DE1433821B2 - Verfahren zur Herstellung von doppelt orientierten Elektrostahllechen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von doppelt orientierten ElektrostahllechenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von doppelt orientierten Elektrostahlblechen
mit (100) [001]-Orientierung, bei dem ein einfach orientiertes Stahlblech mit (110)[001]-Orientierung
als Ausgangsmaterial kaltgewalzt, zwischengeglüht, nachgewalzt und schlußgeglühlt wird.
Die bisher bekannten Verfahren zur Herstellung doppelt orientierter Siliziumstahlbleche können im
wesentlichem in drei Gruppen eingeteilt werden. Die erste Gruppe umfaßt ein Verfahren, bei dem das
warmgewalzte Blech nacheinander in zwei zueinander im rechten Winkel liegenden Richtungen gewalzt
wird. Wie bekannt, wird bei diesem Diagonal walzen das Material in einem Winkel von 50 bis 70° C zur
Walzrichtung kaltgewalzt. Ein solches Verfahren ist nicht nur schwierig und zeitraubend, sondern erfordert
auch eine spezielle Technik.
Die zweite Gruppe betrifft ein Verfahren, das zuerst von der General Electric Company, USA,
eingeführt, und dann in Japan verbessert wurde. Es beruht darauf, daß die Kristallorientierung säulenförmiger
Kristalikörner des Gußblockes in Wachstumsrichtung der Kristalle die [100]-Achse hat. Die
Herstellung eines orientierten Gußbarrens und sein Auswalzen unterliegt technisch verschiedenen Begrenzungen.
Die dritte Gruppe umfaßt ein Verfahren zur Erzielung einer kubischen Struktur, wobei das Material
über 50% bzw. über 75% kalt reduziert, d. h. stärker gewalzt wird, und die Reinigung beim abschließenden
Glühen für die sekundäre Rekristallisation durchgeführt wird, insbesondere dadurch, daß der Sauerstoffpartialdruck
an der Oberfläche des Materials dadurch so gering wie möglich gehalten wird, daß
ein Katalysator verwendet wird oder daß die Verhältnisse der Oberflächenenergie so gesteuert werden,
daß die sekundäre Rekristallisation vollständig ablaufen kann. Am einfachsten ist ein Verfahren, das
von der Westinghouse Electric Corporation, USA, beschrieben wurde, und bei dem ein Magnetmaterial
als Ausgangsmaterial verwendet wurde, das eine Goss-Struktur aufweist. Wenn eine dünne Siliziumstahlplatte
mit einer Goss-Struktur um mehr als 60% kalt reduziert wird, ist seine überwiegende
Kornstruktur eine (lll)[112]-Struktur (vgl. F i g. 6),
und die sekundäre Rekristallisation entwickelt sich vollständig bei einer Temperatur von 1100 bis
14000C.
So ist aus der USA.-Patentschrift 2 992 951 ein Verfahren zur Herstellung doppelt orientierter magnetischer
Stahlbleche bekannt, bei dem das Ausgangsmaterial mit einem Reduktionsverhältnis von 60 bis
90% kalt gewalzt wird.
Bei diesem bekannten Verfahren ist z. B. ein einfach orientiertes Siliziumstahlblech mit 1,0 mm
Dicke als Ausgangsmaterial erforderlich, wenn man bei einer Kaltreduzierung von 70% ein doppelt
orientiertes Siliziumstahlblech von 0,3 mm Dicke herstellen will. Wenn ein dickeres, doppelt orientiertes
Siliziumstahlblech hergestellt werden soll und ein stärkeres Kaltwalzen notwendig ist, muß zuvor
ein einfach orientiertes Siliziumstahlblech mit mehreren Millimetern Dicke bearbeitet werden. Ein so
dickes Siliziumstahlblech kalt zu walzen, ist praktisch nahezu unmöglich, weshalb dieses Verfahren auf sehr
dünne Bleche begrenzt ist.
Aus der deutschen Auslegeschrift 1 029 845 ist schließlich ein Verfahren bekannt, das jedoch ganz
spezielle Glühbedingungen erfordert, wenn das Endprodukt erhalten werden soll.
Die Erfindung bezweckt, die aufgerührten Nachteile zu beseitigen. Sie bezweckt ferner, dickere
doppelt orientierte Stahlbleche einfach und wirtschaftlich herzustellen.
Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß das einfach orientierte Stahlblech durch Kaltwalzen
um 20 bis 50% reduziert, 20 bis 40 Stunden bei einer Temperatur zwischen 1000 und 12000C zwischengeglüht,
durch Nachwalzen um 0,5 bis 2,5% reduziert und abschließend 20 bis 40 Stunden bei einer Temperatur
zwischen 1150 und 125O0C schlußgeglüht wird.
Eine beispielsweise Ausführungsform der Erfindung wird im folgenden unter bezug auf die Zeichnung
beschrieben, in der
Fig. 1 ein (llO)-Polardiagramm eines einfach
orientierten Siliziumstahlbleches (der Goss-Struktur) darstellt;
Fig. 2 bis 6 sind Polardiagramme der (HO)-Ebenen
von Stahlblechen mit Goss-Struktur, die um 20, 28, 33, 38 bzw. 67% kalt reduziert wurden;
F i g. 7 ist ein Polardiagramm der (110)-Ebene der Kristalle nach dem Zwischenglühen;
Fig. 8 ist ein Polardiagramm der (HO)-Ebene der
Kristalle eines doppelt orientierten Siliziumstahlbleches, das nach dem vorliegenden Verfahren hergestellt
wurde, wobei die Untersuchungen mit Röntgenstrahlen durchgerührt wurden;
F i g. 9 zeigt in einem Diagramm vergleichsweise Kurven des magnetischen Drehmoments eines doppelt
orientierten Siliziumstahlblechs, das gemäß der Erfindung hergestellt wurde, und eines handelsüblichen
einfach orientierten Siliziumstahlblechs.
Fig. 10 zeigt Magnetisierungskurven eines doppelt orientierten Siliziumstahlbleches, das gemäß der Erfindung
hergestellt wurde, sowie eines handelsüblichen, einfach orientierten Siliziumstahlbleches.
Als Ausgangsmaterial wurde ein einfach orientiertes Siliziumstahlblech verwendet, das aus Kristallen aufgebaut
war, deren [001]-Achse in Walzrichtung und deren (HO)-Ebene parallel zur Walzebene verlief.
In den Figuren bedeutet RD die Walzrichtung und
TD die zur Walzrichtung senkrechte Richtung.
F i g. 1 entspricht einer typischen »Goss-Struktur«, bei der die Stärke der Konzentration am Pol sehr groß
ist, und man sieht aus den Drehmoment-Magnetisierungskurven, daß mehr als etwa 80% der Kristalle die
(110) [001 !-Orientierung haben.
Das (110)-Ebenen-Polardiagramm wurde unter Verwendung
von Röntgenstrahlen hergestellt, die mit MoKa-Strahlen erzeugt wurden.
Es kann handelsübliches und auch einfach orientiertes Magnetstahlblech mit einem Gehalt an Aluminium
oder anderen Zusätzen als Ausgangsmaterial verwendet werden. Wenn ein Isolierüberzug od. dgl.
auf die Oberfläche des Ausgangsmaterials aufgebracht ist, dann sollte dieser durch lOminutiges Abbeizen in
einer entsprechenden Säure, z. B. in 30%iger Salzsäure, bei 8O0C entfernt werden.
Das Stahlblech wird dann um 20 bis 50% bei Raumtemperatur in der [100]-Richtung kalt reduziert.
Die Zahl der Durchgänge sollte kleiner als 15 sein. Der Grund, warum das Kaltwalzverhältnis gemäß der
Erfindung 20 bis 50% beträgt, liegt darin, daß im allgemeinen ein schwaches Kaltwalzen technisch leichter
durchzuführen und wirtschaftlich vorteilhafter ist als ein starkes Kaltwalzen. Wird das Blech mehr als
50% reduziert, dann ist ein sehr dickes Ausgangsmaterial erforderlich. Wenn, ein einfach orientiertes
Magnetstahlblech mit einer industriell tragbaren Dicke als Ausgangsmaterial verwendet wird, dann kann man
natürlich nur ein dünnes Endprodukt erwarten. Wenn dagegen die Reduktion weniger als 20% beträgt, dann
erhält man keine doppelt orientierte Struktur.
In F i g. 2 beträgt, wie durch Vergleich mit der Fig. 1 ersichtlich ist, die Reduktion oder Querschnittsabnahme
beim Kaltwalzen etwa 20°,0, die Struktur bleibt im wesentlichen dieselbe und wird als
(1 l())[001]-Struktur bezeichnet. Das Polardiagramm der (llO)-Ebene des Stahlbleches, das mit einer
erhöhten Reduktion von 28%'kaltgewalzt wurde, ist in F i g. 3 dargestellt. ·
F i g. 3 zeigt eine überlagerung von drei Polardiagrammen
der (110)-Ebene, die man dadurch erhielt, daß die Oberfläche von Proben mit etwa 30 mm2 mit
Röntgenstrahlen bestrichen wurden. (In der Figur bedeutet die Marke · — der ausgefüllte Punkt —
den Pol der (IlO)-Ebene des (110) [001]-EinkristaIIs.)
Der Pol der (llO)-Ebene beginnt bereits von der Idealstellung (110) [001] abzuweichen.
Auch F i g. 4 ist durch eine überlagerung von drei Polardiagrammen der (HO)-Ebene von Stahlblechen
zustande gekommen, die um 33% durch Kaltwalzen reduziert wurden. Die Abweichung des
Pols der (110)-Ebene ist etwas stärker, wenn man sie
jedoch vom Zustand der Verteilung her beurteilt, dann kann sie immer noch als (11())[001]-Struktur
bezeichnet werden. Wenn die Reduzierung durch Kaltwalzen auf 38% erhöht wird, tritt die Tendenz
zur Ausbildung einer neuen Struktur auf, wie dies aus Fig. 5 ersichtlich ist. Die kaltgewalzte (1 H)[112]-Struktur
erhält man dadurch, daß eine der (1 K))[OOl]-Strukturen um mehr als 50"',, kalt reduziert wird. Das
Polardiagramm der (HO)-Ebene, wie es in Fig. 6 gezeigt ist, entspricht einer Struktur bei einer KaItwalzreduzierung
von 67",,. Eine solche typische (111)[112]-Struktur kann kaum unter einem Walzgrad
von etwa 50% erreicht werden.
Das kaltgewalzte Stahlblech wird dann sofort geglüht. Das Zwischenglühen wird so lange durchgeführt,
bis die Rekristallisierung praktisch vollständig beendet ist oder vorzugsweise länger als etwa 20 Stunden,
jedoch weniger als etwa 40 Stunden bei einer Temperatur von 1000 bis 1200 C. Für das Zwischenglühen
eignet sich am besten eine Atmosphäre aus Wasserstoff oder eine inerte Atmosphäre mit solcher
Reinheit, wie sie bisher für qualitativ hochwertige Siliziumstahlbleche verwendet wird. Es genügt, wenn
der Taupunkt unter —40 C ist und der Sauerstoffgehalt
weniger als etwa 100 ppm beträgt. Eine Stickstoffatmosphäre ist dann nicht empfehlenswert, wenn
ein Fe-Al-Magnetmaterial verwendet wird, da sich hier leicht schädliches AlN im Stahlblech bildet. Wenn
im Vakuum geglüht wird, dann sollte das Vakuum besser als 10~3Torr sein. Bei einem solchen Glühverfahren
sollte eine Lage eines anorganischen hochschmelzenden Materials, wie AI2Oj oder MgO.
.zwischen die geschichteten Stahlbleche oder die aufgewickelten Stahlbänder eingefügt werden, damit diese
Bleche nicht aneinanderkleben. Hierzu kann ein Pulver mit einer Korngröße von 10 bis 30u aufgesiebt
werden, oder es kann eine Mischung des Pulvers mit Wasser verwendet werden. Die Kühlgeschwindigkeit
des Stahlbleches liegt vorzugsweise unter 50 C pro Stunde. Wie in dem zuletzt beschriebenen
Beispiel ausgeführt ist, zeigt das Polardiagramm der (IIO)-Ebene nach dem Zwischenglühen, wie aus
F i g. 7 ersichtlich, keine Doppelorientierung.
Das zwischengeglühte Stahlblech wird dann mit einem Kaltwalzgrad von 0,5 bis 2,5% bei Raumtemperatur
kaltgewalzt. Wenn die Reduktion beim Walzen unter 0,5% liegt, dann reicht die Spannungsenergie, die eine antreibende Kraft bei der Rekristallisierung
ist, nicht aus. Wenn sie über 2,5% liegt, dann erhält man nicht die günstige, gewünschte kubische
Struktur. Zweckmäßig beträgt die Anzahl der Walzdurchgänge weniger als 10. ■
Danach wird das Blech abschließend geglüht. Die Glühbehandlung erfolgt so lange bei einer Temperatur
von 1150 bis 1250'C, bis die sekundäre Rekristallisation
vollendet ist oder vorzugsweise etwa 20 bis 40 Stunden. Man erhält damit eine ausgezeichnete
kubische Struktur (Fig. 8). Für die Glühatmosphäre gelten die gleichen Bedingungen wie für die
Atmosphäre beim Zwischenglühen. Bei diesem Glühen wird, ebenso wie beim Zwischenglühen, das Ankleben
der Stahlbleche durch Zugabe von anorganischem, schwer schmelzendem Material verhindert. Die Kühlgeschwindigkeit
der Stahlbleche kann nach Wunsch bemessen werden, so daß man keine unerwünschten
inneren Änderungen, z. B. Spannungen, erhält, vorzugsweise sollte sie weniger als 50 C pro Stunde
betragen.
Die Erfindung wird im folgenden an Hand von Beispielen erläutert:
■ Beispiel! .
Ein handelsübliches, einfach orientiertes Siliziumstahlblech, 0,30 mm dick, wurde als Ausgangsmaterial
verwendet.
Das Stahlblech wurde in einer wäßrigen Lösung einer 30°
<,igen Salzsäure 10 Minuten lang bei 80 C gebeizt, dann mit einem Reduktionsgrad von 30%
bei 10 bis 15 Durchgängen kaltgewalzt, anschließend in einem Vakuum von weniger als 10"3 Torr bei
1150 C 40 Stunden lang zwischengeglüht. mit 50 C
pro Stunde gekühlt und anschließend mit einem Reduktionsgrad von 1,0% einer Härtungswalzung in
6 bis 10 Durchgängen unterzogen, schließlich in einem Vakuum von weniger als K)"3 Torr bei 1200 C
40 Stunden lang abschließend geglüht und mit 50 C pro Stunde gekühlt. Die Magneteigenschaften des so
erhaltenen, doppelt orientierten Siliziumstahlblechs sind in Tabelle 1 zusammengestellt.
Probe
Nr.
Koerzitivkraft in Oe
H'0
0,060
0,070
Bio
B2,
15900
16 750
17 600
18 maximale
magnetische Permeabilität
65 000
Magnetische Eigenschaften bei Wechselstrom (50 Hz)
Kernverlust in W/kg
JVI (V50 W15/50
0,44
0,95
magnetisches
in 10* dyn/cm2
17,7
16,2
M/L
ÖZ1
Bemerkungen:
1. J/J" und //'5 sind die Koerzitivkräfte, wenn
die maximale Magnetinduktion ß,„ K)(KK) und 15000 G beträgt.
2. B1, Bj, B10 und B25 sind die Magnetinduktionen,
wenn die Magnetisierungskraft 1. 3. K) bzw. 25 Oe beträgt.
3. H" K) 50 und W15 50 sind die Kernverluste bei
50 Hz. wenn Bm K)(X)O bzw. 15(KK) G ist.
4. Die Probe wurde in Walzrichtung (/.-Richtung)
untersucht.
5. Λ/ und /,sind das erste und zweite Maximum der
Kurve des magnetischen Drehmoments.
Wie hieraus ersichtlich ist. wurde festgestellt, daß
die Magneteigenschaften ausgezeichnet sind, der Gesamtkernvcrlust
Wl5 50 0,95 W kg beträgt, das maximale
magnetische Drehmoment so groß ist und das Verhältnis Λ/ L1.09 ist. d. h. daß die kubische Struktur
ausgezeichnet ist.
Die gleichen handelsüblichen, einfach orientierten Siliziumstahlblcche, 0,30 mm dick wie im Beispiel 1.
wurden als Ausgangsmaterialien verwendet.
Diese Stahlbleche wurden in einer wäßrigen Lösung einer 3(/'oigen Salzsäure bei 80 C 10 Minuten gebeizt,
anschließend mit Reduktionsgraden von 24, 30 und 38" ο kaltgewalzt, wobei 10 bis 15 Durchgänge stattfanden,
worauf dann in einer Stickstoffatmosphäre mit einem Taupunkt von -46 C bei 1200 C 20 Stunden
zwischengeglüht und schließlich mit 50 C pro Stunde gekühlt wurde.
Die Struktur des Materials nach dem Zwischenglühen der zu 30% kalt reduzierten Bleche ist in
F i g. 7 gezeigt. Wie aus F i g. 7 ersichtlich ist, ist in dieser Verfahrensstufc die kubische Struktur in keiner
Weise bei diesem Ausrührungsbeispiel in Erscheinung getreten.
Die Bleche wurden dann mit Reduktionsgraden von 1.0 und 1.5" ο bei 6 bis K) Durchgängen einer Streckwal/ung
unterworfen, damit sie eine ausreichende Zugenergie erhielten, worauf sie in einer Stickstoffatmosphäre
mit einem Taupunkt von —45 C bei 12(K) C 20 Stunden lang abschließend geglüht und
schließlich mit 50 C pro Stunde gekühlt wurden. Die Ergebnisse der so erhaltenen, doppelt orientierten
Siliziumstahlbleche sind in Tabelle 2 zusammengestellt. Diese Daten gelten nur für die Walzrichtung.
GES 18
GES 8
GES 8
16 000
14 200
16000
14 200
16000
17000
16 250
16 550
16 250
16 550
17 17600 17
18 18 18 maximale
magnetische
Permeabilität
48(MX)
46 000
73 800
46 000
73 800
Magnetische
F.igcnschaften bei Wechsel strom (50 H/) Kern verlust in W kg |
Hl 5 50 |
Orientierung
magnetisches Drehmoment in IW* dyn cm: |
/- | M I. |
H 10 50 | 1,71 | Λ/ | 16,9 | 1.0 |
0,77 | 1.54 | 17.3 | 16.0 | LO |
1.07 | 1.16 | 16,9 | 15.5 | 1.0 |
0.62 | 16,7 |
Wie aus dieser Tabelle ersichtlich ist. ist das Verhältnis
A/ L aufeinanderfolgender Maxima des magnetischen Drehmoments .V/ und L gleich 1.02 bis LOK.
was eine bemerkenswerte Doppeloricntierung anzeigt. F i g. 8 zeigt ein Polardiagramm, das man erhält,
wenn verschiedene Proben aus den doppelt orientierten Siliziumstahlblechcn ausgewählt werden, die
man nach dem crfindungsgeniäßen Verfahren hergestellt
hat, wie dies an diesem und zwei weiteren Beispielen zu sehen ist. die mit Röntgenstrahlen
analysiert wurden und deren Polardiagramme der (llO)-Ebcne überlappt sind. Wie aus dieser Figur <«>
ersichtlich ist. ist die Struktur des Produktes eine günstige kubische Struktur, die (lOO)-Ebenen der
Kristalle liegen im wesentlichen parallel zu einer Walzebene, wobei eine Abweichung von nur wenigen
Grad auftritt, und die [001]-Richtungen der Kristalle <·?
haben eine Ausbreitung über 15 nach rechts und links. Die Markierung O in der Figur zeigt den Pol
der (110)-Ebene des (KX)) [(X)I]-Einkristalls an.
Die gleichen handelsüblichen, einfach orientierten Siliziumstahlbleche mit einer Dicke von 0.30 mm. wie
im Beispiel 1. wurden als Ausgangsmaterialien vor-' wendet.
Diese Stahlbleche wurden in einer 3Gf'„igen wäßrigen
Salzsäurelösung bei 80 C K) Minuten gebeizt, bei einer Reduktion von 30",, mit 10 bis 15 Durchgängen
ausgewalzt und anschließend in einer Argonatmosphäre mit einem Taupunkt von -47 C bei
KXK) C 20 Stunden lang zwischengeglüht, dann mit
50 C pro Stunde gekühlt, einer Härtungswalzung unterworfen, bei der die Reduktion K)",, betrug und
6 bis 10 Durchgänge stattfanden, schließlich in Argonatmosphäre mit einem Taupunkt von -47 C bei
12(X) C 40 Stunden lang abschließend geglüht und mit 50 C pro Stunde gekühlt. Die Ergebnisse der so
erhaltenen, doppelt orientierten Siliziumstahlbleche
sind in Tabelle 3 zusammengestellt. In dieser Tabelle bedeutet L die Probe in Walzrichtung und Odie Probe
in einer Richtuni! senkrecht zur Walzrichtuni;.
-τι
j Rich-Probc
ι lung
Nr. der Probe
Nr. der Probe
GES
GHS
GHS
L
C
Kaltwalzen
in",,
38
38
38
Hiir- ;
tungswal/cn
tungswal/cn
in "„
Tabelle Magnetische l-igcttschartcn bei (ileichslrotii
Koerzitivkraft
in Oe
in Oe
1.0 '0.07210,093
Magnctinduktion in (iauU
»,„
H-,
15500:16750117850 H8750
1.0 0,07810.101 Il 5(XX) 16 3(X) !17(XX) 177(X)
maximale
magnetische
Permeabilität
magnetische
Permeabilität
51 300
Magnetische
ι [-.igcnschaflen
bei Wechselstrom (50 H/)
ι [-.igcnschaflen
bei Wechselstrom (50 H/)
Kernverlust
in W kg
in W kg
If K) 50
0.57
48 700 ! 0.52
If 15 50
1.04
1,03
1,03
Orientierung
magnetisches
Drehmoment
in IO4 ihn cm-
Λ/
17.5
17,4
16.9
17.1
17.1
In diesem Fall erhielt man beachtlich doppelt
orientierte Sili/iumstahlbleche. deren magnetische
Eigenschaften etwas schlechter waren, die maximale magnetische Permeabilität lag bei etwa 50(MM) und
sehr ausgezeichnet in der Wal/richtung und betrug
etwa 50(XX) in der da/u senkrechten Richtung, und außerdem war das maximale magnetische Drehmoment
größer als 17- K) 4 dyn cnr. und das Verhältnis
aufeinanderfolgender Werte des magnetischen Drehmoments lang bei etwa 1.02.
Fi'g. 9 zeigt die Kurve des magnetischen Drehmoments
der Probe CiIiS 49 in Tabelle 3. verglichen mit einem einfach orientierten Sili/iumstahlblech. das
das Ausgangsmaterial darstellt. Beide haben eine tv pische. ausgezeichnete, kubische Struktur b/w. (ioss-Struktur.
In der Probe GHS 49 war Λ/ = 17.1 und 17.7.
durchschnittlich 17.4. L - 16.5 und 17,6. durchschnittlich
17.1 und Λ/ /. = 1.02. und in der Probe / 11 war
Λ/ = 15.8 und 16.5. durchschnittlich also 16.2./. 5.7 und 6.1. durchschnittlich 5.9 und schließlich Λ/ /.
= 2.75.
1" i g. 10 zeigt die Magnetisierungskurven (; der
/.-Richtung und der ('-Richtung in Tabelle.3 im
Vergleich mit den Mugnctisicrungskurvcn 7. in /. und
('-Richtung des Ausgangsmaterials. //, und Ilh entsprechen
in der Zeichnung dem oberen Maßstab //, und dem unteren Maßstab Hh in der Abszisse.
Wie aus der obigen Figur ersichtlich ist. erhält man
im Vergleich zu den Magneteigenschaften des sogenannten Goss-Stahlbleches. das eine ausgezeichnete
Magnetisierung nur in der Walzrichtung aufweist.
gemäß der Hrfindung ein doppelt orientiertes Stahlblech
mit einer Reihe von Vorteilen.
In Wal/richtung /. sind die Magneteigenschaften (dargestellt durch die Kurve GL) des gemäß der
Hrfindung erhaltenen Stahlbleches so gut oder vielleicht sogar noch etwas besser als diejenige (dargestellt
durch die Kurve//.) des Goss-Stahlbleches. und in der Querrichtung C sind die Magneteigenschaften GC
des ersteren so weit verbessert, daß sie nahe/u gleich
denen des letzteren in Wal/richtung sind. Hei dem
« gemäß der Hriindung hergestellten doppelt orientierten
Stahlblech werden so ausgezeichnete Magnet isierimgseigenschaften
wie in Wal/richtung des Goss-Slahlbleches
nicht nur in der Wal/richtung. sondern auch in der da/u senkrechten Richtunu liefunden.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren /ur Herstellung von doppelt orientierten HIektrostahlbleehen mit (KM))[OOI !-Orientierung, bei dem ein einfach orientiertes Stahlblech mit (I I()| I (M)I ]-()rientierung als Alisgangsmaterial kaltgewalzt, zwischengegliiht. nachgewalzt und schlußgeglüht wird, dadurch g e k e η η / e i c h net. daß das einfach orientierte Stahlblech durch Kaltwalzen um 20 bis 50"„ reduziert. 20 bis 4(1 Stunden bei einer Temperatur /wischen KMM) und 12(M) C /wischengeglüht, durch Nachwalzen um 0.5 bis 2.5",, reduziert und abschließend 20 bis 40 Stunden bei einer Temperatur zwischen 1150 1250 C schlußiiculüht wird.Hier/u 2 Hlatt Zeichnungen "0* 51 ί ■ ^2
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