DE2744254C3 - Verfahren zur Vorbehandlung eines Gegenstandes aus Zirkonium oder einer Zirkoniumlegierung vor dem stromlosen Abscheiden eines Metallfilms darauf und seine Anwendung - Google Patents
Verfahren zur Vorbehandlung eines Gegenstandes aus Zirkonium oder einer Zirkoniumlegierung vor dem stromlosen Abscheiden eines Metallfilms darauf und seine AnwendungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Vorbehand lung eines Gegenstandes aus Zirkonium oder einer
Zirkoniumlegierung vor dem stromlosen Abscheiden eines Metallfilmes darauf.
Eine neue, wäßrige Aktivierungslösung und ein Verfahren zum Elektroplattieren einer Metallschicht
auf Zirkonium und Zirkoniumlegierungen sind in der US-PS 40 17 368 beschrieben. Das Verfahren zum
Elektroplattieren nach dieser US-PS ist besonders geeignet zum Überziehen der inneren Oberfläche von
Gegenständen aus Zirkonium oder einer Zirkoniumlegierung mit einer Schutzschicht aus Kupfer, Nickel oder
Eisen. Die erste Stufe dieses Verfahrens umfaßt das Aktivieren des Gegenstandes aus Zirkonium oder
Zirkoniumlegierung in einer gealterten, wäßrigen Aktivierungslösung mit 10 bis 20 g/l Ammoniumbifluorid
und 0,75 bis 2 g/l Schwefelsäure. Die Lösung wurde durch Eintauchen gebeizten Zirkoniums für etwa
55 10 Minuten in die Lösung gealtert. Die zweite Stufe dieses Verfahrens umfaßt das Elektroplattieren des
Zirkonium-Materials.
Ein Verfahren zum Elektroplattieren erfordert die Anwendung einer Elektrode mit etwa der gleichen
Länge wie der des zu metallisierenden Stückes. Die Umhüllung für den Kernbrennstoff ist ein Rohr von
etwa 4,20 m Länge und einem Innendurchmesser von etwa 1,25 cm. Das heißt, daß eine Elektrode von etwa
4,20 m Länge und einem Durchmesser von etwa 0,6 cm für das Elektroplattieren erforderlich ist.
Bei einer solchen Elektrode kann leicht ein Kurzschluß auftreten. Außerdem erfordert das Einführen und
Herausziehen der Elektrode in bzw. aus dem Rohr Zeit und kann Probleme ergeben, wenn man versucht, das
Verfahren zu automatisieren.
Zirkoniumgegenstände, die in einer Lösung mit Ammoniumbifluorid und Schwefelsäure aktiviert worden
sind, weisen auf der Oberfläche eine erste schwarze Schicht auf, die fest an dem Zirkoniumsubstrat haftet
und elektrisch leitend ist. Es wird angenommen, daß es diese Schicht ist, die es möglich macht, das Elektroplattieren
des Zirkoniums einzuleiten. Diese aktivierten Zirkoniummaterialien weisen aber auch eine zweite
Schicht auf der ersten Schicht auf. die eine ähnliche Farbe wie die erste Schicht hat, aber nur lose haftet. Von
dieser zweiten Schicht wird angenommen, daß sie eine nachteilige Wirkung auf die Haftung hat und die Bildung
von Rlasen im Überzug ermöglicht.
in der GB-PS 8 93 963 ist ein Verfahren der vorgenannten Art beschrieben, bei dem die Oberfläche
des Gegenstandes erst gereinigt und dann mit einem wäßrigen Beizbad behandelt wird, das ein mildes
Oxidationsmittel, Chlorwasserstoffsäure in einer absoluten Konzentration von etwa 8 Mol/Liter und Fluorwasserstoffsäure
in einer absoluten Konzentration von etwa 4'/2 Mol pro Liter enthält. Dieses Verfahren ist relativ
aufwendig, denn es erfordert bei seiner praktischen Ausführung eine zweimalige Anwendung der Beizlösung.
Demgegenüber lag der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein einfacheres Verfahren der eingangs
genannten Art zu schaffen. Diese Aufgabe wird durch den kennzeichnenden Teil des Anspruches 1 gelöst.
Die Entfernung des während der Aktivierung auf dem Gegenstand gebildeten, lose haftenden Films kann
durch chemische Behandlung, Ultraschallbehandlung oder durch Abstreifen der Oberfläche mit Baumwolle
oder einem organischen Material, wie Nylon oder Polyester, erfolgen. Die chemische Entfernung des Films
erfolgt durch Verwenden einer wäßrigen Lösung mit 2 bis 10% Fluorborsäure oder einer wäßrigen Lösung mit
2 bis 10% Fluorkieselsäure. Die Entfernung des Filmes
mittels Ultraschall erfolgt durch Eintauchen des Gegenstandes in Wasser und Anwenden von Ultraschallenergie
auf den Gegenstand.
Neben den vorgenannten Stufen des Aktivierens und des Entfernens lose haftenden Films umfaßt das
erfindungsgemäße Verfahren nach einer vorteilhaften Ausführungsform auch das Spülen des Gegenstandes in
Wasser, vorzugsweise in entionisiertem Wasser, nach jeder dieser Stufen. Das Spülen verhindert das
Übertragen von Lösung aus der vorgehenden Stufe, so daß sich keine Ablagerungen oder Filme von dieser
Lösung auf dein Gegenstand bilden. Durch das Spülen wird auch das Einführen von Verunreinigungen in die
nachfolgende Lösung vermieden.
Die ausführliche Beschreibung des erfindungsgemä-
Ben Verfahrens erfolgt nun unter Bezugnahme auf die Zeichnung, in der ein Fließdiagramm des Verfahrens
dargestellt ist Bei der ersten Stufe wird der Gegenstand aus Zirkonium oder einer Zirkoniumlegierung mit einer
gealterten, wäßrigen Aktivierungslösung in Berührung gebracht, die 10 bis 20 g/l Ammoniumbifiuorid, vorzugsweise
eine Anfangsmenge von 15 g.'\ Ammoniumbifiuorid,
und etwa 0,75 bis etwa 2 g/l Schwefelsäure, vorzugsweise eine Anfangsmenge von 1 g/l enthält. Die
Lösung wurde durch Eintauchen eines Stückes gebeizten Zirkoniums für etwa 10 Minuten bei Umgebungstemperatur
gealtert Es wurde festgestellt, daß Lösungen, die nicht die innerhalb der oben genannten
Bereiche fallenden Mengen an Ammoniumbifiuorid und Schwefelsäure enthalten, die Erzeugung gut haftender
Schichten auf dem Gegenstand nicht gestatten.
Der Gegenstand verbleibt etwa eine Minute in der wäßrigen Aktivierungslösung bei Umgebungstemperatur
von etwa 20 bis 3O0C, und die Aktivierungslösung wird gerührt oder in anderer Weise bewegt, bevor man
den Gegenstand mit der Lösung in Berührung bringt. Danach kann der Gegenstand unmittelbar in die
folgenden Stufen des Verfahrens eingebracht oder für mehrere Tage oder länger gelagert werden, bevor man
ihn nach dem vorliegenden Verfahren weiter verarbeitet.
Nach dem Aktivieren kann der Gegenstand vorteilhaft durch Spülen in Wasser, vorzugsweise entionisiertem
Wasser, von irgendwelchen Resten der Aktivierungslösung befreit werden.
Die nächste Stufe betrifft das Entfernen eines während der Aktivierung auf dem Gegenstand gebildeten,
lose haftenden Films. Diese Entfernung wird entweder durch Inberührungbringen des Gegenstandes
mit einer chemischen Lösung ausgeführt, so daß die Lösung den Film von dem Gegenstand entfernt, oder
durch Anwenden von Ultraschallenergie oder durch Abstreifen der Oberfläche des Gegenstandes mit einem
Abstreifer aus Baumwolle oder einem organischen Material, wie Nylon oder Polyester. Das organische
Material kann um einen Gummistopfen gewickelt und durch den Gegenstand gedrückt werden, wenn dieser
Gegenstand ein Rohr ist und der umwickelte Stopfen etwa die gleiche Größe wie der Innendurchmesser des
Rohres hat. Es verbleibt auf dem Gegenstand eine dunkle, stark haftende, elektrisch leitende Oberflächenschicht
aus Zirkoniumoxid, die mit irgendeiner der bekannten Lösungen stromlos metallisiert werden kann.
Eine chemische Lösung zum Entfernen des lose haftenden Films enthält 2 bis 10 Vol.-% Fluorborsäure
in Wasser. Lösungen mit weniger als 2 Vol.-% entfernen den lose haftenden Film nicht, und Lösungen mit mehr
als 10 Vol.-% Fluorborsäure beginnen, den stärker haftenden Film, der unter dem lose haftenden Film liegt,
anzugreifen. Die Lösung wird bei etwa 25 ± 5°C benutzt und der Gegenstand für etwa 1 Minute ± 10 see damit in
Berührung gebracht.
Eine andere chemische Lösung zum Entfernen des lose haftenden Films enthält 2 bis 10 Vol.-%
Fluorkieselsäure in Wasser. Auch hier sind Lösungen mit weniger oder mehr von der Säure aus den
vorgenannten Gründen unwirksam. Sowohl Temperatur als auch Eintauchzeit sind die gleichen wie bei der
Fluorborsäure.
Das Entfernen des lose haftenden Filmes von dem Gegenstand kann auch durch Anwendung von Ultraschal!
erfolgen, d. h. durch Eintauchen des Gegenstandes in Wasser und Anwenden von U'traschallenergie im
Bereich von etwa 20 000 bis etwa 300 000 Schwingungen pro Sekunde. Dies erfolgt für etwa i oder 2 Minuten
oder mehr, bis die visuelle Beobachtung zeigt, daß kein weiterer FiLm entfernt wird. Unterhalb von 20 000
Schwingungen pro Sekunde ist die Entfernungsgeschwindigkeit zu gering, und die Ausrüstung für
Schwingungen oberhalb von 300 000 pro Sekunde erfordert zusätzlichen Aufwand.
Das Abwischen des lose haftenden Films von dem
Das Abwischen des lose haftenden Films von dem
ίο Gegenstand wird durch gleichmäßiges Reiben der
Oberfläche mit Baumwolle oder Papier oder einem anderen absorbierenden Material oder durch Bürsten
der Oberfläche mit einer Bürste, die natürliche Schweineboräten oder Nylonborsten aufweist, ausge-
ii führt Bei einer Methode werden Baumwollabstreifer
oder organische Abstreifer, wie Polyester- oder Nylonabstreifer, über die Oberfläche des Gegenstandes
gerieben. Hat der Gegenstand die Form eines Rohres, dann wird der Abstreifer mittels Luftdruck durch das
2" Rohr getrieben.
Nach der Entfernung des lose haftenden Filmes kann als wahlweise Stufe das Spülen des Gegenstandes in
Wasser ausgeführt werden, wobei man vorzugsweise entionisiertes Wasser benutzt, um den Gegenstand von
2i irgendwelcher. Resten des Materials zu befreien, die
zum Entfernen des lose haftenden Filmes benutzt wurden. Diese Stufe ist erwünscht, wenn eine der
chemischen Lösungen benutzt worden ist.
Der Gegenstand wird dann mit irgendeiner der
3" bekannten Lösungen zum stromlosen Metallisieren in Berührung gebracht. Üblicherweise läßt man diese
Lösung gleichmäßig über die Oberfläche des Gegenstandes strömen, damit sich das Metall auf dem
Gegenstand gleichförmig abscheidet.
J) Auf dem Gegenstand aus Zirkonium oder einer
Zirkoniumlegierung werden vorzugsweise Kupfer oder Nickel und ganz besonders bevorzugt Kupfer abgeschieden.
Zum stromlosen Abscheiden von Kupfer wurde
-fi' folgendes wäßrige Bad benutzt:
3.(i g/l CuSOj ■ 5 II,()
25 g/l KNaCJIjO,, · 4 11,0 (Turtrat) 4- 3.8 g/l NaOII
25 g/l KNaCJIjO,, · 4 11,0 (Turtrat) 4- 3.8 g/l NaOII
10 ml/l 35%ige HC -Lösung \
H
i» Rest Wasser
i» Rest Wasser
Andere Bäder zum stromlosen Abscheiden von Kupfer sind im Handel erhältlich. Das Bad wurde
gerührt und gleichmäßig über den zu plattierenden
vi Gegenstand geführt und zwischen 50 und 75°C und
vorzugsweise bei 60 ±2° C gehalten. Bei diesem Verfahren erhält man bereits beim bloßen Metallisieren
eine sehr gute Haftung ohne Porosität. Um sicherzustellen,
daß der Gegenstand bei erhöhten Temperaturen
bü ohne wesentlichen Haftungsverlust benutzt werden
kann, wird das metallisierte Zirkonium für etwa 3 Stunden bei einer Temperatur von etwa 150 bis etwa
200"C entgast. Bei diesem Entgasen wird die Temperatur
von der Umgebungstemperatur bis zur Endtempera-
hr< tür mit einer Geschwindigkeit von etwa 28 bis etwa
70° C pro Stunde erhöht.
Während der Gegenstand verkupfert wird, entwickelt sich eine beträchtliche Menge Wasserstoffgas. Die
Kupferlösung läßt man langsam über den Gegenstand strömen, und dies führt dazu, daß der Wasserstoff an der
Wandung des Rohres haftet. Es ist erforderlich, dieses Wasserstoffgas zu entfernen, so daß es während des
Metallisieren keinen Druck auf die Oberfläche des -i
Gegenstandes ausübt, der das Metallisieren stoppt. Das Metallisieren wird weiter dadurch erleichtert, daß die
Oberfläche des zu metallisierenden Gegenstandes in einer vertikalen Lage angeordnet wird, so daß der
entwickelte Wasserstoff nach oben von der Oberfläche m abgewischt wird.
Für das stromlose Vernickeln von Zirkonium wurde folgendes Bad verwendet:
30 g/l NiCl2-OH2O '"'
10 g/l NaH2HO2 · H2O
12,6 g/l Na3C6H5O7 · 2 H2O(Citrat)
5 g/l CH3COONa
12,6 g/l Na3C6H5O7 · 2 H2O(Citrat)
5 g/l CH3COONa
ausreichend NaOH für einen pH von 4 —6
Rest Wasser 2"
Rest Wasser 2"
Andere Bäder zum stromlosen Vernickeln sind im Handel erhältlich. Das Bad wurde gerührt und
gleichmäßig über den Gegenstand geführt und die :ί
Badtemperatur dabei zwischen 90 und 1000C und vorzugsweise bei 95±2°C gehalten. Man erhielt eine
sehr gute Haftung ohne Porosität bereits beim Metallisieren. Um jedoch den metallisierten Gegenstand
bei erhöhten Temperaturen ohne Haftungsverlust so benutzen zu können, wurde nach dem gleichen
Verfahren wie bei dem verkupferten Gegenstand entgast.
Die dem erfindiingsgemäßen Verfahren unterworfenen
Gegenstände können direkt von Walzen genom- π men werden oder sie können einer vorherigen
mechanischen, z. B. durch Sandstrahlen, oder chemischen Reinigung, z. B. durch saures und/oder alkalisches
Ätzen, unterworfen worden sein.
Nach Anwendung des erfiüdiingsg·· ·■■:' <~ \ν-·'Ή .:
rens ist es möglich, eine kontinuierliche A;: .' ·.
des Metalles auf dern Gegenstand 3üs Zirkonium > >.ι<. ; einer Zirkoniumlegierung mn einer Minimaldkke vein 1.5 μίτι zu erhalten. Für die besten Ergebnisse ist es bevorzugt, eine Schichtdicke von 3 bis 15 μίτι auf dem ;■ Gegenstand zu haben, und es ist nach dem Verfahren der vorliegenden Erfindung möglich, sogar noch dickere Überzüge herzustellen.
des Metalles auf dern Gegenstand 3üs Zirkonium > >.ι<. ; einer Zirkoniumlegierung mn einer Minimaldkke vein 1.5 μίτι zu erhalten. Für die besten Ergebnisse ist es bevorzugt, eine Schichtdicke von 3 bis 15 μίτι auf dem ;■ Gegenstand zu haben, und es ist nach dem Verfahren der vorliegenden Erfindung möglich, sogar noch dickere Überzüge herzustellen.
Die metallisierten Gegenstände schützen das Zirkonium gegen die meisten der üblichen, bei hohen ->
<i Temperaturen angetroffenen Agenzien einschließlich Sauerstoff. Luft. Wasser. Dampf und Spaltprodukten,
die während der Kernspaltung in Kernbrennstoffelementen gebildet werden.
Die Metallüberzüge auf dem Gegenstand kann man verschiedenen Behandlungen unterziehen einschließlich
Diffusionsglühbehandlungen, oder man kann noch einen Oberzug eines zweiten Metalis darauf aufbringen.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren erhält man
nach dem Metallisieren Gegenstände mit verbesserter Haftung zwischen der aufgebrachten Metallschicht und
dem Gegenstand- Die unter Anwendung der vorliegen
den Erfindung hergestellten Gegenstände bestehen einen Haftungstest (ASTM-Standard B 571-72), der
verlangt, daß der Testkörper wiederholt um 180° gebogen wird, bis er bricht Nach dem Brechen des
Gegenstandes ist bei den Gegenständen keine Abtrennung der aufgebrachten Metallschicht nachweisbar.
Im folgenden wird die Erfindung anhand von Beispielen näher erläutert.
Beispiel 1
Ein hohles Rohr aus einer Zirkoniumlegierung mit 1,2-1,7 Gew.-% Zinn, 0,07-0,20 Gew.-% Eisen,
0,05-0,15 Gew.-% Chrom, 0,03-0,08 Gew.-% Nickel, Rest Zirkonium, mit einer Länge von 4 m, einem
Innendurchmesser von 10,7 mm und einem Außendurchmesser von 12,4 mm wurde nach der folgenden
Prozedur vorbehandelt. Das Rohr wurde zuerst in einer Säurelösung aus 50 Gew.-% Fluorwasserstoff und 50
Gew.-% Salpetersäure geätzt, mit einer 50gew.-%igen wäßrigen Natriumhydroxidlösung in Berührung gebracht
und danach in Wasser gespült.
Das Rohr wurde in 1,1,1-TrichIoräthan gereinigt, in
entionisiertem Wasser gespült, und danach ließ man es trocknen. Die innere Oberfläche jedes Endes in einer
Länge von 7,6 ±1,3 mm wurde mit einem Vinyllack überzogen.
Als nächstes wurde gealterte, wäßrige Aktivierungslösung mit einer Geschwindigkeit von
1000 ±200 ml/min durch das Rohr gepumpt. Die Lösung enthielt 15 g/l Ammoniumbifluorid und 0,5 m/l Schwefelsäure
pro Liter wäßriger Lösung. Das Altern war durch Eintauchen von gebeiztem Zirkonium in die
Lösung für etwa 10 Minuten erfolgt. Das Hindurchpumpen wurde für etwa 1 Minute durchgeführt. Während
dieser Zeit hatte die Lösung eine Temperatur von 21±2°C.
Das Rohr wurde dann durch Hindurchführen von eniionisiertem Wasser von Raumtemperatur durch das
Rohr für eine Minute mit einer Strömungsgeschwindigkeit von etwa 1000 ±200 ml/min gespült. Der lose
haftende Film auf der inneren Oberfläche des Rohres wurde entfernt durch Eintauchen des Rohres in ein
Wasserbad und Anwenden von Ultraschallenergie mit 40 000 ±5000 Schwingungen pro Sekunde für 1 Minute,
während man das entionisierte Wasser durch das Rohr führte. Das das Rohr verlassende Wasser war dunkel
.■■:■', wurde mit der Zeit heüer, bis nach etwa 1 Minute
■.:>!■■ ;■ Pohr austretende Wasser im wesentlichen
'..1,JQi;; \',;r. Dann wurde die Ultraschallenergie
abgeschahei und das Rohr durch Hindurchführen von
entionisiertem Wasser für eine weitere Minute mit einer
Strömungsgeschwindigkeit von etwa 1000x200 ml/min
bei Raumtemperatur gespült.
Als nächstes metallisierte man das Rohr, indem man eine Kupferlösung der obigen Zusammensetzung mit
einer Geschwindigkeit von etwa 1000 ±200 ml/min für 2 Stunden durch das Rohr pumpte. Die Temperatur der
Lösung wurde während des Hindurchpumpens durch das Rohr bei 50 bis 60s C gehalten. Als nächstes spülte
man das Rohr mit Inertgas (Stickstoff) für etwa eine
Minute bei einer Strömungsgeschwindigkeit von etwa 85 l/min.
Dann spülte man das Rohr, indem man für 5 Minuten mit einer Strömungsgeschwindigkeit von etwa
1000 ± 200 ml/min entionisiertes Wasser durch das Rohr
leitete.
Danach wurde das Rohr luftgetrocknet und der Lack
von jedem Ende mit 1,1,1 -Trichloräthan entfernt
Die Untersuchung des Rohres ergab, daß eine im wesentlichen gleichförmige Kupferschicht mit einer
Dicke von etwa 10 um auf der inneren Oberfläche des Rohres mit Ausnahme der mit dem Lack maskierten
Enden vorhanden war.
Das Verfahren des Beispiels 1 wurde mit einem anderen Rohr aus der Zirkoniumlegierung nach Beispiel
1 mit identischen Abmessungen wiederholt. Das Verfahren war mit Ausnahme einer Änderung in der
Stufe der Entfernung des lose haftenden Films nach der Aktivierungsstufe das gleiche wie in Beispiel 1.
Bei dem vorliegenden Beispiel wurden 6 Baumwollabwischer pneumatisch mit einer Geschwindigkeit von
lOOm/sec durch das Rohr gedrückt. Die ersten 5 Baumwollabwischer waren gefärbt, wobei sie nacheinander
immer wieder gefärbt waren, während der sechste Abwischer im wesentlichen frei von irgendwelcher
Verfärbung war.
Die Untersuchung des Rohres nach dem stromlosen Verkupfern zeigte das gleiche Ergebnis wie in Beispiel 1.
Das Verfahren des Beispiels 2 wurde wiederholt, wobei jedoch die Baumwollwischer durch 6 organische
Wischer ersetzt wurden, die man durch Umwickeln zylindrischer Gummistopfen mit einer Polyesterschicht
hergestellt hatte, wobei man einen Stopfen mit einem Durchmesser von etwa 10 mm erhielt.
Auch hier erwiesen sich die ersten 5 hindurchgedrückten Abwischer als zunehmend weniger verfärbt,
während der sechste im v/esentlichen farblos aus dem Rohr herauskam.
Bei der Untersuchung des Rohres ergab sich das gleiche Ergebnis wie in Beispiel 1.
Das Verfahren des Beispiels 1 wurde mit einem anderen Rohr aus der Zirkoniumlegierung des Beispiels
1 mit identischen Abmessungen wiederholt. Mit Ausnahme einer Veränderung in der Stufe des
Entfernens des lose haftenden Films nach der Aktivierung war das Verfahren identisch mit dem des
Beispiels 1.
ίο Im vorliegenden Beispiel benutzte man eine wäßrige
Lösung mit 10 Vol.-% Fluorborsäure, die mit einer Geschwindigkeit von 1000 + 200 ml/min für etwa
1 Minute durch das Rohr gepumpt wurde, um wirksam den lose haftenden Film vom Rohrinneren zu entfernen.
Ij Die Untersuchung des Rohres zeigte das gleiche
Ergebnis wie Beispiel i.
Das Verfahren des Beispiels 1 wurde mit einem anderen Rohr aus der Zirkoniumlegierung des Beispiels
1 mit identischen Abmessungen wiederholt. Mit Ausnahme einer Abänderung bei der Stufe des
Entfernens de:· lose haftenden Filmes nach der Aktivierung war das Verfahren identisch mit Beispiel 1.
Im vorliegenden Beispiel benutzte man eine wäßrige Lösung mit 10 Vol.-% Fluorkieselsäure, die mit einer
Geschwindigkeit von 1000±200 ml/min für etwa
1 Minute durch das Rohr gepumpt wurde, um wirksam den lose haftenden Film vom Rohr zu entfernen.
ίο Die Untersuchung des Rohres nach dem stromlosen Verkupfern zeigte die gleichen Ergebnisse wie in
Beispiel 1.
Hierzu I Blatt Zeichnungen
Claims (7)
1. Verfahren zur Vorbehandlung eines Gegenstandes aus Zirkonium oder einer Zirkoniumlegierung :
vor dem stromlosen Abscheiden eines Metalifilmes darauf, gekennzeichnet durch folgende
Stufen:
a) Aktivieren des Gegenstandes in einer wäßrigen Aktivierungslösung aus 10 bis 20 g/l Ammoni- IC
umbifluorid und 0,75 bis 2 g/l Schwefelsäure, wobei die Lösung durch Eintauchen von
gebeiztem Zirkonium für 10 Minuten gealtert worden ist, und
b) Entfernen des während des Aktivierens auf dem '5
Gegenstand gebildeten lose haftenden Films.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Gegenstand nach jeder Stufe in
Wasser, das gegebenenfalls deionisiert ist, gespült wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der lose haftende Film durch
Eintauchen des Gegenstandes in Wasser und Anwenden von Ultraschallenergie auf den einge- 2>
tauchten Gegenstand entfernt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der lose anhaftende Film mit einer wäßrigen Lösung mit 2 bis 10 Volumen-% Fluorboroder
Fluorkieselsäure entfernt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der lose haftende Film mit
einem Abstreifer, der aus einem um einen Gummistopfen gewickelten organischen Material, wie
Polyester, Nylon oder Baumwolle besteht, von dem :ί
Gegenstand entfernt wird.
6. Anwendung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 bis 5 au! einen Gegenstand in der Form eines
langen, zylindrischen Rohres aus einer Zirkoniumlegierung mit 1,2 bis 1,7 Gew.-% Zinn, 0,07 bis 0,20
Gew.-% Eisen, 0,05 bis 0,15 Gew.-% Chrom, 0,03 bis 0,08 Gew.-% Nickel, Rest Zirkonium.
7. Anwendung nach Anspruch 6, bei der der metallisierte Gegenstand nachfolgend durch Erhitzen
auf eine Temperatur im Bereich von 150 bis »r>
200° C entgast wird.
Applications Claiming Priority (1)
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