DE2446509B1 - Verwendung eines im fluessigen Zustand vakuumbehandelten Stahls als Elektroband - Google Patents
Verwendung eines im fluessigen Zustand vakuumbehandelten Stahls als ElektrobandInfo
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Description
Verfahren zur Herstellung von Dynamoband bzw. Elektroband sind bereits seit langem bekannt. Es ist
bekannt, Dynamoband mit Ummagnetisierungsverlusten von 1,9 bis 4,0 W/kg bei Wechselfeldmagnetisierungen
von 1,0 T (50 Hz) mit einer Dicke von 0,35 bis 1,0 mm aus Stahl mit einem Siliziumgehalt von
1,0 bis 2,0%, einem Ausgangskohlenstoff gehalt von mehr als 0,015 % und teilweise mit einem Aluminiumgehalt
von 0,10 bis 0,50% herzustellen. Das Band oder Blech wird dazu warm- und kaltgewalzt und anschließend
entkohlend und rekristallisierend entweder im Durchlaufofen, Kasten ofen oder auch in einem
sogenannten Open-Coil-Haubenglühofen geglüht. Nachteilig bei diesen bekannten Verfahren sind die im
wesentlichen durch die Legierungen mit Silizium und/oder Aluminium bedingten niedrigen magnetischen
Induktionswerte bei allen Feldstärken und Frequenzen der erzeugten Dynamobleche- oder -bänder.
Es ist daher auch schon vorgeschlagen worden (vgl. DT-AS 19 31 420), die Verwendung eines im flüssigen
Zustand vakuumbehandelten Stahls, bestehend aus weniger als 0,015% Kohlenstoff, 0,050 bis 0,250%
Phosphor, Rest Eisen mit den herstellungsbedingten Verunreinigungen, der warmgewalzt, gebeizt, kaltgewalzt
und anschließend im Durchlaufofen bei einer Temperatur von 750 bis 1100° C 2 bis 7 Minuten lang
auf weniger als 0,010 % Kohlenstoff entkohlt worden ist, als Dynamoband mit einem Ummagnetisierungsverlust
von 2,5 bis 4,0 W/kg bei einer Wechselfeldmagnetisierung von 1,0 T (50 Hz) und einer gegenüber
mit Silizium legiertem Stahl erhöhten magnetischen Induktion von mindestens 0,5 bis 1,0 T bei Wechselfeldstärken
zwischen 5 und 300 A/cm (50 Hz). An Stelle der Behandlung im Durchlaufofen kann nach dem bekannten
Verfahren der Stahl auch in einem geschlossenen Ofenraum stationär bei 650 bis 950°C 30 Minuten
bis 24 Stunden lang auf weniger als 0,01 % Kohlenstoff geglüht werden.-
Bekannt ist ferner auch (vgl. DT-AS 17 58 312), die Verwendung eines Stahles mit weniger als 0,03%
Kohlenstoff, weniger als 0,007 % Stickstoff, weniger als 0,35 % Mangan, weniger als 0,025 % Phosphor, 0,012bis
ίο 0,020% Schwefel, bis 0,3% Aluminium, Rest Eisen
und herstellungsbedingten Verunreinigungen, sowie mit Zusätzen von Titan und/oder Niob nach den Bemessungsregeln
% Ti ^ 3 · % (C + N), % Nb ^ 6 · % (C + N) mit der Maßgabe, daß bei nicht beruhigt vergossenen
Stählen eine Erhöhung des Titangehaltes, entsprechend der den Sauerstoffgehalt abzubindenden
Titanmenge vorgesehen wird, für die Herstellung von magnetisch alterungsbeständigen Blechen und aus
diesen gefertigten bzw. gestanzten Teilen, die einer Schlußglühung im Durchlaufofen mit kurzer Haltezeit
und schneller Abkühlung unterzogen wurden. Um die hohen Kaltverf ormungsgrade ausnutzen zu können, die
auf modernen Kaltwalzstraßen möglich sind, muß nash diesem bekannten Verfahren zur Erzielung guter Werte
des Ummagnetisierungsverlustes nach einer Kaltvjrformung von etwa 60% eine Zwischenglühung durchgeführt
und eine weitere kritische 10- bis 25 %igs Kaltverformung mit abschließender Glühung durchgeführt
werden.
In der Dissertation von H. Rachmantio, Technische Universität Berlin 1967, auf der die zuletzt
genannte DT-AS 17 58 312 im wesentlichen beruht, sind auch Untersuchungen an weichen Stählen mit
einem Zirkoniumgehalt von 0,01 bis 0,23 % beschrieben. Bei diesen Untersuchungen wurde jedoch eine
deutliche Zunahme der Koerzitivfeldstärke, d. h. auch der Ummagnetisierungsverluste nach rekristallisierenden
Glühungen bei 800 bis 1200°C, festgestellt, und zwar insbesondere bei den Stählen, die mit mehr als
0,016 % Zirkonium legiert waren.
Bekannt ist schließlich auch (vgl. DT-OS 14 33 118), die Verwendung von un- oder niedriglegierten Stählen
mit bis zu 0,50% Kohlenstoff, bis zu 2% Mangan, bis zu 0,5 % Silizium, deren Schwefelgehalt durch Zugabe
von bis zu 0,50 % Titan, Zer, Zirkonium, Selen, Magnesium, Kalzium einzeln oder zu mehreren abgebunden
ist, als Werkstoff zum Herstellen von Walz- oder Schmiedeerzeugnissen, die bei ihrer Verformung vorwiegend
in einer Richtung gestreckt werden und quer zu dieser Verformungsrichtung gute Kerbschlagzähigkeitswerte
auch bei tiefen Temperaturen aufweisen sollen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Stahl und ein Verfahren zu seiner Weiterverarbeitung
anzugeben, mittels dessen niedrige Ummagnetisierungsverluste bei gleichen Silizium- und Aluminiumgehalten
wie bei den bekannten Stählen ohne zusätzliche Verarbeitungsstufen erreicht werden können.
Diese Aufgabe wird gelöst durch die Verwendung eines im flüssigen Zustand vakuumbehandelten Stahls, bestehend aus 0,004 bis 0,05% Kohlenstoff, 0,10 bis 4,0 % Silizium, weniger eJs 0,45 % Mangan, weniger als 0,60% Aluminium, 0,030 bis 0,250% Phosphor, 0.02 bis 0,2 % Zirkonium, Rest Eisen mit den herstellungsbedingten Verunreinigungen, der warmgewalzt, gebeizt, kaltgewalzt und anschließend im Durchlaufofen bei einer Temperatur von 750 bis 125O0C 1 bis 7 min lang geglüht worden ist, als Werkstoff für Elektroband
Diese Aufgabe wird gelöst durch die Verwendung eines im flüssigen Zustand vakuumbehandelten Stahls, bestehend aus 0,004 bis 0,05% Kohlenstoff, 0,10 bis 4,0 % Silizium, weniger eJs 0,45 % Mangan, weniger als 0,60% Aluminium, 0,030 bis 0,250% Phosphor, 0.02 bis 0,2 % Zirkonium, Rest Eisen mit den herstellungsbedingten Verunreinigungen, der warmgewalzt, gebeizt, kaltgewalzt und anschließend im Durchlaufofen bei einer Temperatur von 750 bis 125O0C 1 bis 7 min lang geglüht worden ist, als Werkstoff für Elektroband
bzw. Dynamoband. Zweckmäßigerweise kann der kaltgewalzte Stahl auch in einem geschlossenen Ofenraum
stationär bei 650 bis 950°C 30 Minuten bis 24 Stunden lang geglüht werden.
Die Vorteile des erfindungsgemäß zu verwendenden Stahls sind insbesondere darin zu sehen, daß bei diesem
Stahl bei gleichen Silizium- und Aluminiumgehalten wie bei bekannten Dynamobandstählen niedrigere
Ummagnetisierungsverluste erreicht werden, ohne eine kritische Verformung und ohne eine Zwischenglühung
anwenden zu müssen. Auf diese Weise wird zur Erzielung niedrigerer Ummangetisierungsverluste
das Element Silizium teilweise oder ganz durch das Element Zirkonium ersetzt.
Im folgenden werden die Herstellung des erfindungsgemäß zu verwendenden Stahls sowie die dabei
erzielten Eigenschaften an Hand von Ausführungsbeispielen näher erläutert.
In einem Sauerstoffaufblasverfahren wurden die Stähle A bis G erschmolzen und anschließend in einer
Vakuumbehandlungsanlage im flüssigen Zustand be-
o handelt, wobei die Stähle B bis D und F, G mit Zirkonium
legiert wurden. Die chemische Zusammensetzung der Stähle nach der Vakuumbehandlung zeigt Tabelle 1.
C | Si | Mn | P | S | Al | Zr | |
ges | |||||||
A | 0,010 | 1,10 | 0,23 | 0,065 | 0,020 | 0,25 | |
B | 0,012 | 1,08 | 0,21 | 0,058 | 0,018 | 0,24 | 0,030 |
C | 0,012 | 1,10 | 0,27 | 0,064 | 0,013 | 0,20 | 0,050 |
D | 0,017 | 1,28 | 0,25 | 0,140 | 0,019 | 0,25 | 0,050 |
E | 0,010 | 2,0 | 0,26 | 0,022 | 0,019 | 0,26 | — |
F | 0,014 | 1,94 | 0,25 | 0,098 | 0,013 | 0,22 | 0,05 |
G | 0,018 | 2,10 | 0,24 | 0,092 | 0,017 | 0,26 | 0,09 |
Die Stähle A bis G wurden nach dem Gießen und Warmwalzen auf eine Dicke von 2,0 mm in 20 %iger
Schwefelsäure bei 98° C gebeizt und anschließend auf einer 5gerüstigen Tandemstraße ohne Zwischenglühung
auf eine Endabmessung von 1030 · 0,50 mm kaltgewalzt. Die kaltgewalzten Bänder wurden im
Durchlaufofen jeweils bei 900 bzw. 1050° C und Haltezeiten von jeweils 2,3,4 und 5 Minuten in einer Atmosphäre
aus 8% H2, Rest Stickstoff, entkohlend und rekristallisierend geglüht.
Die nach der Glühung bei 900° C an den Proben A bis G mit einer Dicke von 0,50 mm gemessenen Endkohlenstoffgehalte
bei verschiedenen Haltezeiten und Mittelwerte aus Längs- und Querprobendes Ummagnetisierungsverlustes
P 1,0 bei einer Wechselfeldmagnetisierung von 1,0 Tesla bei 50 Hz zeigen die Tabellen
2 und 3.
Haltezeit | (min) bei 9000C | 4 | 5 | |
Stahl | 2 | 3 | 2,5 | 2,5 |
A | 2,75 | 2,6 | 2,3 | 2,25 |
B | a.b. | 2,3 | 2,0 | 2,0 |
C | 2,2 | 2,15 | 2,0 | 2,0 |
D | 2,2 | 2,1 | 2,4 | 2,3 |
E | 2,5 | 2,4 | 1,85 | 1,8 |
F | 2,0 | 2,0 | 1,9 | 1,85 |
G | 2,0 | 2,0 | ||
40 Die nach der Glühung bei 1050° C an den Proben A
bis G mit einer Dicke von 0,50 mm gemessenen Mittelwerte aus Längs- und Querproben des Ummagnetisierungsverlustes
P 1,0 bei einer Wechselfeldmagnetisierung von 1,0 Tesla bei 50 Hz zeigt Tabelle 4.
Haltezeit (min) bei 900° C 2 3
Stahl
Haltezeit (min) bei 900° C 2 3
A | 0,007 | 0,003 | 0,002 | 0,002 | w A | 2,2 | 2,2 | 2,2 | 2,2 |
B | 0,007 | 0,003 | 0,002 | 0,002 | B | 2,15 | 2,1 | 2,1 | 2,1 |
C | 0,005 | ■ 0,003 | 0,002 | 0,002 | C | 2,0 | 1,9 | 1,8 | 1,8 |
D | 0,008 | 0,005 | 0,003 | 0,003 | D | 2,0 | 1,9 | 1,8 | 1,8 |
E | 0,005 | 0,004 | 0,003 | 0,003 | _ E | 1,9 | 1,9 | 1,9 | 1,8 |
F | 0,008 | 0,005 | 0,003 | 0,003 | 50F | 1,55 | 1,5 | 1,45 | 1,45 |
G | 0,011 | 0,009 | 0,008 | 0,007 | G | 1,65 | 1,6 | 1,6 | 1,6 |
Aus dieser Tabelle geht hervor, daß bei Ausgangskohlenstoffgehalten
von weniger als 0,015% bei der Glühtemperatur von 900° C und ab einer Haltezeit von
3 Minuten Kohlenstoffgehalte von 0,005 % und weniger erzielt werden.
Die Ergebnisse in den Tabellen 3 und 4 zeigen deutliche Unterschiede einerseits zwischen den Stählen
A und E ohne Zirkonium und andererseits den Stählen B bis D und F, G, die erfindungsgemäß mit Zirkonium
legiert sind.
Bei einer Glühtemperatur von 9000C weisen die
Stähle C und D mit einem Zirkoniumgehalt von 0,05 % gegenüber dem Stahl A ohne Zirkonium bereits nach
2 Minuten Haltezeit um 0,55 W/kg niedrigere P-1,0-Werte auf. Bei den Stählen F und G ist bei dieser
Temperatur und ebenfalls 2 Minuten Haltezeit der P-l,0-Wert um 0,5 W/kg niedriger als bei dem Vergleichsstahl
E ohne Zirkonium. In einer ähnlichen Größenordnung liegen die verbesserten Werte für den
Ummagnetisierungsverlust auch bei den weiteren Haltezeigen.
Auch bei einer Glühtemperatur von 1050° C liegen die Ummagnetisierungsverluste der erfindungsgemäß
zusammengesetzten und behandelten Stähle B bis D und F, G gegenüber den Vergleichsstählen A und E
niedriger. So betragen die Unterschiede zwischen den Stählen A, C und D nach 3 Minuten Haltezeit 0,3 W/kg
und nach 4 Minuten Haltezeit 0,4 W/kg. Die Werte des Ummagnetisierungsverlustes P 1,0 der Stähle F und G
sind nach einer Haltezeit von 2 Minuten um 0,35 bzw. 0,25 W/kg, nach 3 Minuten um 0,4 bzw. 0,3 W/kg
und nach 4 Minuten um 0,45 bzw. 0,3 W/kg niedriger als die Werte des Vergleichsstahls E.
Wie ferner aus Tabelle 5 hervorgeht, ist bei der Koerzitivfeldstärke mit zunehmendem Zirkoniumgehalt
eine Verbesserung, d. h. Erniedrigung, festzustellen. Gemessen wurde in Oerstedt.
10 Tabelle 5 | Haltezeit (min) bei 900° C 3 |
4 |
Stahl | 1,42 1,14 1,02 |
1,3 0,96 0,93 |
E 15 F G |
||
Es handelt sich bei diesen Proben um diejenigen aus Tab. 3
Claims (2)
1. Verwendung eines im flüssigen Zustand vakuumbehandelten Stahls, bestehend aus
0,004 bis 0,05% Kohlenstoff,
0,10 bis 4,0% Silizium,
weniger als 0,45 % Mangan,
weniger als 0,60 % Aluminium,
0,030 bis 0,250% Phosphor,
0,02 bis 0,2% Zirkonium,
0,10 bis 4,0% Silizium,
weniger als 0,45 % Mangan,
weniger als 0,60 % Aluminium,
0,030 bis 0,250% Phosphor,
0,02 bis 0,2% Zirkonium,
Rest Eisen mit den herstellungsbedingten Verunreinigungen, der warmgewalzt, gebeizt, kaltgewalzt
und anschließend im Durchlaufofen bei einer Temperatur von 750 bis 1250° C 1 bis 7 min lang
entkohlend geglüht worden ist, als Werkstoff für Dynamoband.
2. Verwendung eines im flüssigen Zustand vakuumbehandelten Stahls der Zusammensetzung nach
Anspruch 1, der warmgewalzt, gebeizt, kaltgewalzt und anschließend in einem geschlossenen
Ofenraum stationär bei 650 bis 950°C 30 Minuten bis 24 Stunden lang entkohlend geglüht wird, zu
dem Zweck nach Anspruch 1.
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