DE2731028A1 - Verfahren zur bestimmung von ungebundenen hormonen oder pharmaka - Google Patents
Verfahren zur bestimmung von ungebundenen hormonen oder pharmakaInfo
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Description
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Dip.-Chem. Dr. Hans A. Thoma
Giselastr. 3
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München 40
Pharmaka
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Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Bestimmung
von ungebundenen Hormonen oder Pharmaka.
Steroide werden im menschlichen Serum an Proteine gebunden. In der klinisch-chemischen Hormonanalytik basieren
die Hormonbostimmungen fast ausschließlich auf dem Prinzip, die Bindung der Transportproteine zu den
Hormonen zu lösen und die Gesamtkonzentration des Hormons zu messen. Als Techniken zur Bindungslösung kommen
die verschiedensten Verfahren, wie Lösungsmittelextraktion, Hitzedenaturierung, enzymatische Hydrolyse
und Säure- oder Alkalieneinwirkung in Frage.
Der Gehalt der Bindungsproteine im menschlichen Serum ist aber nicht immer gleich groß. Es ist bekannt, daß
bei Patientinnen unter Antiovulantientherapie oder in der späten Schwangerschaft deutlich erhöhte Werte von
z.B. cortisol-bindendem Globulin bzw. tyroxin-bindendem Globulin gemessen werden. Daneben wurden isolierte
Vermehrungen oder Verminderungen des Bindungsproteingehaltes gefunden, deren familiäre Häufung und
Erblichkeit noch diskutiert wird.
Erblichkeit noch diskutiert wird.
Solche veränderten Bindungsproteinspiegel führen bei
der Bestimmung des Gesamthormons zu Werten, die ein
der Bestimmung des Gesamthormons zu Werten, die ein
Syndrom anzeigen, während die Patienten aber das klinische
Bild des entsprechenden Syndroms nicht zeigen, da die Regulation dor Hormone offenbar nur über den
nicht an Protein gebundenen Anteil erfolgt, wogegen
der an Protein gebundene Anteil biologisch inaktiv
ist.
nicht an Protein gebundenen Anteil erfolgt, wogegen
der an Protein gebundene Anteil biologisch inaktiv
ist.
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Bekannte Techniken zur Bestimmung von proteingebundenem und freiem Hormon sind entweder solche, bei denen
das Gleichgewicht zwischen gebundenem und freiem Hormon während der Trennung aufrechterhalten wird, wie
z.B. bei der klassischen Gleichgewichtsdialyse oder der Ultrafiltration, oder Techniken, bei denen zwar
das Gleichgewicht während der Trennung nicht aufrechterhalten wird, wie z.B. bei der Säulenchromatographie
oder den Adsorptionsmethoden, die aber dennoch ein Maß für den tatsächlich freien Anteil des Hormons
liefern. Bei diesen Techniken ist die Reaktionszeit ein kritischer Faktor, da die Bindung zwischen Adsorbent
und Steroid irreversibel ist.
Die bekannten Trennverfahren sind sehr aufwendig und liefern nur den prozentualen Anteil des freien Hormons.
Der Absolutwert muß durch zusätzliche Ermittlung der Gesamthormonkonzentration berechnet werden. Durch diese
indirekte Bestimmung ist die Messung mit entsprechender Ungenauigkeit verbunden, abgesehen von den
äußerst aufwendigen Techniken, die nötig sind, um den Prozentanteil zu bestimmen.
Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung eines Verfahrens zur Bestimmung von ungebundenen Hormonen oder
Pharmaka, das die Bestimmung der absoluten Konzentration der freien Hormone und nicht lediglich des prozentualen
Anteils gestattet. Das Verfahren soll ferner einfach und automatisierbar sein. 30
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Bestimmung von ungebundenen Hormonen oder Pharmaka durch
Reaktion der Hormone oder Pharmaka mit einem Anti-
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körper und radioimmunologischer Auswertung, das dadurch gekennzeichnet ist, daß eine ungebundene Hormone,
an Bindungsproteinc gebundene Hormone und Bindungsproteine enthaltende Lösung auf einen immobilisierten Antikörper
aufgegeben wird, das ungebundene Hormon mit dem Antikörper reagieren gelassen wird, die an Bindungsproteine
gebundenen Hormone und die Bindungsproteine mit einer Lösung, die markiertes Hormon enthält,
eluiert wird, das markierte Hormon mit dem Antikörper reagieren gelassen wird, das nicht mit dem Antikörper
umgesetzte markierte Hormon eluiert wird und das markierte Hormon bestimmt wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren gestattet die Bestimmung
der absoluten Konzentration von ungebundenen Hormonen oder Pharmaka in einem Verfahren. Diese Bestimmungsmethode
ist äußerst einfach, schnell und automatisierbar.
Dem erfindungsgemäßen Verfahren liegt folgendes Prinzip
zugrunde. Im Serum oder Plasma befindet sich das Hormon oder Pharmaka (H) entsprechend dem Massenwirkungsgesetz
mit dem Transportprotein (B) im thermodynamischen Gleichgewicht:
H + B HB.
Wird das Serum auf getrocknetes Antikörpergelpulver aufgegeben, so beginnt die Matrix stark zu quellen.
Dieser Quellvorganq, der sehr rasch verläuft, führt zur Trennung des diffusiblen, freien Hormons und
dem Hormon/Bindungsprotein-Komplex, da während des
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Quellvorgangs aufgrund der kleinen Porengröße der Matrix nur relativ kleine Moleküle in diese eindringen können.
Das kleine freie Hormon wird mit der Flüssigkeit in das Gelinnere V. mitgenommen, während die Proteine
und die proteingebundenen Hormone wegen der kleinen Porengröße des Gels nur das die Gelpartikel umgebende
äußere Volumen V benützen können. Mit dem Quellvor-
gang wird praktisch eine äußerst rasche, vollkommene Trennung von freiem und gebundenem Hormon erreicht.
Da sich in dem von den Gelpartikeln umschlossenen Volumen V., das etwa 80 bis 90 % des gesamten Gelvolumens
ausmacht, der Antikörper befindet, erfolgt dort die Reaktion des Antikörpers mit dem einströmenden
Hormon:
Ak + H ^ -*» AkH.
In einem zweiten Schritt erfolgt die Elution nur so lange, daß das Außenkornvolumen V eluiert wird.
In V befinden sich unter anderem auch das Bindungsa
protein und der Hormon/Bindungsprotein-Komplex.
Das diffusible Hormon befindet sich nach dem Quellvorgang hauptsächlich in dem inneren Gelkornvoluraen V..
Während des Quellvorgangs hat sich der Antikörper bereits mit dem Hormon umgesetzt. Ferner ist das Volumen
V. bedeutend größer als V . Aus diesen Gründen wird durch ι a
eine Elution, die nur das äußere Gelkornvolumen V umfaßt, wenig von dom diffusiblen Hormon aus dem Gel ausgewaschen.
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Wird die Elution des Hormon/Bindungsprotein-Komplexes mit einer Lösung durchgeführt, die markiertes Hormon
enthält, kann in einer zweiten Reaktion der noch nicht vom unmarkierten Hormon komplexierte Antikörper mit
dem markierten Hormon erfaßt werden.
Da die Reaktionen der, nicht-markierten Hormons und des
markierten Hormons mit dem Antikörper nacheinander ablaufen, muß bei der Inkubation mit dem markierten Hormon
nicht die Einstellung des Gleichgewichts abgewartet werden. Nach gewisser Zeit kann die Trennung des
antikörpergebundenen und des nicht-gebundenen Hormons durch Elution mit Pufferlösung erfolgen.
Die Messung der Konzentration des markierten Hormons
kann im Eluat oder im Gel in bekannter Weise radiologisch erfolgen. Di 12 radioimmunologische Bestimmung
von nicht-markierten Hormonen ist gleichfalls bekannt. Eine ausführliche Beschreibung des Radioimmunoassays
findet sich beispielsweise in Clinical Chemistry, Vol. 19, Nr. 2, 1973, Seite 145. Gegebenenfalls kommen
auch alternative Bestimmungsmethoden, wie die fluoroimmunologische Bestimmung oder die Bestimmung
mittels enzymatischer Markierung, in Betracht.
Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich zur Bestimmung
der verschiedenen Hormone und Pharmaka, die im Serum oder Plasma zum Teil an spezifische oder nichtspezifische Bindungsproteine gebunden vorliegen. In
Betracht kommen die Schilddrüsenhormone, insbesondere Thyroxin und Trijodthyronin, die Steroidhormone, wie
Cortisol, Testosteron, Progesteron, östron, östradiol
und östriol und die Herzglycoside, wie Digitoxin und
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Digoxin. Ferner können bestimmt werden Vitamine, besonders
Vitamin B12 und Folsäure, sowie Pharmaka mit starker Proteinbindung, wie beispielsweise Antikoagulantien,
Dicumarol, Analgetika und Salyzilate. 5
Die Antikörper können mittels verschiedener Matrices immobilisiert sein. Beispiele für Matrices sind Agarose,
Zellulose, Glaspartikel, Polyamide, Polyacrylamide und Copolymerisate des Acrylamids. Letztere
werden besonders bevorzugt. Die Vorteile der in einer Matrix eingeschlossenen Antikörper liegen im Ausschluß
von störenden Molekülen höheren Molekulargewichts, der Einsparung von Pipettier- und Zentrifugierschritten und
der langen Haltbarkeit des immobilisierten Antikörpers bei Raumtemperatur.
Durch die Copolymerisation des Acrylamids mit damit
copolymerisierbaren Verbindungen kann die Mikroumgebung der Polymermatrix beeinflußt werden. Die Wirkung
beruht im wesentlichen auf hydrophoben und hydrophilen sowie elektrostatischen Effekten.
Durch die Variation der Polymermatrix mittels Copolymerisation ist eine wesentliche Erhöhung der Bindungsspezifität
des Antikörpers und eine Unterdrückung unerwünschter Kreuzreaktivitäten möglich.
Besonders werden Copolymerisate aus Acrylamid und einer oder mehrerer der Verbindungen Acrylsäure, Methacrylsäure,
Methacrylamid, deren Derivaten und Salzen der Acrylsäure oder Methacrylsäure bevorzugt.
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Der Anteil des Acrylamide im Copolymerisat kann zwischen 1 und 99 Mol%, vorzugsweise 5 bis 95 Mol%, und insbesondere
20 bis 80 Mol%, betragen.
Besonders geeignet sind Copolymerisate aus Acrylamid und Methacrylsäure und insbesondere solche, bei denen
der Methacrylsäureanteil 20 bis 60 Mol% ausmacht.
Durch den Einsatz von Copolymerisaten, die Acrylsäure
oder Methacrylsäure oder deren Salze enthalten, läßt
sich ferner ein Neutralisationseffekt oder eine Pufferwirkung
für saure bzw. alkalische Lösungen erzielen. Als Salze werden die Alkali- und/oder Erdalkalisalze
bevorzugt.
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Die Herstellung der Polymermatrices mit immobilisiertem
Antikörper kann beispielsweise derart erfolgen, daß eine Lösung des Antikörpers dem Monomergemisch
zugegeben wird. Der Ansatz wird beispielsweise radikalisch polymerisiert und das erhaltene Polymerisat
zerkleinert, gewaschen und getrocknet.
Zur Erzielung einer geeigneten Porengröße der PoIymermatrix
wird die Monomerkonzentration variiert. Eine Monoinerkonzentration im Bereich von etwa 20 %
führt zu einer Porengröße von etwa 7 bis 10 Ä.
Eine Anordnung zur automatisierten Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist in der Figur gezeigt.
Der immobilisierte Antikörper befindet sich in kleinen
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Säulchen 5. Diese sind in einer Adapterplatte 4 fixiert. Darunter werden die Aufgabe- und Auffanggefäße angeordnet,
die in einer Einheit 6 zusammengefaßt sein können. Die Säulchen 5 sind mittels Zufuhrleitungen 7 mit den
Pumpen 1 und 2 verbanden. Die Anordnung wird durch ein elektronisches Steuergerät 3 gesteuert.
Die zu bestimmende Probe wird in ein Reaktionsgefäß gegeben und unter ein Fertigsäulchen mit Antikörper
geschoben. Dann wird durch das Steuergerät folgendes Programm eingestellt:
Eine oder beide Pumpen laufen eine Zeit lang rückwärts, wodurch die Probe in das trockene Antikörpergel eingesaugt
wird.
Anschließend erfolgt ein kurzes Pausenintervall. Während dieser Zeit erfolgt der Quellvorgang des Gels und
die Trennung von freien und proteingebundenen Hormonen. Diese Quellphase liegt in der Größenordnung von 1 min.
In der nächsten Stufe laufen beide Pumpen, wobei die Pumpe 1 Eluierflüssigkeit, beispielsweise eine Pufferlösung
oder Wasser, fördert und die Pumpe 2 Eluierflüssigkeit mit markiertem Hormon (Tracer) fördert,
oder nur die Pumpe 2 vorwärts. Auf diese Weise wird gleichzeitig die Proteinfraktion eluiert und der Tracer
aufgegeben.
Damit der Tracer vor der Aufgabe ins Gel sich nicht mit der Pufferlösung vermischt, d.h. verdünnt wird,
werden Pufferlösung und Tracerlösung durch getrennte Kanäle zugeführt, die direkt über dem Gel enden.
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Diese Elution und Traceraufgabe soll möglichst schnell
erfolgen, damit das Hormon nicht Zeit hat, aus dem Gel herauszudiffundieren.
Die erforderliche Genauigkeit der Bestimmung wird erreicht, wenn entweder die Zugabe des markierten Hormons
in genauer Dosierung erfolgt oder im Sättigungsbereich des Antikörpers gearbeitet wird.
Anschließend erfolgt ein weiteres Pausenintervall, während dem das markierte Hormon mit den noch freien
Bindungsstellen des immobilisierten Antikörpers reagiert. Dieses Pausenintervall liegt üblicherweise in
der Größenordnung von etwa 10 min. Anschließend erfolgt die Elution mit reiner Pufferlösung, indem die
Pumpe 1 vorwärtsläuft. Mit dieser Elution wird die Trennung
des am Antikörper gebundenen und nicht-gebundenen markierten Hormons bewirkt.
Die im Eluat bzw. im Säulchen verbleibende Radioaktivität
ist ein Maß für die Konzentration der zu bestimmenden Substanzen.
Eine Eichkurve wird aufgestellt, indem bekannte Konzentrationen an Hormon ohne Protein den gleichen Schritten
unterworfen werden.
Ein Vergleich der bekannten Bestimmungen mittels Dialyse und Kohleadsorption hat gezeigt, daß mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren tatsächlich nur die freien, diffusiblen Hormone gemessen werden.
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Das in der Zeichnung gezeigte System ist ein Mehrkanalsystem, das die Parnllelbestimmung zahlreicher Proben
gestattet.
Bei der praktischen Durchführung hat sich gezeigt, daß eine Thermostatisierung auf 00C zur Verminderung der
Dissoziation nicht erforderlich ist, sondern vielmehr auch bei 220C durchgeführte Messungen identische Werte
ergaben.
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Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Beispiels, das die Bestimmung des diffusiblen Cortisols im Serum
zeigt, näher beschrieben.
Die Herstellung des Polymergels mit dem immobilisierten Antikörper wurde folgendermaßen durchgeführt. Für jeden
Polymeransatz wurde die Konzentration so eingestellt,
daß die totale Monomerkonzentration 3,13 Mol/l betrug. Für einen Ansatz wurden z.B. 5 g Acrylamid, 1,25 g
N,N1-Methylenbisacrylamid in einem Becherglas in 24 ml
Phosphatpuffer (pH 7,2) gelöst. Bei der Herstellung der Copolymerisate wurde Acrylamid äquimolar durch Acrylderivate
ersetzt. Nach der Zugabe des Antiserums in 1 ml Phosphatpuffer wurde die Reaktion mit 0,15 mg
Riboflavin und 0,10 ml N,N,N1,N"-Tetramethyläthylendiamin
und UV-Bestrahlung gestartet. Während der Bestrahlungszeit von etwa 45 min wurde die Temperatur
unter 5O0C gehalten. Der Gelblock wurde anschließend zerkleinert, mit destilliertem Wasser gewaschen und
getrocknet.
Bei der Bestimmung des diffusiblen Cortisols wurden
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zwei Kolbenpumpen mit Fördergeschwindigkeiten von 0,68 ml/min (Pumpe 1) und 0,5 ml/min (Pumpe 2) verwendet,
die sich vorwärts wie rückwärts bewegen können. 60 mg trockenes Anticortisolantikörpergel wurden
in kleinen Säulchen
mit eingelegtem Filter eindosiert. Aus einem Reaktionsgefäß wurden mit den Pumpen 320 μΐ Inkubationslösung
in die Säulchen angesaugt, die folgende in Phosphatpufferlösung (pH 7,2) gelöste Substanzen enthielt:
für die Dosiswirkungskurve nicht-markiertes Cortisol in ansteigender Konzentration (0,56 bis 17,66 pMol),
für die Serumbestimmung verdünntes Serum (1 : 12). Die Reaktionstemperatür wurde bei 00C _+ 0,50C konstant
qehalten. Mit den Pumpen erfolgte nach 4 min Quellungszeit die Proteinelution aus den Säulchen
mit 630 μΐ H-Cortisollösung in Szintillationsgläschen.
Nach 10 min Inkubationszeit mit dem H-Cortisol wurde das freie vom Antikörper gebundene Cortisol durch
Elution mit der Pumpe 2, die Phosphatpufferlösung (pH
7,2) förderte, getrennt. Das Eluat (1 ml bei 3 min Elutionsdauer) wurde in Szintillationsgläschen aufgefangen,
mit 15 ml Szintillationslösung versetzt und die Radioaktivität im Flüssigkeitsszintillator gemessen.
Aus den Impulsen je min (cpm) wurde die Konzentration des freien Indikatorhaptens Η-Cortisol errechnet.
Auf der Dosiswirkungskurve wurde dann der Gehalt des diffusiblen Cortisols im Serum abgelesen.
Es wurden Antikörpermatrices untersucht, die folgende Acrylderivate enthielten: 100 % Acrylamid; 60 %
Acrylamid und 40 % Methacrylsäureester; und 60 % Acrylamid und 40 % Methacrylsäure. Die Monomer-
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konzentration betrug jeweils 3,13 Mol/l, so daß eine Porengröße von ca. 0,8 bis 1,0 ntn erreicht wurde. Die
Gelkorngröße betrug im Mittel etwa 400 μΐη. Bei einer
Fördergeschwindigkcit von 0,5 ml/min sind nach 4 min 92 % der freien Haptene eluiert.
Die Bestimmung des diffusiblen Cortisols in ug/100 ml
ergab unter verschiedenen Bedingungen folgende Werte: normal 1,5 bis 2,5; ACTH-Stimulationstest 4,5 bis 10,8;
bei Dexamethasonsuppression 0,15 bis 1,0 und bei Schwangerschaft 3,0 bis 7,8. Diese Werte entsprechen jenen,
die mit üblichen Methoden, wie der Gleichgewichtsdialyse, ermittelt werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren wurde auch zur Bestimmung
von Testosteron herangezogen. Die Arbeitsweise entsprach im wesentlichen der vorstehend beschriebenen Bestimmung
des Cortisols. Es wurden jedoch 160 mg Antikörpergel verwendet, 1 ml Inkubationslösung in die Säulchen gesaugt
sowie mit 1580 μΐ H-Testosteronlösung einer Konzentration
von 270 pg/100 ul die Proteinelution durchgeführt.
Es ergab sich eine formale Sensitivität von 10 pg/ml.
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Claims (3)
1.'Verfahren zur Bestimmung von ungebundenen Hormonen
oder Pharmaka durch Reaktion der Hormone oder Pharmaka mit einem Antikörper und radioimmunologischer Auswertung,
dadurch gekennzeichnet , daß eine ungebundene Hormone, an Bindungsproteine gebundene Hor
mone und Bindungsproteine enthaltende Lösung auf einen immobilisierten Antikörper aufgegeben wird,
das ungebundene Hormon mit dem Antikörper reagieren gelassen wird,
die an Bindungsproteine gebundenen Hormone und die Bin dungsproteine mit einer Lösung, die markiertes Hormon
enthält, eluiert werden,
das markierte Hormon mit dem Antikörper reagieren gelassen wird,
das nicht mit dem Antikörper umgesetzte markierte Hormon eluiert wird und
das markierte Hormon bestimmt wird.
das markierte Hormon bestimmt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch g e k e η η zeichnet,
daß ein in einem Polymergel eingeschlossener Antikörper verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß ein in einem Acrylamid-
polymer oder Acrylamidcopolymer eingeschlossener Antikörper verwendet wird.
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