DE2752509A1 - Dimerisierungsverfahren - Google Patents
DimerisierungsverfahrenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Dimerisierungsverfahren, insbesondere auf ein Verfahren zur Dimerisierung
von Acrylnitril unter Bildung von linearen Cg-Dinitrilen.
In der gleichzeitig anhängigen britischen Patentanmeldung 45 324/75 der Anmelderin wird ein Verfahren zur
Dimerisierung von Acrylnitril unter Bildung von vorwiegend geradkettigen Cg-Dimeren beschrieben, bei dem man das
Acrylnitril mit einer organischen Phosphor(III)-Verbindung, die mindestens eine Hydrocarbylgruppe und mindestens eine
Alkoxy- oder Cycloalkoxy-Gruppe an das Phosphoratom oder an die Phosphoratome gebunden enthält, in Kontakt bringt,
wobei das Acrylnitril in einem inerten organischen Lösungsmittel aufgelöst ist, das in der Lage ist, Protonen abzugeben,
und wobei das Acrylnitril und das Lösungsmittel im v/esentlichen trocken sind.
Unter Anwendung dieses Verfahrens können vorwiegend
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Οιο'.Ίηοι Hank (München) KIo. STOIM4
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lineare Cfi-Dimere von Acrylnitril, insbesondere die 1,4-Dicyanbutene,
in guter Ausbeute hergestellt werden, wobei die gewünschten Produkte auf einfache Weise durch fraktionierte
Destillation oder durch Lösungsmittelextraktion aus dem
5 Reaktionsgemisch abgetrennt werden.
Bei einer Abänderung des vorstehend beschriebenen Verfahrens, die in der verwandten, gleichzeitig anhängigen
britischen Patentanmeldung 52 887/75 der Anmelderin beschrieben wird, wird ein zusätzliches, keine Hydroxylgruppen enthaltendes
Lösungsmittel, vorzugsweise ein Kohlenwasserstoff, hinzugegeben,
was zu einer Verminderung des Anteils an oligomeren und polymeren Nebenprodukten führt.
überraschenderweise wurde nun gefunden, daß der Anteil
an oligomeren und/oder polymeren Nebenprodukten noch weiter herabgesetzt werden kann, indem man kleine Mengen bestimmter
Metallverbindungen hinzugibt.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Dimerisierung
von Acrylnitril wird das Acrylnitril mit einer organischen Phosphor (III)-Verbindung, die mindestens eine Alkoxy- oder Cycloalkoxy-Gruppe
und mindestens eine Hydrocarbylgruppe an das Phosphoratom oder an die Phosphoratome gebunden enthält, in
Kontakt gebracht, wobei das Acrylnitril in einem organischen Lösungsmittel aufgelöst ist, das in der Lage ist, Protonen
abzugeben, ggf. mit einem zusätzlichen, inerten, keine Hydroxylgruppen aufweisenden Lösungsmittel, wobei das Acrylnitril
und das Lösungsmittel oder die Lösungsmittel im wesentlichen trocken sind, und wobei das Verfahren dadurch gekennzeichnet
ist, daß eine effektive Menge einer wasserfreien Metallverbindung, die dazu befähigt ist, den Anteil an polymeren Nebenprodukten
zu vermindern, zu dem Reaktionsgemisch hinzugegeben und daß das Metall aus den Gruppen IVA bis VIIA, VIII und
35 IB bis VB des Periodensystems ausgewählt wird.
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Unter polymeren Nebenprodukten sind beschreibungsgemäß
polymere Feststoffe und/oder öle zu verstehen, die im allgemeinen zusammen mit den gewünschten, dimeren Produkten hergestellt
werden, z. B. das Hexamer von Acrylnitril, 1,1',
5 2,2'-Tetracyanäthyl-1 , 4-dicyanbuten-(2) .
Die beschreibungsgemäße Definition der Gruppen des Periodensystems entspricht der Tafel des Periodensystems auf
der hinteren Innenseite des Einbandes von "Advanced Inorganic
Chemistry" von F R Cotton und G Wilkinson, 3. Auflage, Interscience Publishers, 1972.
Da das Reaktionsgemisch im wesentlichen trocken sein muß, muß sich die Metallverbindung im wasserfreien Zustand
befinden. Wegen der einfacheren Handhabung ist die Verbindung auch vorzugsweise nicht hygroskopisch, obwohl die hygroskopische
Eigenschaft die befriedigende Gebrauchsleistung einer solchen Verbindung
im erfindungsgemäßen Verfahren nicht verhindern kann. Z. B. sind viele Metallhalogenide, obwohl sie im wasserfreien
Zustand hygroskopisch sind, im erfindungsgemäßen Verfahren
effektiv, z. B. ZnCl-, NiCl- und FeCl3, und sie können in
wirksamer Weise eingesetzt werden, wenn man sie unter Anwendung von Verfahren mit einer Inertatmosphäre handhabt.
Obwohl bei der praktischen Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens eine große Anzahl von Verbindungen der
Metalle der vorstehend beschriebenen Gruppen des Periodensystems effektiv sind, wird man verstehen, daß einige Verbindungen
wirksamer sind als andere, daß einige einen kleinen
30 oder gar keinen Effekt haben, und daß einige
einen schädlichen Effekt haben können. Die nachstehend angegebenen
Anhaltspunkte werden es jedoch dem Fachmann ermöglichen, bezüglich der Verbindungen, die den gewünschten Effekt
haben, eine Auswahl zu treffen, außerdem wird am Ende des experimentellen Teils der Beschreibung ein einfacher Test
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beschrieben, durch den die Wirksamkeit einer gegebenen Metallverbindung
schnell festgestellt werden kann.
Das Metall der Verbindung befindet sich vorzugsweise in einem "intermediären" Oxidationszustand. In diesem Zusammenhang
wird ein Metall als in einem "intermediären" Oxidationszustand befindlich angesehen, wenn es im Reaktionsmedium
in dem gleichen Zustand verbleibt, d. h. wenn es nicht dazu neigt, irgendeinen Bestandteil des Reaktionsgemischs zu
reduzieren oder zu oxidieren. Beispiele für sogenannte intermediäre Oxidationszustände einiger geeigneter Metalle sind
Zn(II), Ni(II), Ti(III), V(III), Cr(III), Mn(II), Fe(II), Fe(III), Al(III), Ge(IV), Rh(I), Pt(II), Cu(I), Cu(II), Ag(I),
Cd(II) und Hg(II).
Metallverbindungen in hohen Oxidationszuständen, z. B.
Cr(VI) oder Mn(VII) in Na2Cr3O7 oder KMnO4, können wenigstens
teilweise durch das Reaktionsmedium unter Ausbildung eines niedrigeren Oxidationszustandes reduziert werden und daher
für die Verminderung polymerer Nebenprodukte effektiv sein. Metallverbindungen, die unter Bildung von sauren Produkten
alkoholisieren, z. B. AlCl3 und TiCl4, sollten vermieden
werden, da, obwohl einige dieser Verbindungen die Bildung von Polymer/Hexamer sehr wohl vermindern können, die sauren
Produkte dazu neigen, mit dem Acrylnitril und/oder dem Katalysator zu reagieren und dadurch die Gesaratausbeute am dimeren
Produkt, oder insbesondere die Umwandlung von Acrylnitril unter Bildung von Dimeren zu verringern.
Die Metallverbindung sollte vorzugsweise in den Reaktionsmedien etwas löslich sein, es ist jedoch nicht notwendig,
daß die Metallverbindung vollständig löslich ist. Z. B. sind ZnCl2 und NiCl2 in den Reaktionsmedien bei der benötigten
Konzentration vollständig löslich, und TiCl3, VCI3,
CrCl3.3THF und PtCl2 sind genügend löslich, um effektiv zu
sein.
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Wenn die Metallverbindung ein Koordinationskomplex ist, sind u. a. tertiäre Amine, Äther, Nitrile, Phosphine, Phosphinite,
Phosphonite, Phosphit, tertiäre Arsine, organische Sulfide und chelatbildende Liganden, darunter Acylacetone,
cx.-Hydroxyoxime und Diphosphine, als Liganden geeignet.
Jedoch können auch einfache Salze, z. B. Halogenide (insbesondere Chloride), Sulfate und Carboxylate eingesetzt
werden.
10
10
Besonders geeignete Metallverbindungen sind die Chloride von Zink, Nickel und Cobalt und die Acetylacetonate von Zink,
Nickel, Gallium und Aluminium.
1b Die effektive Konzentration der Metallverbindung in
dem Reaktionsgemisch hängt von der jeweiligen Metallverbindung ab, die man gewählt hat, doch kann diese Konzentration
mittels des vorstehend erwähnten Auswahltestes leicht festgestellt werden. Die Konzentrationen liegen jedoch im allgemeinen
zwischen 5 ppm und 1000 ppm, auf das Gewicht des gesamten Reaktionsmediums bezogen. Man kann Konzentrationen
außerhalb dieses Bereichs verwenden, jedoch führen Konzentrationen kleiner als 5 ppm normalerweise nicht zu einer lohnenden
Verminderung der Polymerbildung, und Konzentrationen größer als 1000 ppm führen zu einer Vergeudung in Bezug auf
die Metallverbindung und können den Dimerisieruncjsgrad in
unzulässigem Maße herabsetzen. Für viele Metallverbindungen scheint es eine maximale, effektive Konzentration zu geben,
oberhalb von der eine weitere Zugabe der Metallverbindung keinen merklichen Effekt auf die Produktion der polymeren
Produkte hat.
Die optimale Konzentration der Metallverbindung hängt auch von der Katalysatorkonzentration ab, und zwar in dem
Sinn, daß die Konzentration der Metallverbindung normalerweise
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etwa 10 % der Katalysatorkonzentration nicht überschreiten sollte. Die Konzentration der Metallverbindung beträgt vorzugsweise
0,5 % bis 5 % der Katalysatorkonzentration.
Die Metallverbindung kann als Feststoff oder als eine Lösung in einem Lösungsmittel, das mit dem Reaktionsgemisch
verträglich ist, zugegeben werden. Man kann die Metallverbindung vor oder nach den anderen Bestandteilen hinzugeben, jedoch
wird die Metallverbindung vorzugsweise vor der Phosphor-
10 (III)-Verbindung hinzugegeben, so daß die Metallverbindung in dem Reaktionsgemisch vorliegt, bevor die Dimerisierung
beginnen kann.
Der wichtigste Vorteil, den man durch die Zugabe der erfindungsgemäßen Metallverbindungen erhält, ist die Verminderung
der Menge an polymeren Nebenprodukten (z. B. !es
Hexamers). Jedoch können viele dieser Verbindungen auch zu
einer Steigerung der Ausbeute an 1,4-Dicyanbuten führen.
Wie in den vorstehend erwähnten, gleichzeitig anhängigen Patentanmeldungen der Anmelderin festgestellt wird, ist die
Gegenwart eines Lösungsmittels, das in der Lage ist, Protonen abzugeben, für das erfindungsgemäße Verfahren wesentlich,
da in der Abwesenheit des Lösungsmittels eine schnelle PoIymerisierung
des Acrylnitrils erfolgt. Vorzugsweise sind auch das Protonen abgebende Lösungsmittel und irgendein zusätzliches
Lösungsmittel unter den Reaktionsbedingungen bezüglich der Addition oder der Reaktion mit der ungesättigten Bindung
des Acrylnitrils im wesentlichen nicht reaktiv gegenüber Acrylnitril und gegenüber den Reaktionsprodukten. Wesentlich
ist auch, daß das Lösungsmittel (die Lösungsmittel) mit dem in Form einer Phosphorverbindung vorliegenden Katalysator
nicht unter Bildung einer inaktiven Species reagieren dürfen, zumindest nicht mit einer solchen Geschwindigkeit, daß die
35 Katalyse der Dimerisierungsreaktion in schwerem Maße beein-
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1 trächtigt wird.
Weiterhin wird vorgezogen, daß eines oder daß beide der vorstehend beschriebenen Lösungsmittel höhere Siedepunkte als
Acrylnitril haben und bezüglich der dimeren Reaktionsprodukte zu einer schnellen Phasentrennung befähigt sind, wie in dor
britischen Patentanmeldung 19 108/76 der Anmelderin beschrieben wird. Dadurch wird ermöglicht, daß nicht umgesetztes
Acrylnitril aus dem umgesetzten Gemisch abdestilliert werden kann, wobei die dimeren Produkte und das hochsiedende
Lösungsmittel in Form eines leicht zu trennenden Zweiphasengemischs zurückbleiben.
Das Protonen abgebende Lösungsmittel ist vorzugsweise ein Hydroxylgruppen enthaltendes Lösungsmittel, z. B. ein
Alkohol, vorausgesetzt, daß es nicht reaktiv ist, wie vorstehend definiert. Falls das Protonen abgebende Lösungsmittel
das einzige Lösungsmittel ist, muß es ein "hochsiedendes" Lösungsmittel sein. Beispiele für geeignete hochsiedende,
Protonen abgebende Lösungsmittel sind Decanol, Nonanol, Octanol, Isooctanol, 2-Äthylhexanol, Heptanol, Phenyldimethylcarbinol
und Isomere und Gemische dieser Lösungsmittel. Acrylnitril und der Alkohol können etwas miteinander reagieren,
wobei dieser Effekt bei primären Alkoholen am meisten ausgeprägt ist. Aus diesem Grunde werden tertiäre Alkohole
wie z. B. Phenyldimethylcarbinol und t-Butanol bevorzugt. Jedoch kann der Vorteil der Trennung von Katalysator und
Produkt ausreichend groß sein, um die Verwendung primärer Alkohole zu erlauben. Wenn ein hochsiedendes, zusätzliches
Lösungsmittel eingesetzt wird, sind in die geeigneten, Protonen abgebenden Lösungsmittel auch t-Butylalkohol und Isopropanol
eingeschlossen.
Das zusätzliche, keine Hydroxylgruppen enthaltende Lösungsmittel ist vorzugsweise ein Kohlenwasserstoff. Geeignete
zusätzliche, hochsiedende Lösungsmittel sind u.a.
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Decalin, PetroJäther (Siedepunkt größer als 1100C), Tetralin
und Kerosin.
Wenn das Protonen abgebende Lösungsmittel ein hochsiedendes Lösungsmittel ist, braucht das zusätzliche Lösungsmittel
keinen hohen Siedepunkt zu haben, in diesem Fall sind als zusätzliche Kohlenwasserstofflösungsmittel u. a. Hexan,
Cyclohexan und Benzol geeignet.
Die Menge des zusätzlichen Lösungsmittels, falls vorhanden, im Reaktionsgemisch kann über einen weiten Bereich
variiert werden. Im allgemeinen sind das Protonen abgebende Lösungsmittel und das zusätzliche Lösungsmittel im Verhältnis
1:9 bis 9:1 vorhanden, jedoch können auch Verhältnisse außer-
15 halb dieser Grenzen angewendet werden. Das Verhältnis des
Protonen abgebenden Lösungsmittels zum zusätzlichen Lösungsmittel liegt geeigneterweise zwischen 1:2 und 2:1, z. B. bei
etwa 1:1. Letzten Endes hängt jedoch die genaue Wahl des Lösungsmittelverhältnisses davon ab, wie man das Verfahren
20 durchzuführen wünscht.
Wenn man z. B. t-Butanol zusammen mit Isopropyldiphenylphosphinit
einsetzt, liegt das Verhältnis Lösungsmittel/ zusätzliches Lösungsmittel vorzugsweise zwischen 1/1 und
1/5. Wenn jedoch Isopropanol zusammen mit Isopropyläthyl-(phenyl)-phosphinit
eingesetzt wird, wird ein Verhältnis zwischen 1/3 und 1/7 vorgezogen, und wenn Isopropyldiäthylphosphinit
verwendet wird, liegt das Verhältnis vorzugsweise zwischen 1/5 und 1/20. Die vorstehend angegebenen Lösungs-
30 mittelverhältnisse beziehen sich auf das Volumen.
Veränderungen im Verhältnis des Protonen abgebenden Lösungsmittels zu dem zusätzlichen Lösungsmittel werden im
allgemeinen durch Veränderungen bezüglich der Menge der gebildeten Polymere und bezüglich der Reaktionsgeschwindigkeit
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widergespiegelt. Diese Veränderungen in den Reaktionsparametern
hängen oft davon ab, welchen Katalysator und welches Lösungsmittelsystem man im einzelnen wählt. Z. B. führt die
Zugabe von Toluol zu einem Dimerisierungssystem, das Acrylnitril, t-Butanol und Isopropyldiphenylphosphinit enthält,
zu einer Verminderung der hergestellten Polymermenge, jedoch auch zu einer Verminderung der Reaktionsgeschwindigkeit. Die
Gegenwart eines zusätzlichen Lösungsmittels erlaubt es auch, höhere Reaktionstemperaturen anzuwenden, und hat in einigen
Fällen einen stabilisierenden Effekt auf die als Katalysatoren eingesetzten Phosphor(III)-Verbindungen.
: -is Verhältnis der linearen zu den verzweigten Dimeren
hängt in einigen Fällen vom Verhältnis des Lösungsmittels zum zusätzlichen Lösungsmittel ab. Manchmal findet man, daß
sich der Anteil des linearen Dimers erhöht, wenn der Anteil des Protonen abgebenden Lösungsmittels herabgesetzt wird,
und umgekehrt.
Die Konzentration des Acrylnitrils in dem
Lösungsmittelgemisch sollte im allgemeinen zwischen 5 Volumen-?,
und 75 Volumen-% liegen. Um den bestmöglichen Durchsatz zu erzielen, wird die Konzentration des Acrylnitrils
so hoch wie möglich gehalten. Jedoch sollte, um die maximale Abtrennung des Katalysators von den dimeren Produkten zu
erreichen, die Lösungsmittelkonzentration so hoch wie möglich gehalten werden. Im allgemeinen stellen Konzentrationen
zwischen 10 Volumen-% und 50 Volumen-% einen geeigneten Kompromiß dar.
Wie in den vorstehend erwähnten, gleichzeitig anhängigen Patentanmeldungen der Anmelderin beschrieben
wird, sind u. a. organische Phosphor(III)-Verbindungen mit den allgemeinen Formeln:
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R3
und ^^-~ P R.·
geeignet, worin R., eine Hydrocarbylgruppe, R-, eine Alkoxy-
oder Cycloalkoxy-Gruppe, R3 eine Hydrocarbyl-, Alkoxy- oder
Cycloalkoxy-Gruppe oder ein anderer, einwertiger Rest und worin R. eine zweiwertige Hydrocarbyl-, Hydrocaibyloxy-Gruppe
10 oder eine andere bifunktionelle Gruppe ist. Es ist auch möglich,
daß eine oder daß mehrere Gruppen R. bis R3 einen Teil eines
Ringsystems oder mehrerer Ringsysteme bilden.
Die Hydrocarbylgruppen können Aryl-, Alkyl-, Alkaryl-, Aralkyl- oder Cycloalkyl-Gruppen sein.
Die Alkoxy- oder Cycloalkoxy-Gruppe oder -Gruppen können ähnliche Substituenten enthalten und können auch Arylsubstituenten
enthalten. Beispiele für geeignete Alkoxygruppen 20 sind die Methoxy-, Äthoxy- und Isopropoxy-Gruppe, jedoch
sind Aryloxygruppen nicht geeignet.
Falls in der Phosphor(III)-Verbindung entweder eine
oder zwei Hydrocarbylgruppen vorhanden sind, werden hohe Anteile an geradkettigen Dimeren erhalten,wenn jede
Hydrocarbylgruppe eine Arylgruppe ist. In dem Fall, daß zwei Hydrocarbylgruppen vorhanden sind, werden hohe Reaktionsgeschwindigkeiten
erzielt , wenn eine oder wenn beide Hydrocarbylgruppen Alkylgruppen sind, jedoch können diese
30 hohen Reaktionsgeschwindigkeiten im Vergleich mit dem Fall,daß beide
Hydrocarbylgruppen einfache Arylgruppen sind, von etwas geringeren Anteilen an geradkettigen Dimeren begleitet sein.
Die Hydrocarbylgruppen können Substituenten enthalten, wobei Halogen-, Cyanid-, Alkyl- und Alkoxy-Gruppen als Substituenten
gruppen geeignet sind. Hohe Reaktionsgeschwindigkeiten
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können auch durch Anwendung von substituierten Arylgruppen, z. B. p-Methoxyphenyl, erzielt werden. Die Alkoxy- oder
Cycloalkoxy-Gruppe oder -Gruppen können ähnliche Substituenten und auch Arylsubstituenten enthalten. Beispiele für geeignete
Alkoxygruppen sind die Methoxy-/ Äthoxy-, Benzyloxy- und Isopropoxy-Gruppe. Als Beispiele für geeignete, zweiwertige
Gruppen R. seien Alkylen-, Polyalkylen- und Phenylen- sowie Polyphenylen-, Alkylendioxy- und Polyalkylendioxy-Gruppen
angeführt.
Die Gruppen R1 bis R4 können auch Teil einer polymeren
Hauptkette, ζ. B. Polystyrol oder Polyvinylalkohol, sein, oder sie können mit einem anorganischen Träger, z. B. Siliciumdioxid
oder Aluminiumoxid^verbunden sein.
Vorausgesetzt, daß die Gruppen R- bis R4 nicht zu unerwünschten
sterischen Effekten führen, gibt es keine Begrenzung für die Anzahl der C-Atome, die sie enthalten können. Sie
enthalten jedoch im allgemeinen 1 bis 10 C-Atome.
Aus dem vorstehend Beschriebenen geht hervor, daß in den erfindungsgemäß anwendbaren Phosphor(III)-Verbindungen
jedes Phosphoratom mit mindestens einer Hydrocarbylgruppe und mit mindestens einer Alkoxygruppe verbunden sein muß,wobei
jedoch das Phosphoratom nicht nur Hydrocarbylgruppen oder nur Alkoxygruppen tragen darf. So werden erfindungsgemäß
Phosphin!te oder Phosphonite als Phosphor(III)-Verbindungen
bevorzugt.
Beispiele für geeignete Phosphor(III)-Verbindungen sind
Diäthylphenylphosphonit, Dimethylphenylphosphonit; Dimethylp-methylphenylphosphonit,
Diäthyl-p-methylphenylphosphonit,
Isopropyl-bis-p-methylphenylphosphinit, Methyldiphenylphosphinit,
Isopropyldiphenylphosphinit, Äthylphenyläthylphosphinit, Xthyldiphenylphosphinit, Cyclohexyldiphenylphosphinit, Diäthyl-
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^ p-tolylphosphonit, 2-Äthylhexyldiphenylphosphinit, Bis-(2-äthylhexyl)-phenylphosphonit,
Di-(isopropyl)-phenylphosphonit, Di-(neopentyl)-phenylphosphonit, 2-Octyldiphenylphosphinit,
Bis- (3,5,5-trimethylhexyl)-phenylphosphonit, 2-Methylcyclohexyldiphenylphosphinit,
3,5,5-Trimethylhexyldiphenylphosphinit,
see -Butyldiphenylphosphinit, Cyclohexyldiphenylphosphinit,
Benzyldiphenylphosphinit, Isopropyl-bis-p-methoxyphenylphosphinit,
Isopropyl-p-methoxyphenyl- (phenyl)-phosphini
t, I sopropyl-bis-p-dime thy laitiinophenylphosphinit,
10 Ph2PO(CH2J4OPPh2, Ph2POCH(-CHj)2CHOPPh2 und
Me Me
Ph
15
-P-CH2CH2-P/
Pr1O OPr1
Es wurde gefunden, daß Phosphinite wie z. B. Ph2P-(OisoPr)
mit verzweigten Alkylgruppen für das erfindungsgemäße
Verfahren besonders geeignet sind, da sie sich im
Hinblick auf viele geeignete,hochsiedende Lösungsmittel sehr
günstig verteilen (Pr1 = isoPr = Isopropyl).
Die Konzentration der Phosphorverbindung im Gemisch der Reaktionsteilnehmer kann über einen weiten Bereich variiert werden,
z. B. von 0,005 Volumen-%, insbesondere von 0,01 Volumen-%,
bis 5 Volumen-%, bezogen auf das Volumen der flüssigen Reaktionsteilnehmer, doch liegt die Konzentration der Phosphorverbindung
vorzugsweise zv/ischen 0,01 Volumen-% und 1 VoIumen-%.
Die Reaktionstemperatur liegt im allgemeinen zwischen 00C und 2000C, da die Gegenwart des Kohlenwasserstofflösungsmittels
dazu führt,daß die Polymerisation des Acrylnitrils und der dimeren Produkte gehemmt wirdDie Reaktionstemperatur
liegt vorzugsweise zwischen 6O0C und 15O0C.
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Ein wesentliches Kennzeichen des erfindungsgemäßen Verfahrens ist, daß
die Reaktion im wesentlichen in Abwesenheit von Wasser durchgeführt werden muß. Auf diese Weise müssen Acrylnitril
und Lösungsmittel vor der Verwendung getrocknet werden, da sonst die Reaktion vollständig gehemmt werden kann.
Insbesondere muß Acrylnitril sehr sorgfältig getrocknet werden, das im allgemeinen, sogar nach der Destillation,
4000 ppm Wasser enthält. Es wird auch angemerkt, daß Hydrochinonstabilisatoren, die in dem Acrylnitril,wie es verkauft
wird, enthalten sind , entfernt werden sollten. Wenn die Reaktionsteilnehmer z. B. 300 ppm Wasser enthalten, wird
die Reaktion bei einer Konzentration der Phosphorverbindung von 0,5 Volumen-% in der Tat gehemmt, jedoch findet leicht
eine Reaktion statt, wenn die Wasserkonzentration bei 50 ppm oder niedriger liegt. Man kann alle geeigneten Trockungsverfahren
anwenden, vorausgesetzt, daß man am Ende einen ausreichend niedrigen Wassergehalt hat. Acrylnitril und
hydroxylgruppenhaltige Lösungsmittel können z. B. gut r <·'.■'-: net
werden, indem man sie mit Calciumhydrid oder mit einem
Molekularsieb (3A oder 4A) in Kontakt bringt. Es ist auch möglich, im wesentlichen das ganze Wasser durch azeotrope
Destillation zu entfernen. In ähnlicher Weise wird vorgezogen, daß die Metallverbindung sich im wasserfreien Zustand befindet.
Weiterhin wurde erfindungsgemäß gefunden, daß die Reaktionsgeschwindigkeit
etwas höher liegt und daß der Katalysator eine längere Lebensdauer hat, wenn man das Verfahren unter
einer Inertatmosphäre wie z. B. unter trockenem Stickstoffgas durchführt. Durch diese Inertatmosphäre werden nicht nur die
Verunreinigung mit Wasser,sondern auch irgendwelche nachteiligen Reaktionen,
die durch die Gegenwart von Sauerstoff verursacht werden, vermindert. Die vorstehend beschriebenen Feststellungen
stehen zur Lehre des bisherigen Standes der Technik in einem starken Gegensatz, wo nicht erwähnt wird, daß Wasser und/oder Hydrochinonstabilisatoren
entfernt werden sollen, und wo in vielen
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1 Fällen die Zugabe von Wasser und Stabilisatoren wie z. B. Hydrochinon zum Reaktionsgemisch befürwortet wird.
Die Reaktion kann chargenweise oder kontinuierlich durchgeführt werden. Im letztgenannten Fall kann man geeigneterweise
die Katalysatorverbindung auf einen Träger aufbringen oder eine polymere, dreiwertige Phosphorverbindung einsetzen,
damit die Reaktion in der Flüssigphase unter Verwendung eines heterogenen Katalysators durchgeführt werden kann.
10
Die erfindungsgemäß hergestellten dimeren Produkte sind
vorwiegend lineare Dinitrile mit 6 C-Atomen, insbesondere 1,4-Dicyanbutene. Selektivitäten größer als 90 Gew.-% können
leicht erzielt werden, und es wurden mit den erfindungsgemäßen Katalysatoren, die am vorteilhaftesten sind, Selektivitäten
von 98 % erzielt. In jedem Fall bezieht sich die Selektivität auf das gesamte dimere Produkt.
Wenn die Reaktion beendet ist, werden das nicht umgesetzte Acrylnitril und irgendein flüchtiges Lösungsmittel,
das vorhanden sein kann, durch fraktionierte Destillation entfernt, wobei die dimeren Produkte sowie irgendein hochsiedendes
Lösungsmittel (oder mehrere hochsiedende Lösungsmittel) , falls vorhanden, zurückbleiben. Im letztgenannten
Fall läßt man das Gemisch in zwei Phasen separieren und trennt die obere oder die Lösungsmittelphase zusammen mit einem
angemessenen Anteil an den Phosphor(III)-Verbindungen ab.
Man kann feststellen, daß es die unter Anwendung des 30 vorstehend beschriebenen Verfahrens erreichten Trennung
erlauben, das nicht umgesetzte Acrylnitril und die Katalysatorlösung
in den Kreislauf zurückzuführen, wodurch nur die verbrauchten Bestandteile aufgefüllt werden müssen.
35 Die Erfindung wird durch die nachstehenden Beispiele näher erläutert.
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Die in den nachstehend beschriebenen Beispielen eingesetzen Stoffe Acrylnitril, Isopropanol und t-Butanol
wurden durch Zugabe von pulverförmigem Calciumhydrid und Stehenlassen über Nacht getrocknet. Die Flüssigkeit wurde
dann auf frisches, pulverförmiges Calciumhydrid dekantiert und 30 min unter Rückfluß gekocht. Danach wurde die Flüssigkeit
von dem Calciumhydrid in ein Gefäß abdestilliert, das 4A-Molekularsieb enthielt,worin die jeweilige Flüssigkeit
aufbewahrt wurde, bis man sie benötigte. Das Toluol wurde getrocknet, indem man es in der Gegenwart von Natrium-Kalium
Legierung und Benzophenon so lange unter Rückfluß kochte, bis sich das blauviolette Ketyl gebildet hatte. Das Toluol
wurde dann in ein Gefäß destilliert, das 4A-Molekularsieb enthielt, worin es gelagert wurde, bis man es benötigte.
In jedem Fall hatte das getrocknete Lösungsmittel am Ende einen Wassergehalt von etwa 15 ppm (auf das Volumen bezogen)
, was durch das Titrationsverfahren nach Karl Fischer festgestellt wurde.
Die in den Beispielen 1,2,9 und 31 verwendeten Metallhalogenide
wurden durch Kochen mit SOCl2 unter Rückfluß getrocknet,
so daß jegliches Wasser sich unter Bildung von gasförmigem SO- und von HCl umsetzte. Das Halogenid
wurde durch Filtration gesammelt und unter Stickstoff getrocknet, wie es in "Inorganic Synthesis" von A. R. Pray,
Band IV, 1957, Seiten 153 bis 156, beschrieben wird. Andere Halogenide standen im wasserfreien Zustand zur Verfügung.
In allen Beispielen bedeutet "Umwandlung (in %)" die Menge des Acrylnitrils (in Gew.~%), die insgesamt unter Bildung
von dimeren und polymeren Produkten umgewandelt wurde/ "Ausbeute (in %)" eines Produkts bedeutet das Gewicht des
Produkts, ausgedrückt in % und bezogen auf die Gewichts-
35 menge des umgewandelten Acrylnitrils.
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Alle Analysen der dimeren Produkte wurden mittels Gas-Flüssigkeits-Chromatographie durchgeführt.
Die in den Beispielen eingesetzten Phosphor(III)-Verbindungen
sind entweder im Handel erhältlich, oder sie wurden unter Anwendung der Verfahren hergestellt, die in "Organo-Phosphorus
Compounds" von Kosolapoff und Maier, herausgegeben von Wiley, 1972, in Band 4 in den Kapiteln 10 und 11
beschrieben werden.
Jeweils zwei Anteile von Acrylnitril (3 ml), Isopropanol (1 ml) und Toluol (3 ml), die wie vorstehend beschrieben
getrocknet worden waren, wurden getrennt unter einer Stickstof fatmosphäre vermischt. Zu der einen Mischung wurde
ZnCl2 (5,4 mg = 386 ppm) hinzugegeben. Beide Mischungen wurden
auf 6O0C erwärmt,und zu jeder Mischung wurden jeweils 150 mg
Isopropyl-bis-p-methoxyphenylphosphinit hinzugegeben. Die
Mischungen wurden 3 h lang auf dieser Temperatur gehalten. Am Ende dieser Zeit wurde Wasser hinzugegeben, um die Reaktion
zu beenden,und die festen, polymeren Produkte (als "Hexamer" bezeichnet) wurden abfiltriert. Die Lösungsmittel
und das nicht umgesetzte Acrylnitril wurden durch Vakuumdestillation entfernt. Der Rückstand wurde gewogen und unter
Verwendung von Adipinsäuredinitril als innerem Standard mittels Gas-Flüssigkeits-Chromatographie analysiert. Die Ergebnisse
werden nachstehend in Tabelle 1 angegeben.
30 | Beispiel 1 Blindversuch |
Tabelle 1 | 1,4-DCB (Ausbeute in %) |
Hexamer (Ausbeute in %) |
Umwandlung | 89 84 |
0,08 1,34 |
||
35 | 66 75 |
|||
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Obwohl die Umwandlung insgesamt geringfügig herabgesetzt wurde, verminderte sich die Menge am hexameren Nebenprodukt
beträchtlich, wobei sich die Selektivität in Bezug auf die Bildung von 1,4-Dicyanbuten (1,4-DCB) etwas ver-
5 besserte.
Das Verfahren von Beispiel 1 wurde wiederholt, doch wurde CoCl2 (214 ppm) anstelle von ZnCl2 eingesetzt. Die
Ergebnisse sind nachstehend in Tabelle 2 angegeben.
Umwandlung (%) |
1,4-DCB (Ausbeute in %) |
Hexamer (Ausbeute in %) |
|
Beispiel 2 Blindversuch |
74,3 76,7 |
85,7 81,4 |
0,6 1,7 |
Anteile von jeweils 10 ml Acrylnitril, 5 ml Isopropanol
und 10 ml Toluol wurden getrennt vermischt. Eine Mischung wurde zum Blindversuch herangezogen.und verschiedene Metallacetylacetonate
(200 ppm) wurden jeweils getrennt voneinander zu den anderen Mischungen hinzugegeben. Dann wurden
alle Mischungen auf 600C erwärmt, zu jeder Mischung wurden
2r)0 mg Isopropyldiphenylphosphinit hinzugegeben, und die
Mischungen wurden 3 h lang auf 600C gehalten. Wie in Beispiel 1
beschrieben, wurde die Reaktion beendet und wurden die Produkte aufgearbeitet. Die Ergebnisse sind nachstehend in Tabelle
angegeben.
809822/0828
27525Q9
- 20 Tebelle 3
B 8571
Beispiel | Acetylacetonat | Uhiwandlung | 1,4-DCB | ^ Hexamer |
(S) | (Ausbeute in %) | (Ausbeute in %) | ||
3 | Zn(II) | 37,5 | 85 | 2,5 |
4 | Ga(II) | 15 | 85 | <1 |
5 | Al(III) | 33 | 83 | 3,5 |
6 | Ge(IV) | 33 | 79 | 5 |
7 | Mn(III) | 47 | 67 | 12 |
Blindversuch | 47 | 64,5 | 13,5 |
Als das Verfahren unter Verwendung von Thoriumacetylacetonat (d. h. von der Verbindung eines Metalls der Gruppe
IIIA) wiederholt wurde, erhöhte sich die Ausbeute am Hexamer,
und die Ausbeute an 1,4-DCB wurde vermindert.
Unter Verwendung von 10 ml Acrylnitril, 10 ml t-Butanol
und 10 ml Toluol wurde das allgemeine Verfahren der Beispiele 3 bis 8 befolgt. Als die Metallverbindung wurde NiCl^
(113 ppm) eingesetzt, und die Reaktion wurde 16 h lang bei 22°C ablaufen gelassen. Die Ergebnisse werden in Tabelle 4
angegeben.
Umwandlung (%) |
Tabelle 4 | Hexamer (Ausbeute in %) |
|
27,6 27,9 |
0,9 4,1 |
||
1 ,4-DCB (Ausbeute in %) |
|||
Beispiel 9 Blindversuch |
87,8 78,2 |
||
809822/0828
27525Ü9
B 8571
Das Verfahren von Beispiel 9 wurde wiederholt, doch wurden nur 5 ml t-Butanol und 264 ppm Nickel(II)-acetylacetonat
eingesetzt. Die Ergebnisse werden in Tabelle 5 angegeben.
Umwandlung (%) |
1,4-DCB (Ausbeute in %) |
Hexamer (Ausbeute in %) |
|
Beispiel 10 Blindversuch |
37,3 46,4 |
82,1 65,0 |
6,5 14,5 |
Durch Vermischen von gleichen Volumina von Acrylnitril, t-Butanol und Toluol, die jeweils wie vorstehend beschrieben
getrocknet worden waren, wurde eine Vorratslösung hergestellt. Das Gemisch wurde unter Stickstoff aufbewahrt, bis
es benötigt wurde. Aliquote Anteile (75 ml) der Mischung wurden paarweise unter Stickstoff in Reaktionsbehälter
umgefüllt, wobei zu dem einen Anteil eine abgemessene Menge eines Metallkomplexes hinzugegeben wurde, während der
andere Anteil für einen Blindversuch herangezogen wurde. Die Mischungen wurden auf die Reaktionstemperatur erwärmt, und
0,5 g Isopropyldiphenylphosphinit wurden jeweils als Katalysator hinzugegeben. Die Mischungen wurden eine vorgegebene
Zeit lang auf dieser Temperatur gehalten, wonach die Reaktion beendet und die Reaktionsmischung wie in Beispiel 1
beschrieben aufgearbeitet wurde. Die Ergebnisse werden in Tabelle 6 angegeben.
Aus Tabelle 6 ist ersichtlich, daß die Zugabe kleiner
809822/0828
- 22 - B 8571
1 Mengen einer großen Vielzahl von Metallverbindungen zu
einer deutlichen Verminderung der "Hexamer"-Bildung führt.
Obwohl dies oft davon begleitet wird, daß sich die Umwandlung insgesamt etwas vermindert, überwiegen die Vorteile der Verminderung
des Hexamers und der etwas höheren Ausbeute an DCB bei weitem den Nachteil, der durch eine Verminderung der
Umwandlung hervorgerufen wird.
Durch die Vergleichsversuche C1 bis C5 werden die folgenden
Effekte gezeigt:
C1 Metall der Gruppe 1A - Anstieg des Hexamers C2 Metall in einem ungewöhnlich hohen Oxidationszustand
C3,C4 Metall in einem niedrigen Oxidationszustand
C3,C4 Metall in einem niedrigen Oxidationszustand
C5 Metall in einem hohen Oxidationszustand, das eine
sehr niedrige Umwandlung ergibt.
809822/0828
oo ο co
00
ro
«ν. O
00
ro oo
Beisp. | Metallver | KJ | ppm | DCB-Ausbeute (%) | Blindprobe | "Hexamer"-Ausbeute (%) | Blindprobe | Umwandlung (%) | Blindprobe | Temp. | Zeit |
Nr. | bindung | (Ph3P)2ReH | (Gew.) | Probe | 69 | Probe | | 8 | Probe | 35 | (0C ) | (h) |
11 | VCl3 | CpFe(CO)2J | 573 | 92 | 72 | <1 | 8 | 16 | 31 | 60 | 18,5 |
12 | CdCl, | Ru3 (CO) i2 | 360 | 87 | 68 | <1 | 8 | 19 | 27 | 22 | 18,5 |
13 | PtCl2 | KMnO | 333 | 90 | 63 | -;1 | 12 | 22 | 57 | 22 | 24 |
14 | PtCl2 | 373 | 94 | 64 | 1 | 11 | 31 | 29 | 22 | 91 | |
15 | HgCl | 467 | 85 | 68 | 2 | 8 | 16 | 27 | 22 | 17 | |
16 | AgCl | 333 | 88 | 80 | < 1 | 6 | 28 | 60 | 22 | 24 | |
17 | Diphos PtBn | 400 | 89 | 86 | 1 | 3 | 50 | 24 | 22 | 65 | |
18 | Diphos NiJ2 | 200 | 92 | 86 | <1 | 3 | 24 | 24 | 60 | 5 | |
19 | (Phi P), Ni Ji | 307 | 93 | 69 | <1 | 7 | 21 | 26 | 60 | 5 | |
20 | (PhjP),CoBr1 | 267 | 81 | 80 | 3 | 6 | 25 | 55 | 5 | 60 | |
21 | CodUSalen | 200 | 88 | 72 | 3 | 5 | 53 | 28 | 22 | 65 | |
22 | (PhCN), PdC1ϊ | 200 | 81 | 69 | <1 | 7 | 23 | 26 | 60 | 17 | |
23 | CrCIj.3THF | 147 | 77 | 77 | <1 | 3 | 20 | 8 | 5 | 60 | |
24 | FRh (CO), Cl] , | 333 | 86 | 71 | <1 | 9 | 7 | 19 | 22 | 5 | |
25 | It | 400 | 83 | 78 | 2 | 5 | 13 | 40 | 60 | 3 | |
26 | (Ph2POPr)CuCl | 333 | 88 | 62 | <1 | 12 | 40 | 21 | 22 | 19 | |
27 | (Ph2POPr)2NiCl, | 333 | 82 | 62 | <1 | 7 | 18 | 12 | Rückf1. | 2,5 | |
28 | (Ph2POPr)AgCl | 333 | 70 | 86 | <1 | 3 | 15 | 24 | 60 | 2,75 | |
29 | Co(II)Salen | 267 | 88 | 73 | 1 | 7 | 24 | 30 | 60 | 5 | |
30 | CuSO. | 173 | 89 | 73 | 1 | 7 | 23 | 30 | 22 | 17 | |
31 | AlCl, | 253 | 89 | 73 | 1 | 7 | 11 | 30 | 22 | 17 | |
32 | SnCl2 | 160 | 80 | 2 | 27 | 22 | 17 | ||||
Vergleichsversuche | 78 | 2 | 7 | ||||||||
Cl | 333 | 45 | 80 | 17 | 6 | 8 | 55 | 22 | 3,5 | ||
C2 | 533 | 73 | 45 | 3 | 18 | 35 | 70 | 22 | 65 | ||
C3 | 80 | 9 | 79 | 20 | 7 | 61 | 23 | 60 | 65 | ||
C4 | 267 | 81 | 56 | 4 | 10 | 28 | 69 | 22 | 24 | ||
C5 | 133 | 80 | <1 | 10 | 22 | 72 |
I Ul
to
CD Ln
cn ho cn O
Anmerkungen:
- 24 -
B 8571
Diphos
Cp
THF
THF
"Hexamer"
Ph
Sälen
Sälen
Bisdiphenylphosphinoäthan
Cyclopentadienyl
Tetrahydrofuran
Feste und ölige oligomere Produkte
1,4-Dicyanbutene
Propyl
Phenyl
Ν,Ν'-Äthylen-bis-(salicylideniminato )
Das allgemeine Verfahren der Beispiele 11 bis 32 wurde
befolgt, wobei 400 ppm TiCl-, als Metallverbindung eingesetzt
wurden (Reaktionstemperatur 600C, 18 h lang). Die Ergebnisse
werden in Tabelle 7 angegeben.
Umwandlung (%) |
1 ,4-DCB (Ausbeute in %) |
Hexamer (Ausbeute in %) |
|
Beispiel 33 Blindversuch |
22 30 |
88 78 |
<1 8 |
Mit dem nachfolgend beschriebenen Verfahren wird ein bequemer Test zur "Grobauslese" zur Verfügung gestellt,
mittels dessen sich die potentielle Effektivität irgendeiner in den Bereich der erfindungsgemäßen Definition fallenden
Metallverbindung bewerten läßt.
Zwei aliquote Anteile (30 ml) einer wie in den Beispielen
11 bis 32 beschrieben hergestellten Vorratslösung werden unter einer Stickstoffatmosphäre in Reaktionskolben
umgefüllt. Dann werden 5 mg der zu testenden Metallverbindung
809822/0828
2'/52bü9
- 25 - B 8571
zu dem einen Anteil hinzugegeben, beide Anteile werden auf 600C erwärmt,und zu jedem Anteil werden 200 mg Isopropyldiphenylphosphinit
hinzugegeben. Jede Reaktionsmischung wird 3 h lang auf 600C gehalten, und am Ende dieser Zeit
wird die Reaktion durch Zugabe von Wasser beendet. Die Effektivität der getesteten Verbindung kann bewertet werden,
indem man in jedem Kolben die Menge des unlöslichen Hexamers bestimmt. Damit die Metallverbindung als effektiv gelten
kann, muß die Menge des Hexamers in dem Kolben, zu dem die Metallverbindung hinzugefügt wurde, kleiner sein. Die relativen
Mengen des Hexamers in der Probe und in der Blindprobe können oft durch den Augenschein abgeschätzt werden,
doch kann man sie leicht quantitativ bestimmen, indem man das Hexamer durch Filtration entfernt, dann wäscht, trocknet
und wiegt. Der genau« Effekt, den die Zugabe der Metallverbindung hat, kann natürlich mittels Gas-Flüssigkeits-Chromatographieanalyse
des Rückstands, wie vorstehend beschrieben, bestimmt werden.
809822/0828
Claims (10)
10 Patentansprüche
Verfahren zur Dimerisierung von Acrylnitril, bei dem man das Acrylnitril mit einer organischen Phosphor(III)-Verbindung,
die mindestens eine Alkoxy- oder Cycloalkoxy-Gruppe und mindestens eine Hydrocarbylgruppe an das Phosphoratom
oder an die Phosphoratome gebunden enthält, in Kontakt bringt, wobei das Acrylnitril in einem organischen Lösungsmittel,
das zur Abgabe von Protonen befähigt ist, aufgelöst ist, ggf. mit einem inerten, keine Hydroxylgruppen aufweisenden,
zusätzlichen Lösungsmittel, und wobei das Acrylnitril und das Lösungsmittel oder die Lösungsmittel im wesentlichen
trocken sind, dadurch gekennzeichnet, daß man eine effektive Menge einer wasserfreien Metallverbindung, die dazu befähigt
ist, den Anteil an polymeren Nebenprodukten zu vermindern, zu dem Reaktionsgemisch hinzugibt, wobei man das Metall aus
den Gruppen IVA bis VIIA, VIII und IB bis VB des Periodensystems auswählt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Metallverbindung in dem Reaktionsgemisch in einer Konzentration zwischen 5 ppm und 1000 ppm einsetzt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Metallverbindung in einer Konzentration einsetzt,
die 0,5 % bis 5 % der Konzentration der Phosphor(III)-Ver -
XI/17
809822/0828
OrMdMr Bank (MflndNn) Kto. 383· M4 PwMMck (München) KIo. «7tM3-804
1 bindung beträgt.
- 2 - B 8571
2752609
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche/ dadurch gekennzeichnet, daß man als Metallverbindung einen
Koordinationskomplex einsetzt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man als Metallverbindung ein Halogenid,
ein Sulfat oder ein Carboxylat einsetzt.
6. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß man als Metallverbindung ein Acetylacetonat von Zink,
Nickel, Aluminium oder Gallium einsetzt.
7. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß man als Metallverbindung Zinkdichlorid, Nickeldichlorid
oder Cobaltdichlorid einsetzt.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß man die Metallverbindung zu
dem Reaktionsgemisch hinzugibt, bevor man das Reaktionsgemisch mit der Phosphor(III)-Verbindung in Kontakt bringt.
9. Ein 1,4-Dicyanbuten, dadurch gekennzeichnet, daß es
nach einem Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche hergestellt worden ist.
809822/0828
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