DE274038C - - Google Patents
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- DE274038C DE274038C DENDAT274038D DE274038DA DE274038C DE 274038 C DE274038 C DE 274038C DE NDAT274038 D DENDAT274038 D DE NDAT274038D DE 274038D A DE274038D A DE 274038DA DE 274038 C DE274038 C DE 274038C
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- M 274038 KLASSE 80«. GRUPPE
CARL WALTER.in BECKUM i.W.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 27. Juni 1911 ab.
Die Erfindung bezieht sich auf die Herstellung von Zement aus Hochofenschlacke
durch nasse Granulation der Schlacke.
Man hat vorgeschlagen, Zement aus Hoch-5 ofenschlacke dadurch zu gewinnen, daß man
die heißflüssige Schlacke der lebhaften Einwirkung von Luft oder brennbaren Gasen
unterwarf, um auf diese Weise eine Verbrennung zu erzeugen, durch welche die
ίο schädlichen Bestandteile der Schlacke oxydiert
und in Form von Abgasen entfernt werden sollen.
Zur Ausführung dieser Verfahren hat man beispielsweise vorgeschlagen, die Schlacke derart
auf die Oberfläche eines rotierenden, siebartig durchlöcherten, in einen feststehenden,
ebenfalls siebartig durchlöcherten Behälter laufenden Körpers zu leiten, daß der Schlackenstrom
möglichst gleichmäßig über die Oberfläche des rotierenden Körpers verteilt wird
und in diesem Zustand dem Einfluß der aus den Düsen des rotierenden Körpers wie des
feststehenden Außenkörpers strömenden Luft unterworfen wird, um auf diese Weise eine
möglichst vollständige Verbrennung der schädlichen Schlackenbestandteile zu erzielen.
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Herstellung von Zement aus
Hochofenschlacke durch sogenannte nasse Granulation, bei welcher die heißflüssige
Schlacke durch geeignete Behandlung mit Flüssigkeiten abgeschreckt und granuliert wird.
Es ist bereits bekannt, flüssige Hochofenschlacke dadurch auf Zement zu verarbeiten,
daß man die flüssige Schlacke, sei es für sich allein, sei es in Gemeinschaft mit geeigneten
Zuschlägen, wie Kalk ο. dgl., auf Zerstäuber, wie Streuteller, rotierende Trommeln o. dgl.,
leitet und das Gut mit Hilfe dieser Vorrichtungen gegen trockene Kühlflächen schleudert.
Es ist auch nicht mehr neu, die Zerstäubung des Schlackenstromes vermittels Injektoren
zu bewirken, durch welche auch gleichzeitig zum Abschrecken der Schlacke dienende
Flüssigkeit in den Schlackenstrom eingeblasen werden kann.
Schließlich ist noch bekannt, den flüssigen Schlackenstrom auf rotierende Zerstäuber mit
düsenartig ausgebildeten Wandungen zu leiten 5<>
und durch aus den Düsen austretende Flüssigkeiten die auf den Zerstäuber aufgeleitete
Schlacke zu benetzen.
Der Erfinder hat nun gefunden, daß bei diesen bekannten Verfahren eine vollkommene
Wirkung insofern nicht erzielt wird, als die Beeinflussung der einzelnen Schlackenkörner
durch Wasser nur eine oberflächliche und ungleichmäßige ist.
Ein weiterer Nachteil der bekannten Verfahren ist darin zu erblicken, daß bei diesen
das heiße zerstäubte Schlackengut gegen trockene Kühlflächen geschleudert wird, was
zur Folge hat, daß sich das Gut an diesen
Kühlflächen festsetzt und als Isolierschicht wirkt, so daß die Kühlwirkung der Wände
nicht mehr auf das frisch aufspritzende Schlackengut wirkt. Das sich an den Wänden
ansetzende Gut muß außerdem von Zeit zu Zeit mit Hilfe mechanischer Hilfsmittel durch Aufspritzen von Wasser o. dgl. entfernt
werden.
Ein weiterer Ubelstand dieser Verfahren ist
ίο darin zu erblicken, daß die Bildung der wertvollen
feinen Granulate verhindert wird, während die überaus schädliche Klumpenbildung auftritt.
Der Erfinder hat nun gefunden, daß diese Nachteile dadurch behoben werden, daß das
Schlackengut nach erfolgter Zerstäubung gegen mit Durchbrechungen versehene Kühlflächen,
geworfen wird, aus deren Öffnungen Flüssigkeitsstrahlen dem Schlackengut entgegengeleitet
werden.
Es ist zwar schon bekannt, Schlacke und Zuschläge durch mindestens drei Schleudertrommeln
derart zu bearbeiten, daß diese das in ihren Bereich kommende Material einander gegenseitig zuschleudern und das entstehende
Mischgut durch Wasserstrahlen zu behandeln.
Allein bei diesem Verfahren erfolgt die Granulation der Schlacken teilchen in der
Hauptsache durch die Kühlwirkung der durch die Trommeln angesaugten Luft, während die
nachträgliche Wassereinwirkung in der Hauptsache den Zweck hat, durch Anfeuchtung des
Gutes Verluste durch Zerstäubung zu verhüten und gleichzeitig das bereits granulierte
Gut noch weiter abzukühlen.
Bei Durchführung der Arbeitsweise gemäß der Erfindung werden dagegen die Schlackenteilchen
unmittelbar nach erfolgter Zerstäubung strahlenförmig gegen die perforierten
Kühlflächen geleitet, aus deren öffnungen feine Wasserstrahlenbüschel den zerstäubten
Schlackenteilchen derart entgegenströmen, daß die Schlackenstrahlen und Wasserstrahlen sich
gegenseitig durchdringen. Hierdurch wird erreicht, daß jedes einzelne heiße Schlackenteilchen
mit Wasser in so innige Berührung kommt, daß eine durchgreifende und gleichmäßige
Hydratisierung desselben stattfindet unter Bildung feiner Granalien. Dadurch, daß bei vorliegender Erfindung die Kühlflächen
selbst als Wasserbrausen ausgebildet sind, wird noch der weitere Vorteil erreicht,
daß das Anhaften des Schlackengutes an den Kühlflächen und die damit verbundenen, bereits
vorstehend beschriebenen Ubelstände vermieden werden.
Die Zerstäubung des Schlackengutes kann in beliebiger Weise erfolgen. Es ist auch angängig,
das Schlackengut insofern einer doppelten Wasserbehandlung zu unterwerfen, als man unter Benutzung der bekannten Verfahren
zunächst den Schlackenstrom selbst mit Wasser behandelt, was beispielsweise
durch Einblasen von Wasserdampf mittels eines Injektors geschehen kann und dann unter Benutzung des vorliegenden Verfahrens
eine zweite Behandlung der zerstäubten Schlackenteilchen mit Wasser vornimmt.
Die Zeichnung zeigt beispielsweise eine Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes.
Eine perforierte Trommel α ist in einer Volltrommel b drehbar gelagert.
Zwischen den Wandungen der Trommeln a und b befinden sich an ihren Enden abgedichtete
Hohlräume c, durch welche die Kühl flüssigkeit in das Innere der Trommel α eingeleitet
wird. Die Umdrehung der perforierten Trommel α wird bei dem Ausführungsbeispiel
vermittels eines Schneckenrades f erzielt, welches mit dem Getriebe g in Eingriff steht.
In der Eingangsöffnung der perforierten Drehtrommel α ist ein propellerartiges Schlagwerk
k angebracht, welches mit scharfkantigen schaufel- oder würfelförmig gestalteten Schlägern
I ausgerüstet ist. Die Schaufeln I sind
zweckmäßig so gestaltet, daß das auf das Schlagwerk auffallende Gut gegen die Wandungen
der Trommel a, aber in der Richtung des geneigten Endes derselben geworfen wird.
In Ausübung des Verfahrens kann man> beispielsweise
wie folgt verfahren:
Man leitet die aus dem Hochofen kommende heißflüssige Schlacke durch die Rinne j>
in die in Umdrehung befindliche perforierte Trommel α ein. Durch die Rohre q und r
können in bekannter Weise noch Zuschläge, wie Kalk, Ton, Mergel o. dgl., in fester,
flüssiger oder aufgeschlemmter Form zugeleitet werden.
Das auf diese Weise erhaltene Gemisch von Schlacke und Zuschlagen wird durch das in
rascher Umdrehung befindliche Schlagwerk in kleinste Teilchen zerschlagen, welche gegen
die Wandung der perforierten Trommel a in Wasser läuft; so wird dieselbe andauernd kühl
gehalten, während gleichzeitig durch die Öffnungen der Trommel feine Wasserstrahlen in
dieselbe eindringen.
Das an die Trommel wandung spritzende Gut wird daher durch die demselben entgegenströmenden
Wasserstrahlen abgeschreckt, granuliert und infolge der geneigten Anordnung der Drehtrommeln in bekannter Weise
weiterbefördert.
Claims (2)
- Patent-Ansprüche:i. Vorrichtung zum Granulieren von Hochofenschlacke, bei welcher die heißflüssige Schlacke zerstäubt, mit Flüssigkeiten behandelt und gegen Kühlflächengeworfen wird, dadurch gekennzeichnet, daß Flüssigkeitsstrahlen dem Schlackengut durch Öffnungen der Kühlflächen entgegengeleitet werden.
- 2. Vorrichtung nach Anspruch i, bestehend aus einer drehbaren, geneigt gelagerten Kühltrommel, gegen deren Innenwandungen die zerstäubte Schlacke geworfen wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Trommelwandung zwecks Einleitung von Wasserstrahlen in das Trommelinnere mit Durchbrechungen versehen ist.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE274038C true DE274038C (de) | 1900-01-01 |
Family
ID=530439
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT274038D Expired DE274038C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE274038C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US5391396A (en) * | 1992-06-30 | 1995-02-21 | Sollac | Method for protecting metal products against corrosion and metal products obtained from said method |
-
0
- DE DENDAT274038D patent/DE274038C/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US5391396A (en) * | 1992-06-30 | 1995-02-21 | Sollac | Method for protecting metal products against corrosion and metal products obtained from said method |
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