen Teil des zwischen Wälzhebel und Ventil vorhandenen Gestänges wirken. Bei Mehrzylindermaschinen kann die Anordnung derart getroffen werden, daß die Zwischenstücke e von demselben Gestänge f aus verstellbar sind. Die Anordnung gemäß der Erfindung kann auch in entsprechender Weise bei Kipphebel- oder bei Daumensteuerungen angewandt werden.

Claims (1)

1. Patent- Anspruch :

   Vorrichtung zur vorübergehenden Zweitaktsteuerung von Ausströmventilen bei Verbrennungskraftmaschinen, die mittels Wälzhebel im Viertakt gesteuert werden, gekennzeichnet durch ein zwischen einen Gegenarm (δ) des aktiven Wälzhebels und das Ventil einschaltbares Zwischenstück (<?), das, eingeschaltet, das Ausströmventil auch beim Zurückschwingen des Wälzhebels öffnet.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.