DE1261147B - Verfahren zur Herstellung magnetisierbarer Bleche mit einer Dicke bis 0, 63 mm, vorzugsweise von 0, 20 bis 0, 63 mm, mit Wuerfeltextur aus Eisen-Molybdaen-Legierungen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung magnetisierbarer Bleche mit einer Dicke bis 0, 63 mm, vorzugsweise von 0, 20 bis 0, 63 mm, mit Wuerfeltextur aus Eisen-Molybdaen-LegierungenInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. Cl.:
C21d
Deutsche Kl.: 18 c-1/78
Nummer: 1261147
Aktenzeichen: W 29982 VI a/18 c
Anmeldetag: 12. Mai 1961
Auslegetag: 15. Februar 1968
Die Erfindung bezieht sich auf magnetisch weiche Werkstoffe und ist insbesondere auf ein Verfahren
zur Herstellung von Eisen-Molybdän-Legierungen mit einer weitgehend ausgebildeten Würfeltextur gerichtet.
Die weichmagnetischen Werkstoffe wie Eisen und seine Legierungen werden z. B. als Kernmaterial in
Transformatoren, Motoren und Generatoren sowie für andere Zwecke verwendet. Diese Kerne sind
gewöhnlich aus Lamellen aufgebaut, z. B. derart, daß verhältnismäßig dünne gestanzte Magnetbleche aufeinandergestapelt
werden, oder derart, daß Magnetbleche zu Bändern geschnitten werden, um durch Aufwickeln eines langen Streifens einen geschlossenen
Ring zu bilden. Im allgemeinen, aber nicht ausschließlich, bilden die lamellierten Kerne einen mehr oder
weniger geschlossenen Kreis.
Um den Anisotropiecharakter der magnetischen Eigenschaften der Einzelkristalle des Eisens und der
Eisenlegierungen auszunutzen und eine bevorzugte Orientierung der Kristalle im polykristallinen Material
zu erreichen, ist bereits viel Mühe aufgewendet worden. Eisen und Eisengrundlegierungen haben bei
niedrigeren Temperaturen ein kubisch raumzentriertes Kristallgitter und halten diese Gitterstruktur über
einen Temperaturbereich bei, der sich auf mehrere 1000C erstreckt, z. B. bis zu 9100C für reines
Eisen. Die kubisch raumzentrierten Materialien weisen alle in Richtung parallel zur Würfelkante
des Einheitskristalls eine Richtung leichtester Magnetisierbarkeit auf.
Für technische Zwecke ist es sehr erwünscht, ein Blech aus einem Material mit einer verhältnismäßig
großen Zahl von Körnern verfügbar zu haben, die optimale magnetische Eigenschaften in der Blechebene in zwei Richtungen aufweisen mit einer Orientierung,
die als Würfeltextur bekannt ist.
Diese Würfeltextur hat in den Millerschen Indizes ausgedrückt die Orientierung (100) [001]. Die Bezeichnung
(100) bedeutet, daß eine Würfelfläche, die kristallographisch durch die Bezeichnung (100) dargestellt
ist, parallel zur Blechebene liegt und die Bezeichnung [001] besagt, daß eine Würfelkantenrichtung,
die kristallographisch durch [001] bezeichnet ist, parallel zur Walzrichtung des Bleches liegt. Damit
liegen zwei Würfelkantenrichtungen in der Blechebene, davon die eine parallel zur Walzrichtung und die andere
quer dazu.
Ein Blechmaterial mit nur einer magnetischen Vorzugsrichtung in der Blechebene, das nur teilweise
die erstrebten magnetischen Eigenschaften besitzt, aber trotzdem ein Material darstellt, das eine große
handelsübliche Anwendung findet, ist ein Material, Verfahren zur Herstellung magnetisierbarer
Bleche mit einer Dicke bis 0,63 mm, vorzugsweise von 0,20 bis 0,63 mm, mit Würfeltextur aus
Eisen-Molybdän-Legierungen
Bleche mit einer Dicke bis 0,63 mm, vorzugsweise von 0,20 bis 0,63 mm, mit Würfeltextur aus
Eisen-Molybdän-Legierungen
Anmelder:
Westinghouse Electric Corporation,
East Pittsburgh, Pa. (V. St. A.)
Vertreter:
Dr. jur. G. Hoepffner, Rechtsanwalt,
8520 Erlangen, Werner-von-Siemens-Str. 50
Als Erfinder benannt:
Karl Foster, Pittsburgh, Pa. (V. St. A.)
Beanspruchte Priorität:
V. St. ν. Amerika vom 23. Mai 1960 (30 980) - -
bei dem die Mehrheit der Körner des Materials eine in Millerschen Indizes mit (110) [001] bezeichnete
Orientierung haben. Diese bevorzugte Orientierung wird gewöhnlich als »Goss-Textur« bezeichnet. Bei
dieser liegt eine Dodekaederebene (110) parallel zur Blechebene und eine Würfelkantenrichtung [001]
parallel zur Walzrichtung. Quer zur Walzrichtung liegt keine magnetische Vorzugsrichtung. Blechmaterial
dieser Art wird gewöhnlich durch eine Sekundärrekristallisation der Körner des Bleches erzeugt. Das
Magnetblech mit Goss-Textur hat bemerkenswerte magnetische Eigenschaften. Solch ein Blech besitzt
z. B. eine maximale magnetische Induktion für eine gegebene magnetische Feldstärke und eine maximal
mögliche Induktion in dem gegebenen Material in der Walzrichtung. Jedoch sind die magnetischen Eigenschaften
in der Richtung senkrecht zur Walzrichtung weniger gut als in der Walzrichtung. Das bedeutet,
daß dann, wenn der magnetische Flußweg mit der Walzrichtung übereinstimmt, gute magnetische Eigenschaften
erhalten werden, daß aber dann, wenn der magnetische Weg in einer Richtung quer zur WaIz-
809 508/232
3 4
richtung verläuft, ζ. B. in der Basis eines L- oder Eine umfassende Behandlung von Primär- und
U-förmigen Stanzteils, dieser Teil verhältnismäßig Sekundärrekristallisation in Eisen-Silizium-Legierunungünstige
magnetische Eigenschaften mit einer gen ist in zwei Arbeiten veröffentlicht. Die eine Arbeit
entsprechenden Herabsetzung der Wirksamkeit des lautet: »Cold-Rolled and Primary Recrystallization
Kernes aufweist. 5 Textures in Cold-Rolled Single Crystals of Silicon
Es ist bereits lange erkannt worden, daß ein poly- Iron«, erschienen in Acta Metallurgica, Vol. II,
kristallines Blech aus Eisengrundlegierungen mit März 1954, S. 174 bis 183. Die zweite Arbeitet lautet:
Würfeltextur, bei dem die optimalen magnetischen »On The Theory of Secondary Recrystallization
Eigenschaften im wesentlichen in der Längs- und Texture Formation in Face-Centered Cubic Metals«
Querrichtung liegen, von beträchtlichem Nutzen auf io und ist erschienen in Acta Metallurgica, Vol. II,
dem Gebiet der elektrischen Geräte sein würde. Bei März 1954, S. 386 bis 393.
einem solchen Würfeltexturblech sind die magne- Die Erfindung besteht in einem Verfahren zur
tischen Eigenschaften in beiden Richtungen vergleich- Kaltbearbeitung und Wärmebehandlung von magnetibar
mit den Eigenschaften, die das bisher verfügbare sierbaren Eisen-Molybdän-Legierungen und der Er-Gossmaterial
nur in der Walzrichtung aufweist. 15 zeugung verhältnismäßig dicker Bleche daraus, mit
Beispielsweise würden ringförmige Magnetstanzteile Würfeltextur.
für Motoren und Generatoren in magnetischer Be- Insbesondere sollen nach der Erfindung Eisenziehung
durch Verwendung von Magnetblechen mit Molybdän-Legierungen hergestellt werden, in denen
Würfeltextur sehr verbessert werden können. durch geeignete Kaltbearbeitung, Zwischenglühung
Die meisten bisherigen Arbeiten über die Herstellung 20 und Schlußglühung ein Wachstum von Würfellagevon
magnetischen Werkstoffen mit Würfeltextur körnern hervorgerufen wird, wobei diese Behandlung
befassen sich mit der Gruppe der Eisen-Silizium- besonders für Bleche von 0,20 bis 0,63 mm Dicke
Legierungen. Bei Eisen-Silizium-Blechen mit Dicken- wirksam ist.
abmessungen von etwa 0,13 mm und weniger war es Ein weiteres Merkmal der Erfindung ist es, eine
leicht möglich gewesen, in einem verhältnismäßig 25 Eisen-Molybdän-Legierung anzugeben, die einen kleigroßen
Volumanteil des Bleches Körner mit Wurf ellage nen Betrag an Silizium enthält und in der nach
zu erhalten. Während ein beträchtlicher Grad von geeignetem ■ Kaltbearbeiten, Zwischenglühen und
Würfeltextur durch- das beschriebene Verfahren in Schlußglühen ein Wachstum von Würfellagekörnern
jener Erfindung erreicht und daher ein sehr nützliches hervorgerufen wird, besonders in Blechen von 0,20
Material erzeugt werden kann, ist der Volumanteil 30 0,63 mm Dicke.
des Bleches, der Würfellagekörner umfaßt, bei den Zum besseren Verständnis der Erfindung wird auf
dicken Blechen nicht so groß wie in den äußerst die Zeichnung Bezug genommen,
dünnen Blechen der Eisen-Silizium-Legierungen. Die einzige Abbildung ist eine schematische per-
Dureh die belgische Patentschrift 560 938 ist aber spektivische Ansicht, die die gewünschte Kornorienbereits
ein Verfahren zur Herstellung von Würfel- 35 tierung in den Magnetblechen zeigt. In der Abbildung
textur in Eisen-Molybdän-Legierungen, die bis zu ist ein Metallblech dargestellt, in dem schematisch
5 °/0 Molybdän enthalten, -bekanntgeworden. Nach ein Elementarwürfel A gezeichnet ist, der Würfellage
dem Verfahren dieser- belgischen Patentschrift werden aufweist und gleichzeitig die Würfeltextur verandurch
eine mit besonderen Mitteln hervorgerufene schaulicht. Dieser Würfel A liegt mit zwei Flächen
Abkühlung des Gußblockes Stengelkristalle in diesem 40 parallel zur Walzebene des Bleches. Vier Kanten des
erzeugt und dann dieser Gußblock oder aus ihm Würfels A sind parallel zur Walzrichtung ausgerichtet,
parallel zu den Achsen der Stengelkristalle heraus- wogegen vier andere Würfelkanten senkrecht zur
geschnittene Platten in bestimmter Weise in Abhängig- Walzrichtung und parallel zur Walzebene verlaufen,
keit von der Richtung der Stengelkristalle verformt Die Richtung der leichtesten Magnetisierbarkeit des
und wärmebehandelt. Die Ausbildung der Stengel- 45 Würfels erfolgt entlang den Würfelkanten oder der
kristalle im Gußblock und die Verwendung dieses [001]-Richtung. Die optimalen magnetischen Eigen-Gußblockes
oder seiner Teile als Ausgangsmaterial schäften werden in beiden Richtungen, d. h. sowohl in
ist für das Verfahren der belgischen Patentschrift der Walzrichtung als in der Richtung senkrecht dazu
wesentlich. erhalten. Die Magnetbleche umfassen vorherrschend
Die Herstellung von Stengelkristallen im Gußblock 50 Körner, die in der Art des Würfels A ausgerichtet sind
im Verein mit dem Herausschneiden der Platten und die in ähnlicher Weise ihre optimalen magneparallel
zu den Achsen der Stengelkristalle ist jedoch tischen Eigenschaften in der Walzrichtung und in
sehr aufwendig, da diese Maßnahmen einen erheb- der Richtung senkrecht dazu aufweisen,
liehen Aufwand an Mitteln und Zeit erfordern. Das Es wurde gefunden, daß Würfeltextur-Magnetbleche
Verfahren der vorliegenden Erfindung vermeidet diese 55 aus Eisen-Molybdän-Legierungen mit 3 bis 5 %
Nachteile, indem es auf die Herstellung von Stengel- Molybdän, deren Fläche zum überwiegenden Teil eine
kristallen im Gußblock verzichtet und von einem (100) [001]-Textur besitzt, leicht in einer Dicke von
warmgewalzten Material ausgeht, das keine besonderen 0,20 bis 0,63 mm aus heißgewalzten Molybdän-Eisen-Verfahrensschritte
für eine gerichtete Abkühlung Blechen erzeugt werden können; aber auch dünnere benötigt. Auf diese Weise wird das Herstellungs- 60 Bleche können mit Würzeltextur hergestellt werden,
verfahren von Eisen-Molybdän-Legierungen mit Wür- Obwohl das Verfahren zur Erzeugung von Würfelfeltextur
erheblich vereinfacht, wodurch ein wesent- textur in Eisen-Molybdän-Legierungen auch unter
licher technischer Fortschritt erreicht wird. Anwendung von nur zwei Kaltwalzschritten eine
Die im nachstehenden Text benutzten Begriffe wie überwiegende Würfeltextur in dem behandelten Blech
.»Primärrekristallisation« und »Sekundärrekristallisa- 65 hervorruft, werden diese Legierungen wegen der
tion« werden in der Beschreibung dieser Erfindung in besseren Reproduzierbarkeit eines hohen Prozentdemselben
Sinn benutzt, wie sie in Fachkreisen gehaltes an Würfeltextur erfindungsgemäß in folgender
verstanden werden und weithin verbreitet sind. Weise behandelt:
5 6
Warmwalzen der Legierung bei Temperaturen von Die folgenden Eisengrundlegierungen wurden aus
900 bis 12000C zu einem Band von vorbestimmter Elektrolyteisen im Vakuum in Magnesiatiegeln er-Dicke,
dreimaliges Kaltwalzen des Bandes, wobei schmolzen
jeder Kaltwalzschritt mit einem Verformungsgrad .
jeder Kaltwalzschritt mit einem Verformungsgrad .
von 30 bis 80°/0 vorgenommen wird, Zwischenglühen 5 LeSierung Ντ· 1:
des Bandes zwischen den Kaltwalzschritten bei 700 Eisen-Molybdän-Legierung mit 4% Mo,
bis 12000C in einer Atmosphäre von trockenem Legierung Nr 2·
Wasserstoff mit einem Taupunkt von -3O0C oder ,, , ' ,.', . . , .... ,.
tiefer, während einer Zeit, in der durch die Glüh- Eisen-Molybdan-Legierung mit 4,5% Mo,
bedingungen eine im wesentlichen vollständige primäre io Legierung Nr. 3:
Rekristallisation erzeugt wird, nach dem letzten Eisen-Molybdän-Silizium-Legierung mit 3% Mo
Kaltwalzschritt eine Schlußwarmebehandlung des un(j -^0/ gj
Magnetbleches bei einer Temperatur von 1050 bis
14000C entweder in einer Atmosphäre von trockenem Legierung Nr. 4:
14000C entweder in einer Atmosphäre von trockenem Legierung Nr. 4:
Wasserstoff mit einem Taupunkt von— 4O0C oder tiefer 15 Eisen-Molybdän-Silizium-Legierung mit 4% Mo
oder in einem Vakuum von 10~x mm Hg, für eine Zeit, und o,5 °/0 Si.
die bei einer Schlußglühtemperatur von 12000C
mindestens 2 Stunden, vorzugsweise 2 bis 16 Stunden, Nachdem der Schmelzprozeß beendet war, wurde
beträgt, bei höheren Schlußglühtemperaturen aber jede Legierung in eine Form aus rostfreiem Stahl
geringer sein kann. 20 gegossen, um einem Gußblock von ungefähr 2,25 kg
Beispielsweise wird die Eisen-Molybdän-Legierung herzustellen. Die auf diese Art erhaltenen Gußblöcke
in Platten- oder in Blockform bei einer Temperatur werden in der folgenden Weise behandelt:
von 900 bis 12000C z. B. auf eine Dicke von etwa
von 900 bis 12000C z. B. auf eine Dicke von etwa
3,8 bis 12,7 mm warmgewalzt. Nach dem Warmwalzen Verfahren A
folgt ein Kaltwalzen mit einem Verformungsgrad von 25
30 bis 80°/0. Anschließend werden die kaltgewalzten In diesem Verfahren wird der Gußblock bei einer
Bleche bei einer Temperatur von etwa 700 bis 1100° C Temperatur von etwa 1000° C warm zu einem Band
in einer Atmosphäre von trockenem Wasserstoff mit von etwa 2,5 mm Dicke gewalzt. Vorzugsweise wird
einem Taupunkt von —30°C oder tiefer geglüht, das Band dann mit Hilfe irgendeines bekannten
worauf die geglühten Bleche einem zweiten Kaltwalz- 3° Verfahrens behandelt, um die Oberflächenoxyde zu
schritt unterworfen werden, um eine Verformung von entfernen. Die Entfernung der Oxyde unmittelbar
30 bis 80 °/0 zu erhalten. Das gewalzte Blech wird wieder nach der Heißverformung ist nicht unbedingt notwenfür
eine Zeit von etwa 2 Stunden bei einer Temperatur dig; es ist jedoch wünschenswert, sie vor der Schlußvon
900 bis 1200° C in einer Atmosphäre von trocke- kaltverformung zu entfernen. Ein gewöhnlich annem
Wasserstoff mit einem Taupunkt von —400C 35 gewendetes Verfahren für die Entfernung der Oxyde
oder tiefer geglüht und dann einem letzten Kaltwalz- ist ein Beizen in Schwefel- oder Salzsäure,
schritt mit einer Verformung von 30 bis 80% unter- Nachdem das Band zur Entfernung der Oxyde
schritt mit einer Verformung von 30 bis 80% unter- Nachdem das Band zur Entfernung der Oxyde
worfen. Das kaltgewalzte Blech wird schließlich bei gebeizt worden ist, wird das Band bis ungefähr 1,8 mm
einer Temperatur von 1050 bis 14000C in einer Dicke kaltgewalzt. Das erhaltene Blech wird dann
Atmosphäre von trockenem Wasserstoff geglüht, 40 für 2 Stunden in einer Atmosphäre von trockenem
der einen Taupunkt von —40° C oder tiefer aufweist, Wasserstoff mit einem Taupunkt von —30° C oder
oder die Schlußglühung erfolgt in einem Vakuum von tiefer bei etwa 10000C geglüht. Darauf wird das
ΙΟ""1 mm Hg oder weniger. Die Zeit für die Schluß- Blech von 1,8 bis 0,76 mm kaltgewalzt. Bei der letzten
glühung kann 2 bis 16 Stunden bei 1200° C betragen, Zwischenglühung wird das Blech während 2 Stunden
bei höheren Temperaturen sind geringere Zeiten 45 in einer Atmosphäre von trockenem Wasserstoff mit
erforderlich. einem Taupunkt von —500C oder tiefer bei 10000C
Auf die vorstehend angegebene Art werden Eisen- gehalten. Auf die letzte Zwischenglühung folgt der
Molybdän-Magnetbleche stärkerer Abmessungen, d. h. letzte Kaltwalzschritt, der das Blech von 0,76 auf
von 0,20 bis 0,63 mm erhalten, in denen mehr als 0,3 mm verformt. Die Bleche wurden einer Schluß-90%
der Blechfläche derart orientierte Körner auf- 50 glühung von 16 Stunden bei 12000C in' trockenem
weisen, daß sie mit einer (100)-Ebene weniger als 10° Wasserstoff von —-50° C Taupunkt unterzogen und
von der Blechebene abweichen, während mehr als dadurch in ihnen eine im wesentlichen vollständige
80% der Fläche Würfellagekörner umfassen, die so sekundäre Rekristallisation hervorgerufen,
orientiert sind, daß sie mit ihrer [100]-Richtung oder
orientiert sind, daß sie mit ihrer [100]-Richtung oder
der Würfelkantenrichtung weniger als 10° von der 55 Verfahren B
Walzrichtung oder der Blechkante abweichen.
Das Verfahren der vorliegenden Erfindung wird Bei diesem Prozeß wird der Gußblock bei 1000° C
angewendet auf Bleche aus Eisen-Molybdän-Legie- zu einem Band mit einer Dicke von 6,3 mm heißrungen,
die 3 bis 5 % Molybdän, Rest Eisen mit kleinen gewalzt. Das Band wird dann wie im Verfahren A
Mengen an zufälligen Verunreinigungen enthalten 60 beschrieben durch Beizen von Oxyd befreit. Das
oder auf Eisen-Molybdän-Silizium-Legierungen, die oxydfreie Band wird kalt von 6,3 mm zu einem Blech
3 bis 5% Molybdän, 0,5 bis 1,5% Silizium, Rest von 2,5 mm Dicke gewalzt. Nach dieser etwa 60%igen
Eisen mit kleinen Mengen an zufälligen Verunreini- Kaltverformung wird das Blech für etwa 2 Stunden
gungen enthalten. bei einer Temperatur von etwa 800° C in trockenem
Das Verfahren wird durch folgende Beispiele 65 Wasserstoff mit einem Taupunkt von —30° C geglüht,
erläutert: Außer den darin für die Legierungen ange- Nach dem Glühschritt erfolgt ein Kaltwalzen des
gebenen Bestandteilen können noch bis 2% Mn Bleches von 2,5 mm auf etwa lmm. Anschließend
und/oder bis 0,05 % Al vorhanden sein. an die zweite Verformung wird das Blech für 2 Stunden
bei 1100° C in trockenem Wasserstoff mit einem Taupunkt von —500C geglüht. Nach der zweiten
Glühung erfolgt ein Kaltwalzen des Bleches mit einer Verformung von 1 auf 0,3 mm. Die nach den vorgenannten
Verfahren hergestellten Bleche wurden während 16 Stunden bei 12000C in trockenem Wasserstoff
mit einem Taupunkt von —50° C oder tiefer schlußgeglüht, um eine im wesentlichen vollständige
sekundäre Rekristallisation zu bewirken.
Die vorgenannten Verfahrensmethoden mit den Zwischenglühungen in trockenem Wasserstoff halten
die Oberfläche der Bleche rein. Die Wärmebehandlungen wurden ausgeführt in Schiffchen aus einer
Legierung aus 79,5 % Ni, 13°/0 Cr, Rest Fe in einem
Röhrenofen aus der gleichen Legierung. Die Bleche wurden durch Aluminiumoxydpulver voneinander getrennt
Die in Übereinstimmung mit den obengenannten Verfahren hergestellten und wärmebehandelten
Bleche wurden makrogeätzt, um das Ausmaß des Würfelwachstumes zu bestimmen. Alle
Bleche enthielten im wesentlichen Sekundärkörner. Andere Proben wurden elektropoliert und an Hand
der dadurch sichtbar gewordenen Bitterstreifen die Richtungsorientierung bestimmt. Die erhaltenen Resultate
für die Legierung Nr. 1 werden in nachstehender Tafel I angegeben:
Tafel I
Kornorientierung in 4°/0igem Eisen-Molybdän
(Legierung Nr. 1)
Verfahren
Endblechdicke
0,3
0,3
0,3
Körner mit
(100)-Ebenen
innerhalb 5°
zur Blechebene
95
95'
95'
Ausrichtung
Körner mit (lÖ0)-Richtung innerhalb eines gegebenen
Winkels von der Walzrichtung, % 5° 10° 1 15° ι 20°
70
70 I 89
87 95 100 100
Aus der obigen Tafel I ist zu ersehen, daß beide Verfahren ein Blech mit starkem Würfelwachstum
ergeben, die sich aber voneinander durch den erhaltenen Grad der Ausrichtung der Körner unterscheiden.
Das Verfahren B zeigt eine klare Überlegenheit in bezug auf die Ausrichtung der Würfelkanten
in der Walzrichtung.
Einen Vergleich zwischen den Eisen-Molybdän-Legierungen dieser Erfindung und einer guten Eisen-Silizium-Legierung
zeigt die nachstehende Tafel II. Beide Legierungen weisen einen hohen Grad von Sekundärrekristallisation in Würfellage auf.
Tafel II
Vergleich einer Fe-Si- mit einer Fe-Mo-Legierung mit Würfeltextur
(0,3 mm dicke Bleche, mehr als 90°/0 Sekundärkörner in [100]-Ebene)
Ausrichtung Körner mit (lOO)-Richtung
innerhalb eines gegebenen Winkels von der Walzrichtung, %
5° I 10° I 15° I Koerzitivfeldstärke
Oersted
Oersted
Induktion bei
10 Oe
(Gauss)
Maximalpermeabilität
3°/0Si-Fe*) ..
4°/0 Mo-Fe**)
4°/0 Mo-Fe**)
40 70
62 89
84 100
*) Ein optimales Verfahren für Silizium-Eisen-Legierungen. **) Verfahren B.
0,072
0,055
0,055
16800 18600
35500 55300
Tafel II zeigt deutlich den höheren Grad der erhaltenen
Ausrichtung bei dicken Magnetblechen gemäß der Erfindung im Vergleich mit dicken Eisen-Silizium-Blechen,
die im wesentlichen den gleichen Betrag von Würfelwachstum besitzen.
Die nach dem Verfahren B hergestellte Legierung
Nr. 2 mit 4,5 °/0 Molybdän hat sowohl im Hinblick auf das Würfelwachstum als auch auf die Ausrichtung
der Würfelkanten im wesentlichen die gleichen Merkmale wie Legierung Nr. 1. Die Legierung Nr. 3
und 4 zeigen nicht so vollständiges Würfelwachstum in den 0,3 mm dicken Blechen wie die Legierungen
Nr. 1 und 2, aber sie haben fast eine so gute Würfelkantenausrichtung wie Legierung Nr. 1. Die Legierung
Nr. 3 weist in 60°/0 ihrer Fläche Würfeltextur auf, während die Legierung Nr. 4 in 80 0/„ ihrer Fläche
Würfeltextur besitzt.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung magnetisierbarer Bleche mit einer Dicke bis 0,63 mm, vorzugsweise
von 0,20 bis 0,63 mm, mit Würfeltextur aus Eisen-Molybdän-Legierungen, die aus 3 bis 5°/0
Molybdän, Rest Eisen mit geringen Mengen an zufälligen Verunreinigungen bestehen, dadurch
gekennzeichnet, daß diese Legierungen in folgender Weise behandelt werden: Warmwalzen
der Legierung bei Temperaturen von 900 bis 1200° C zu einem Band von vorbestimmter Dicke,
dreimaliges Kaltwalzen des Bandes, wobei jeder Kaltwalzschritt mit einem Verformungsgrad von
30 bis 80% vorgenommen wird, Zwischenglühen des Bandes zwischen den Kaltverformungsschritten
bei 700 bis 12000C in einer Atmosphäre von trockenem Wasserstoff mit einem Taupunkt von
—30° C oder tiefer während einer Zeit, in der durch
die Glühbedingungen eine im wesentlichen vollständige primäre Rekristallisation erzeugt wird,
nach dem letzten Kaltwalzschritt eine Schlußwärmebehandlung des Magnetbleches bei einer
Temperatur von 1050 bis 14000C, entweder in einer Atmosphäre von trockenem Wasserstoff mit
einem Taupunkt von -4O0C oder tiefer oder in
einem Vakuum von 10~x mm/Hg für eine Zeit, die
bei einer Schlußglühtemperatur von 12000C mindestens 2 Stunden, vorzugsweise 2 bis 16 Stunden,
beträgt, bei höheren Schlußglühtemperaturen aber geringer sein kann.
2. Anwendung des Verfahrens nach Anspruch 1 auf solche der in Anspruch 1 genannten Legierungen,
die noch einen Zusatz von einem oder mehreren der folgenden Elemente enthalten, und
zwar 0,5 bis 1,5% Silizium, bis zu 2% Mangan und bis zu 0,05 °/0 Aluminium.
In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Auslegeschrift Nr. 1029 845;
belgische Patentschrift Nr. 560 938.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
809 508/232 2.68 © Bundesdruckerei Berlin
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