DE734065C - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von mit Bindemittel versetzten Matten aus Glasfasern oder aehnlichen Fasern - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von mit Bindemittel versetzten Matten aus Glasfasern oder aehnlichen Fasern

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DE734065C
DE734065C DEA89744D DEA0089744D DE734065C DE 734065 C DE734065 C DE 734065C DE A89744 D DEA89744 D DE A89744D DE A0089744 D DEA0089744 D DE A0089744D DE 734065 C DE734065 C DE 734065C
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mat
binder
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heat treatment
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Howard W Collins
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ALGEMEENE KUNSTVEZEL MIJ NV
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    • D04HMAKING TEXTILE FABRICS, e.g. FROM FIBRES OR FILAMENTARY MATERIAL; FABRICS MADE BY SUCH PROCESSES OR APPARATUS, e.g. FELTS, NON-WOVEN FABRICS; COTTON-WOOL; WADDING ; NON-WOVEN FABRICS FROM STAPLE FIBRES, FILAMENTS OR YARNS, BONDED WITH AT LEAST ONE WEB-LIKE MATERIAL DURING THEIR CONSOLIDATION
    • D04H1/00Non-woven fabrics formed wholly or mainly of staple fibres or like relatively short fibres
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C04CEMENTS; CONCRETE; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES
    • C04BLIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
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Description

DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AM 16. APRIL 1943
REICHSPäTENTAMT
PATENTSCHRIFT
Vi 734065 KLASSE 80 b GRUPPE 22
Λ 89744 Vlbßob
Howard W. Collins in Newark, Ohio, V. St. A.,
ist als Erfinder genannt worden.
Patentiert im Deutschen Reich vom 23. Juni 1939 an Patenterteilung bekamitgemacht am 11. März 1943
ist in Anspruch genommen.
Die Erfindung bezieht sich auf die Herstellung von mit Bindemittel versetzten Matten aus Glasfasern oder ähnlichen Fasern, wie Mineralfasern, Schlackenfasern und Silicatfasern.
Bei der Herstellung solcher Matten aus Glas- oder Mineralfasern hat man beispielsweise das Bindemittel in flüssiger oder pulveriger Form in den aus Luft oder Dampf bestehenden Verblasestrahl eingeführt, bevor dieser auf den Strom der zu Fasern oder feinen Teilchen aufzuteilenden geschmolzenen Masse auftrifft. Auch hat man mittels besonderer Gasströme das Bindemittel während der Herstellung. der Fasern auf diese geblasen. Wenn hierbei jedoch Bindemittel in genügender Menge verwendet wird, um eine gute Verbindung der Fasern zu erlangen, bleiben stets gewisse Mengen der mit Bindemittel überzogenen Fasern an den Wänden des Raumes haften, innerhalb welchen die Fasern als Matten abgelegt werden. Diese Ansammlungen fallen von Zeit zu Zeit von den Wänden herunter in die Matte und verderben diese.
Bei dem bekannten Verfahren der Herstellung von Glasfasermatten, bei welchem die Fasern aus dünnen Strömen geschmolzenen Glases mittels im wesentlichen in deren Fließrichtung geleiteter Gasströme ausgezogen und als Matte auf einem Förderband abgelegt werden, sprüht man \Tielfach große Mengen Bindemittel auf die sich ablegende Faserschicht. Hierbei geht aber meistens ein großer Teil des Bindemittels mit dem dasselbe mit sich führenden Gasstrom durch die Faserschicht hindurch, so daß es schwer ist, hierbei die richtige Konzentration von Bindemittel in der Faserschicht oder Matte zu erhalten.
Bei anderen bekannten Verfahren, bei welchen das Fasermaterial durch eine Zerfaserungsvorrichtung (Krempelwolf) in Flocken oder Büschel zerzupft wird und aus diesen Faserbällchen geformt werden, werden die Bällchen mit Bindemitteln bestäubt und ver-' mischt. Aus den so behandelten Bällchen werden Schalen, Platten, Steine und Formkörper hergestellt. Hierbei zeigt sich jedoch, daß die
to feinen Teilchen des Bindemittels, obschon äußerlich eine gute Verteilung innerhalb der Produkte erreicht wird, nicht gleichmäßig in die Flocken oder Büschel bzw. die daraus gebildeten Bällchen eindringen, so daß also in Wirklichkeit die Bindemittelverteilung in den fertigen Körpern ungleichmäßig ist. Den gleichen Mangel weisen auch Faserstoffkörper auf, die abwechselnd aus Schichten von Bitumen, Pech u. dgl. und Glasfasern bestehen.
Schließlich ist es auch bekannt, bei der Herstellung von Fasermatten auf die Oberseite der fortbewegten fertigen Matte ein Bindemittel o. dgl. aufzusprühen oder aufzuträufeln und nachher einen Gasstrom quer durch die Matte zu schicken oder mittels Düsen sowohl gegen die Ober- wie gegen die Unterseite Bindemittellösung· zu spritzen. Auch hierbei läßt sich eine gleichmäßige Verteilung des Bindemittels in der Matte nicht erreichen.
Durch die Erfindung sollen diese Schwierigkeiten behoben und Fasermatten hergestellt werden, in welchen das Bindemittel vollständig gleichmäßig verteilt enthalten ist, gleichviel ob die Matten aus langen Fasern oder aus kürzeren Fasern in Flocken- oder Büschelform gebildet sind.
Das erfindungsgemäße Verfahren besteht im wesentlichen darin, daß das Bindemittel in fein unterteilter Form mittels quer durch die fertige Fasermatte geleiteter Gasströme (Luftströme) wechselweise von entgegengesetzten Seiten der Matte in diese hineingetragen wird, wobei die Matte das Bindemittel herausfiltert und festhält.
Anstatt mehrerer getrennter Gasströme für das wechselseitige Eintragen kann auch ein gemeinsamer Gasstrom benutzt werden, der zunächst von einer Seite der Matte zur anderen und dann nach Umkehrung von der letzteren wieder durch die Matte zur ersten Seite zurückgeleitet wird, wobei gegebenenfalls vor dem zweiten Durchgang durch die Matte eine zusätzliche Anreicherung des Gasstromes mit Bindemittel vorgenommen wird.
Das mit Bindemittel versetzte Produkt kann. unmittelbar anschließend einer Wärmebehandlung (Vorerwärmung und Pyrolyse), gegebenenfalls unter Ausübung eines Druckes auf die Matte, unterworfen werden, um das Bindemittel innig mit den Fasern zu verbinden und es zäh und fest zu gestalten. Hierbei ist es zweckmäßig, die Wärmebehandlung innerhalb eines engbegrenzten, die Matte derart abschließenden Raumes vorzunehmen, daß im wesentlichen ein Entweichen der flüchtigen Bestandteile des Bindemittels verhütet wird, diese Bestandteile also zur Plastizierung und Aktivierung des Bindemittels in der Matte verbleiben.
Soll eine entsprechende Fasermatte aus zerzupftem Fasermaterial gebildet werden, so wird die Fasermatte nach dem Eintragen des Bindemittels und vor der Wärmebehandlung in Flocken oder Büschel zerfasert und aus diesen eine neue Matte gebildet, in welcher die Fasern in erhöhtem Maße in allen Richtungen wirr durcheinander liegen. Bei einer solchen Matte ist das Bindemittel auch innerhalb der Faserflocken oder -büschel gleichmäßig verteilt, weil diese eben aus einer Fasermasse gebildet werden, in welcher schon vorher das Bindemittel in gleichmäßiger Verteilung vorhanden war.
Zur Ausübung des neuen Verfahrens wird die nach der Bildung fortlaufend fortbewegte Matte wechselweise mit ihrer Ober- und Unterseite über nacheinander angeordnete, quer über die Breite der Matte sich erstrekkende Blasdüsen geführt, durch welche ein mit Bindemittel angereicherter Druckgasstrom (Druckluftstrom) in und durch die Matte geblasen wird.
Hierbei werden zweckmäßig zur Führung der Matte über die Blasdüsen Siebtrommeln benutzt, die den Blasdüsen gegenüber jeweils auf der anderen Seite der Matte liegen und innerhalb welcher ein Saugkasten vorgesehen ist, mittels welchen ein quer durch die Matte gehender, die Wirkung der Blasdüsen unterstützender Saugzug erzeugt ward.
Zur Wärmebehandlung der mit Bindemittel versetzten Matten gemäß der Erfindung werden diese zwischen Paaren von aus geheizten Platten bestehenden Raupenbändern hindurchgeführt, welche die Matte dicht einschließen und gegebenenfalls einen Druck auf sie zur Verdichtung ausüben.
Will man eine Matte, aus Flocken oder Büscheln bilden, so wird zwischen den Mitteln zuiTi Eintragen des Bindemittels und den ge- no heizten Raupenbändern in der Bahn der Matte eine Zerfaserungstrommel vorgesehen, welche die Matte in Flocken oder Büschel zerreißt und diese zu einer neuen Matte auf einem Förderband ablegt, welches diese Matte den Raupenbändern zur Durchführung der Wärmebehandlung zuführt.
Das Verfahren und die Vorrichtung gemäß der Erfindung seien nachstehend an Hand der beiliegenden Zeichnungen des näheren erläutert.
Abb. ι zeigt eine schematische Seitenansicht
einer Vorrichtung zur Herstellung und Behandlung von Fasermatten gemäß der Erfindung;
Abb. 2, 3 und 4 sind Diagramme, welche die Wirksamkeit der ernndungsgemäßen Eintragung des Bindemittels veranschaulichen;
Abb. 5 ist eine Seitenansicht desjenigen Teiles der Vorrichtung, auf welchem das Eintragen des Bindemittels erfolgt;
Abb. 6 ist eine Seitenansicht einer Vorwärmekammer für die mit Bindemittel versetzte Matte;
Abb. 7 ist ein Schnitt durch den in Abb. 5 gezeigten Teil der Vorrichtung;
Abb. 8 ist ein Schnitt nach Linie 8-8 der Abb. 7;
Abb. 9 zeigt die Matte zwischen zwei geheizten Platten während der Wärmebehandlung;
Abb. 10 ist eine der Abb. 9 ähnliche Darstellung mit geheizten Platten; welche gewellte Preßflächen besitzen, und
Abb. 11 ist eine Endansicht einer Rohrschale, die aus Teilen einer gewellten Matte nach Abb. 10 hergestellt ist.
Von der Erzeugungsstelle 15, an welcher gerade oder gekräuselte Fasern hergestellt werden, gelangen die Fasern in einen Trichter 16 und legen sich dort auf einem Förderband 17 als flauschige Matte 18 ab. Während die Fasern sich auf dem Band 17 zur Bildung der Matte ablegen, wird mittels Sprühdüsen 19 ein geeignetes Schmiermittel aus Öl oder einer Emulsion auf die Fasern aufgesprüht.
In die von dem Band-17 abgeführte Matte 18 wird das Bindemittel eingetragen. Bläst man das in fein unterteilter Form zur Anwendung gelangende Bindemittel an der einen oder anderen Oberfläche der Matte in diese hinein, so wirkt die Matte wie ein Filter. Der Hauptteil des Bindemittels setzt sich schon an der beblasenen Oberfläche bzw. in der dieser benachbarten Schicht ab, während an der anderen Oberfläche bzw. in der dieser benach-
4-5 harten Schicht geringere Mengen von Bindemittel zur Ablage kommen. Dieses ist besonders dann der Fall, wenn die Matte verhältnismäßig dicht ist.
Deshalb wird zweckmäßig das Bindemittel abwechselnd von entgegengesetzten Seiten in die Matte eingeführt. Vorzugsweise wird das Bindemittel in flüssiger oder pulveriger Form mittels eines Luftstromes in die Matte hineingeblasen und gleichzeitig an der der Einblasestelle gegenüberliegenden Stelle der Matte noch ein Saugzug erzeugt, der die Intensität, mit welcher das Bindemittel in der Matte verteilt wird, vergrößert. Geeignete Bindemittel sind gepulverter Asphalt oder Mischungen von Asphalt und Ton, welche leicht durch Wärmeeinwirkung auf eine gewünschte Konsistenz gebracht werden können. Als Bindemittel können auch Gummi, Natur- und Kunstharze, Phenol- oder Harnstofformaldehyde, Methylmethacrylat, Wachs, Zucker, Glyptole, Leinöl, Leim, Natriumsilicat, Casein, Pech, Teer, Stearin, Talg, Metalle mit niedrigem Schmelzpunkt usw. verwendet werden. Um die Feuerbeständigkeit des Bindemittels zu erhöhen, können diesem entsprechende Stoffe, wie Natriumcarbonate, Sulfate, Phosphate o.-dgl., zugesetzt werden.
Bei der gezeigten Vorrichtung wird das Bindemittel mittels eines Luftumlaufsystems eingetragen, welches sich besonders für gepulverten Asphalt, Ton, Zucker o. dgl. eignet. Jedoch können auch andere Mittel zur Eintragung des Bindemittels je nach der Art des letzteren zur Anwendung gelangen.
Wie aus der Zeichnung ersichtlich, geht die Fasermatte 18 zunächst über Düsen 20, durch welche ein mittels des Rohres 21 zugeführter, das Bindemittel mit sich führender Luftstrorn gegen die LTnterseite der Matte 18 geblasen wird. Dabei wird die Matte von einer Sieb- »5 trommel 22 geführt, innerhalb welcher sich ein Saugkasten 23 befindet, der den eingeblasenen Luftstrom aus der Matte absaugt. Hiernach geht die Matte über eine zweite Siebtrommel 25 und erhält hier von der entgegengesetzten Seite eine Einblasung von Bindemittel durch Sprühdüsen 26, denen ein mit Bindemittel angereicherter Luftstrom durch eine Leitung 27 zugeführt wird. Auch die Siebtrommel 25 ist zu dem vorangegebenen Zweck mit einem Saugkasten 28 versehen.
Durch dieses wechselseitige Eintragen des Bindemittels von beiden Oberflächen der Matte her ergibt sich „eine vollständig gleichmäßige Verteilung des Bindemittels durch'die ganze Dicke der Matte. Die Wirkung ist durch die Diagramme gemäß Abb. 2 bis 4 erläutert. In dem Diagramm gemäß Abb. 2, in welchem die senkrechte Ordinate die Dicke der Matte darstellt und jeder Punkt der Ordinate einen entsprechenden Punkt der Matte wiedergibt, bezeichnen die waagerechten Abszissen durch Pfeillängen die Konzentration des Bindemittels an den entsprechenden Punkten der Matte. Die Abb. 2 veranschaulicht die bei >i° der ersten Eintragung des Bindemittels von unten her sich ergebende Konzentration des Bindemittels in der Matte. Wie die waagerechten Pfeile zeigen, ist die Konzentration an der Unterseite entsprechend der Filterwirkung am stärksten und nimmt allmählich zur Oberseite hin ab. Die Abb. 3 zeigt die beim zweiten Eintragen des Bindemittels von der entgegengesetzten Seite her sich ergebende Konzentration. Sie ist am stärksten an der 12c Oberseite der Matte und nimmt zur Unterseite hin allmählich ab. Durch die wechsel-
seitige Anwendung ergibt sich die in Abb. 4 gezeigte Gesamtkonzentration des Bindemittels, die auf der ganzen Dicke der Matte praktisch dieselbe ist.
Während bei dem zweiten Eintragen des Bindemittels ein geringfügiger Teil des zuerst eingetragenen Bindemittels von der Oberfläche weggeblasen wird, bleibt doch der weitaus größte Teil des zuerst eingetragenen Bindeto mittels in der Matte. Alan kann also den Bindemittelstrom mehrmals nach entgegengesetzten Richtungen durch die Matte führen, ohne daß eine nennenswerte Störung des einmal in den Fasern abgesetzten Bindemittels erfolgt.
Im unmittelbaren Anschluß an das Eintragen des Bindemittels kann die Matte 18 zwecks Verfestigens des Bindemittels durch Wärme oder Reaktionsflüssigkeiten behandelt werden. Es können auch mehrere Lagen der Matte 18 übereinandergeschichtet und zu einer Matte größerer Dicke vereinigt werden.
Man kann auch die mit Bindemittel versehene Matte 18 durch Förderrollen 29 einer Zerfaserungstrommel 30 zuführen. Diese Trommel zerreißt die Matte in eine Vielzahl von Faserbüscheln oder -flocken, die auf ein Förderband 31 fallen und dort eine neue Matte i8a gewünschter Dicke bilden. Durch eine Walze 32 kann die Fasermatte geglättet und verdichtet werden.
Um die Pyrolyse zu erleichtern, wird die Matte i8a zweckmäßig durch einen Vorwärmer 33 hindurchgeführt, in welchem von einem Gebläse 34 durch eine Leitung 35, Heizkammer 36, Matte ΐ8α und Förderband 37 zu der Leitung 40 und dem Gebläse 34 zurück ein Warmluftumlauf stattfindet.
Hierauf wird die Matte i8a innerhalb eines begrenzten Raumes zwischen zu Raupenbändern vereinigten Platten 41 der Pyrolysetemperatur unterworfen. Die Platten 41 werden in geeigneter Weise, beispielsweise durch Dampfdüsen oder Brenner 43, erhitzt. Je nach der gewünschten Wirkung erfolgt die Pyrolyse bei einer Hitzeeinwirkung von 3 bis 15 Minuten bei Temperaturen von einigen hundert Grad bis zu 375 bis 4250 C. Wie in Abb. 9 gezeigt, stehen die geheizten Platten in Berührung mit der Matte und bewirken ein gewisses. Zusammenpressen derselben.
Nach der Wärmebehandlung gelangt die Matte i8a in eine Kühlkammer 45, in welcher luft- oder wassergekühlte Raupenbänder 46 die Wärme von der Matte i8re abführen. Die tafel- oder streifenförmige Matte i8a besitzt jetzt eine große Zähigkeit, Festigkeit und Elastizität. Sie kann mittels eines umlaufenden Messers 48 oder sonstiger Schneideinrichtungen in Platten, Blöcke o. dgl. 49 gewünschter Größe zerschnitten werden.
Die Teile der Vorrichtung sind im einzelnen in den Abb. 5 bis 8 dargestellt. Die Siebtrommel 22, welcher die Matte durch das Förderband 17 zugeführt wird, dreht sich in auf dem Gestell 56 vorgesehenen Lagern 55. Der im Innern der Trommel 22 vorgesehene Saugkasten 23 ist durch die Leitung 59 an einen Saugventilator 58 angeschlossen. Nach Verlassen der Siebtrommel 22 wird die Matte 18 über die zweite Siebtrommel 25, die sich in Lagern 60 des Gestelles 56 dreht, geführt. Die Sprühdüsen 20 erstrecken sich quer über die ganze Breite der Matte unterhalb der Siebtrommel 22. Die Sprühdüsen 26 sind in entsprechender Weise auf der anderen Seite der Matte oberhalb der Siebtrommel 25 angeordnet. Die Düsen 20 und 26 stehen über Leitungen 21 bzw. 27 und Leitung 62 in Verbindung mit einem Gebläse 61. An dem Geblase 6 r ist ein Speisetrichter 63 vorgesehen, durch welchen 'in regelbaren Mengen feinteiliges, beispielsweise pulverformiges Bindemittel in den von dem Gebläse erzeugten Blasstrom eingeführt wird. Die Saugkästen 23 und 28 unterstützen die Einführung des Bindemittelstromes und die Verteilung des Bindemittels in der Matte. Der abgesaugte Luftstrom gelangt durch eine Leitung 59 und den Ventilator 58 zu einer geeigneten Kammer, Filter oder Zyklon, wo das noch in dem Strom verbliebene Bindemittel ausgeschieden wird. Gegebenenfalls kann aber auch der Luftstrom mit dem in ihm verbliebenen Bindemittel zum Gebläse 61 zurückgeführt werden, wo weiteres Bindemittel zugesetzt wird, um die gewünschte Anreicherung der Luft herbeizuführen.
Die vordere Leittrommel des Förderbandes 17 sitzt auf einer Welle 64, die von einer Kette 65 zwangsläufig angetrieben wird. Die Siebtrommeln 22 und 25 erhalten ihren Antrieb durch eine Kette 66, die über Kettenräder 67 und 68 der Trommeln 25 und 22, über ein Losrad 69 und über ein auf der Welle 64 sitzendes Kettenrad 70 geht. Auf diese Weise können die Trommeln 22 und 25 mit der gleichen Geschwindigkeit gedreht werden, mit welcher sich das Förderband 17 bewegt. Das Gebläse 58 kann seinen Antrieb von einem gesonderten Motor 73 durch einen Riemen 74 "» erhalten.
Nach dem Eintragen des Bindemittels kann die Matte 18 durch die Leitrollen 29 entweder der Zerfaserungstrommel 30, welche die Matte in Büschel zerzupft und diese auf ein Förder- i>5 band 31 fallen läßt, oder unmittelbar ohne Zerfaserung dem Förderband 31 zugeführt werden. In jedem Falle ist die nachfolgende Behandlung die gleiche.
Eine an ihrem unteren Ende drehbar gelagerte Leitplatte 75 kann in der in Abb. 7 gezeigten Weise tangential gegen die Trom-
mel 25 angelegt werden, um die Matte 18 von der Trommel 25 abzunehmen und sie zwischen die Förderrollen 29 einzuführen. Eine zweite ebenfalls an ihrem unteren Ende drehbar gelagerte Leitplatte 76 kann so eingestellt werden, daß sie das vordere Ende der Kammer 81 abschließt, wenn der Zerfaserer in Tätigkeit ist. Wird der letztere nicht benutzt und geht die Matte 18 unmittelbar von der Trommel 25 zum Förderband 31, so wird die Leitplatte 75 von der Trommel 25 weg in die punktierte Stellung 75" geschwungen, während die Leitplatte 76 in die punktierte Stellung y6a umgelegt wird. Im letzteren Falle geht die Matte 18 von der Trommel 25 über die Leitplatte j6 abwärts zu dem Förderband 31, mittels welchen sie dem nachstehend noch näher beschriebenen Vorwärmer zugeführt wird. Bevor die Matte in den Vorwärmer geht, kann sie mit Lagen von Papier, Stoff, Gipspflaster, Metallblech, Metallfolien zusammengebracht oder es können mehrere Lagen der Matte übereinandergelegt oder Lagen der zuerst gebildeten Matte mit Lagen der nach der Zerfaserung gebildeten Matte zusammengebracht werden.
Die Förderrollen 29 können von der Welle 64 aus mit der gleichen Umfangsgeschwindigkeit wie die Tromm"eln22 und 25 und das Förderband 17 angetrieben werden. Dieser Antrieb kann aus einer Kette "jy und Kettenrädern 78 und 79 bestehen, welche auf den Förderrollen 29 befestigt sind.
Die Zerfaserungstrommel 30 sitzt innerhalb einer Kammer 81 auf einer Welle 84. Die Kammer ist mit einem aufklappbaren Deckel 82 versehen, durch welchen man Zugang zum Innern der Kammer hat. Die Trommel 30 wird von einem Motor 86 aus über eine Kette 85 mit irgendeiner gewünschten Geschwindigkeit angetrieben. Falls in der Kammer 81 übermäßige elektrostatische Wirkungen auftreten, zufolge welcher Faserbüschel zum Anhaften an die Wände der Kammer gebracht werden, kann durch Sprühdüsen 83 zur Erhöhung der Feuchtigkeit der- Kammer und zur Beseitigung der elektrostatischen Wirkungen zerstäubtes Wasser eingespritzt werden.
Am Austrittsende der Kammer 81 ist auf einem Wagen 87-eine Druck- und Glättwalze 32 angebracht. Die Walze 32 kann durch Anheben mittels einer geeigneten Stellvorrichtung 88 ausgeschaltet werden und erhält ihren Antrieb durch eine Kette 89, Welle 90, Kettenrad 91, Kette 92 und Welle 93, welche durch das Förderband 31 angetrieben wird. Auf diese Weise wird auch die Walze 32 mit der gleichen Umfangsgeschwindigkeit gedreht, mit der sich das Förderband 31 bewegt.
Wie aus Abb. 6 ersichtlich ist, bringt das Förderband 31 die Matte i8a zum Eintrittsende der Vorwarniekammer 33, durch die sie mittels eines gelochten Förderbandes 37 hindurchgeführt wird (Abb. 1). Zur Erleichterung des Überganges von dem Band 31 auf das Band 37 kann eine Überleitrolle 99 vorgesehen sein. Am Eintritt der Kammer 33 befindet sich eine Druckwalze 100, welche die Matte glättet und/oder zu einer gewünschten Dicke und Dichte zusammenpreßt. In einem kurzen Abstand über dem Förderband 37 befindet sich eine gelochte Platte 101, durch welche der Oberfläche der Matte i8° aus einer Kammer 36 gleichmäßig erhitzte Luft zugeführt wird (Abb. 6).
Die Erhitzung der Luft erfolgt mittels eines Heizkörpers 102 innerhalb einer Kammer 103, die seitlich längs des Förderbandes 37 angeordnet ist. Aus der Kammer 103 geht die Luft über eine Leitung 40 zu dem Saugventilator 34, von welchem sie durch eine Leitung 35 in die Kammer 36 hineingeblasen wird. Durch die gelochte Bodenplatte 101 der Kammer, die Matte i8a und das gelochte Förderband 37 geht die Luft in eine unter dem Förderband liegende Saugkammer 104, aus der sie durch eine Öffnung 105 in die Heizkammer 103 gelangt. Es findet also hier ein dauernder Umlauf von Warmluft durch die Matte statt, wobei die Temperatur der Luft durch den Heizkörper 102 geregelt wird. Eine geeignete Temperatur für die Vorwärmung ist ungefähr 150° C, jedoch kann die Temperatur auch etwas höher oder tiefer liegen. Das Gebläse 34 kann seinen Antrieb von einem Motor 107 durch einen Riemen 108 erhalten.
Beim Austritt aus derVorwärmekammer33 kann die Matte wiederum unter eine Druck- und Glättwalze 109 hergeführt werden. Zweckmäßig ist auf der Vorwärmekammer 33 ein Motor 110 angeordnet. Dieser" treibt durch eine Kette 112 eine Vorgelegewelle 111. Die Welle in treibt durch eine Kette 113 die Leittrommel 114 des Förderbandes 37. Am anderen Ende seiner Bewegungsbahn geht das Förderband 37 um eine Trommel 115, von deren Welle 116 wiederum durch eine Kette 118 die Welle 117 angetrieben wird, auf welcher die Antriebstrommel 119 für das Förderband 31 sitzt. Die Druckwalze 100 erhält ebenfalls ihren Antrieb von der Welle 117 durch eine Kette 121, Kettenrad 122, Kette 123 und Welle 124, auf welch letzterer die Druckwalze 100 sitzt. Schließlich - ist die Welle 117 noch mit einer Antriebskette 125 mit der Überleitrolle 99 verbunden. Die Vorgelegewelle in treibt auch die Druckwalze 109 durch die Kette 126, Welle 127, Kettenrad 128, Kette 129, Kettenrad 130, Welle 131 und Kette 132.
Aus der Kammer 33 geht die vorgewärmte Matte i8a zur Hauptwärmebehandlung zwi-
sehen den geheizten Platten 41 der Raupenbänder, durch welche das Bindemittel auf die gewünschte Konsistenz gebracht wird fAbb. 1). Temperatur und Dauer der Wärmebehandlung des Bindemittels richten sich nach der Art des Bindemittels und nach der angestrebten Wirkung. Für aus pulverigem Asphalt bestehende Bindemittel können Temperaturen von 80 bis 4800 C angewendet werden. Die Temperatur für Wandplatten u. dgl. kann zwischen 120 und 3000 C liegen. Bei der Herstellung von Faserstoffisolierungen für Kühlschränke usw. genügen für die Wärmebehandlung verhältnismäßig niedrige Temperaturen, ebenfalls für Isoliertafeln, wie sie in Kraftfahrzeugen benutzt werden. Für Isolierungen von Dampfkesseln, Dampfleitungen usw., die hohen Temperaturen ausgesetzt sind, liegt die Temperatur für die Wärmebehandlung etwa zwischen 430 und 4800 C.
Die Dauer der Wärmebehandlung kann etwa 3 bis 15 Minuten betragen und ist im wesentlichen umgekehrt proportional der bei der Wärmebehandlung zur Anwendung gelangenden Temperatur. Eine niedrige Temperatur und eine längere Behandlungsdauer wendet man zur Erzielung höchster Zähigkeit an, während man zur Erzielung höchster Hitzebeständigkeit eine hohe Temperatur und kürzere Behandlungsdauer anwendet.
Wie schon angegeben, erfolgt die Hauptwärmebehandlung zweckmäßig innerhalb eines engbegrenzten Raumes, beispielsweise zwischen den aus geheizten Platten bestehenden Raupenbändern. Hierdurch wird erreicht, daß die flüchtigen Bestandteile des Bindemittels nicht entweichen können. Sie kondensieren sich anscheinend auf den Fasern und dienen dazu, den kohlenstoffhaltigen Rückständen eine gewünschte Plastizität zu verleihen. Durch die Wärmebehandlung ergibt sich ein Produkt, welches sich hinsichtlich Biegefestigkeit, Zähigkeit, Elastizität und Griff besonders vorteilhaft auszeichnet.
Bei der Hauptwärmebehandlung kann die Matte in verschiedene gewünschte Formen gebracht werden. So kann die Matte gemäß Abb. 9 eine glatte, flache Form oder gemäß Abb. 10 durch entsprechend gewellte Prefiflächen 41 a eine gewellte Form erhalten. Die gewellte Matte eignet sich besonders für Bedachungszwecke zum Unterlegen von Wellblechdächern.
Aus der gewellten Matte lassen sich auch leicht Isolierschalen für Rohrleitungen herstellen. Zu diesem Zweck wird die Matte zwischen den Halbbögen aufgeschnitten, so daß halbzylindrische Teile i8c entstehen, die entsprechend Abb. 11 zu der gewünschten Schale zusammengesetzt werden können.
Durch das Verfahren gemäß der Erfindung können Fasermatten behandelt werden, die sowohl in der Dicke wie in der Dichte erheblich voneinander abweichen und die sowohl gröbere wie auch'feinste Fasern von den verschiedensten Längen enthalten können.
Das Eindringen und die Verteilung des Bindemittels in die Matte kann auch dadurch unterstützt werden, daß man der Matte vorzugsweise während des Eintragens des Bindemittels eine auf und ab gehende Schüttelbewegung erteilt.

Claims (10)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung von mit Bindemittel versetzten Matten aus Glasfasern oder ähnlichen Fasern, dadurch gekennzeichnet, daß das Binde'mittel in fein unterteilter Form mittels quer durch die Matte geleiteter Gasströme (Luftströme) wechselweise von entgegengesetzten Seiten der Matte in diese hineingetragen wird, wobei die Matte das Bindemittel aus dem Gasstrom herausfiltert und festhält.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das wechselseitige Eintragen des Bindemittels mittels eines Gasstromes erfolgt, der zunächst von einer Seite der Matte zur anderen und dann nach Umkehrung von der letzteren wieder durch die Matte zur ersten Seite zurückgeleitet wird, wobei gegebenenfalls vor dem zweiten Durchgang durch die Matte eine zusätzliche Anreicherung des Gasstromes mit Bindemittel vorgenommen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Matte nach dem Eintragen des Bindemittels einer Warmebehandlung (Vorerwärmung und Pyrolyse) , gegebenenfalls unter Ausübung eines Druckes auf die Matte, unterworfen wird, um das Bindemittel innig mit den Fasern zu verbinden und es zäh und fest zu gestalten.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Wärmebehandlung innerhalb eines engbegrenzten, die Matte derart dicht abschließenden Raumes erfolgt, daß im wesentlichen ein Entweichen der flüchtigen Bestandteile des Bindemittels verhütet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Fasermatte nach dem Eintragen des Bindemittels und vor' der Wärmebehandlung in Flocken oder Büschel zerfasert und aus diesen eine neue Matte gebildet wird, in welcher die Fasern in erhöhtem Maße in allen Richtungen wirr durcheinander liegen.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß in den Zerfaserungsraum zerstäubtes Wasser eingeführt wird, um elektrostatische Störungen zu vermeiden und das Niederschlagen und Ablegen der Fasern zur neuen Matte zu unterstützen.
7. Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch 1,. dadurch gekennzeichnet, daß die nach der Bildung fortlaufend fortbewegte Matte (18) wechselweise mit ihrer Ober- und Unterseite über nacheinander angeordnete, quer über. die Breite der Matte sich erstreckende Blasdüsen (20) geführt wird, durch welche ein mit Bindemittel angereicherter Druckgasstrom (Druckluftstrom) in und durch die Matte geblasen wird.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß zur Führung der Matte über die Blasdüsen (20) Siebtrommeln (22) dienen, von denen je eine den Blasdüsen gegenüber auf der anderen Seite der Matte liegt und innerhalb wrelcher sich ein Saugkasten (23) befindet, mittels welchen ein quer durch die Matte gehender, die Wirkung der Blasdüsen (20) unterstützender Saugzug erzeugt wird.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 und 8 zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch ι bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Matte (i8a) nach erfolgtem Eintragen des Bindemittels durch eine mit ■Warmluftumwälzung arbeitende Vorwärmekammer (33) und darauf zwischen Paaren von aus geheizten Platten bestehenden Raupenbändern (41, 41) hindurchgeht, welche die Matte dicht zwischen sich einschließen und gegebenenfalls einen Druck auf sie zur Verdichtung ausüben.
10. Vorrichtung nach Anspruch 7 bis 9 zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den Mitteln (26, 25) zum Eintragen des Bindemittels und den Wärmebehandlungsmitteln (33, 41) in der Bahn der Matte (i8a) eine Zerfaserungstrommel (30) vorgesehen ist, welche die Matte in Flocken oder Büschel zerreißt und diese zu einer neuen Matte auf einem Förderband (31) ablegt, welches diese neue Matte zur Wärmebehandlung weiterführt.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
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