DE2352611C2 - Verfahren zur Oberflächenbehandlung von Rollen, die mit Hülsen aus verschmolzenem SiO ↓2↓ versehen sind - Google Patents
Verfahren zur Oberflächenbehandlung von Rollen, die mit Hülsen aus verschmolzenem SiO ↓2↓ versehen sindInfo
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Description
a) die das Siliziumstahlband tragenden Rollen werden im Ofen einer Atmosphäre ausgesetzt,
deren maximaler Taupunkt etwa -I1Il0C bei
einer Temperatur im Bereich von im wesentlichen 760 und 1093° C beträgt,
b) die neu installierten, mit Oberflächenrauhigkeiten versehenen Rollen werden durch das Hindurchführen
eines Siliziumstahlbandes poliert, das unter der Bedingung gemäß a) einer Wärmebehandlung
unterworfen wird,
c) sobald sich SiO2 auf den Rollenoberflächen abgelagert
hat, wird die Wärmebehandlung im Ofen mit einem eine rauhe Oberfläche aufweisenden
Siiiziumstahlband zur Entfernung des Rollenbelags fortgesetzt
30
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Behandlungsdauer für neu installierte
Rollen mit Siliziumstahlband annähernd 24 bis 72Std. beträgt und annähernd 16Std. zur Entfernung
des Rollenbelags benötigt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Behandlungstemperatur auf im wesentlichen
8160C gehalten wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das einen Siliziumgehalt
von 3 Gew.-% oder höher aufweisende Siliziumstahlband vor dem kontinuierlichen Glühen einen
Magnesiumüberzug erhält und danach zur Erzeugung einer abrasiven Oberflächenschicht kastengeglüht
wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das den hohen Siliziumgehali aufweisende
Siiiziumstahlband vor dem kontinuierlichen Glühen durch Kaltwalzen eine rauhe Oberfläche erhält.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Oberflächenbehandlung von Rollen, die mit Hülsen aus verschmolzenem
S1O2 versehen sind, gemäß dem Oberbegriff des
Anspruchs 1. Bekanntlich läßt sich Silizium-Stahlband sowohl in Spulenform glühen, indem es dem sogenannten
»Chargenglühen« unterworfen wird, oder durch kontinuierliches Hindurchschicken des nicht aufgespulten
Bandes durch einen Glühofen. Im letzteren Fall kann der Glühofen, bezogen auf den Bandverlauf im
Ofen wahrend der Wärmebehandlung, senkrecht oder waagerecht angeordnet sein. Der waagerechte Ofen beeinflußt
insofern die Produktqualität, als er ein spannungsfrei geglühtes Bandmaterial erzeugt. Er weist zu
diesem Zweck einen Eintrittsteil mit elektrolytischen Reinigungs- sowie Wasch- und Trocknungseinrichtungen
für das Bandmaterial auf und einen sich daran anschließenden Warmbehandlungsteil, bestehend aus einer
gasbefeuerten Erwärmungszone, einer elektrisch beheizten Haltezone und einer gesteuerten Kühlzone,
an die sich ein Austrittsteil anschließt Das Siiiziumstahlband wird bei seinem Durchgang durch den Warmbehandlungsteil
von Rollen abgestützt auf denen sich Hülsen mit schmelzflußgebundenem Siliziumoxid befinden.
Während des Glühens des Siliziumstahlbandes in dem waagerechten Ofen werden Oxide des Siliziums und
Kohlenstoffs abgegeben, letztere in Gasform als CO und CO2. Siliziumdioxid (SiO2) verbleibt dabei auf der
Bandoberfläche und ähnelt sehr einem dünnen Glasüberzug, der sich in einem zähflüssigen Zustand befindet.
Kleine Teile dieses Oxids werden oftmals durch die Rollenhülsenoberflächen an verschiedenen Stellen des
Hülsenumfangs von dem Stahlband abgenommen. Dieser fleckige Materialaufbau auf den Rollenhülsenoberflächen
hat zur Folge, daß auf dem Siiiziumstahlband, das später über die Rollenoberflächen läuft Eindrücke
und Grübchen entstehen, die insbesondere dann nachteilig sind, wenn dieses Produkt später für Stator- und
Rotorblechlamellen elektrischer Maschinen oder Vorrichtungen Verwendung finden soll. Verformungen der
Oberfläche des Siliziumstahlbandes, das zur Herstellung solcher Lamellen verwendet wird, können nicht zugelassen
werden, wenn bestimmte elektrische Eigenschaften verlangt werden.
Die Anfälligkeit von Siliziumst&hlband gegen Oberflächenverformung
oder Oberflächeneindrücke hängt sehr von seinem Siliziumgehalt ab. Stahlband mit einem
niedrigen Siliziumgehah von 0,5 bis 1 %, das verhältnismäßig weich ist ist am stärksten gegen Oberflächeneindrücke
bzw. -abdrücke und Verformungen anfällig, während Stahlband mit einem mittleren Siliziumgehalt
von 1 bis ."Wo eine geringere Anfälligkeit dieser Art
besitzt, die aber immer noch nachteilig ist. Siliziumstahlband mit einem hohen Siliziumgehalt von über 3% zeigt
den größten Widerstand gegen Oberflächenverformung durch beim Glühen von in Ofenrollen aufgenommene
und angesammelte Teilchen.
Bisher war es üblich, diese Oxidteilchenaufnahme von den Ofenrollen durch Verwendung einer Spule rostfreien
Stahlbandes zu entfernen, das warmgewalzt worden ist, um auf dem rostfreien Stahlband eine rauhe Oberfläche
zu erzeugen. Diese Verfahrensweise macht es jedoch erforderlich, das rostfi eie Stahlband von der Spule
abzuwickeln und in den Ofen hineinzufördern, woraufhin die Bandbewegung gestoppt wird. Dann müssen die
Ofenrollen in umgekehrter Richtung angetrieben werden, um auf diese Weise den Oxidbelag auf den Umfangsflächen
der Rollenhülsen durch Berührung zwischen den Umfangsflächen und der rohen Oberfläche
des stationären rostfreien Stahlbandes »abzuschleifen«. Obgleich diese Verfahrensweise gewöhnlich insofern
erfolgreich ist, als durch sie der Oxidbelag von den Umfangsoberflächen der Walzenhülsen entfernt wird, wirkt
sie sich nachteilig auf die produktive Arbeitsweise des Warmbehandlungsofens aus.
Die Aufgabe der Erfindung besteht deshalb darin, das Verfahren der genannten Art so zu verbessern, daß
nicht nur die Produktivität gesteigert wird, sondern auch die sonst durch den Rollenbelag verursachte Verformung
des Siliziumstahlbandes auf eifi Mindestmaß beschränkt oder ganz beseitigt wird.
Diese Aufgabe wird gemäß den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Dieser Lösung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß der Umfarg der Materialaufnahme durch die Rollen und die
Stärke der nachfolgenden Siliziumstahlbanddeformie- t rung von der Glühtemperatur und dem Feuchtigkeitsgehalt
der Atmosphäre in dem kontinuierlichen Glühofen abhängen. Ein normaler Betriebszyklus zum Glühen
von Siliziumstahlband in einem waagerechten, kontinuierlichen Glühofen findet bei einer Temperatur im
Bereich zwischen 760 und 10930C statt, wobei Dampf in
die elektrisch beheizte Haltezone eingeleitet wird, um das Stahlband zu entkohlen. Eine normale Entkohlungsatmosphäre
weist einen minimalen Taupunkt von 21,10C auf. Diese beiden Bedingungen, nämlich die einer
hohen Temperatur und die eines hohen Taupunkts, stellen das größte Problem bei der Materialansammlung
auf der Rollenoberfläche dar. Die Temperatur zwischen 760 und 10930C in einer Glühatmosphäre mi* einem
maximalen Taupunkt von etwa -1,110C bedeutet, daß
das Materialaufnahmeproblem für die Rollen umgangen wird.
Bei dieser Verfahrensweise übt das Gewicht des sich bewegenden Siliziumstahlbandes eine unterstützende
Kraft normal zu den Umfangsoberflächen der Rollen aus, wobei eine Betriebszeit ausgewählt wird, während
der polierte Rollenoberflächen durch Verwendung von Produktionssiliziumstahlband für neu installierte Rollen
erzeugt werden, um dadurch eine polierte, im wesentlichen porenfreie Oberfläche zu erhalten, und des weiteren
durch Verwendung von eine hohe Oberfläche aufweisendem Siliziumstahlband zur Entfernung des RoI-lenbelags,
um dadurch eine polierte Oberfläche zu erzeugen, die frei von Rollenbelag ist.
Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgeiräßen Verfahrens sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird im folgenden beispielsweise beschrieben.
Es wurde festgestellt, daß der Oxidbelag auf den Hülsen der Siliziumband-Warmbehandlungsofenkammerrollen,
auf denen sich Hülsen aus verschmolzenen Siliziumoxiden befinden, durch eine geeignete Behandlung
oder Bearbeitung der Rollen auf ein Mindestmaß beschränkt werden kann, bevor diese den vielfältigen Betriebsbedingungen
ausgesetzt werden, die während des Normalbetriebes des Ofens vorherrschen, bei dem SiIiziumband
Wärmebehandlungen verschiedenen Grades unterworfen wird. Es wurde beobachtet, daß die neu
hergestellten oder neu geschliffenen, mit Hülsen aus verschmolzenem Siliziumdioxid versehenen Kammerrollen,
die in den Ofen eingebaut und einem Feuchtglühen bei hoher Temperatur unterworfen werden, in einer
verhältnismäßig kurzen Zeitspanne von annähernd 3—7 Tagen nach dem Einbau eine erhebliche Menge
des nachteiligen Oxidbelages aufweisen.
Eine solche schnelle Oxidbelagbildung oder Oxidaufnähme
geschieht aufgrund des Oberflächenzustandes der Hülsen der neu angefertigten oder neu geschliffenen
Rollen bzw. Walzen. Die Rollenhülsen weisen nicht nur Schleifspuren auf, die vo.i der vorher stattgefundenen
Behandlung der Hülsenoberfläche herrühren, sondern auch die verschmolzene Siliziumdioxidoberfläche ist etwas
porös. Wenn daher die neue Rolle anfänglich der hohen Temperatur und dem hohen Taupunkt ausgesetzt
wird, wird das klebrige Oxid, das auf dem wärmebehandelten Siliziumband erzeugt wird, von den Hülsenporen
sowie den Oberflächenfehlstellen aufgenommen, die sich bei der vorher stattfindenden oder vorbereitenden
Oberflächenbehandlung ergeben.
Obgleich die aufgenommenen Oxidmengen gering sind, dringt das Oxid in die porösen Oberflächen der
Hülsen ein und bildet dann die Grundlage für eine weitere kumulative Oxidaufnahme. Die mit der Hülse versehene
Rolle muß daher anfänglich vorbehandelt werden, wobei sie eine kompakte Oberfläche erhält, an der
nicht so leicht Oxide hängen bleiben können.
Das hier beschriebene Verfahren zur Oberflächenbehandlung
neu installierter, unbenutzter Rollen besteht darin, den Ofenbetrieb anlaufen zu lassen, indem anfänglich
Siliziumband im Ofen wärmebehandelt wird, wobei ein Trockenglühen (maximaler Taupunkt
— 1,I0C) bei einer Temperatur zwischen 760 und
1093°C) vorzugsweise jedoch 816°C erforderlich ist Die Behandlung von Siliziumband, die ein solches Trokkenglühen
erfordert, sollte wenigstens 24 Stunden dauern. Zusätzliche Vorteile lassen sich durch weitere Erzeugung
von Siliziumband erreichen, das ein Trockenglühen bis zu 70 Stunden verlangt, bevor die Herstellung
von Siliziumband aufgenommen wird, das bei seiner Behandlung eine höhere Temperatur und eine
feuchte Atmosphäre erfordert.
Gewöhnlich erweist es sich als vorteilhaft, in dem Siliziumband während des kontinuierlichen Glühens die
Zugspannung zu vergrößern, um die Berührung zwischen der Bandoberfläche und den Umfangsflächen der
Kammerrollen auf ein Mindestmaß zu beschränken. Jedoch würd» bei der großen Ofenlänge, wie sie für horizontale,
kontinuierliche Siliziumbandglühöfen typisch ist, die zur wesentlichen Verringerung des Banddurchhanges
benötigte Zugspannung die gewünschten magnetischen oder elektrischen Eigenschaften, die in dem
Band erzeugt werden sollen, nachteilig beeinflussen. Eine derartig hohe Zugspannung führte auch zu einem
Einschnüren des Bandes. Bei dem hier beschriebenen, neuartigen Verfahren wird die normale, fahrdrahtähnliche
Anordnung des Bandes zwischen den Kammerrollen mit gutem Erfolg benutzt. Das Bandgewicht übt
während der Behandlung des Bandes in der Trockenglühatmosphäre eine zusätzliche Kraft normal zur Umfangsoberfläche
der Rolle aus, wodurch auf der mit der Hülse versehenen Rolle eine polierte Umfangsoberfiäche
geschaffen wird, die im wesentlichen frei von Poren ist, die, falls sie vorhanden wären, später zur Einlagerung
von Bandoxiden führen würde. In den Fällen, in denen neue Rollen auf diese Weise konditioniert und
behandelt werden, arbeitet die Glühstraße wenigstens 14 Tage lang ohne Oxidaufnahme.
Wenn dann die Aufnahme oder Ablagerung von Oxiden auf den mit Hülsen versehenen Kammerrollen sich
zu entwickeln beginnt, wird zur Entfernung dieser aufgenommenen Oxide bzw. des Oxidbelages eine etwas
abgewandelte Verfahrensweise benutzt. Diese abgewandelte Verfahrensweise enthält zwei Alternativen,
die in Abhängigkeit von der Stärke des Oxidbelages auf den Rollen zur Anwendung gelangen.
Die erste Verfahrensalternative besteht darin, den Glühofen für das Glühen von Bandmaterial mit hohem
Siliziumgehalt (3 Gew.-% oder höher), das vorher bei hoher Temperatur kastengeglüht wurde, vorbereitet
wird. Bei der Behandlung von Siliziumband, das vor dem kontinuierlichen Glühen Kastenglühen erfordert, wird
auf das Band vor dem Kastenglühen .ein Magnesiumoxidüberzug aufgetragen, der verhindert, daß sich die
konzentrischen Wicklungen der Bandspule bei der hohen Temperatur, die während des Kastenglühens zur
Anwendung gelangt, punktförmig verschweißen. Während des Kastenglühens verbinden sich das Magnesium
in diesem Überzug und das Silizium des Bandmaterials auf der Bandmaterialoberfläche zu einem Magnesiumsilikat
Dieses Magnesiumsilikat verleiht dem Band eine abrasive Oberfläche.
Durch eine Behandlung dieses Siliziymbandes im Glühofen über annähernd 16 Stunden bei einer niedrigen
Temperatur von etwa 816°C und in einer trockenen ■Atmosphäre (maximaler Taupunkt —1,1 ΓC) wird der
Oxidbelag von den Kammerrollen effektiv entfernt, ohne daß dadurch nachteilige Wirkungen auf die Produktivität
eintreten.
Alternativ dazu läßt sich, falls dies gewünscht wird, anstelle der vorherigen Kastenglühbehandlung von Siliziumband
mit hohem Siliziumgehalt in dem kontinuierlichen Glühofen zur Entfernung des Oxidbelages von den
Rollen der Ofen so einstellen, daß Siliziumband mit hohem Siliziumgehalt behandelt werden kann, das während
seiner vorangegangenen Verfahrensstufe einem Yorkaltwalzdurchgang unterworfen worden ist
Aus dem obigen ergibt sich, daß die Produktionsverluste
bei einem Siliziumbandglühofen, wie sie durch das Entfernen von Oxidbelag von den mit verschmolzenem
Siliziumdioxid versehenen Kammerrollen bisher aufgetreten sind, bei Benutzung der neuartigen, hier vorgeschlagenen
und beschriebenen Verfahrensweise vermieden werden. Durch die Oberflächenbehandlung neuer,
mit Hülsen versehener Kammerrollen gemäß dem obigen Verfahren wird die Grundproduktion nicht
nachteilig beeinflußt Desweiteren läßt sich durch Einstellen des Ofenproduktionsplanes nach dem oben beschriebenen
Verfahren der Oxidbelag auf den Rollen entfernen, sobald er in Erscheinung tritt, ohne daii dadurch
der Ofenbetrieb unterbrochen und die Produktivität des Ofens oder der Oberflächenzustand des Bandes
beeinträchtigt werden.
40
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Claims (1)
1. Verfahren zur Oberflächenbehandlung von Rollen, die mit Hülsen aus verschmolzenem SiO2 versehen
sind, welche Siliziumstahlband bei dessen Durchgang durch einen kontinuierlichen Wärmebehandlungsofen
tragen, in dem das Band Temperatu· ren und Glühbedingungen unterworfen wird, bei denen
sich SiO2, das durch Oxidation von aus der Bandoberfläche
austretendem Si gebildet wird, auf den Rollenoberflächen ablagert, gekennzeichnet
d u r c h die folgenden Schritte:
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