DE2744253C2 - Verfahren zur Vorbehandlung von Gegenständen aus Zirkonium oder Zirkoniumlegierungen für die galvanische Metallabscheidung - Google Patents
Verfahren zur Vorbehandlung von Gegenständen aus Zirkonium oder Zirkoniumlegierungen für die galvanische MetallabscheidungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Vorbehandlung
von Gegenständen aus Zirkonium oder Zirkoniumlegierungen für die galvanische Metallabscheidung
durch Aktivieren in einer wäßrigen Lösung aus 10 bis 20 g/l Ammoniumbifluorid und 0,75 bis 2 g/I Schwefelsäure,
die durch Eintauchen von gebeiztem Zirkonium 10 Minuten lang gealtert worden ist.
Zirkonium und seine Legierungen sind unter normalen
Umständen ausgezeichnete Materialien für Kernbrennstoffumhüliungen, da sie einen geringen Neutronenabsorptionsquerschnitt
haben und bei Temperaturen unterhalb von etwa 4000C fest, duktil, stabil und
nicht reaktiv in Gegenwart von entmineralisiertem Wasser oder Dampf sind, die üblicherweise als
Reaktorkühlmittel und Moderatoren eingesetzt werden.
Aufgrund der kombinierten Wechselwirkungen zwischen Kernbrennstoff, Umhüllung und den während der
Kernspaltreaktionen gebildeten Spaltprodukten ist jedoch ein Brüchigwerden der Umhüllung aufgetreten.
Dieses Brüchigwerden mit folgendem Absplittern ist lokalen, mechanischen Belastungen zuzuschreiben, die
von der unterschiedlichen Expansion des Brennstoffes herrühren, d. h. Belastungen der Umhüllung an solchen
Stellen, an denen Brüche im Kernbrennstoff auftreten. An der Stelle der Brüche im Brennstoff werden
korrosive Spaltprodukte aus dem Kernbrennstoff freigesetzt. Die lokale Belastung wird durch die hohe
Reibung zwischen dem Kernbrennstoff und der Umhüllung noch verstärkt.
In der BE-PS 8 35 480 ist ein Verbundbehälter offenbart, der eine verbesserte Leistungsfähigkeit und
Beständigkeit gegenüber chemischen und mechanischen Reaktionen aufweist. Dieser Verbundbehälter besteht
aus einer äußeren Schicht aus Zirkonium oder einer Zirkoniumlegierung, die auf der Innenseite eine
Schutzschicht aus Kupfer, Nickel, Eisen oder deren Legierungen aufweist. Es sind verschiedene Verfahren
zum Überziehen der inneren Oberfläche der äußeren Schicht aus Zirkonium oder einer Zirkoniumlegierung
mit der Schutzschicht offenbart, und eines der Verfahren ist das galvanische Abscheiden. Kupfer ist ein
besonders bevorzugtes Material zur Verwendung für die Schutzschicht. Um eine gut haftende Schutzschicht
zu erhalten, ist die Vorbehandlung des zu beschichtenden Gegenstandes wichtig.
Ein Verfahren zur Vorbehandlung von Gegenständen, wie es eingangs genannt ist, wird in der DE-OS
25 50 040 beschrieben.
Weiter ist in dem »Handbuch der Galvanotechnik«, Band 1, Teil 2 (1964) auf Seite 981 ganz allgemein die
Ultraschallreinigung beschrieben. Ohne Nennung irgendeines konkreten Materials sind als Anwendungsfäi-Ie
für die Ultraschallreinigung lediglich das Entfetten
bzw. das Ablösen von Schmutzteilchen genannt.
Auf den Seiten 1028—1030 des vorstehenden Handbuches ist außerdem das sogenannte Dekapieren
beschrieben, worunter die Beseitigung dünner Häute aus Oxid, Sulfid, Silicat usw. durch Tauchen in Säuren,
seltener alkalische Lösungen zu verstehen ist Insbesondere der Seite 1029 ist nuii eine Anzahl spezieller
Materialien mit den dazugehörigen Lösungen zum Dekapieren zu entnehmen. Hierbei stellt man fest, daß
vorwiegend Salz- und Schwefelsäure verwendet werden. Die Fluorborsäure ist lediglich für bleihaltige
Legierungen sowie Blei, Zinn- und Blei-Zinn-Antimon-Legierungen genannt
Es wurde nun in der vorliegenden Erfindung erkannt, daß Gegenstände aus Zirkonium oder einer Zirkoniumlegierung,
die gemäß dem Verfahren nach der DE-OS 25 50 040 in einer Lösung mit Ammoniumbifluorid und
Schwefelsäure aktiviert worden sind, außer einer ersten schwarzen Schicht, die fest an dem Gegenstand haftet,
elektrisch leitend ist und von der angenommen wird, daß f'e es möglich macht auf dem Gegenstand galvanisch
Metall abzuscheiden, noch eine zweite Schicht auf der ersten Schicht aufweist, die eine ähnliche Farbe wie die
erste Schicht hat, aber nur lose haftet. Diese zweite Schicht hat eine nachteilige Wirkung auf die Haftung
und ermöglicht die Bildung von Blasen im Überzug.
Der vorliegenden Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde, das eingangs genannte Verfahren zur
Vorbehandlung dahingehend zu verbessern, daß die anschließend galvanisch abgeschiedene Metallschicht
besser haftet und keine Blasen enthält.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der beim Aktivieren gebildete, lose anhaftende Film
entfernt wird, insbesondere mit einer wäßrigen Lösung mit 2 bis 10 Vol.-% Fluoroborsäure oder Kieselfluorwasserstoffsäure.
Es ist in der vorliegenden Erfindung festgestellt worden, daß auf dem Gegenstand aus Zirkonium oder
einer Zirkoniumlegierung galvanisch eine Metallschicht aus Kupfer, Nickel und Chrom mit verbesserter Haftung
zwischen der letallschicht und dem Gegenstand abgeschieden werden kann, wenn der Gegenstand frei
ist von dem lose haftenden Film, der sich während der Aktivierung gebildet hat.
Die Entfernung des während der Aktivierung auf dem Gegenstand gebildeten, lose haftenden Films kann
durch chemische Behandlung, Ultraschallbehandlung oder durch Abstreifen der Oberfläche mit Baumwolle
oder einem organischen Material erfolgen. Die chemische Entfernung des Films erfolgt durch Verwenden
einer wäßrigen Lösung mit 2 bis 10 Vol.-% Fluoroborsäure oder einer wäßrigen Lösung mit 2 bis 10 Vol.-%
Kieselfluorwasserstoffsäure. Die Entfernung des Films mittels Ultraschall erfolgt durch Eintauchen des
Gegenstandes in Wasser und Anwenden von Ultraschallenergie auf den Gegenstand.
Neben dem Aktivieren und dem Entfernen des lose haftenden Films kann das Verfahren auch die wahlweisen
Stufen des Spülens des Gegenstandes in Wasser, vorzugsweise in entionisiertem Wasser, nach jeder der
genannten Stufen einschließen. Das Spülen verhindert das Übertragen von Lösung aus der vorgehenden Stufe,
so daß sich keine Ablagerungen oder Filme von dieser Lösung auf dem Gegenstand bilden. Durch das Spülen
wird auch das Einführen von Verunreinigungen in die nachfolgende Lösung vermieden.
Die ausführliche Beschreibung des erfindungsgemäßen Verfahrens erfolgt nun unter Bezugnahme auf die
Zeichnung, in der ein Fließdiagramm des Verfahrens dargestellt ist:
Bei der ersten Stufe wird der Gegenstand aus Zirkonium oder einer Zirkoniumlegierung mit einer
gealterten, wäßrigen Aktivierungslösf'ig in Berührung
gebracht, die 10 bis 20 g/l Ammoniumbifluorid, vorzugsweise
eine Anfangsmenge von 15 g/l Ammoniumbifluorid und etwa 0,75 bis etwa 2 g/l Schwefelsäure, Ό
vorzugsweise eine Anfangsmenge von 1 g/l enthält Die Lösung wurde durch Eintauchen eines Stückes gebeizten
Zirkoniums für etwa 10 Minuten bei Umgebungstemperatur gealtert. Es wurde festgestellt, daß Lösungen,
die nicht die innerhalb der obengenannten Bereiche fallenden Mengen an Ammoniumbifluorid und Schwefelsäure
enthalten, die Erzeugung gut haftender Abscheidungen auf dem Gegenstand nicht gestatten.
Der Gegenstand verbleibt etwa eine Minute in der wäßrigen Aktivierungslösung bei Umgebungstemperatür
von etwa 20 bis 30° C und die Aktivierungslösung wird gerührt oder in anderer Weise bewegt, bevor man
den Gegenstand mit der Lösung in Berührung bringt. Danach kann der Gegenstand unmittelbar in die
folgenden Stufen des Verfahrens eingebracht oder er kann für mehrere Tage oder länger gelagert werden,
bevor man ihn nach dem vorliegenden Verfahren weiter verarbeitet.
Nach dem Aktivieren kann der Gegenstand wahlweise durch Spülen in Wasser, vorzugsweise entionisiertem
Wasser, von irgendwelchen Resten der Aktivierungslösung befreit werden.
Die nächste Stufe betrifft das Entfernen eines während der Aktivierung auf dem Gegenstand gebildeten,
lose haftenden Films. Diese Entfernung erfolgt entweder durch In-Berührungbringen des Gegenstandes
mit einer chemischen Lösung, so daß die Lösung den Film von dem Gegenstand entfernt, oder durch
Anwenden von Ultraschallenergie oder durch Abstreifen der Oberfläche des Gegenstandes mit einem
Abstreifer aus Baumwolle oder einem organischen Material, wie Nylon oder Polyester. Das organische
Material kann um einen Gummistopfen gewickelt und durch den Gegenstand gedrückt werden, wenn dieser
Gegenstand ein hohles Rohr ist und der umwickelte Stopfen etwa die gleiche Größe wie der Innendurchmesser
des Rohres hat. Es verbleibt auf dem Gegenstand eine dunkle, stark haftende, elektrisch
leitende Oberflächenschicht aus Zirkoniumoxid, auf der mit irgendeiner der hierfür bekannten Lösungen
galvanisch Metall abgeschieden werden kann.
Eine chemische Lösung zum Entfernen des lose haftenden Films enthält 2 bis 10 VoI.-% Fluoroborsäure
in Wasser. Lösungen mit weniger als 2 Vol.-% entfernen den lose haftenden Film nicht, und Lösungen .nit mehr
als 10Vol.-% Fluorborsäure beginnen den stärker haftenden Film, der unter dem lose haftenden Film liegt,
anzugreifen. Die Lösung wird bei etwa 25 ± 5° C benutzt, und der Gegenstand für etwa 1 Minute damit in
Berührung gebracht.
Eine andere chemische Lösung zum Entfernen des lose haftenden Films enthält 2 bis 10 Vol.-% Kieselfluorwasserstoffsäure
in Wasser. Auch hier sind Lösungen mit weniger oder mehr von der Säure aus den vorgenannten Gründen unwirksam. Sowohl Temperatür
als auch Eintauchzeit sind die gleichen wie bei der Fluoroborsäure.
Das Entfernen des lose haftenden Filmes von dem Gegenstand kann auch durch Anwenden von Ultraschall
erfolgen, & h. durch Eintauchen des Gegenstandes in Wasser und Anwenden von Ultraschallenergie im
Bereich von 20 000 bis 300 000 Schwingungen pro Sekunde. Dies erfolgt für etwa 1 oder 2 Minuten oder
mehr, bis die visuelle Beobachtung zeigt, daß kein weiterer Film entfernt wird. Unterhalb von 20 000
Schwingungen pro Sekunde ist die Entfernungsgeschwindigkeit zu gering und die Ausrüstung für
Schwingungen oberhalb von 300 000 pro Sekunde erfordert zusätzlichen Aufwand.
Das Abwischen des lose haftenden Filmes von dem Gegenstand wird durch gleichmäßiges Reiben der
Oberfläche mit Baumwolle oder Papier oder einem anderen absorbierenden Material oder durch Bürsten
der Oberfläche mit einer Bürste, die natürliche Schweineborsten oder Nylonborsten aufweist, ausgeführt
Bei einer Methode werden Baumwollabstreifer oder organische Abstreicher wie Polyester oder
Nylonabstreifer über die Oberfläche des Gegenstandes gerieben. Hat der Gegenstand die Form eines Rohres,
dann wird der Abstreifer mittels Luftdruck durch das Rohr getrieben.
Nach der Entfernung des lose haftenden Filmes kann als wahlweise Stufe das Spülen des Gegenstandes in
Wasser ausgeführt werden, wobei man vorzugsweise entionisiertes Wasser benutzt, um den Gegenstand von
irgendwelchen Resten des Materials zu befreien, die zum Entfernen des lose haftenden Filmes benutzt
wurden. Diese Stufe ist erwünscht, wenn eine der chemischen Lösungen benutzt worden ist.
Nachdem der Gegenstand so erfindungsgemäß vorbehandelt ist, wird er mit irgendeiner der hierfür
bekannten Lösungen zum galvanischen Abscheiden von Metall in Berührung gebracht, die das abzuscheidende
Metall in Gegenwart einer Elektrode, die Strom aufnimmt, enthält. Der Gegenstand wird üblicherweise
in die Lösung benachbart der Elektrode so eingetaucht, daß ein Spalt von etwa 5 mm oder mehr zwischen dem
Gegenstand und der Elektrode vorhanden ist, damit sich das Metall auf dem Gegenstand gleichförmig abscheidet.
Auf dem Gegenstand aus Zirkonium oder einer Zirkoniumlegierung werden vorzugsweise Kupfer, Nikkei
und Chrom und ganz besonders bevorzugt Kupfer abgeschieden.
Zum galvanischen Abscheiden von Kupfer wurde folgende wäßrige Lösung benutzt:
150-250 g/l CuSO4 ■ 5H2O,
45-110 g/l H2SO4,
0,002-0,005 g/l Thioharnstoff,
Rest Wasser.
45-110 g/l H2SO4,
0,002-0,005 g/l Thioharnstoff,
Rest Wasser.
Die Temperatur der Lösung wurde während des Abscheidens zwischen 32 und 42°C gehalten, und es
wurde mit einer Stromdichte von 0,16 bis 0,22 A/cm2 gearbeitet. Hatte der Gegenstand die Form eines
langen, hohlen, zylindrischen Rohres, dann ließ man die Lösung mit einer Geschwindigkeit von 800 bis
1200 ml/min durch das Rohr fließen, und die Anode war ein festes, sauerstofffreies, hochleitendes, zylindrisches
Kupferrohr mit einem Durchmesser von 5 bis 6 mm. Bei diesem Verfahren erhält man bereits beim bloßen
Abscheiden eine sehr gute Haftung ohne Porosität. Um sicherzustellen, daß der beschichtete Gegenstand bei
erhöhten Temperaturen ohne wesentlichen Haftungsverlust benutzt werden kann, wird das beschichtete
Zirkonium für etwa 3 Stunden bei einer Temperatur von 150 bis 200°C entgast. Bei diesem Entgasen wird die
Temperatur von der Umgebungstemperatur bis zur Endtemperatur mit einer Geschwindigkeit von 28 bis
700C pro Stunde erhöht.
Während auf dem Gegenstand Kupfer abgeschieden wird, entwickelt sich eine beträchtliche Menge Wasserstoffgas.
Die zum galvanischen Abscheiden benutzte Kupferlösung läßt man langsam über den Gegenstand
strömen, und dies führt dazu, daß der Wasserstoff an der Wandung des Rohres haftet. Es ist erforderlich, dieses
Wasserstoffgas zu entfernen, so daß es während des Abscheidens keinen Druck auf die Oberfläche des zu
beschichtenden Gegenstandes ausübt, der das Abscheiden stoppt. Das Abscheiden wird weiter dadurch
erleichtert, daß die Oberfläche des zu beschichtenden Gegenstandes in einer vertikalen Lage angeordnet wird,
so daß der entwickelte Wasserstoff nach oben von der beschichteten Oberfläche abgewischt wird.
Für das galvanische Abscheiden von Nickel auf Zirkonium wurde folgende Lösung verwendet:
320-340 g/l NiSO4 · 6 H2O.
40-50 g/l NiCI2 ■ 6H2O.
36-40 g/l Borsäure H3BO3.
Rest Wasser.
40-50 g/l NiCI2 ■ 6H2O.
36-40 g/l Borsäure H3BO3.
Rest Wasser.
Der pH-Wert wurde durch Zugabe weiterer Säure zwischen 1,5 und 4,5 gehalten. Während des Abscheidens
hielt man die Temperatur der Lösung zwischen 45 und 65GC. und es wurde eine Stromdichte von 0,025 bis
0.1 A/cm2 angewendet. War der Gegenstand ein langes. hohles, zylindrisches Rohr, dann wurde die Lösung
wieder mit einer Geschwindigkeit von 800 bis 1200 ml/min durch das Rohr bewegt, und die Anode war
ein festes, gerolltes, zylindrisches Kohlenstoffnickel-Rohr mit einem Durchmesser von 5 bis 6 mm. Man
erhielt eine sehr gute Haftung ohne Porosität bereits beim Abscheiden. Um jedoch den beschichteten
Gegenstand bei erhöhten Temperaturen ohne Haftungsverlust benutzen zu können, wurde nach dem
gleichen Verfahren wie bei dem kupferbeschichteten Gegenstand entgast.
Zum galvanischen Abscheiden von Chrom auf Zirkonium wurde die folgende Lösung benutzt:
200-300 g/l CrO3 und
2-3 g/l H2SO4,
Rest Wasser.
2-3 g/l H2SO4,
Rest Wasser.
Die Temperatur der Lösung wurde während des Abscheidens zwischen 30 und 50°C gehalten und eine
Stromdichte von 0,1 bis 0,2 A/cm2 angewendet. Beim Beschichten eines langen, hohlen, zylindrischen Rohres
wurde die Lösung wiederum mit einer Geschwindigkeit von 800 bis 1200 ml/min durch das Rohr bewegt, und die
Anode war ein festes, bleiüberzogenes, zylindrisches
Eisenrohr mit einem Durchmesser von 5 bis 6 mm. Abscheidungsgüte und Entgasung waren wie oben für
den kupferbeschichteten Gegenstand beschrieben.
Die dem erfindungsgemäßen Verfahren unterworfenen Gegenstände können direkt von Walzen genommen
werden oder sie können einer vorherigen, mechanischen, z. B. durch Sandblasen, oder chemischen
Reinigung, z. B. durch saures und/oder alkalisches ι
Ätzen, unterworfen worden sein.
Durch Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es möglich, anschließend eine kontinuierliche
Abscheidung des Metalles auf dem Gegenstand aus Zirkonium oder einer Zirkoniumlegierung mit einer
Minimaldicke von 1,5 μίτι zu erhalten. Für die besten
Ergebnisse ist es bevorzugt, eine Dicke von 3 bis 15 μπι
■3 für die abgeschiedene Schicht auf dem Gegenstand zu haben, und es ist unter Anwendung der Vorbehandlung
nach der vorliegenden Erfindung möglich, sogar noch dickere Überzüge herzustellen.
Die mit solchen Metallschichten versehenen Gegen-
K) stände schützen das Zirkonium gegen die meisten der üblichen, bei hohen Temperaturen angetroffenen
Agenzien, einschließlich Sauerstoff, Luft, Wasser, Dampf und Spaltprodukten, die während der Kernspaltung
in Kernbrennstoffelementen gebildet werden.
Nach dem Abscheiden kann man die auf dem Gegenstand gebildeten Metallüberzüge verschiedenen
Behandlungen unterziehen, einschließlich Diffusionsglühbehandlungen oder dem Abscheiden eines zweiten
Metalles darauf.
Nach Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Vorbehandeln erhält man überzogene
■ Gegenstände mit verbesserter Haftung zwischen der aufgebrachten Metallschicht und dem Gegenstand. Die
so hergestellten überzogenen Gegenstände bestehen einen Haftungstest (ASTM-Standard B571—72) der
verlangt, daß der Testkörper wiederholt um 180° gebogen wird, bis er bricht. Nach dem Brechen des
Gegenstandes ist bei den unter Anwendung der erfindungsgemäßen Vorbehandlung überzogenen Gegenständen
keine Abtrennung der aufgebrachten Metallschicht nachweisbar.
Im folgenden wird die Erfindung anhand von Beispielen näher erläutert.
B c i s ρ i e 1 1
Auf einem hohlen Rohr aus einer handelsüblichen Zirkoniumlegierung mit einer Länge von 4 m, einem
Innendurchmesser von 10.7 mm und einem Außendurchmesser von 12,4 mm wurde nach dem folgenden
Verfahren galvanisch Metall abgeschieden:
Das Rohr wurde zuerst in einer Säurelösung aus 50 Gew.-% Fluorwasserstoff und 50 Gew.-% Salpetersäure
geätzt, mit einer 50gew.-%igen wäßrigen Natriumhydroxidlösung in Berührung gebracht und
danach in Wasser gespült.
Das Rohr wurde in 1.1.1 Trichloräthan gereinigt, in entionisiertem Wasser gespült, und danach ließ man es
trocknen. Die innere Oberfläche jedes Endes in einer Länge von 7,6 ± 1,3 mm wurde mit einem Vinyllack
so überzogen.
Als nächstes wurde gealterte, wäßrige Aktivierungslösung mit einer Geschwindigkeit von 1000 ± 200 ml/
min. durch das Rohr gepumpt. Die Lösung enthielt 15 g/l
Ammoniurnbifluorid und 0,5 ml/1 Schwefelsäure pro Liter wäßriger Lösung. Das Altern war durch
Eintauchen von gebeiztem Zirkonium in die Lösung für etwa 10 Minuten erfolgt. Das Hindurchpumpen wurde
für etwa 1 Minute durchgeführt. Während dieser Zeit hatte die Lösung eine Temperatur von 21 ± 2°C.
bO Das Rohr wurde dann durch Hindurchführen von
entionisiertem Wasser von Raumtemperatur durch das Rohr für eine Minute mit einer Strömungsgeschwindigkeit
von 1000 ± 200 ml/min gespült. Der lose haftende Film auf der inneren Oberfläche des Rohres wurde
i)5 entfernt durch Eintauchen des Rohres in ein Wasserbad
und Anwenden von Ultraschallenergie mit 40 000 ± 5000 Schwingungen pro Sekunde, für 1 Minute,
während man das entionisierte Wasser durch das
Rohr führte. Das das Rohr verlassende Wasser war dunkel und wurde mit der Zeit heller, bis nach etwa
1 Minute das aus dem Rohr austretende Wasser im wesentlichen sauber war. Dann wurde die Ultraschallenergie
abgeschaltet und das Rohr durch Hindurchführen von entionisiertem Wasser für eine weitere Minute
mit einer Strömungsgeschwindigkeit von 1000 ± 200 ml/min bei Raumtemperatur gespült.
Als nächstes führte man eine zylindrische Kupferanode mit einem Durchmesser von etwa 6 mm in das Rohr
ein und schied auf dem Rohr galvanisch Metall ab, indem man eine dafür geeignete Kupferlösung mit einer
Geschwindigkeit von 1000 ± 200 ml/min für 25 Minuten und bei einer Stromdichte von 0,2 A/cm2 durch das
Rohr pumpte. Die Lösung enthielt 200 g/l Kupfersulfat, 100 g/l Schwefelsäure und 0,005 g/1 Thioharnstoff, und
der Rest war Wasser. Die Temperatur der Abscheidungslösung wurde während des Hindurchpumpens
durch das Rohr bei 34 bis 360C gehalten. Als nächstes spülte man das Rohr mit Inertgas (Stickstoff) für etwa
eine Minute bei einer Strömungsgeschwindigkeit von etwa 85 l/min.
Dann spülte man das Rohr, indem man für 5 Minuten mit einer Strömungsgeschwindigkeit von
1000 ± 200 ml/min entionisiertes Wasser durch das Rohr leitete.
Danach wurde das Rohr luftgetrocknet und der Lack von jedem Ende mit 1.1.1 Trichloräthan entfernt.
Die Untersuchung des Rohres ergab, daß eine im wesentlichen gleichförmige Kupferschicht mit einer
Dicke von etwa ΙΟμηι auf der inneren Oberfläche des
Rohres mit Ausnahme der mit dem Lack maskierten Enden vorhanden war.
Beispiel 2 }.
Das Verfahren des Beispiels 1 wurde mit einem anderen Zirkoniumlegierungs-Rohr identischer Abmessungen
wiederholt. Das Verfahren war mit Ausnahme einer Änderung in der Stufe der Entfernung des lose
haftenden Filmes nach der Aktivierungsstufe das gleiche wie in Beispiel 1.
Bei dem vorliegenden Beispiel wurden 6 Baumwollabwischer pneumatisch mit einer Geschwindigkeit von
100 m/s durch das Rohr gedrückt. Die ersten 5 Baumwollwischer waren gefärbt, wobei sie nacheinander 4>
immer weniger gefärbt waren, während der sechste Abwischer im wesentlichen frei von irgendeiner
Verfärbung war.
Die Untersuchung des Rohres nach dem elektrolyt!- schen Plattieren zeigte das gleiche Ergebnis wie in
Beispiel 1.
Das Verfahren des Beispiels 2 wurde wiederholt, wobei jedoch die Baumwollwischer durch 6 organische
Wischer ersetzt wurden, die man durch Umwickeln zylindrischer Gummistopfen mit einer Polyesterschicht
hergestellt hatte, wobei man einen Stopfen mit einem Durchmesser von etwa 10 mm erhielt.
Auch hier erwiesen sich die ersten 5 hindurchgedrückten Abwischer zunehmend weniger verfärbt,
während der sechste im wesentlichen farblos aus dem Rohr herauskam.
Bei der Untersuchung des Rohres ergab sich das gleiche Ergebnis wie in Beispiel 1.
Das Verfahren des Beispiels 1 wurde mit einem anderen Zirkoniumlegierungs-Rohr identischer Abmessungen
wiederholt. Mit Ausnahme einer Abänderung in der Stufe des Entfernens des lose haftenden Films nach
der Aktivierung war das Verfahren identisch mit dem des Beispiels 1.
Im vorliegenden Beispiel benutzte man eine wäßrige Lösung mit 10 Vol.-% Fluoroborsäure, die mit einer
Geschwindigkeit von 1000 ± 200 ml/min für etwa 1 Minute durch das Rohr gepumpt wurde, um wirksam
den lose haftenden Film vom Rohrinneren zu entfernen.
Die Untersuchung des Rohres zeigte das gleiche Ergebnis wie Beispiel 1.
Das Verfahren des Beispiels 1 wurde mit einem anderen Zirkoniumlegierungs-Rohr identischer Abmessungen
wiederholt. Mit Ausnahme einer Abänderung bei der Stufe des Entfernens des lose haftenden Filmes
nach der Aktivierung war das Verfahren identisch mit Beispiel 1.
Im vorliegenden Beispiel benutzte man eine wäßrige Lösung mit 10Vol.-°/o Kieselfluorwasserstoffsäure, die
mit einer Geschwindigkeit von 1000 ±200 ml/min für etwa 1 Minute durch das Rohr gepumpt wurde, um
wirksam den lose haftenden Film vom Rohr zu entfernen.
Die Untersuchung des Rohres nach dem elektrolytischen Plattieren zeigte die gleichen Ergebnisse wie in
Beispiel 1.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Vorbehandlung von Gegenständen aus Zirkonium oder Zirkoniumlegierungen für die galvanische Metallabscheidung durch Aktivieren in einer wäßrigen Lösung aus 10 bis 20 g/l Ammoniumbifluorid und 0,75 bis 2 g/l Schwefelsäure, die durch Eintauchen von gebeiztem Zirkonium 10 Minuten lang gealtert worden ist, dadurch gekennzeichnet, daß der beim Aktivieren gebildete, lose anhaftende Film entfernt wird, insbesondere mit einer wäßrigen Lösung mit 2 uis 10Vol.-% Fluoroborsäure oder Kieselfluorwasserstoffsäure.
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