DE2730172A1 - Forsteritfilm und verfahren zu seiner herstellung - Google Patents
Forsteritfilm und verfahren zu seiner herstellungInfo
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Description
P 11 800 - 60/co
KAWASAKI STEEL CORPORATION
No. 1-28, 1-Chome, Kitahonmachi-Dori,
Fukiai-Ku, Kobe City, Japan
Forsteritfilm und Verfahren zu seiner Herstellung
Die Erfindung betrifft Forsterit-Isolierfilme, die
auf der Oberfläche von kornorientierten Siliciumstahlblech bzw. -platten bzw. -elektroblech mit hoher magnetischer Induktion
erzeugt werden, und ein Verfahren zu ihrer Herstellung.
Es ist bekannt, zur Herstellung von kornorientierten
Siliciumstahlblechen die zur gewünschten Enddicke kaltgewalzten Siliciumstahlstreifen bei einer Temperatur von
700 bis 900°C unter einer nassen Wasserstoffatmosphäre unter Bildung von Subzunder einschließlich SiO2 u.a. auf der Oberfläche
des Streifens, der mit einem Anlaßseparator, der hauptsächlich aus MgO besteht, beschichtet ist, zu entkohlen
und anzulassen, ihn dann zu einer Spule aufzuwickeln und anschließend die gebildete Spule einem Endanlassen
bei erhöhter Temperatur unter Bildung eines MgO-SiO2
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(οββ) aaaaea
(Forsterit)-Isolierfilms endzuglühen, wie es z.B. in den
US-PSen 3 932 234 und 3 930 906 beschrieben wird.
Entsprechend dem in der US-PS 3 932 234 beschriebenen
Verfahren ist es jedoch erforderlich, die sekundären, rekristallisierten Körner vollständig zu entwickeln, indem
man die Temperatur innerhalb eines Bereichs von 800 bis 9200C
während mehrerer 10 Stunden bei der Endanlaßstufe konstant hält. Der entstehende MgO-SiO2-FiIm wird jedoch als Folge
davon sehr uneinheitlich. Häufig wird ein weißlich-grau gefärbter Film mit schlechter Adhäsion gegenüber dem Siliciumstahl
-Grundmetall auf dem ganzen Stahlblech oder einem Teil des Stahlblechs gebildet oder auf einem Teil des Stahlblechs
wird kein Film gebildet.
Zur Beseitigung dieser Nachteile hat man in der US-PS 3 930 906 vorgeschlagen, ein Inertgas, wie Stickstoff,
Argon oder ein ähnliches Gas, als Gas für die Anlaßatmosphäre während des letzten Anlassens bei einer konstanten
Temperatur, die zwischen 800 und 9200C liegt, während mehrerer
10 Stunden zu verwenden, damit sich die sekundären, rekristallisierten Körner vollständig entwickeln können.
Jedoch ist der gebildete Film, selbst wenn ein Inertgas als Anlaßatmosphäre verwendet wird, nicht ausreichend stabilisiert,
so daß die Bildung des MgO-SiO2-FiImS unvollständig
ist. Beispielsweise zeigt der Film eine Anlaßfarbe oder die Oberfläche des Stahlblechs ist einheitlich graugefärbt.
Auf jeden Fall sind die Adhäsionseigenschaften so schlecht, daß diese Filme praktisch keine Verwendung finden.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Forsterit-Isolierfilme und ein Verfahren zu ihrer
Herstellung zu schaffen, durch die die oben erwähnten Nachteile der bekannten Forsterit-Isolierfilme, die auf korn-
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orientierten Siliciumstahlblechen bzw. -platten mit hoher magnetischer Induktion gebildet werden, nicht besitzen.
Es ist ein Merkmal der vorliegenden Erfindung, daß die mittlere Korngröße der Forsteritkörner, die den Forsterit-Isolierfilm darstellen, nicht über 0,7/um liegt. Es ist ein
weiteres Merkmal der vorliegenden Erfindung, daß bei der Endglühstufe, nachdem die Temperatur konstant innerhalb eines
Bereichs von 800 bis 920°C unter Inertgasatmosphäre gehalten wurde, das Inertgas durch Wasserstoffgas ersetzt wird, die
Temperatur auf etwa 1200°C erhöht wird, während der durchschnittliche Taupunkt der Atmosphäre, die das Stahlblech
bzw. die Stahlplatte berührt, im Bereich von -20° bis +200C
gehalten wird und bei etwa 1200°C während einer gegebenen
Zeit gehalten wird, während der durchschnittliche Taupunkt der Atmosphäre, die das Stahlblech berührt, bei nicht über
+100C gehalten wird, vorausgesetzt, daß die Zeit, die die
Atmosphäre mit einem Taupunkt über +100C einwirkt, nicht
länger als 5 Stunden beträgt. Unter Verwendung dieser Bedingungen wird ein Isolierfilm gebildet, der Forsteritkörner
enthält oder daraus besteht, die eine mittlere Korngröße nicht über 0,7/um besitzen.
Die Erfindung wird anhand der beigefügten Zeichnungen beschrieben; es zeigen:
Fig. 1 eine graphische Darstellung, in der die Beziehung zwischen den Adhäsionseigenschaften eines Förster!t-Isolierfilms und der mittleren Korngröße der Forsteritkörner
gezeigt ist;
Fig. 2a und 2b Mikroabbildungen der Oberflächen von Forsterit-Isolierfilmen, die aus groben und feinen Forsteritkörnern bestehen und nach einem Oberflächenabbildungsverfahren gemacht wurden;
Fig. 3 eine Elektronen-Mikroabbildung eines bei der Endanlaßstufe nur ungenügend ausgebildeten Forsterit-
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Isolierfilms, gemacht nach einem Oberflächenabbildungsverfahren;
Fig. 4 ein Diagramm, in dem das Standardheizprogramm der Endanlaßstufe des kornorientierten Siliciumstahlblechs
mit hoher magnetischer Induktion dargestellt ist;
Fig. 5a und 5b Elektronen-Mikroabbildungen von Oberflächen der Forsterit-Isolierfilme, die nach dem folgenden
Versuch 1 hergestellt wurden und die nach einem Oberflächenabbildungverfahren aufgenommen wurden;
Fig. 6a bis 6j Elektronen-Mikroabbildungen von Oberflächen
der Forsterit-Isolierfilme, die bei dem folgenden Versuch 2 hergestellt wurden und die nach einem Oberflächenabbildungsverfahren
aufgenommen wurden; und
Fig. 7a und 7b Elektronen-Mikroabbildungen von Oberflächen von Forsterit-Isolierfilmen, die nach dem folgenden
Versuch 3 erhalten wurden, wobei die Mikroabbildungen nach einem Oberflächenabbildungsverfahren aufgenommen wurden.
Wenn in der vorliegenden Anmeldung von "Siliciumstahlblechen"
gesprochen wird, so sollen darunter auch SiIiciumstahlplatten
und Elektroblech^ verstanden werden. Der Einfachheit halber wird jedoch im folgenden nur noch von
"Siliciumstahlblech" gesprochen. Der Ausdruck "Anlassen" soll auch Glühen und Tempern mitumfassen; der Einfachheit
halber wird jedoch nur noch von "Anlassen" gesprochen.
Im allgemeinen wird der während des ersten Anlaßverfahrens auf der Oberfläche des kornorientierten Siliciumstahlblechs
gebildete Isolierfilm aus MgO-Si02-Keramikfilm
bestehen. Der Keramikfilm wird durch Umsetzung von SiO2,
das nahe an der Oberfläche des Blechs während des Entkohl ens und Anlassens gebildet wird, mit einem Anlaßseparator erzeugt,
der hauptsächlich MgO enthält, das nach dem Entkohlen und Anlassen für die letzte Anlaßstufe aufgetragen wurde.
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Normalerweise wird ein Isolier-Phosphatfilm darauf aufgetragen und getrocknet bzw. gebrannt bzw. gesintert. Aus den
im folgenden angegebenen Vergleichsergebnissen folgt, daß die Eigenschaften des Endproduktes, wie das Aussehen, die
Adhäsionseigenschaften des Films, der interlaminare Widerstand u.a., stark durch den Taupunkt der Atmosphäre, mit
der das Stahlblech während der Temperaturerhöhung bis auf etwa 12CX)0C in Berührung kommt, und das Hochtemperatur-Anlassen
bei etwa 12000C, nachdem das Inertgas durch Wasserstoff
gas ersetzt wurde, und das Erhitzen bei konstanter Temperatur bei 800
beeinflußt werden.
beeinflußt werden.
Temperatur bei 800 bis 920°C bei der Endanlaßstufe
Der auf der Oberfläche des kornorientierten SiIiciumstahlblechs
gebildete MgO-SiO2-Keramikfilm enthält
Forsterit (2MgO.SiO2) oder besteht daraus, der in der Kristallographie
zu dem orthorhombischen System gehört. Bei der Beobachtung des MgO-SiO2-Keramikfilms mit einem Elektronenmikroskop
wurde festgestellt, daß die Adhäsionseigenschaften des Keramikfilms stark durch die Korngröße der Forsteritkörner,
die den Keramikfilm ergeben, beeinflußt werden. Es wurde insbesondere gefunden, daß Keramikfilme, die aus
feinen Forsteritkörnern bestehen, gute Adhäsionseigenschaften besitzen.
In Fig. 1 ist die Beziehung zwischen der Adhäsionseigenschaft des Keramikfilms gegenüber dem fertig angelassenen
Blech aus kornorientiertem Siliciumstahl mit hoher magnetischer Induktion und der mittleren Korngröße der Forsteritkörner,
die den Keramikfilm ergeben, dargestellt. Die Adhäsionseigenschaft
des Forsterit-Keramikfilms wird durch den minimalen Biegedurchmesser, bei dem keine Filmabblätterung
stattfindet, angegeben bzw. geschätzt, der einem Stahlstabdurchmesser entspricht, wenn das fertig angelassene Siliciumstahlblech
um 180° um einen Stahlstab mit einem Durchmesser
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von 10, 20, 30, 40, 50 oder 60 mm gebogen wird. Die mittlere
Korngröße der Forsteritkörner wird aus 2000 Körnern auf der Oberfläche der Proben berechnet, wenn man eine Elektronen-Mikroabbildung
nach einem Oberflächenabbildungsverfahren aufnimmt. In Fig. 1 ist auf der Abszisse die mittlere Korngröße
in/um der Forsteritkörner dargestellt. Auf der Ordinate ist der Minimumbiegedurchraesser, bei dem keine Filmabblätterung
stattfindet, in mm als Adhäsionseigenschaft des Forsterit-Keramikfilms
dargestellt.
Im allgemeinen müssen die kornorientierten Siliciumstahlbleche, da sie Schlitz- bzw. Spaltabscherungen unterworfen
sind oder da sie als aufgewickelter Kern für einen Transformer oder andere elektrische Einrichtungen verwendet
werden, einen Minimumbiegedurchmesser von nicht mehr als
20 mm als Adhäsionseigenschaft aufweisen. Aus Fig. 1 ist erkennbar, daß die mittlere Korngröße der Forsteritkörner
nicht über 0,7/um liegen sollte, damit eine Adhäsionseigenschaft
bzw. Adhäsion erhalten wird, die einem Minimumbiegedurchmesser von nicht über 20 mm entspricht.
In Fig. 2a ist eine Elektronen-Mikroabbildung der Oberfläche eines Forsterit-Keramikfilms dargestellt, der
Forsteritkörner gemäß Fig. 1 mit einer mittleren Korngröße von nicht weniger als 1,0/um enthält. Zur Abbildung wurde
ein Oberflächenabbildungsverfahren verwendet. In Fig. 2b ist eine Elektronen-Mikroabbildung der Oberfläche eines Forsterit-Keramikfilms
dargestellt, die nach einem Oberflächenabbildungsverfahren gemacht wurde, wobei der Film aus Forsteritkörnern
gemäß Fig. 1 mit einer mittleren Korngröße von nicht mehr als 0,7/um besteht. In Fig. 3 ist eine Elektronen-Mikroabbildung
der Oberfläche eines Forsterit-Keramikfilms dargestellt, die gemäß einem Oberflächenabbildungsverfahren
gemacht wurde. Der Keramikfilm wurde bei der letzten Anlaßstufe auf dem kornorientierten Sillciumstahlblech nur unge-
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nügend ausgebildet; er zeigt eine Anlaßfarbe, wie Blau und Rot, und ist für die Kristalle der Eisenmatrix transparent.
Im letzteren Fall ist die Oberfläche der Eisenmatrix von den Forsteritkörnern nicht vollständig bedeckt, d.h. relativ
große Forsteritkörner sind auf der Oberfläche der Eisenmatrix verstreut.
Wie oben erwähnt, werden das Aussehen des kornorientierten Siliciumstahlblechs und die Adhäsionseigenschaften
des Isolierfilms gegenüber dem Blech stark durch die Mikrostruktur
des Förster!t-Keramikfilms beeinflußt. Es wurden daher
verschiedene Untersuchungen durchgeführt, um den Faktor
festzustellen, der die MikroStruktur des Forsterit-Keramikfilms bestimmt. Überraschenderweise wurde gefunden, daß die
Atmosphäre zwischen den Spulenschichten bzw. -bindungen bei der letzten Anlaßstufe die MikroStruktur des Forsterit-Keramikfilms
stark beeinflußt.
Im allgemeinen erfolgt das letzte Anlassen des kornorientierten Siliciumstahlblechs, nachdem die Siliciumstahlstreifen
mit einer Breite von 700 bis 1000 mm mit einem Anlaßseparator beschichtet sind, der hauptsächlich
MgO als Aufschlämmung enthält, nachdem getrocknet und zu einer Spule gewickelt wurde. Während der Herstellung der Aufschlämmung
wird MgO teilweise in Magnesiumhydroxid überführt. Die Dehydratisierung ist selbst nach dem Trocknen,
das auf das Aufbringen der Aufschlämmung folgt, ungenügend. Als Folge liegt zwischen den aufgewickelten Schichten des
Stahlstreifens bei der letzten Anlaßstufe Dampf, der von dem Magnesiumhydroxid gebildet wird, vor. Die Wassermenge, die
aus einem Anlaßseparator gebildet wird, kann in gewissem Ausmaß geschätzt werden, indem man die Änderung des Taupunkts
eines Abgases aus dem Kastenofen mißt. Es wurde jedoch bestimmt, daß das Atmosphärengas, mit dem die Oberfläche des
Stahlstreifens im Inneren der Spule zusammenkommt, sich von
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dem Abgas etwas unterscheidet, da die Gaszirkulation von
dem Äußeren der Spule in ihr Inneres nicht glatt genug verläuft.
Zur Bestimmung des Einflusses der Atmosphäre zwischen den aufgewickelten Schichten aus Stahlstreifen auf die
Bildung des Forsterit-Keramikfilms hat die Anmelderin die folgenden Versuche durchgeführt. Es wurden Gasanalysen des
Gases zwischen den aufgewickelten Schichten bei der letzten Anlaßstufe durchgeführt.
Versuch 1
Das letzte Anlassen des kornorientierten Siliciumstahlblechs
mit hoher magnetischer Induktion erfolgte nach dem Standarderwärmungsprogramm, wie es in Fig. 4 dargestellt
ist. Das Erwärmungsprogramm kann in die folgenden vier Erwärmungsstufen (A, B, C und D) durch die Art des Erhitzens
eingeteilt werden:
(A) Erhitzungsstufe, bevor die Temperatur konstant bei 85oOC für die sekundäre Rekristallisation gehalten wird;
(B) Verweilstufe bei konstanter Temperatur von 85O°C
für die sekundäre Rekristallisation;
(C) Erhitzungsstufe vor der erhöhten Temperatur
von 12(X)0C für das Reinigungsanlassen;
(D) Reinigungsanlaßstufe bei einer erhöhten Temperatur von 120O0C.
Bei diesem Erwärmungsprogramm wird Stickstoffgas als Anlaßatmosphäre bei den Stufen A und B und Wasserstoffgas
als Anlaßatmosphäre bei den Stufen C und D verwendet. Bei diesen Bedingungen werden die Atmosphäre zwischen den
aufgewickelten Schichten des Stahlstreifens bei der Stufe C
und die Mikrostruktur der Stahloberfläche gerade, nachdem
die Temperatur 12000C erreicht hat, geprüft. In Fig. 5a ist
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λ\ - 9"
eine Elektronen-Mikroabbildung der Stahloberfläche, die
nach einem Oberflächenabbildungsverfahren gemacht wurde, dargestellt. Dabei wurde die Temperatur auf 1200°C erhöht und
der durchschnittliche Taupunkt der Wasserstoffatmosphäre zwischen den aufgewickelten Schichten beträgt +4O°C bei der
Stufe C. In Fig. 5b ist eine Elektronen-Mikroabbildung der Stahloberfläche dargestellt, die nach dem Oberflächenabbildungsverfahren
gemacht wurde, wobei die Temperatur auf 1200°C erhöht wurde unter Stickstoffatmosphäre mit einem
Durchschnittstaupunkt von +2O0C zwischen den aufgewickelten
Schichten bei der Stufe C. Der Ausdruck "durchschnittlicher Taupunkt der Atmosphäre zwischen den aufgewickelten Schichten"
bedeutet den Wert, den man erhält, wenn man den arithmetischen Durchschnitt der Summe der Taupunkte nimmt, die
bei 950°C, 10000C, 1050°C, 1100°(
der Heizstufe C gemessen werden.
der Heizstufe C gemessen werden.
bei 950°C, 10000C, 1050°C, 11000C, 11500C und 12000C bei
Aus Fig. 5a ist erkennbar, daß, wenn der durchschnittliche Taupunkt der Atmosphäre zwischen den aufgewickelten
Schichten +400C oder mehr bei der Stufe C beträgt,
die Oberfläche des Stahlblechs, gerade nachdem die Temperatur 1200°C erreicht hat, nicht mit Forsteritkörnern vollständig
bedeckt ist, d.h. es werden bloße Teile der Eisenmatrix beobachtet. Aus Fig. 5b ist erkennbar, daß, wenn
der durchschnittliche Taupunkt bei der Stufe C +200C oder
weniger beträgt, die Oberfläche der Stahlbleche, gerade nachdem die Temperatur 12000C erreicht hat, vollständig mit feinen
Forsteritkörnern bedeckt ist, und man beobachtet in diesem Fall kein wesentliches Wachsen von Forsteritkörnern,
wie es in Fig. 2a dargestellt ist.
Versuch 2
Das letzte Anlassen des kornorientierten Siliciumstahlblechs
wird entsprechend dem Erwärmungsprogramm, wie es in Fig. 4 dargestellt ist, durchgeführt, mit der Ausnahme,
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daß die durchschnittlichen Taupunkte der Wasserstoffatmosphäre bei den Stufen C und D auf die in der folgenden
Tabelle I angegebenen Werte eingestellt werden. Das Aussehen, die Adhäsionseigenschaften und der interlaminare
Widerstand des so erhaltenen Forsterit-Isolierfilms werden bestimmt. Man erhält die in Tabelle I aufgeführten Ergebnisse.
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Probe Durchschn._
Taupunkt (0C) Stuie C Stufe D
Aussehen
Adhäsions- Interlamieigenschaft narer Wider-(mm0)
stand (Ohm cm / Blech)
Fig.
60
60 60
30 der Film zeigt eine Anlaßfarbe und ist für >60 die Körner d.Eisenmatrix transparent
10 einheitlich grau; viele freie Flecken 60
-20 ' dito 60
0,2
1,2 1.3
a b
40 25 der Film zeigt eine Anlaßfarbe und ist für >60
die Körner d.Eisenmatrix transparent
40 10 einheitlich grau; viele freie Flecken 50 40 -20 dito 50
Ό,3 0,9
20 30 einheitlich grau; viele freie Flecken 20 10 einheitlich tiefgrau
20 -20 dito 20 -30 dito
50
10
10
10
10
10
10
1,2 15,0 20,0 25.5
K | 0 | 20 | einheitlich grau; viele freie Flecken | 50 | 1,9 | f |
L | 0 | 0 | einheitlich tiefgrau | 10 | 16,3 | g |
M | 0 | -30 | dito | 10 | 19.8 | |
N | -20 | 20 | einheitlich grau; viele freie Flecken | 40 | 1,7 | h |
0 | -20 | 10 | einheitlich tiefgrau | 10 | 23,0 | i |
P | -20 | -20 | dito | 10 | 20.5 | |
Q | -30 | 20 | einheitlich frau; viele freie Flecken | 50 | 1,9 | d |
R | -30 | 0 | weißlich-grau, dünn | 50 | 2,3 | |
S | -30 | -20 | dito | 50 | 1,8 | |
IQ - t« -
In Tabelle I bedeutet der Ausdruck "Durchschnittlicher
Taupunkt der Atmosphäre bei der Stufe D" einen Wert, den man erhält, wenn man die Summe der Taupunkte, die jede
Stunde während des Reinigungsanlassens bei 1200°C bestimmt werden, arithmetisch mittelt. In den Fig. 6a bis 6j sind
Elektronen-Mikroabbildungen der Oberflächen von typischen Beispielen der fertig angelassenen Bleche, die man diesem
Verfahren erzeugt, dargestellt, wobei die Abbildungen nach einem Oberflächenabbildungsverfahren gemacht wurden.
Aus Tabelle I und den Fig. 6a bis 6j ist erkennbar,
daß, wenn der durchschnittliche Taupunkt bei der Stufe C über 40°C liegt und der durchschnittliche Taupunkt bei der Stufe
D über 200C liegt, die Oberfläche des fertig angelassenen
Blechs nicht vollständig mit Forsteritkörnern bedeckt ist
und daß freie Teile der Eisenmatrix festgestellt werdenj (Proben A und O, Fig. 6a). Aus dieser Tatsache kann man auf
die Faktoren schließen, die die in Fig. 3 dargestellten Erscheinungen ergeben, wobei der Film eine Anlaßfarbe, wie Blau
und Rot, zeigt und für die Körnung der Eisenmatrix transparent ist.
Selbst wenn der durchschnittliche Taupunkt bei der Stufe C nicht unter 400C liegt, wenn der durchschnittliche
Taupunkt bei der Stufe D nicht über 1O°C liegt, ist
die Oberfläche des fertig angelassenen Blechs mit Forsteritkörnern bedeckt (Proben B, C, E und F, Fig. 6b und 6c). Jedoch ist die Korngröße des Forsterite sehr groß, und dementsprechend
zeigt der Film schlechte Adhäsionseigenschaften.
Wenn der durchschnittliche Taupunkt bei der Stufe C im Bereich von -20° bis +200C liegt und wenn der durchschnittliche
Taupunkt bei der Stufe D nicht über 10°C liegt, ist die Oberfläche des fertig angelassenen Blechs vollständig
mit Forsteritkörnern mit feiner Korngröße bedeckt (Proben H,
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I, J, L, M, O land P, Fig. 6e, 6f und 6h), so daß die Adhäsionseigenschaft
gut ist und der interlaminare Widerstand hoch ist. Im Gegensatz dazu wachsen, selbst wenn der durchschnittliche
Taupunkt bei der Stufe C im Bereich von -20° bis +200C liegt und wenn der durchschnittliche Taupunkt
bei der Stufe D nicht unter 20°C liegt, die Forsteritkörner
beachtlich, so daß die Adhäsion schlechter wird (Proben G, K und N, Fig. 6d und 6g).
Wenn der durchschnittliche Taupunkt bei der Stufe C -30°C und der durchschnittliche Taupunkt bei der Stufe D
nicht weniger als 20°C betragen, findet ein Kornv/achstum des Forsterite statt, so daß die Adhäsionseigenschaft schlecht
wird (Probe Q, Fig. 6i). Wenn der durchschnittliche Taupunkt bei der Stufe C -30°C beträgt und wenn der durchschnittliche
Taupunkt bei der Stufe D nicht über O0C liegt, ist der
entstehende Förster!t-Keramikfilm weißlich-grau und seine
Dicke ist relativ klein und er besitzt einen niedrigen interlaminaren Widerstand (Proben R und S, Fig. 6j).
Wie oben erwähnt, beobachtet man, obgleich der durchschnittliche Taupunkt bei der Stufe C innerhalb eines
Bereichs von -20° bis +200C liegt, wenn der durchschnittliche
Taupunkt bei der Stufe D nicht unter 20°C liegt, Nachteile, d.h. die Adhäsionseigenschaft wird beachtlich verschlechtert,
bedingt durch das Kornwachstum des Forsterite, und der Forsterit-Keramikfilm zeigt Fehler, die im allgemeinen
als freie Flecken bezeichnet werden. Die freien Flecken werden auf der Oberfläche des fertig angelassen Blechs beobachtet
und sind Teile von Flecken mit einem Durchmesser von 0,1 bis 3 mm, wo kein Forsterit-Keramikfilm vorhanden
ist. Bedingt durch das Auftreten der freien Flecken, ist nicht nur das Aussehen verschlechtert, sondern der interlaminare
Widerstand ist ebenfalls beachtlich verschlechtert.
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Al, - \k -
Aus diesem Versuch ist erkennbar, daß die gewünschten Eigenschaften des Forsterit-Keramikfilms zuerst erhalten
werden, wenn der durchschnittliche Taupunkt bei der Stufe C bei einem geeigneten Wert gehalten wird, der zwischen
-20 und +200C liegt,und wenn der durchschnittliche Taupunkt
bei der Stufe D bei einem Wert von nicht mehr als +1O0C bzw.
unter +100C gehalten wird.
Versuch 3
Das Kornwachstum von Forsterit im Verlauf der Zeit wurde jede Stunde bestimmt, wenn eine Atmosphäre mit
einem Taupunkt über +100C bei der Stufe D während einer
kurzen Zeit einwirkt, nachdem der durchschnittliche Taupunkt bei der Stufe C bei dem geeigneten Wert innerhalb des oben
erwähnten Bereichs gehalten wird. Die so erhaltenen Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle II und in den Fig. 7a
und 7b dargestellt.
In Fig. 7a ist eine Elektronen-Mikroabbildung der Oberflächen des fertig angelassenen Blechs dargestellt, das
man bei den Bedingungen der mittleren Spalte der Tabelle II erhält. Zur Abbildung wurde ein Oberflächenabbildungsverfahren
verwendet. Fig. 7b ist eine Elektronen-Mikroabbildung der Oberfläche eines fertig angelassenen Blechs, die nach
einem Oberflächeilabbildungsverfahren gemacht wurde, gezeigt,
wobei man das Blech bei den Bedingungen der letzten Spalte der Tabelle II hergestellt hat.
709883/077S
Durchschn.Tau- Taupunkt bei der Stufe D
punkt bei der Stufe C (0C)
Durchschn.Tau- Aussehen punkt bei der Stufe D (0C)
Adhäsions- Inter- Figur eigenschaft lamin. (mmflf) Widerst.
(Ohm cm2/ Blech
20 | 709883 | 200C | χ | 3 h —» O0C | χ | 17 | h | 3 | einheiti.tiefgrau | 10 | 23 | ,5 | 7a |
20 | 200C | χ | 5 h — | χ | 15 | h | 5 | dito | 10 | 13 | ,0 | 7b | |
20 | 200C | χ | 10 h - | χ | 10 | h | 10 | grau, viele freie Flecken |
50 | 1 | ,3 | ||
■> O0C | |||||||||||||
-» 100C | |||||||||||||
Aus Tabelle II ist ersichtlich, daß, wenn das Reinigungsanlassen bei den Bedingungen der oberen und
mittleren Spalte von Tabelle II durchgeführt wird, kein Kornwachstum des Forsterits auftritt, so daß die Adhäsionseigenschaft verbessert ist und der interlaminare Widerstand
hoch wird. Es ist erkennbar, daß, selbst wenn der durchschnittliche Taupunkt bei der Stufe C bei dem geeigneten
Wert innerhalb des gegebenen Bereichs gehalten wird, die Zeit, die die Atmosphäre mit einem Taupunkt über 2O0C
bei der Stufe D einwirkt, auf eine Zeit von nicht langer als 5 Stunden begrenzt sein sollte.
Aus den obigen Ausführungen folgt, daß bei der vorliegenden Erfindung die mittlere Korngröße der Forsteritkörner
0,7 >um nicht überschreiten darf. Wenn die mittlere Korngröße größer ist als 0,7/um, so ist die Adhäsionseigenschaft
schlecht und der interlaminare Widerstand zu niedrig.
Erfindungsgemäß muß der durchschnittliche Taupunkt der Atmosphäre zwischen den Schichten der Spule, die aus Siliciumstahlstreifen
besteht, im Bereich von -20 bis +200C während der Temperaturerhöhung bis zu 115O-125O°C liegen.
Wenn der durchschnittliche Taupunkt kleiner als -200C ist,
entstehen freie Flecken oder die Dicke des Films wird zu gering und der interlaminare Widerstand ist niedrig, wohingegen,
wenn der durchschnittliche Taupunkt höher ist als +200C,
viele freie Flecken gebildet werden und die Adhäsionseigenschaft des Films und der interlaminare Widerstand verschlechtert
werden.
Erfindungsgemäß darf der durchschnittliche Taupunkt der Atmosphäre zwischen den Schichten der Spule aus Siliciumstahlstreifen
nicht über +100C während des Reinigungsanlassens
bei einer Temperatur, die zwischen 1150 und 1250°C liegt, betragen, vorausgesetzt, daß die Zeit, die die Atmosphäre
mit einem Taupunkt einwirkt, der höher ist als +100C,
709883/0778
auf nicht mehr als 5 Stunden während des Reinigungsanlassens beschränkt ist. Außerhalb der obigen Bereiche zeigt der Keramikfilm
eine Anlaßfarbe ist für die Körner der Eisenmatrix transparent, oder es werden viele freie Flecken gebildet, so
daß die Adhäsionseigenschaften des Films und der interlaminare Widerstand wesentlioh verschlechtert werden.
Das folgende Beispiel erläutert die Erfindung. Beispiel
Ein Siliciumstahlstreifen, der 0,02596 C, 2,9096 Si,
0,0396 Sb und 0,02% Se enthält, 0,3 mm dick, 970 mm breit und 32OO m lang ist, wird in einer Atmosphäre, die 7096 Yi^ und als
Rest Np enthält und einen Taupunkt von 6O0C besitzt, 4 min
bei 820°C kontinuierlich angelassen und dann mit Magnesia beschichtet und zu einer Spule aufgewickelt. Die entstehende
Spule wird in einen elektrischen Anlaßkastenofen gegeben. Die Temperatur wird in einer Rate von 20°C/h erhöht, während Stickstoff
gas durchgeleitet wird. Die Temperatur von 850°C wird während 50 h gehalten, und dann wird Stickstoffgas durch
Wasserstoffgas ersetzt und die Temperatur wird erneut auf 12000C in einer Rate von 20°C/h erhöht. Bei dieser Temperatur
wird die Spule 20 h angelassen und dann im Ofen abgekühlt.
Dieses Verfahren wird durchgeführt, indem man die Hydratisierung, die Aufschlämmungstemperatur und die angewendete
Menge an Magnesia bei der Beschichtungsstufe, die Streifenspannung beim Aufwickeln in eine Spule, die Menge
und den Taupunkt der Gase, die durch den Anlaßkastenofen geleitet werden, ändert und die Atmosphäre zwischen den Schichten
der Spule während des letzten Anlassens kontrolliert. Man erhält die in der folgenden Tabelle III aufgeführten
Ergebnisse.
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Durchschn. Durchschn.
Taupunkt bei Taupunkt bei
d.Stufe C der Stufe D
( 0C) (0C)
Taupunkt bei Taupunkt bei
d.Stufe C der Stufe D
( 0C) (0C)
Aussehen
Adhäsionseigens eh. (mm0)
Interlam. Mittl.Korngröße Bemer-Widerstand
d.Forsteritkör- kungen (Ohm cm2/ ner,die den Glas-Blech)
film ergeben(/um)
20 der Film zeigt eine Anlaß- > 60 farbe und ist für die Körner
d.Eisenmatrix transparent
0 einheitl.grau;viele freie 50 Flecken
0,4
1,2
1,3
1,4
Vergleich
20 einheitl.grau;viele freie
Flecken
1,3
1,2
(D OO |
20 | 10 | einheitlich tiefgrau | 10 | 18,0 | 0,5 |
CO | 20 | -20 | dito | 10 | 22,1 | 0.4 |
O | -20 | -20 | einheitlich tiefgrau | 10 | 23,0 | 0,4 |
-20 | -30 | dito | 10 | 22,8 | 0,3 |
Vergleich erfindungsgem,
erfindungsgem.
Aus den Werten der Tabelle III ist erkennbar, daß erfindimgsgemäß ein Forsterit-Isolierfilm mit einheitlicher
Dicke, guten Adhäsionseigenschaften und hohen interlaminarem Widerstand zur Verfügung gestellt wird.
Ende der Beschreibung.
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Claims (2)
1. Forsterit-Isolierfilm mit guten Adhäsionseigenschaften
gegenüber kornorientiertem Siliciumstahlblech bzw. -platten mit hoher magnetischer Induktion, dadurch gekennzeichnet,
daß die mittlere Korngröße der Forsteritkörner, die den Forsterit-Isolierfilm ergeben, nicht über 0,7/um
liegt.
2. Verfahren zur Herstellung eines Forsterit-Isolierfilms
mit guten Adhäsionseigenschaften gegenüber kornorientiertem Siliciumstahlblech bzw. -platten mit hoher magnetischer
Induktion durch Entkohlen und Anlassen in nasser Wasserstoffatmosphäre bei einer Temperatur von 700 bis 90O0C
eines kaltgewalzten Siliciumstahlstreifens mit der gewünschten Enddicke unter Bildung von Subzunder einschließlich SiO2
auf der Oberfläche des Streifens, Auftragen eines Anlaßseparators, der hauptsächlich aus MgO besteht, auf den Streifen,
Aufwickeln des so behandelten Streifens zu einer Spule und Endanlassen des aufgewickelten Streifens durch Behandlung
bei einer Temperatur von 800 bis 9200C in einer Atmosphäre
eines neutralen Inertgases, das gegenüber Eisen und Eisenoxid inert ist, und Erhöhen der Temperatur auf 1150 bis
12500C und Halten bei dieser Temperatur, dadurch g e -
709883/077$
ORIGINAL INSPECTED
kennzeichnet , daß man das neutrale Gas durch
Wasserstoffgas ersetzt, nachdem die Temperatur bei 800
bis 9200C gehalten wurde, den durchschnittlichen Taupunkt
der Atmosphäre, mit der der aufgewickelte Streifen in Berührt kommt bzw. behandelt wird, innerhalb eines Bereiches
von -20° bis +200C während der Temperaturerhöhungsstufe bis
zu 115O-125O°C hält und dann den durchschnittlichen Taupunkt
der Atmosphäre, mit der der aufgewickelte Streifen während der Hochtemperaturbehandlungsstufe bei 1150 bis 125O°C behandelt
wird, bei nicht mehr als +100C hält, vorausgesetzt,
daß die Zeit, während der die Atmosphäre mit einem Taupunkt, der über +1O0C liegt,einwirkt nicht über 5 Stunden liegt, wobei
ein Forsterit-Isolierfilm gebildet wird, der Forsteritkörner mit einer mittleren Korngröße nicht über 0,7/um enthält.
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D2 | Grant after examination | ||
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