DE2730172C2 - Verfahren zur Herstellung eines Forsterit-Isolierfilmes mit guten Adhäsionseigenschaften - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines Forsterit-Isolierfilmes mit guten AdhäsionseigenschaftenInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von einem der US-PS 39 30 906 entnehmbaren Stand der Technik.
Aus dieser Patentschrift ist es bereits bekannt, einen auf Enddicke kaltgewalzten Siliziumstahlstreifen in
nasser Wasserstoffatmosphäre bei einer TemperaUJ von 700 bis 900° C zu entkohlen und anzulassen, wobei
durch die Glühung Subzunder einschließlich S1O2 auf der Oberfläche des Streifens gebildet wird. Sodann wird
ein hauptsächlich aus MgO bestehender Glühseparator aufgetragen und der so behandelte Streifen zu einer
Spule aufgewickelt und einer Schlußglühung bei Temperaturen von 800 bis 92O0C in einer inerten
Gasatmosphäre zu unterziehen, worauf das Inertgas durch Wasserstoff ersetzt und die Glühtemperatur auf
1150 bis 1250° C gesteigert wird.
Der mit Hilfe dieses bekannten Verfahrens gebildete Forsterit-Isolierfilm ist jedoch trotz vielstündigem
Sekundärrekristallisationsglühens nur unvollständig entwickelt und folglich nicht ausreichend stabilisiert, so
daß sich der angestrebte MgO-SiO2-FiIm nur unvollständig
entwickelt. Dieser Film zeigt Anlaßfarben oder führt zu einer einheitlich grauen Färbung des behandelten
Stahlbleches. Der mit Hilfe des bekannten Verfahrens erzeugte Forsterit-Isolierfilm weist derart
geringe Adhäsionseigenschaften auf, daß seine Verwendung in der Praxis nicht zweckmäßig ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der aus der US-PS 39 30 906 bekannten
Gattung so auszubilden, daß ausreichend stabilisierte
Forsterit-Isolierfilme erzeugt werden können.
Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der im Oberbegriff des Patentanspruchs angegebenen Gattung
durch die im Kennzeichenteil des Patentanspruchs angegebenen Merkmale gelöst
Der mit Hilfe der Erfindung erzielbare technische Fortschritt ergibt sich in erster Linie daraus, daß durch
Einstellen der Durchschnittswerte des Taupunktes der Atmosphäre während der Aufheizstufe sowie während
der Hochtemperaturbehandlungsstufe gemäß Kennzeichenteil des Patentanspruchs Forsterit-Isoüerfilme
erzielt werden, die sich durch überraschend gute Adhäsionseigenschaften auszeichnen.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen sowie unter Bezug auf die
Zeichnung näher beschrieben. In dieser zeigt
F i g. 1 eine graphische Darstellung der Beziehung zwischen den Adhäsionseigenschaften eines Forsterit-Isolierfilmes
und der mittleren Korngröße der Forsteritkörner,
Fig.2a und 2b mikroskopische Oberflächen-Fotographien
mit Forsterit-Isolierfilmen, bestehend aus groben und feinen Körnern,
F i g. 3 eine unter dem Elektronenmikroskop gemachte fotographische Aufnahme eines bei der Schlußglühung
nur ungenügend ausgebildeten Forsterit-IsoHerfil-
mes,
F i g. 4 eine schematische Darstellung des Temperaturverlaufes der Schiaßglühung,
Fig.5a und 5b unter dem Elektronenmikroskop
gemachte fotographische Aufnahmen von Oberflächen von Forsterit-Isolie.rfilmen, welche entsprechend Versuch
1 hergestellt worden waren,
Fig.6a bis 6j unter dem Elektronenmikroskop gemachte fotographische Aufnahmen von Oberflächen
der bei Versuch 2 erhaltenen Forsterit-Isolierfilme und Fig.7a und 7b unter dem Elektronenmikroskop
gemachte fotographische Aufnahmen von Oberflächen von gemäß Versuch 3 erhaltenen Forsterit-Isolierfümen.
Die im folgenden verwendete Bezeichnung »Siliziumstahlblech« umschließt auch Siliziuicstahlplatten.
Im allgemeinen ist der während des ersten Anlassens auf der Oberfläche des kornorientierten Siliziumstahlblechs
gebildete Isolierfilm ein MgO-SiO2-FiIm. Dieser
Film wird mit einem Glühseparator erzeugt, der hauptsächlich MgO enthält, und nach dem Entkohlen
und Anlassen für die Schlußglühung aufgetragen wird. Aus den im folgenden angegebenen Vergleichsergebnissen
folgt, daß die Eigenschaften des Endproduktes, wie das Aussehen, die Adhäsionseigenschaften des Films,
der interlaminare Widerstand u.a., stark durch den Taupunkt der Atmosphäre, mit der das Stahlblech
während der Temperaturerhöhung bis auf etwa 1200° C ir Berührung kommt sowie durch den Glühpunkt der
Glühatmosphäre der Hochtemperaturglühung bei etwa 1200° C, nachem das Inertgas durch Wasserstoffgas
ersetzt wurde, beeinflußt werden.
Der auf der Oberfläche des kornorientierten Siliziumstahlblechs gebildete MgO-SiO2- Isolierfilm besteht aus
oder enthält Forsterit (2 MgO · SiO2), der in der Kristallographie zu dem orthorhombischen System
gehört Bei der Beobachtung des MgO-SiO2-Isolierfilms
mit einem Elektronenmikroskop wurde festgestellt, daß die Adhäsionseigenschaften des Isolierfilms stark durch
die Korngröße der Forsteritkörner, die den Keramikfilm ergeben, beeinflußt werden. Es wurde insbesondere
gefunden, daß Keramikfilme, die aus feinen Forsteritkörnern bestehen, gute Adhäsionseigenschaften besit-
In F i g. 1 ist die Beziehung zwischen der Adhäsionseigenschaft
des Isofierfilms gegenüber dem schlußgeglühten Blech aus kornorientiertem Siliziumstahl mit hoher
magnetischer Induktion und der mittleren Korngröße der Forsteritkörner, die den FCeramikTüm ergeben,
dargestellt. Die Adhäsionseigenschaft des Forsterit-Keramikfilms
wird durch den minimalen Biegedurchmesser, bei dem keine Filmabblätterung stattfindet,
ausgedrückt Dieser kleinste Biegedurchmesser wird ermittelt, indem das schlußgeglühte Siliziumstahlblech
um 180° um Stahlstäbe mit Durchmessern von 10,20,30,
40,50 oder 60 mm gebogen wird.
Die mittlere Korngröße der Forsteritkörner wird aus 2000 Körnern auf der Oberfläche der Proben berechnet,
wenn man eine Elektronen-Mikroabbüdung nach einem Oberflächenabbildungsverfahren aufnimmt. In F i g. 1 ist
auf der Abszisse die mittlere Korngröße in μπι der Forsteritkörner dargestellt. Auf der Ordinate ist der
Minimumbiegedurchmesser, bei dem keine Filmabblätterung stattfindet, in mm als Adhäsionsvermögen des
Fcrsterit-isQÜerfilms dargestellt.
Im allgemeinen müssen die kornorientierten Silizium
Stahlbleche, da sie Scherbeanspruchungen unterworfen werden oder da sie als aufgewickelter Kern für einen
Transformator oder andere elektrische Einrichtungen verwendet werden, einen Minimumbiegedurchmesser
von nicht mehr als 20 mm als Adhäsionsvermögen aufweisen. Aus F i g. 1 ist erkennbar, daß die mittlere
Korngröße der Forsteritkörner nicht über 0,7 μπι liegen
sollte, damit ein Adhäsionsvermögen erhalten, das einem Minimumbiegedurchmesser von nicht mehr als
20 mm entspricht.
In Fig.2a ist eine elektronenmikroskopische Oberflächenabbildung
eines Forsterit-Isolierfilms dargestellt, der Forsteritkörner gemäß Fig. 1 mit einer mittleren
Korngröße von nicht weniger als 0,1 μπι enthält. In
Fig.2b ist eine elektronenmikroskopische Oberflächenabbildung eines Forsterit-Isolierfilms dargestellt,
der aus Forsteritkörnern gemäß F i g. 1 mit einer mittleren Korngröße von nicht mehr als 0,7 μπι besteht.
Zur Abbildung wurde jeweils ein Oberflächenabbildungsverfahren verwendet. In Fig.3 ist analog die
Oberfläche eines Forsterit-Isolierfilms dargestellt, der sich bei der Schlußglühung auf dem kornorientierten
Siliziumstahlblech nur ungenügend ausbildete; er zeigt beispielsweise eine rote Anlaßfarbe und ist für die
Kristalle der Eisenmatrix transparent. Im letzteren Fall ist die Oberfläche der Eisenmatrix von den Forsteritkörnern
nicht vollständig bedeckt, d. h. relativ große Forsteritkörner sind auf dei Oberfläche der Eisenmatrix
verstreut.
Wie obes- erwähnt, weiden das Aussehen des
kornorientierten Siliziumstahlblechs und die Adhäsionseigenschaften des Isolierfilms gegenüber dem Blech
stark durch die MikroStruktur des Forsterit-Isolierfilms beeinflußt. Es wurden daher verschiedene Untersuchungen
durchgeführt, um den Parameter zu ermitteln, der die MikroStruktur des Forsterit-Isolierfilrns bestimmt.
Überraschenderweise wurde gefunden, daß die Atmosphäre zwischen Spulenschichten bzw. -windungen bei
der Schlußglühung die MikroStruktur des Forsterit-Isoiierfilms stark beeinflußt
Im allgemeinen erfolgt die Schlußglühung des kornorientierten Siliciumstahlblechs, nachdem die Siliziumstahlstreifen
mit siner Breite von 700 bis 1000 mm mit einem Glühseparator beschichtet sind, der hauptsächlich
MgO als Aufschiü nmung enthält, und nachdem
die Stahlstreifen getrocknet und zu einer Spule gewickelt sind. Während der Herstellung der Aufschlämmung
wird MgO teilweise in Magnesiumhydroxid überführt Die Dehydratisierung ist selbst nach dem
Trocknen, das auf das Aufbringen der Aufschlämmung folgt, ungenügend. Als Folge liegt zwischen den
Wickelschichten des Stahlstreifens bei der Schlußglühung Dampf, der von dem Magnesiumhydroxid gebildet
wird, vor. Die Wassermenge, die aus einem Glühsepara-
ii> tor gebildet wird, kann in gewissem Ausmaß geschätzt
werden, indem man die Änderung des Taupunkts eines Abgases aus dem Glühofen mißt Es wurde jedoch
bemerkt, daß das Atmosphärengas, mit dem die Oberfläche des Stahlstreifens im Inneren der Spule
zusammenkommt, sich von dem Abgas etwas unterscheidet,
da die Gaszirkulation von dem Äußeren der Spule in ihr Inneres nicht glatt genug verläuft
Zur Bestimmung des Einflusses der Atmosphäre zwischen den aufgewickelten Schichten aus Stahlstreifen
auf die Bildung des Forsterit-Isolierfilms hat die Anmelderin die folgenden Versuche durchgeführt Es
wurden Gasanalysen des Gases zwisch/.ii den aufgewikkelten
Schichten bei der Schiußgiühung durchgeführt
Versuch 1
Das Schlußgluhen des kornorientierten Siliziumstahlblechs mif. hoher magnetischer Induktion erfolgt gemäß
des Standardheizprogramms, wie es in Fig.4 dargestellt
ist Dieses Heizprogramm kann in die folgenden je vier Erwärmungsstufen (A, B, C und D) durch die Art des
Erhitzern eingeteilt werden:
(A) Aufheizstufeauf850°C;
(B) Verweilstufe bei konstanter Temperatur von 850° C für die sekundäre Rekristallisation;
(C) Aufheizstufe auf 1150 bis 1250° C;
(D) Hochtemperaturbehandlungsstufe bei 1150 bis
1250° C.
Bei diesem Heizprogramm wird Stickstoff als Glühatmosphäre bei den Stufen A und B und
Wasserstoff als Glühatmosphäre bei den Stufen C und D
verwendet. Bei diesen Bedingungen werden die Atmosphäre zwischen den aufgewickelten Schichten
des Stahlstreifens bei der Stufe C und die MikroStruktur der Stahloberfläche geprüft, nachdem die Temperatur
1200°C erreicht hat. In Fig.5a ist eine elektronenmikroskopische
Abbildung der Stahloberfläche, die wie stets nach einem Oberflächenabbildungsverfahren gemacht
wurde, dargestellt. Dabei wurde die Temperatur
so auf 1200° C erhöht, und der Durchschnittswert des
Taupunkts der Wasserstoffatmosphäre zwischen den aufgewickelten Schichten beträgt +400C in der Stufe C.
In Fig.5b ist eine entsprechende Stahloberfläche dargestellt, wobei die Temperatur auf 1200° C erhöht
wurde unter Stickstoffatmosphäre mit einem Durchschnittswert des Taupunktes von +2O0C zwischen den
aufgewickelten Schienten in der Stufe C De.· Durchschnittswert
des Taupunkts bedeutet den Wert, der dem arithmetischen Mittelwert der Taupunkte bei 950°C,
bo 1000°C, 10500C, 1100°C und 120G0C in der Programmstufe
C entspricht.
Beträgt der Durchschnittswert des Taupunktes der Atmosphäre zwischen den aufgewickelten Schichten
+400C oder mehr in der Stufe C, ist die Oberfläche des Stahlblechs, gerade nachdem die Temperatur 12000C
erreicht hat, nicht nit Forsteritkörnern vollständig bedeckt (F i g. 5a), d. h. es werden bloße Teile der
Eisenmatrix beobachtet, Beträgt der Durchschnittswert
des Taupunkts in der Stufe C +20"C oder weniger, so ist die Oberfläche der Stahlbleche, gerade nachdem die
Temperatur 12000C erreicht hat, vollständig mit feinen
Forsteritkörnern bedeckt (Fig.5b), und man beobachtet
in diesem Fall kein wesentliches Wachsen von Forsteritkörnern, wie es in F i g. 2a dargestellt ist.
Versuch 2
Die Schlußglühung des kornorientierten Siliziumstahlblechs wird entsprechend dem in F i g. 4 dargestellten Heizprogramm durchgeführt, mit der Ausnahme, daß die Durchschnittswerte des Taupunktes der Wasserstoffatmosphäre bei den Stufen C t/.nd D auf die in der folgenden Tabelle I angegebenen Werte eingestellt werden. Das Aussehen, das Adhäsionsvermögen und der interlaminare Widerstand des so erhaltenen Forsterit-lsolierfilms werden bestimmt. Man erhält die in Tabelle I aufgeführten Ergebnisse.
Die Schlußglühung des kornorientierten Siliziumstahlblechs wird entsprechend dem in F i g. 4 dargestellten Heizprogramm durchgeführt, mit der Ausnahme, daß die Durchschnittswerte des Taupunktes der Wasserstoffatmosphäre bei den Stufen C t/.nd D auf die in der folgenden Tabelle I angegebenen Werte eingestellt werden. Das Aussehen, das Adhäsionsvermögen und der interlaminare Widerstand des so erhaltenen Forsterit-lsolierfilms werden bestimmt. Man erhält die in Tabelle I aufgeführten Ergebnisse.
Probe | Durchschnittswert | Aussehen | Adhäsions | Interlaminarer | Fig. r> |
des Taupunktes (0C) | vermögen | Widerstand | |||
Stufe C Stufe D | (Stabdurch | (li/cm2) | |||
messer in mm) | |||||
60 30 | i\s>r Film yp'ioX eine AnlaRfarhe und | >60 | 0.2 | a | |
ist für die Körner d. Eisenmatrix | |||||
transparent | |||||
B | 60 10 | einheitlich grau; viele freie Flecken | 60 | 1,2 | b |
C | 60 -20 | dito | 60 | 1,3 |
D 40 25 der Film zeigt eine Anlaßfarbc und
ist für die Körner d. Eisenmatrix transparent
>60
0,3
E | 40 | 10 | einheitlich grau; viele freie Flectcen | 50 | 0,9 | C |
F | 40 | -20 | dito | 50 | 1,5 | d |
G | 20 | 30 | einheitlich grau; viele freie Recken | 50 | 1,2 | e |
H | 20 | 10 | einheitlich tiefgrau | 10 | 15,0 | |
I | 20 | -20 | ditc | 10 | 20,0 | |
J | 20 | -30 | dito | 10 | 25,5 | |
if | η | 20 | einheitlich uran- viele freie. Flecken | 50 | 1,9 | |
L | 0 | 0 | einheitlich tiefgrau | 10 | 16,3 | f |
M | 0 | -30 | dito | 10 | 19,8 | g |
N | -20 | 20 | einheitlich grau; viele freie Flecken | 40 | U | |
O | -20 | 10 | einheitlich tiefgrau | 10 | 23,0 | h |
P | -20 | -20 | dito | 10 | 20,5 | i |
Q | -30 | 20 | einheitlich grau; viele freie Flecken | 50 | 1,9 | |
R | -30 | 0 | weißlich-grau, dünn | 50 | 2,3 | j |
S | -30 | -20 | dito | 50 | 1,8 | |
In Tabelle I bedeutet der Ausdruck »Durchschnittswert
des Taupunktes der Atmosphäre bei der Stufe D« den arithmetischen Mittelwert während der Hochtemperaturbehandlung
bei 12000C. In den Fig. 6a bis 6j sind elektronenmikroskopische Abbildungen der Oberflächen
von typischen Beispielen der erhaltenen schlußgeglühten Bleche dargestellt.
Aus Tabelle I und den F i g. 6a bis 6j ist erkennbar, daß
bei einem Durchschnittswert des Taupunktes in der Stufe C von mehr als 400C und in der Stufe D von mehr
als 205 C die Oberfläche des fertig angelassenen Blechs
nicht vollständig mit Forsteritkörnern bedeckt ist und daß freiliegende Teile der Eisenmatrix festgestellt
werden (Proben A und D. F i g. 6a). Aus dieser Tatsache kann man auf die Faktoren schließen, die die in Fig.3
dargestellten Erscheinungen ergeben, wobei der Film eine Anlaßfarbe, wie Blau oder Rot, zeigt und für die
Körnung der Eisenmatrix transparent ist.
Selbst wenn der Durchschnittswert des Taupunktes in der Stufe C nicht unter 400C und in der Stufe D nicht
über 100C liegt, ist die Oberfläche des fertig
angelassenen Blechs mit Forsteritkörnern bedeckt (Proben B, C, E und F, Fig.6b und 6c). Jedoch ist die
eo Korngröße des Forsterits sehr groß, und dementsprechend
zeigt der RIm schlechte Adhäsionseigenschaften. Wenn hingegen der Durchschnittswert des Taupunktes
in der Stufe C im Bereich von -20° bis +200C und
in der Stufe D nicht über 10° C liegt so ist die Oberfläche
des fertig angelassenen Blechs vollständig mit Forsteritkörnern mit feiner Korngröße bedeckt (Proben H, I, J, L,
M, O und P, F i g. 6e, 6f und 6h), so daß die Adhäsion gut
ist und der interlaminare Widerstand hoch ist. Im
Gegensatz dazu wachsen, selbst wenn der Durchschnittswert des Taupunktes in der Stufe C im Bereich
von -20° bis H- 20°C, jedoch in der Stufe D nicht unter
200C liegt, die Forsteritkörner beachtlich, so daß die Adhäsion schlechter wird (Proben G, K und N, Fi g. 6d
und 6g).
Wenn der Durchschnittswert des Taupunktes in der Stufe C -300C und in der Stufe D nicht weniger als
200C bfe-.iägt, findet ein Kornwachstum des Forsterits
statt, so daß das Adhäsionsvermögen schlecht wird (Probe Q, Fig.6i). Wenn der Durchschnittswert des
Taupunktes in der Stufe C -300C beträgt und in der
Stufe D nicht über 00C liegt, ist der entstehende Forsterit-Isolierfilm weißlich-grau, seine Dicke relativ
klein und besitzt einen niedrigen interlaminaren Widerstand (Proben R und S, F i g. 6j).
Wie oben erwähnt, beobachtet man, obgleich der Durchschnittswert des Taupunktes bei der Stufe C
innerhalb eines Bereichs von -20° bis +200C, jedoch
in der Stufe D nicht unter 20"C liegi, Nachteile, d. h. das
Adhäsionsvermögen wird beachtlich verschlechtert, bedingt durch das Kornwachstum des Forsterits, und
der Forsterit-Isolierfilm zeigt Fehler, die im allgemeinen als Freie Flecken bezeichnet werden. Die freien Flecken
auf der Oberfläche des schlußgegliihten Blechs haben einen Durchmesser von 0,1 bis 3 mm. Bedingt durch ihr
Auftreten ist nicht nur das Aussehen verschlechtert,
10 sondern der interlaminare Widerstand ist ebenfalls
beachtlich verschlechtert.
Aus diesem Versuch ist erkennbar, daß die gewünschten Eigenschaften des Forsterit-Isolierfilms erst erhalten
werden, wenn der Durchschnittswert des Taupunktes in der Stufe C zwischen -20 und +200C liegt, und
wenn der Durchschnittswert des Taupunktes in der Stufe D bei einem Wert von nicht mehr als +100C
gehalten wird.
Versuch 3
Das Kornwachstum von Forsterit wurde jede Stunde bestimmt, wenn eine Atmosphäre kurzzeitig mit einem
Taupunkt von mehr als + 100C in der Stufe D einwirkt, nachdem der durchschnittliche Taupunkt in der Stufe C
bei einem geeigneten Wert innerhalb des oben erwähnten Bereiches gehalten wurde. Die so erhaltenen
Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle Il und in den
ΐΰ F i 2 7= "nH 7hr)arup>;tp|lt
In Fig. 7a ist eine elektronenmikroskopische Abbildung
der Oberflächen des schlußgeglühten Blechs dargestellt, das nach den Bedingungen der mittleren
Spalte der Tabelle Il hergestellt wurde. Fig. 7b zeigt eine entsprechende Oberfläche eines schlußgeglühten
Blechs, das nach den Bedingungen der letzten Spalte der Tabelle 11 hergestellt wurde.
Tabelle II | Taupunk | bei | der Stufe | D | 17 | h |
Durch
schnittswert des Tau punktes bei der Stufe D |
Aussehen |
Adhäsions
vermögen |
Interlamin.
Widerstand |
Figur | Ii |
Durch
schnittswert des Tau punktes bei der Stufe C |
15 | h | (0C) |
(Stabdurch
messer in mm) |
Widerstand
(U/cm:) |
c
I |
||||||
(0C) | 20°CX | 3h | - 0°C | X | 10 | h | 3 | einheitl. tiefgrau | 10 | 23,5 |
i
X h |
|
20 | 200CX | 5h | - 00C | X | 5 | dito | 10 | 18,0 | 7a | 1 | ||
20 | 200C X | 10 h | - 10°C | X | 10 | grau, viele freie Flecken |
50 | 1,3 | 7b | I | ||
20 | ||||||||||||
Wird die Hochtemperaturbehandlung nach den Bedingungen der oberen und mittleren Zeile von
Tabelle Il durchgeführt, tritt kein Kornwachstum des Forsterits auf, so daß das Adhäsionsvermögen verbes- so
sert und der interlaminare Widerstand gesteigert wird. Es ist erkennbar, daß, selbst wenn der Durchschnittswert
des Taupunktes in der Stufe C innerhalb des Bereiches von -200C bis +200C gehalten wird, die
Glühzeit in einer Atmosphäre mit einem Taupunkt von mehr als 100C in der Stufe D auf einen Zeitraum von
nicht mehr als 5 Stunden begrenzt sein sollte.
Aus den obigen Ausführungen folgt, daß bei der vorliegenden Erfindung die mittlere Korngröße der
Forsteritkörner 0,7 μπι nicht überschreiten darf. Wenn &o
die mittlere Korngröße größer ist als 0,7 um, so ist das Adhäsionsvermögen schlecht und der interlaminare
Widerstand zu niedrig.
Außerhalb der erfindungsgemäßen Bereiche für die Taupunkte zeigt der Isolierfilm eine Anlaßfarbe und ist
er für die Körner der Eisenmatrix transparent; oder es werden viele freie Flächen gebildet, so daß das
Adhäsionsvermögen des Films und der interlaminare Widerstand schlecht sind.
Das folgende Beispiel erläutert die Erfindung.
Das folgende Beispiel erläutert die Erfindung.
Ein Siliziumstahlstreifen, der 0,025% C, 2,90% Si, 0,03% Sb und 0,02% Se enthält, 03 mm dick, 970 mm
breit und 3200 m lang ist, wird in einer Atmosphäre, die 70% H2 und als Rest N2 enthält und einen Taupunkt von
6O0C besitzt, 4 min bei 8200C kontinuierlich angelassen
und dann mit MgO beschichtet und zu einer Spule aufgewickelt Die entstehende Spule wird in einen
elektrischen Kastenglühofen gegeben. Die Temperatur wird mit einer Geschwindigkeit von 20 K/h erhöht,
während Stickstoffgas durchgeleitet wird. Die Temperatur von 8500C wird während 50 h gehalten, und dann
wird Stickstoffgas durch Wasserstoffgas ersetzt, und die Temperatur wird erneut auf 1200° C mit einer
Geschwindigkeit von 20 K/h erhöht Bei dieser Temperatur wird die Spule 20 h angelassen und dann im Ofen
abgekühlt
Dieses Verfahren wird durchgeführt, indem die Hydratisierung, die Aufschlämmungstemperatur und die
10
verwendete Menge an MgO bei der Beschichtungsstufe, die Streifenspannung beim Aufwickeln zu einer Spule,
die Menge und der Taupunkt der Gase, die durch den Kastenglühofen geleitet werden, geändert werden und
die Atmosphäre zwischen den Schichten der Spule während der Schlußglühung kontrolliert wird. Man
erhält die in dsr folgenden Tabelle III aufgeführten Ergebnisse.
Durchschnittswert des | Aussehen | Adhäsions | Interlam. | Mittl. Korngröße | Bemer |
Taupunktes | vermögen | Widerstand | d. Forsteritkörner, | kungen | |
in Stufe C in Stufe D | die den Glasfilm ergeben |
||||
(0C) (0C) | (Stahldurch | (U/cm2) | (um) | ||
messer in mm) |
40 20 der Film zeigt eine Anlaß- >60
farbe und ist für die Körner d. Eisenmatrix transparent
50
50 10
10 10
10
40 | 0 | einheitlich grau; viele freie Flecken |
20 | 20 | einheitlich grau; viele freie Flecken |
20 | 10 | einheitlich tiefgrau |
20 | -20 | dito |
-20 | -20 | einheitlich tiefgrau |
-20 | -30 | dito |
0,4
',2
1,3
18,0
18,0
22,1
23,0
23,0
22,8
1,3
1,4
1,2 0,5
0,4 0,4
0,3
Vergleich
dito
Vergleich
erfinddungsgem.
dito
erfindungsgem.
dito
Aus den Werten der Tabelle III ist erkennbar, daß erfindungsgemäß ein Forsterit-Isolierfilm mit einheitlicher
Dicke, guten Adhäsionseigenschaften und hohem intcrlarninarern V/iderstand erhalten wird.
Hierzu 4 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung eines Forsterit-Isolierfilmes mit guten Adhäsionseigenschaften gegenüber kornorientierten Siliziumstahlblech bzw. -platten mit hoher magnetischer Induktion durch— Entkohlung und Aniassen eines auf Enddicke kaltgewalzten Siliziumstahlstreifens in nasser Wasserstoffatmosphäre bei einer Temperatur von 700 bis 9000C unter Bildung von Subzunder einschließlich SiO2 auf der Oberfläche des Streifens,— Auftragen eines Glühseparators, der hauptsächlich aus MgO besteht,— Aufwickeln des so behandelten Streifens zu einer Spule und— Schlußglühen des aufgewickelten Streifens durch Behandlung bei einer Temperatur von 800 bis 920° C in einer Atmosphäre eines gegenüber Eisen und Eisenoxid inerten Gases, Ersetees des Inertgases durch Wasserstoff, Erhöhen der Temperatur auf 1150 bis 1250° C und Halten bei dieser Temperatur,dadurch gekennzeichnet, daß der Durchschnittswert des Taupunktes der Atmosphäre, mit der der aufgewickelte Streifen behandelt wird,— während der Aufheizstufo auf 1150 bis 1250° C innerhalb eines Bereiches von —20° C bis + 20° C und— während der Hochtemperaturbehandlungsstufe bei 1150 bis 1250°C bei nicht mehr als +1O0C gehalten wird, wobei der Zeitabschnitt, in dem der Taupunkt + JQ° C überschreitet, nicht mehr als 5 Stunden betrafen darf.
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