DE2848867C2 - Anwendung eines Verfahrens zum Herstellen von nicht-orientierten Siliziumstahlblechen mit besonders guten elektromagnetischen Eigenschaften - Google Patents
Anwendung eines Verfahrens zum Herstellen von nicht-orientierten Siliziumstahlblechen mit besonders guten elektromagnetischen EigenschaftenInfo
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Description
Nicht-orientierte Siliziumstahlbleche werden in den Blechpaketen von Generatoren. Motoren sowie Transformatoren
und dergleichen verwendet. Von derartigen Siliziumstahlblechen werden hohe magnetische Induktion
und niedrige Eisen- oder Kernverluste verlangt
Die Kerngröße elektrischer Instrumente wird in Abhängigkeit on der magnetischen Induktion des
Kerns bestimmt. Ist be'spielsvHse die magnetische
Induktion eines in einem Kern zu verwendenden Stahlbleches um 10% höher, so '-cann die Dicke des
Kerns um etwa 10% vermindert werden. Ist die Dicke des Kerns gering, so kann die Anzahl an Wicklungen
gesteigert und können die Abmessungen von Welle und Gehäuse vermindert werden, was insgesamt kleinere
Abmessungen für die elektrischen Einrichtungen gestattet. Aus Gründen der Energieeinsparung werden in
jüngster Zeit Elektrostahlbleche mit niedrigen Eisenverlusten verlangt Nicht-orientierte Elektrostahlbleche wt
geringen Kernverlusten zeigen jedoch im allgemeinen eine nur geringe magnetische Induktion, weshalb sich
Stahlbleche mit niedrigen Kernverlusten nicht durchgesetzt haben. So weisen beispielsweise nicht-orientierte
Elektrostahlbleche gemäß japanischer Industrienorm S-10 nur etwa die Hälfte der Eisenverluste von
Elektroblechen gemäß japanischer Industrienorm S-23 auf, aber die magnetische Induktion der zuerst
genannten Stahlbleche ist um 3 bis 4% geringer als diejenige der zuletzt genannten Stahlbleche. Der Grund
dafür liegt darin, daß wenn Silicium und Aluminium dem Stahl zugesetzt werden, um die Eisenverluste des
hergestellten nicht-orientierten Siliciumstahlbleches durch Steigerung dessen spezifischen Widerstandes zu
verringern, die zugesetzten Mengen an Silicium und Aluminium beim Herstellen von Stahlblechen mit
niedrigem Eisenverlust größer sein müssen.
Die Eisenverluste nicht-orientierter Elektrostahlbleche werden mehr von dem Hystereseverlust als vom
Wirbelstromverlust eingenommen, im Gegensatz zum KerriVerlust bei orientierten Elektrostahlblechen, wobei
der Hystereseverlust im allgemeinen 60 bis 80% des Gesamteisenverlustes ausmacht. Der Hystereseverlust
verhält sich Umgekehrt proportional zur Kristallkorngröße.
Es stellt eine wirksame Maßnahme dar, das normale Kornwachstum der rekristallisierten Körner
bei der Schlußglühung zu fördern, um die Eisenverluste gering zu halten. Es ist bekannt, daß sulfidische und
nitridische Dispersionen in Siliciumstahl in Form feiner Ausscheidungen mit einer Teilchengröße von weniger
als 0,1 um das Kornwachstum im Stahl verhindern,
wodurch die Eisenverluste in den hergestellten nichtorientierten Siliciumstahlblechtm erhöht sind.
Als weiterer Faktor, welcher die magnetische
ίο Induktion von Stahlblechen beeinflußt ist dessen Aggregationstextur bekannt Maßnahmen zum Verbessern
der magnetischen Induktion nicht-orientierter Siliciumstahlbleche durch Verbesserung deren Aggregationstextur
sind jednch noch nicht bekannt. Nichtorientierte Siliciumstahlbleche mit einer (lOO)-Ebene
parallel zur Blechoberfläche, d. h. mit einer Textur vom jl00[ [i/vtvJ-Typ sind ideal und verschiedene Herstellungsweisen
sind bereits vorgeschlagen worden. Die Herstellung dieser Stahlbleche ist jedoch sehr kostenintensiv
und die Erzeugung dieser Stahlbleche hat sich nicht im großtechnischen Maßstab durchsetzen können.
Aus der DE-OS 22 53 Oi i ist bereits ein Verfahren zum Herstellen von nicht-kornorientiertem Siliziumstahlblech
bekannt bei welchem das abgegossene Material warmgewalzt nachfolgend bei 700 bis 9500C
über einen Zeitraum von 2 Minuten bis 20 Stunden geglüht anschließend kaltgewalzt ui.d bei 750 bis
1000° C geglüht wird. Das in der vorstehend erörterten
Weise verarbeitete Material enthält weniger als 0,06% jo Kohlenstoff, 1,5 bis 4,0% Silizium, weniger als 1,0%
Aluminium, Rest E'sen und herstellungsbedingte Verunreinigungen, wobei wahlweise bis zu 1,0% Mangan
und/oder bis zu 0,2% Phosphor im Stahlwerkstoff vorliegen können.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, nichtorientierte Siliziumstahlbleche herzustellen, die hinsichtlich
ihrer elektromagnetischen Eigenschaften den bekannten nicht-orientierten Stahlblechen überlegen
sind.
Diese Aufgabe wird durch du. im vorstehenden Anspruch 1 angegebene Erfindung gelöst.
Der mit Hilfe der Erfindung erzielbare technische Fortschritt ist in erster Linie darin zu sehen, daß das
erfindungsgemäß hergestellte nicht-orientierte Siliziumstahlblech über hervorragende elektromagnetische
Eigenschaften, ,nabhängig von der Walzrichtung verfügt.
Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann das verarbeitete Material 1,0 bis 3,0% Silizium,
0,03 bis 0,3% Antimon sowie nicht mehr als 0,005% Schwefel enthalten. Dabei hat es sich als vorteilhaft
herausgestellt, daß der verarbeitete Stahl zusätzlich 0.005 bis 0.04% Seltenerdmetalle oder 0,001 bis 0.01%
Kalzium enthält.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen und unter Bezug auf die
Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigt
Fig. la, Ib. Ic, (200)-Polfiguren des Enderzeugnisses,
Fig. 2 und 3 grafische Schaubilder, weiche die
Beziehung zwischen dem Antimongehalt im warmgewalzten Blech und dem Bw (Tesla) oder Wi5,50 (W/kg)
des Enderzeugnisses darstellen, und
F i g. 4 ein grafisches Schaubild( welches die Einflüsse
der Glühtemperatür und Glühdäuer bei einem warmge*
walzten Blech mit 0,036% Antimon auf die magnet!· sehen Eigenschaften des Enderzeugnisses darstellt.
Die Erfinder haben im einzelnen den Einfluß von Zusätzen zu nicht-orientierten Elektrostahl auf dessen
magnetische Eigenschaften untersucht und herausgefunden, daß dann, wenn eine sehr geringe Menge an
Antimon einem Siliciumstahl mit niedrigem Schwefelgehalt zugesetzt wird, das Kristallwachstum im Siliciumstahl
gefördert wird und daß außerdem die Intensität in der (UlJ-Ebene des Fertigerzeugnisses herabgesetzt
wird, was bedeutet, daß die Aggregationstejitur des Materials gesteigert wird.
Es ist bereits bekannt, daß Antimon in die Korngrenze huieinwandert und eine Korngrenzenwanderung
verhindert, so daß das normale Kornwachstum der rekristallisierten Körner behindert wird. Es sind
verschiedene Methoden vorgeschlagen worden, um Antimon einem Siliziumstahl mit der Zielsetzung
zuzufügen, die Entwicklung der sekundär rekristallisierten Körner in der (110) [001]-Richtung des kornorientierten
Siliziumstahls unter Verwendung des oben beschriebenen Effektes zu fördern. So sind beispielsweise
gemäß den japanischen Patenten 412, 621 sowie 839, 079, der bekanntgemachten japanischen Patentanmeldung
29 496/76 sowie der offengelegten japanischen Patentanmeldung 76 715/74,0,005 bis 0,5% Antimon im
Siliziumstahl enthalten.
Die japanische Patentschrift 800 633 offenbart, daß durch Antimonzusatz in einem kaltgewalzten unberuhigten
Stahlblech die Intensität der (Hl)-Ebene im Endprodukt hoch ist und daß die Tiefziehfähigkeit des
Materials gesteigert ist. Die (111)-Ebene von «-Eisen
weist jedoch keine (001)-Achse leichter Magnetisierbarkeit
auf und demzufolge bedeutet die Tatsache, daß die Intensität der (111)-Ebene des Fertigerzeugnisses hoch
ist, daß die magnetische Eigenschaft des Erzeugnisses unbefriedigend ist Das bedeutet, daß Sb das Kristallwachstum
verhindert und der Aggregationstextur nachteilig entgegensteht. Aus diesem Grunde hat man
bis jetzt nicht-orientierte Elektrostahlbleche so weit als möglich ohne Sb-Zusätze erzeugt. Davon auszunehmen
ist der Fall, wo eine geringe Sb-Menge Siliciumstahl zugesetzt wird, um der Nitritbildung vorzubeugen.
Zum Zwecke der Verbesserung der magnetischen Eigenschaften des Enderzeugnisses hat man noch
niemals Antimon zu Siliciumstahl hinzugesetzt.
Die Erfinder haben gefunden, daß die obengenannten Effekte des Antimons im Hinblick auf das Unterdrücken
des Kornwachstums und auf die Steigerung der Intensität der (lli)-Ebene in einem Siliciumstahlblech
mit einem sehr geringen Schwefelgchalt nicht auftritt.
sondern daß Antimon sich erniedrigend auf die Intensität der (Ili)-Ebere auswirkt und daß dieser
Einfluß noch wirksam durch eine geeignete Wärmebe handlung gesteigert wird. Auf diesem Grundgedanken
basiert die vorliegende Erfindung.
Unter Bezug auf Versiicnsresultate wird im folgenden
der Einfluß von Antimon auf die Verbesserung der Aggregationstextur erläutert.
Ein Stahlblock mit 1,86% Silicium. 0.24% Mangan. 0,32% Aluminium, 0.006% Schwefel. 0.015% Kohlenstoff
und unterschiedlichen Antimongehaiten (0%; 0.008% und 0,088% Sb) wurde warmgewalzt. Das
warmgewalzte Stahlblech wurde 5 Stunden lang in einer Stickstoffatmosphäre bei 800°C geglüht, gebeizt und
dann auf eine Endabmessung von 0,5 mm kaltgewalzt, worauf das kaltgewalzte Stahlblech eine Stunde lang in
einer Stickstoff atmosphäre bei 84O0C geglüht wurde.
Die Fig. la, Ib Und Ic zeigen jeweils (200)-Polfigürert
-des Enderzeugnisses, Aus den Pölfiguren geht hervor,
daß in dem antimonfreien Vergleichsstah! (vergl. fig. la) die Ebenefl 11J (1 'ti), welche für die Eigenschaften
des Stahlbleches nicht so wichtig ist, am kräftigsten ausgebildet ist. Demgegenüber ist im 0,008% Antimon
enthaltenden Stahlblech (vergl. Fig. Ib) die Intensität
der [111]-Ebene niedrig und ist außerdem im 0,088% s Antimon enthaltenden Stahlblech (vergl. Fig. Ic) die
Intensität in der Ebene oder Richtung (100) [uvw],
weiche für die Eigenschaften des Stahls vorteilhaft ist, sehr hoch.
Der Einfluß des Antimongehaltes im warmgewalzten
in Stahlblech auf die elektromagnetischen Eigenschaften
des Enderzeugnisses wird im folgenden näher erläutert Ein warmgewalztes Stahlblech mit 0,005 bis 0,008%
Kohlenstoff, 1,81 bis 1,88% Silicium, 0,30 bis 0,33% Mangan, 0,28 bis 0,35% Aluminium, 0,4 bis 0,6%
Schwefel und unterschiedlichen Antimongehaiten wurden fünf Stunden lang in einer Stickstoffatmosphäre bei
850°C geglüht und auf eine Endabmessung von 0,50 mm kaltgewalzt. Das kaltgewalzte Blech wurde fünf
Minuten lang bei 900°C in einer N2-H2-Atmosphäre
(AX) mit einem Taupunkt von 50cC geglüht, worauf
eine Probe aus dem Blech entno nen wurde. Die magnetischen Eigenschaften des ProLek^rpers wurden
ermittelt und die Versuchsergebnisse sind in Fig. 2 dargestellt Desweiteren wurde ein warmgewalztes
Stahlblech, wie vorstehend beschrieben, direkt ohne Glühen kaltgewalzt und eine Probe aus dem kaltgewalzten
Blech entnommen, bevor das Blech einer Wärmebehandlung unterzogen wurde. Der Probekörper wurde
eine Stunde bei 84C°C in einer Reichgasatmosphäre
in (DX) mit einem Taupunkt von 30° C geglüht, worauf die magnetischen Eigenschaften des Probekörpers ermittelt
wurden. Diese Versuchsergebnisse sind in F i g. 3 dargestellt. Aus den F i g. 2 und 3 geht hervor, daß mit
steigenden Antimonzusätzen die magnetische Induktion
J) gesteigert und der Eisenverlust vermindert wird, wobei
diese Tendenz verdeutlicht wird, wenn ein warmgewalztes Blech vor dem Kaltwalzen geglüht wird. Zur
Eigenschaftsverbesserung im Enderzeugnis ist ein Antimongehall von wenigstens 0,05% erforderlich,
wobei Antimongehalte von wenigstens 0,03% besonders bevorzugt werden. Übersteigt der Antimongehalt
0,4"'a. so neigt das Stahlblech zum Reißen bei der Kaltwalzung.
Von den warmgewalzten Blechen, die für die in F i g. 2
Von den warmgewalzten Blechen, die für die in F i g. 2
4> und 3 wiedergegebenen Versuche verwendet wurden,
wurde das warmgewalzte Blech mit 0,u36% Anitmon fünf Stunden bei 650 bis 850°C oder fünf Minuten bei
800 bis 950° C geglüht und dann auf die Endabmessung
von 0.50 mm kaltgewalzt. Ein Probekörper wurde aus dem kaltgewalzten Blech entnommen und dieser
Probekörper wurde eine Stunde bei 840°C in einer Reichgasatmosphäre mit einem Taupunkt von 270C
geglüht. Diese Gasatmosphäre bestand zu 12% aus H2, zu 9% aus CO. zu 5.5% aus CO2, Rest H2. Die
magnetischen Eigenschaften des wie oben angegeben behandelten Stahlb'eches sind in F i g. 4 veranschaulicht.
Aus Fig.4 geht hervor, daß eine Glühtemperatur von
weniger als 700° C keine Eigenschaftsverbesserungen des Enderzeugnisses hervorruft. Liegen die Glühtemperaturen
nicht un jrhalb von 850°C, so kann ein Enderzeugn-s mit ausgezeichneten Eigenschaften innerhalb
einer sehr kurzen Glühdauer von lediglich fünf Minuten erzielt werden. Ist die Glühtemperatur jedoch
höher als 950° C, so neigt das Stahlblech zum Reißen bei der Kaltwalzung. Aus diesem Grunde darf die
Glühtemperatur nichiflberhclb von 950° C liegen.
Im Rahmen der Erfindung muß die Zusammensetzung des als Ausgangsmaterial dienenden warmgewalz-
ten Siliciumstahlbleches aus den folgenden Gründen innerhalb der genannten Gehaltsgrenzen liegen.
Silizium ist im Stahlblech enthalten, um dessen spezifischen Widerstand zu erhöhen und um die
Wirbelstromverluste zu verringern. Ein warmgewalztes Blech mit mehr als 3,5% Silizium läßt sich jedoch nur
schwer kaltwalzen. Demgegenüber läßt sich bei qualitativ einfacheren Siliziumstahlblechen mit weniger
als 0,5% Silizium ein Enderzeugnis mit für die Blechqualität ausreichenden Eigenschaften leicht ohne
Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens herstellen. Aus diesem Grunde soll ein warmgewalztes
Blech mit einem Siliziumgehalt von 0,5 bis 3,5% verwendet werden. Ein gutes Ergebnis wird insbesondere
mit warmgewalzten Blechen erzielt, deren Sihziumgehalt
zwischen 1,0 und 3,0% liegt.
Liegt der Aluminiumgehalt des warmgewalzten Bleches unterhalb von 0,1%, so scheidet sich AIN fein
verteilt im kaltgewalzten Blech aus und unterdrückt fiautig bei gemeinsamen Vorliegen mit Antimon das
Kornwachstum. Oberschreitet der Aluminiumgehalt des warmgewalzten Bleches 1,0%, so läßt sich das Blech
schwer kaltwalzen. Demzufolge sind warmgewalzte Bleche mit einem Aluminiumgehalt von 0,1 bis 1,0% zu
verwenden.
Kohlenstoff beeinträchtigt die Eigenschaften des Enderzeugnisses. Sind mehr als 0,02% Kohlenstoff im
warmgewalzten Blech vorhanden, so läßt sich der Stahl nur mit Schwierigkeiten auf einen vorgegebenen
Kohlenstoffgehalt entkohlen, selbst wenn das warmgewalzte Bleche geglüht wird. Deshalb dürfen die
warmgewalzten Bleche nicht mehr als 0,02% Kohlenstoffenthalten.
Schwefel wirkt sich nachteilig auf die Eigenschaften des Enderzeugnisses aus. Überschreitet der Schwefelgehalt
des warmgewalzten Bleches 0,008%, so wird durch gemeinsames Vorliegen mit Antimon das normale
Kornwachstum des rekristallisierten Korns im Blech Verhindert. Aus diesem Grunde darf der Schwefelgehalt
des warmgewalzten Bleches nicht oberhalb von 0.007% und vorzugsweise nicht oberhalb von 0.005% liegen.
Antimon muß im warmgewalzten Blech in einer MpniTP vnn wenigstens 0.005% vorlieeen. um eine
Verbesserung der Aggregationstextur des Enderzeugnisses herbeizuführen. Übersteigt der Antimongehalt
des warmgewalzten Bleches jedoch 03%. so wird die Aggregationstextur des Enderzeugnisses nicht nennenswert
verbessert, aber die Kaltwalzbarkeit des warmgewalzten Bleches erschwert. Aus diesem Grunde muß der
Antimongehalt des warmgewalzten Bleches im Bereich von 0.005 bis 0,3% liegen. Ein gutes Ergebnis wird
insbesondere bei Antimongehalten von 0.015 bis 0.15% erzielt.
Seltenerdmetalle oder Kalzium wirken sich förderlich auf das normale Kornwachstum bei der Schlußglühung
und auf die Herabsetzung der Eisenveriuste im Fertigerzeugnis aus. Enthält das warmgewalzte Blech
0,005 bis 0,04% an Seltenerdmetallen oder 0,001 bis 0,01 % Kalzium, so wird das normale Kornwachstum bei
der Schlußglühung stärker gefördert und wird ein Enderzeugnis mit einem verringerten Eisenverlust
erzielt.
Das Ausgangsmaterial für das erfindungsgemäße Verfahren ist ein warmgewalztes Siliziumstahlbtech mit
der im Vorstehenden beschneberien Zusammensetzung, weiche auf bekannte Weise hergestellt werden kann. So
kann beispielsweise ein Siiiziumstahi im Siemens-Martin-Ofen,
im Konverter, in einem Elektroofen oder in einem Vakuumofen erschmolzen werden und der
erschmolzene Stahl kann zu einem Gußblock und sodann zu Blech-Vorblöcken verarbeitet werden. Es ist
auch möglich, den erschmolzenen Stahl mit Hilfe des '. Stranggießens direkt zu Blech-Vorblöcken zu verarbeiten.
Die hergestellten Vorblöcke werden auf bekannte Weise warmgewälzt. Die Dicke des warmgewalzten
Bleches beträgt im allgemeinen 1,5 bis 3 mm. Beim erfindungsgemäßen Verfahren ist es wichtig, daß das
ίο warmgewalzte Blech über einen geeigneten Zeitraum
bei einer Temperatur von 700 bis 95O0C geglüht wird,
bevor das Kaltwalzen erfolgt. Wie aus Fig. 2 zu ersehen, ist ohne eine solche Wärmebehandlung der
Einfluß des Antimons auf die Verbesserung der
i'5 Eigenschaften des Enderzeugnisses nur gering. Die
Glühdauer läßt sich in Abhängigkeit von der Glühtemperatur in geeigneter Weise bestimmen. Erfolgt die
Wärmebehandlung beispielsweise bei einer relativ niedrigen Temperatur von 7000C, so ist eine lange
fa Giühdauer von wenigstens iö Stunden erforderlich,
wohingegen bei hohen Glühtemperaturen um 950° kurze Glühdauern von etwa drei Minuten ausreichend
sind. Liegt die GlUhtemperatur unterhalb von 7000C, so wird auch bei langen Glühdauern von 10 bis 20 Stunden
das angestrebte Ziel nicht erreicht Liegen indes die Glühtemperaturen oberhalb von 950°C, so werden die
Eigenschaften des Enderzeugnisses nicht in angestrebter Weise verbessert und wird außerdem das Kaltwalzen
des geglühten Bleches erschwert. Aus diesem Grunde müssen die Glühtemperaturen für das warmgewalzte
Blech im Bereich von 700 bis 9500C liegen.
Als Glühatmosphäre kann Stickstoff, Reichgas. N2-H2-Gas. Wasserstoff und Luft verwendet werden,
wobei keine besonderen Maßgaben zu beachten sind.
J5 Die Wärmebehandlung kann als Schwachglühung, als offene Glühung oder als kontinuierliche Glühung
erfolgen. Das geglühte Blech wird gebeizt und dann auf herkömmliche Weise kaltgewalzt Das Kaltwalzen kann
mit dem Tandemgerüst, dem Umkehrgerüst Sendzi-
•w mier-Walzwerk erfolgen. Außerdem läßt sich das
kaltwalzen als einstichige Walzung oder auch als zweistichige Kaltwalzung mit Zwischenglühung durchführen.
Durch die einstichiee Kaltwalzung werden
besonders gute Ergebnisse erzielt. Das kaltgewalzte
·»■> Blech wird einer Schlußglühung bei einer Temperatur
von 750 bis 1000°C unterworfen, um als Fertigerzeugnis ein nicht-orientiertes Siliziumstahlblech zu erzielen, das
sich durch ausgezeichnete elektromagnetische Eigenschaften auszeichnet
Die vorliegende Erfindung kann auf das Herstellen von Fertigerzeugnissen sowie auf das Herstellen von
Halbzeug angewandt werden. Im ersten Fall wir-' die Schlußglühung vom Elektrostrahl-Erzeuger vorgenommen,
um zu einem Fertigerzeugnis zu gelangen. Diese Schlußglühung erfolgt vorzugsweise als kontinuierliche
Wärmebehandlung des kaltgewalzten Stahlbleches bei relativ hoher Temperatur von 850 bis 1000° C über einen
kurzen Zeitraum von nicht mehr als 15 Minuten, wobei Glühungen bei 850 bis 9500C während eines Zeitraums
W) von zwei bis acht Minuten besonders bevorzugt sind. Andererseits läßt sich die Schlußglühung auch vom
Hersteller der elektrischen Einrichtungen durchführen. Das bedeutet, daß der Elektroblech-Hersteller eine
kontinuierliche Glühung des kaltgewalzten Bleches bei einer Temperatur von 750 bis 8500C über einen
Zeitraum von 10 Sekunden bis drei Stunden ausführt, um
die Gestalt und dergleichen des Bleches ais Halbzeug zu
korrigieren. Der Hersteller von Elektroapparaten
verteilt dieses Halbzeug auf die gewünschte Größe und
Gestalt für die elektrischen Einrichtungen und wird sodann mit dem Halbzeug eine SchluQglühung bei einer
Temperatur von 750 bis 900°G über einen Zeitraum von 0,5 bis 3 Stunden durch, um zu einem Enderzeugnis milden
angestrebten Eigenschaften zu gelangen.
Die Erfindung wird anhand der folgenden Beispiele noch weiter erläutert.
Ein warmgewalztes Stahlblech mit einer Dicke von 2 mm Und einer aus der folgenden Tafel 1 ersichtlichen
Zusammensetzung, wobei der Rest im wesentlichen aus Eisen besteht, wurde geglüht und dann einer einstufigen
Kaltwalzung zwecks Erzeugung eines Bundes mit einer Fertigmaßdicke von 0,5 mm zu erzeugen, worauf das
Tafel 1
kaltgewalzte Bund fünf Minuten lang in einer Nj-Hi-Atmosphäre
mit einem Taupunkt von 4O0G bei 9000G
geglüht wurde. Ein Pfobeköfpef würde aus derii Bund
entnommen, an welchem die elektromagnetischen Eigenschaften bestimmt wurden. Die Versuchsergebnisse
sind in der folgenden Tafel 1 zusammengestellt.
C Si Al Mn S Sb Wärmebehandlung
des warmgewalzten (%) (%) (%) (%) (%) (%) Bleches
wi5/5o B50
(W/kg) (T)
Erfindung
Vergleichsversuch
Vergleichsversuch
Vergleichsversuch
0,006 3,02 0,41 0,16 0,003
0,007
0,006
0,006
3,02
3,01
3,01
0,41
0,39
0,39
0,16 0,14
0,003 0,003
0.018 | 850 C | 2.61 | 1,71 |
5 Std. in N2 | |||
0,018 | ohne Glühung | 2,89 | 1,67 |
Spuren | 850 C- | 2,80 | 1,68 |
5 Std. in N2 |
: Wattverlusl bei 50 Hz und 1,5 T.
Magnetische Induktion bei 5000 A/m.
Magnetische Induktion bei 5000 A/m.
Ein warmgewalztes Stahlblech mit 0,008% Kohlenstoff, 1,86% Silizium, 0,21% Mangan, 0,05% Schwefel,
035% Aluminium und 0,09% Antimon wurde 5 Stunden bei 600 bis 9000C geglüht und dann einer einstufigen
Kaltwalzung unterworfen, um zu einem Fertigerzeugnis mit einer Dicke vopn 0,5 mm zu gelangen. Der
kaltgewalzte Blechbund wurde fünf Minuten in einer N2 — H2-Atmosphäre mit einem Taupunkt von 50"C bei
9000C geglüht Ein Probekörper wurde aus dem
geglühten Bund entnommen, an welchem die elektrodem wurde ein Probekörper aus dem kaltgewalzten
J5 Material vor der Glühbehandlung entnommen, welcher
eine Stünde lang in einer Reichgasatmosphäre mit einem Taupunkt von 30°C bei 840°C geglüht wurde,
worauf die elektromagnetischen Eigenschaften des Probekörpers bestimmt wurden. Die Versuchsergebnis-•40'
se sind in der folgenden Tafel 2 zusammengestellt, wobei der erstgenannte Probekörper (fünfminütige
Glühung bei 9000C) als »Probe 1« und der letztgenannte
Prnhekörner (einstündiee Glühune bei 8400Cl als
Ein warmgewalztes Stahlblech mit einer Dicke von 2 mm, enthaltend 1,10% Siiicnirru 0,22% Aluminium,
0,21% Mangan, 0,004% Schwefel und 0,04% Antimon
sowie ein warmgewalztes Stahlblech mit einer Dicke von 2 mm, enthaltend 1,15% Silicium, 0,24% Aluminium,
0,23% Mangan, 0,004% Schwefel, jedoch ohne Antimon,
wurden fünf Stunden bei S0O°C gegiühi und sodarin
einer einstufigen Kaltwalzung unterzogen, um zu einem
magnetischen higensch: | »ten bestimmt wurden. Außer- | Probe 1 *) (W/kg) |
»Probe | 2« bezeichne | tist. |
i
5 Λ |
Tafel 2 | 4,27 | I i |
||||
Glühtemperatur des warmgewalzten Stahls ( O |
3,99 | B 5(1 (T) |
Probe 2**) w15/5n (W/kg) |
B50 (T) |
■i mp i bei 1.5 T | |
|
Vergleichsversuch | 600 | 3,52 | 1,69 | 3,82 | 1,70 | 840 i |
Vergleichsversuch | 650 | 3,21 | 1,70 | 3,49 | 1,70 | 1,420 I |
Erfindung | 700 | 2,95 | 1,71 | 3,40 | 1,71 | 2,470 I |
Erfindung | 800 | 1,73 | 2,80 | 1,73 | 3,430 § | |
Erfindung | 900 | 1;74 | 2,75 | 1,75 | 3,720 1 | |
*) 5 Min. bei 900 C. | 1 | |||||
«*) 1 Std. bei 840 C. | i | |||||
ίο
Blechbund mit einer Dicke von 0,64 mm zu gelangen. Das kaltgewalzte Bund wurde 1,5 Minuten lang in einer
Stickstoffatmosphäre unvollständig bei 7600C geglüht. Ein Probekörper wurde aus dem unvollständig geglühten
Bundmaterial entnommen und dieser Probekörper
Tafel 2
wurde eine Stunde lang in einer Reichgasatmosphäre mit einem Taupunkt vori 27°C bis 840°C erneut geglüht.
Die an diesem Probekörper ermittelten Versuchsergebnisse sind in der folgenden Tafel 3 zusammengestellt.
Sb-Gehalt
Erfindung 0,04% 2,69
Vergleichsversuch Spuren 2,82
1,74
1,71
1,71
;jtp bei 1,5 T
3,680 1,930
Wie vorstehend beschrieben, werden mit Hilfe des Verfahrens nach der Erfindung nicht-orientierte Silicium =
Hahibleche mit ausgezeichneten elektromagnetischen Eigenschaften erzeugt.
Hierzu 4 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Anwendung eines an sich bekannten Verfahrens zur Herstellung von nicht-orientierten Silizhrmstahlblechen
bestehend aus Warmwalzen, nachfolgendem Glühen bei 700 bis 95O0C über einen Zeitraum
von 2 min bis 20 h, Kaltwalzen und Glühen bei 750 bis 10000C auf einen Stahl mit nicht mehr als 0,02%
Kohlenstoff, 0,5 bis 3,5% Silizium, 0,1 bis 1,0% Aluminium, 0,1 bis 1,0% Mangan, nicht mehr als
0,007% Schwefel, 0,005 bis 030% Antimon und Rest
Eisen mit den üblichen Verunreinigungen.
2. Anwendung des Verfahrens nach Anspruch 1 auf einen Stahl, der 1,0 bis 3,0% Silizium, 0,03 bis
0,3% Antimon und nicht mehr als 0,005% Schwefel enthält.
3. Anwendung des Verfahrens nach Anspruch 1 auf einen Stahl, der zusätzlich 0,005 bis 0,04
Seltenerdmetalle oder 0,001 bis 0,01% Kalzium enthält
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