DE2752499A1 - Verfahren zur enzymatischen umwandlung eines penicillins in 6-aminopenicillansaeure - Google Patents
Verfahren zur enzymatischen umwandlung eines penicillins in 6-aminopenicillansaeureInfo
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Description
8000 MÜNCHEN 80
TELEFON: (089) 472947 TELEX: 524624 LEOER D TELEGR.: LEDERERPATENT
27. Oktober 1977 P.C. (Ch-Re) 5843
PFIZER INC.
235 East 42nd Street, New York, N.Y. 10017,
USA
Verfahren zur enzymatisehen Umwandlung eines Penicillins
in 6-Aminopenicillansäure
Die Erfindung betrifft Penicilline und insbesondere die enzymatische Deacylierung von Penicillinen zu 6-Aminopenicillansäure.
6-Aminopenicillansäure, welche üblicherweise 6-APA bezeichnet wird, ist ein Zwischenprodukt bei der Herstellung von
synthetischen Penicillinen, und sie wird unter anderen durch Deacylierung von Penicillinen hergestellt. Diese Umwandlung
wurde sowohl durch chemische als auch durch biochemische Arbeitsweisen erreicht. Die chemische Umwandlung, wie sie
beispielsweise in der US-Patentschrift 3 499 909 beschrieben ist, weist den Nachteil auf, daß sie ein Vielstufenverfahren
ist, das energieverbrauchende Niedertemperaturbedingungen
und spezielle Ausrüstung erfordert. Die
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biochemische Umwandlung benutzt das Enzym Penicillinacylase oder Penicillinamidase. In der US-Patentschrift 3 260 653
wird die Enzymaktivität durch bestimmte Bakterien oder Bakterienextrakte geliefert. Diese Arbeitsweisen sind für
die industrielle Herstellung von 6-APA nicht vollständig geeignet, da die Strömung des Produktes mit dem Enzym und/
oder den Mikrobenzellen verunreinigt ist, die dann während der Gewinnung des Produktes entfernt werden müssen, wobei
das Enzym nur einmal ausgenutzt wird. Die Probleme der Verunreinigung des Produktes und der geringen Enzymausnutzung
werden gemäß der Arbeitsweise der US-Patentschrift
3 953 291 angeblich dadurch gelöst, daß immobilisierte,
Penicillinamidaseerzeugende Mikrobenzellen verwendet werden.
Eine solche Arbeitsweise unter Verwendung von immobilisierten Zellen zeichnet sich dennoch durch eine geringe Produktivität
aus, da die Arbeitsweise bei ansatzweiser Durchführung darunter leidet, daß sie nicht kontinuierlich erfolgt
und eine übermäßige Handhabung des immobilisierten Zellenmaterials erforderlich ist, während der Nachteil bei
einer Kolonnenarbeitsweise in einer schlechten pH-Steuerung und einer nicht optimalen Enzymausnutzung liegt.
Die Verwendung eines flachen Bettes eines Katalysators aus Mikrobenzeilen zur kontinuierlichen Isomerisierung von
Glucose zu Fructose ist in den US-Patentschriften 3 694 314
und 3 8I7 832 beschrieben. Entsprechend den Angaben wird
das flache Bett zur Minimierung des Druckabfalles durch den Katalysator verwendet, wobei die gewünschte Umwandlung dadurch
erreicht wird, daß die wäßrige Prozeßströmung durch mehrere Bette in Reihe geschickt wird.
überraschenderweise wurde nun gefunden, daß Penicilline in
6-APA in einer einfachen und wirksamen Weise dadurch umgewandelt werden können, daß eine wäßrige Penicillinlösung durch
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ein flaches Bett, das teilchenförmigen Penicillinacylasekatalysator
enthält, unter kontrollierten Temperatur- und pH-Bedingungen rezirkuliert wird.
Die Erfindung betrifft daher ein Verfahren zur enzymtischen Umwandlung eines Penicillins in 6-APA, wobei das Verfahren
das Rezirkulieren einer wäßrigen Lösung des Penicillins durch ein Bett bis zu etwa 6 cm Tiefe, das teilchenförmigen,
immobilisierten Penicillinacylasekatalysacor enthält, bei
einer Strömungsrate von wenigstens 0,4 Bettvolumen pro Minute, während die Lösung auf einer Temperatur von etwa 15 bis 45 0C
und einem pH-Wert von etwa 6,5 bis 9,0 gehalten wird, und das Fortführen des Rezirkulierens, bis das Penicillin praktisch
in 6-APA umgewandelt ist, umfaßt. Vorzugsweise ist das Penicillin Kaliumpenicillin-G, das Bett besitzt vorzugsweise
eine Tiefe von etwa 2 bis 3 cm, der teilchenförmige Katalysator umfaßt immobilisierte, das Enzym enthaltende Zellen von
Proteus rettgeri, die Temperatur beträgt vorzugsweise etwa 35 bis 40 0C , und der pH-Wert beträgt vorzugsweise etwa 7,5
bis 8,2.
Das erfindungsgemäße Verfahren unter rascher Rezirkulation
der Prozeßströmung durch ein flaches Bett von teilchenförmigem
Katalysator ist daher in der Lage, die Umwandlung von Penicillinen in 6-APA zu optimieren, da es die bislang nicht
gelösten Probleme der pH-Kontrolle und der Strömungskontrolle, welche mit einer kontinuierlichen Kolonnendeacylierung und
einer übermäßigen Katalysatorhandhabung bei ansatzweisen Deacylierungen verbunden sind, löst. Die Fähigkeit des
Verfahrens zur Kontrolle des pH-Wertes ist besonders signifikant, da bei der Deacylierung eine Carbonsäure gebildet
wird, die neutralisiert werden muß, das Enzym über einem schmalen pH-Bereich optimal aktiv ist und sowohl der Reaktionsteilnehmer als auch das Produkt gegenüber extremen pH-Werten
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empfindlich sind. Da diese Kontrolle mit einem Minimum an Druckabfall durch das Bett verbunden ist, weist das erfindungsgemäße
Verfahren den weiteren Vorteil der Anwendung von standardmäßiger Ausrüstung für das Verfahren auf.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist zur Deacylierung beliebiger, wasserlöslicher Penicilline geeignet. Typische Vertreter
solcher Penicilline umfassen (ohne Beschränkung): Penicillin-G (Benzylpenicillin), Penicillin-X (p-Hydroxybenzylpenicillin)
und Penicillin-V (Phenoxymethylpenicillin). Vorzugsweise wird Penicillin-G in Form des Kalium- oder
Natriumsalzes eingesetzt. Die Konzentration des Penicillinsubstrates in der wäßrigen Lösung ist nicht kritisch, und
normalerweise variiert sie von etwa 1 bis 20 g/100 ml Lösung.
Unter teilchenförmigen!, immobilisier tea Penicillinacylasekatalysator
ist das Enzym Penicillinacylase oder ein beliebiger Penicillinacylase produzierender Mikroorganismus zu
verstehen, die innerhalb einer wasserunlöslichen, teilchenförmigen Matrix von organischem oder anorganischem Ursprung
in einer solchen Weise eingeschlossen oder hieran gebunden sind, daß die Aktivität des Enzym beibehalten wird. Geeignere
Penicillinacylase bildende Mikroorganismen umfassen solche, die zu der Art Proteus, Escherichia, Streptomyces, Nocardia,
Micrococcus, Pseudomonas, Alkaligenes und Aerobacter gehören, wie sie in den US-Patentschriften 3 260 653 und 3 953 291
beschrieben sind. Die üblichen, für eine solche Immobilisierung von Enzymen und Mikrobenzellen angewandten Methoden umfassen
die kovalente Bindung an die Matrix, das Einschließen innerhalb der Matrix, die physikalische Adsorption auf der
Matrix und die Vernetzung mit einem bifunktioneilen Reagens
unter Bildung der Matrix. Beispielhafte Arbeitsweisen für solche Immobilisationstechniken sind in den US-Patentschriften
3 645 852, 3 708 397, 3 736 231, 3 779 869, 3 925 157,
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3 953 291 und 3 957 580 beschrieben. Wie in diesen Druckschriften
angegeben, ist die Matrix typischerweise ein Polymerisat oder Copolymerisat solcher Monomeren wie Glycidylmethacrylat,
Methacrylsäureanhydrid, Acryloylamid, Acrylamid,
Styrol, Divinylbenzol oder Glucose, oder die Matrix kann aus solchen Substanzen wie Bentonit, gepulverter Kohle, Titandioxid,
Aluminiumoxid oder Glas bestehen. Ein bevorzugter Katalysator ist ein Katalysator, in welchem Penicillinacylase
enthaltende Zellen von Proteus rettgeri nach der Arbeitsweise der US-Patentschrift 3 957 580 immobilisiert sind. Solche
teilchenförmigen Katalysatoren besitzen normalerweise eine
Aktivität von etwa 200 bis 5000 Einheiten (viMol deacyliertes
Penicillin-G pro Stunde) pro Gramm trockenem Katalysator.
Der teilchenförmige Katalysator wird in Form eines flachen Bettes verwendet, durch welches die Prozeßströmung rasch
rezirkuliert wird. Unter flachem Bett ist ein Bett zu verstehen, das eine Tiefe bzw. Stärke bis zu etwa 6 cm besitzt. Die tatsächliche
Tiefe des Bettes wird von der gewünschten Produktivität der Umwandlungseinheit, der Aktivität des teilchenförmigen
Katalysators und - im Fall von einem Katalysator mit immobilisierten Mikrobenzellen - der Konzentration der Zellen
in dem teilchenförmigen Katalysator bestimmt. Das Bett sollte so tief sein, daß es eine ausreichende Enzymaktivität für die
gewünschte Produktivität der Einheit liefert, und nicht so tief sein, daß es die gewünschte, im folgenden noch näher
erläuterte Strömung verhindert. Gegebenenfalls kann es vorteilhaft sein, den Katalysator mit einem teilchenförmigen
Material wie Diatomeenerde, Perlit oder gepulverter Cellulose zusammenzumischen, welche in einer Menge bis zu etwa
80 Vol.-% des Bettes zugesetzt werden, um dem Bett eine stärker poröse Struktur zu erteilen. Bette von etwa 1 bis
6 cm Tiefe erfüllen normalerweise die Erfordernisse hinsichtlich gewünschter Produktivität und Strömung. Besonders
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geeignete Einheiten zur Herstellung solcher Bette umfassen standardmäßige Piltrationsausrüstungen wie waagerechte
Blattfilter oder eine Eahmenplattenfilterpresse.
Die Umwandlung wird unter kontrollierten Bedingungen der Temperatur wie auch des pH-Wertes durchgeführt, um die
Produktivität auf ein Maximum zu bringen, während der Abbau von Substrat, Produkt und Katalysator auf einem Minimum
gehalten wird. Die Temperatur ist auf Werte zwischen etwa 15 0C bis 45 0C und vorzugsweise zwischen etwa 35 0C
und 40 0C beschränkt. Die Aktivität des Katalysators fällt
bei wesentlich tieferen Temperaturen als 15 °C beträchtlich ab, während Temperaturen sehr viel oberhalb von 45 0C eine
beträchtliche Zersetzung des Penicillins und des 6-APA und eine nennenswerte Denaturierung des Katalysators mit sich
bringen. Wie bereits zuvor angegeben, ist die pH-Kontrolle für eine hohe Umwandlung von Penicillin in 6-APA wesentlich
und der pH-Wert des Verfahrens wird daher auf Werte von etwa 6,5 bis 9,0 beschränkt. Bei einem pH-Wert sehr viel unterhalb
von 6,5 ergibt sich eine beträchtlich reduzierte Enzymaktivität und ein erhöhter Penicillinabbau, während bei
einem pH-Wert von sehr viel größer als 9»0 nicht nur der Penicillinabbau sondern auch die Denaturierung des Enzyms
beschleunigt werden. Der pH-Wert wird vorzugsweise zwischen etwa 7i5 und 8,2 gehalten, wenn der Katalysator von Proteus
rettgeri abstammt.
In der Praxis wird die Masse der Prozeßströmung auf der gewünschten Temperatur und dem gewünschten pH-Wert in einem
Rührtank oder Rührvorratsbehälter gehalten. Ein kleiner Teil der Strömung wird kontinuierlich durch das Katalysatorbett
geführt und rasch in den Vorratsbehälter rückgeführt, in welchem die während des Durchtrittes durch das Bett gebildete
Säure durch eine geeignete Base wie Natriumhydroxid neutralisiert wird, um den pH-Wert innerhalb des gewünschten
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Bereiches zu halten. Ein solches System kann für ansatzweisen,
halbkontinuierlichen oder kontinuierlichen Betrieb angepaßt werden.
Die Strömungsrate der Pro'zeßströmung durch das Katalysatorbett
ist ebenfalls von kritischer Bedeutung zur Sicherstellung einer optimalen Umwandlung von Penicillinen in 6-APA,
und sie sollte wenigstens 0,4 Bettvolumen pro Minute betragen. Stark unterhalb dieses Wertes liegende Strömungsraten
bewirken nicht nur eine beträchtliche Verminderung der Katalysatorausnutzung, welche sich aus einer schlechteren
Diffusion des Substrates und des Produktes innerhalb des Katalysatorbettes ergibt, sondern sie fordern auch den Abbau
von Substrat, Produkt und Katalysator wegen des Ansteigens der örtlichen Azidität, die in dem Bett gegeben ist.
Die Rückführung der Prozeßströmung durch das Katalysatorbett wird so lange fortgeführt, bis das Penicillin in der Strömung
im wesentlichen umgewandelt wurde (zu wenigstens 80 %). Das
6-APA in der Strömung kann entweder isoliert werden, oder zu einem gewünschten Penicillin unter Zuhilfenahme konventioneller
Mittel umgesetzt werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird anhand der folgenden Beispiele näher erläutert.
Eine Fermentationsbrühe von Proteus rettgeri (ATCC 31052
(ATCC 9250); Pfizer Culture 18470-76-60), die unter aeroben Tauchbedingungen bei 28 0C und pH = 6,8 bis 7»0 auf einem
Milchkaseinsubstrat gezüchtet worden war, wurde zentrifugiert, und die abgetrennten Zellen wurden mit Wasser gewaschen.
Eine Suspension von 317 kg der gewaschenen Zellen in 2120 1
Wasser wurde mit 16,3 kg 25 Gew.%-igem, wäßrigem Glutaraldehyd
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behandelt und für 17 Minuten bei 21 0C gerührt. Zu der
behandelten Suspension unter Stickstoff wurden 162,6 kg Glycidylmethacrylat hinzugegeben, und die Suspension wurde
2 Stunden bei 22 0C gerührt. Dann wurden 30,4 kg Ν,Ν'-Methylenbisacrylamid,
27»6 kg Dimethylaminopropionitril und 3»3 kg
Ammoniumpersulfat hinzugegeben, und das Gemisch wurde bei pH = 7,1 2 Stunden bei 25-33 °C gerührt. Die Reaktionsauf
schlämmung wurde filtriert und mit Wasser gewaschen, wobei
ein nasser, teilchenförmiger Deacylierungskatalysator
erhalten wurde, der 918 Einheiten Penicillinacylase pro Gramm des trockenen Katalysators enthielt.
Ein Gemisch des nassen Katalysators (5»1 kg trocken) und
von einem Filterhilfsstoff in Form von Diatomeenerde (7*1 kg)
wurde mit Wasser verdünnt, um eine Aufschlämmung mit einem Feststoffgehalt von etwa 160 g/l zu erhalten. Ein waagerechtes
Blattdruckfilter, das acht Blätter von 46 cm Durchmesser umfaßte, wurde mit Wasser auf einen Druck von 2,7 atü gebracht.
Die Katalysatoraufschlämmung wurde dann auf das Filter in einer Menge von etwa 20 l/min aufgegeben, wobei das Filtrat
in den Aufschlämmungstank rückgeführt wurde, bis es praktisch
klar war. Das erhaltene Katalysatorbett war gleichförmig auf die Filterblätter aufgegeben, und zwar mit einer Tiefe
von 2,3 cm auf dem obersten Blatt und von 2,8 cm auf jedem der weiteren sieben Blätter. Das Bettvolumen betrug etwa
37 1 mit einer Gesamtaktivitätsbeladung von 4,32 χ 10 Einheiten.
Eine wäßrige Lösung von Kaliumpenicillin-G wurde durch Auflösen
von 3*0 kg Penicillin (Reinheit 97»1 %) in ausreichend
Wasser in einem gerührten Haltetank unter Bildung eines Endvolumens von 130 1 hergestellt. Die Lösung wurde dann
durch das Katalysatorbett und zurück in den Haltetank rezirkuliert,
wobei die Reaktionslösung in dem Tank auf einer Temperatur von 37-39 °C unter Anwendung eines Außenwärmeaustauschers
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in der Rückführleitung und auf einem pH-Wert von 7,8-8,1 durch in Teilmengen erfolgte Zugabe von 1N Natriumhydroxidlösung
gehalten wurde. Das Rückführen wurde fortgeführt, bis das Penicillin zu mehr als 90 % in 6-APA umgewandelt
worden war, bestimmt durch die Menge an zugesetztem NaOH. Aus dem System wurde die Flüssigkeit abgelassen und das
System wurde mit etwa 12 1 Wasser gespült, es wurde eine frische Penicillinlösung hergestellt und das Rückführen
wurde wieder aufgenommen. Eine Probe von kombinierter Produktströmung und Systernspüllösung wurde zweimal bei
pH = 2,3 und 10 0C mit 0,25 Volumen Äthylacetat extrahiert,
und die extrahierte Probe wurde auf 6-APA untersucht.
In der folgenden Tabelle I sind die Ergebnisse des Betriebes des Systems während mehrerer aufeinanderfolgender Zyklen
zusammengefaßt:
Zyklus (1^ | 1 | 3 | 4 | 5 | 6 |
Charge, kg Kaliumpeni- cillin-G |
3,0 | 3,0 | 3,0 | 3,0 | 2,0 |
Druckabfall durch das Bett (atm) Start Ende |
2,9 2,9 |
3,0 3,0 |
2,9 2,8 |
2,8 2,8 |
2,8 2,8 |
Rezirkulationsgeschwin- digkeit (l/min; Start Ende |
66 58 |
OO
LfNLfN |
50 50 |
50 48 |
50 48 |
Reaktionszeit (h/Mol) | 0,83 | 0,86 | 1,01 | 1,03 | 1,20 |
Umwandlung (%) | 93 | 96 | 96 | 93 | 96 |
Ausbeute an 6-APA (%y ' | 94 | 82 | 89 | 94 | 86 |
(1) Wegen eines Schadens in der elektrischen Versorgung scheiterte der Zyklus 2; die Ergebnisse waren nicht
signifikant
(2) stöchiometrische Ausbeute, bezogen auf umgewandeltes Penicillin.
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Die mit Lösungsmittel extrahierte Produktströmung kann
bei 40 0C und pH = 7 konzentriert werden, und der Gehalt
an 6-APA des Konzentrates kann entweder hei pH = 3»6
kristallisiert werden, oder zu einem gewünschten Penicillin acyliert werden. Das oben angegebene System kann geeigneterweise
bei pH - 9,0 und 45 0C oder bei pH · 6,5 und 15 0C
betrieben werden, wobei eine Katalysatorbett-Tiefe von
1 bis 6 cm mit einer Rezirkulationsströmungsgeschwindigkeit durch das Bett von 0,4 Bettvolumina/min oder größer angewandt
wird.
Nasse, teilchenförmige, immobilisierte Zellen von Proteus
rettgeri (5»1 kg trocken), hergestellt nach der Arbeitsweise
von Beispiel 1, die 690 Einheiten Penicillinacylase pro Gramm des trockenen Katalysators enthielten, wurden mit 5»1 kg
Filterhilfsstoff in Form von Diatomeenerde in ausreichend Wasser zusammengegeben, um eine Aufschlämmung mit einem
Feststoffgehalt von etwa 90 g/l zu erhalten.
Eine Plattenrahmenfilterpresse mit 16 Rahmen, jeweils mit
einer Kammertiefe von 2,54- cm und einer Kammerfläche von
723 cm für ein Gesamtkammervolumen von 29,4 1 wurde mit
Wasser auf einen Nenndruck von 1,4-1,7 atü unter Druck gesetzt. Die Katalysatoraufschlämmung wurde dann in das Filter bei
einer konstanten Strömungsrate eingeführt, bis das Bett vollständig gebildet worden war, wobei der Druckabfall durch das
Filter auf 2,7 atm anstieg, und bis das rückgeführte Filtrat klar war. Dies ergab eine gleichförmige Kammerbeladung in
jeder der Kammern von 85 bis 90 % der möglichen Füllung. Die Gesamtaktivitätsbeladung betrug 3»5 x 10 Einheiten.
Es wurden wäßrige Penicillinlösungen hergestellt, und das Rezirkulationssystem wurde entsprechend den Angaben in
Beispiel 1 unter Verwendung von Kaliumpenicillin-G
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(Reinheit = 96,7 c/°), einem Lösungsvolumen von 50 1, einer
Arbeitstemperatur von 37-39 0C und einem pH-Wert von 7,8-8,0
sowie einem Spülen des Systems mit 20 1 betrieben. In der folgenden Tabelle II sind die Ergebnisse beim Betrieb dieser
Einheit zusammengestellt.
Tabelle II | Zyklus | 1 | 2 | 3 CD | 4 |
Charge, kg Kaliumpeni- cillin-G |
2,0 | 3,0 | 2,0 | 3,0 | |
Druckabfall durch das Bett (atm) Start Ende |
1,2 1,8 |
2,0 3,1 |
3,9 4,5 |
2,2 3,1 |
|
Rezirkulationsgeschwin- digkeit (l/min) Start Ende |
25 24 |
26 23 |
OJO OJOJ |
25 24 |
|
Reaktionszeit (h/Mol) | 0,77 | 0,78 | 0,97 | 0,87 | |
Umwandlung (%) | 95 | 95 | 96 | 93 foy | |
Ausbeute an 6-APA (%) | 93 | 89 | 94 | 90 (2) | |
(1) Das Katalysatorbett wurde im Anschluß an den Zyklus 3
dem Filter entnommen, in Wasser erneut aufgeschlämmt und
in das Filter für den Zyklus 4 erneut eingefüllt.
(2) Ausbeute an isolierter 6-APA = 91 %♦
Penicillinacylase enthaltende Zellen von Escherichia coli
ATCC 9637 können in geeigneter Weise die Zellen von Proteus rettgeri bei dieser Umwandlung ersetzen.
Aus Penicillinacylase produzierenden Mikrobenzellen wie
Proteus rettgeri ATCC 31052 und Escherichia coli ATCC 9637
isolierte Penicillinacylase, die entsprechend der Arbeitsweise der US-Patentschrift 3 925 157 unter Bildung eines teilchenförmigen
Deacylierungskatalysators von äquivalenter Aktivität immobilisiert worden war, kann ebenfalls anstelle des Katalysators
mit immobilisierten Mikrobenzellen bei dieser Arbeitsweise verwendet werden.
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Claims (5)
- 27S24U9Patentansprüche/1. Verfahren zur enzymatisehen Umwandlung eines Penicillins in 6-Aminopenicillansäure, wobei eine wäßrige Lösung dieses Penicillins mit einem teilchenförmigen, immobilisierten Penxcillxnacylasekatalysator in Kontakt gebracht wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Lösung durch ein Bett, das diesen teilchenförmigen Katalysator enthält, bei einer Strömungsrate von wenigstens 0,4 Bettvolumen pro Minute, während die Lösung auf einer Temperatur von etwa 15 his 45 0C und einem pH-Wert von etwa 6,5 bis 9,0 gehalten wird, rezirkuliert wird, und daß die fiezirkulierung fortgeführt wird, bis das Penicillin im wesentlichen in die Säure umgewandelt ist, wobei das Bett eine Tiefe von bis zu etwa 6 cm besitzt.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Penicillin Kaliumpenicillin-G verwendet wird.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Bett eine Tiefe von etwa 2 bis.3 cm besitzt.
- 4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der teilchenförmige Katalysator das Enzym enthaltende, immobilisierte Zellen von Proteus rettgeri umfaßt.
- 5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur von etwa 3!
etwa 7,5 bis 8,2 betragendie Temperatur von etwa 35 his 40 0C und der pH-Wert von809822/0824INSPECTED
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