DE10150642A1 - Verfahren zum Herstellen von nicht kornorientierten Elektroblechen - Google Patents
Verfahren zum Herstellen von nicht kornorientierten ElektroblechenInfo
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Abstract
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von Warmband für die Erzeugung von nichtkornorientiertem Elektroblech, bei dem folgende Arbeitsschritte absolviert werden: Erschmelzen eines Stahls, der in der flüssigen Phase (in Gew.-% bzw. Gew.-ppm) C: < 100 ppm, Si: 0,1-4,5%, Al: 0,001-2,0%, Mn: 1,5%, Sn: 0,15%, Sb: 0,15%, P: 0,08%, Rest Eisen und unvermeidbare Verunreinigungen, aufweist, Vergießen des erschmolzenen Stahls zu Dünnbrammen oder gegossenem Band, kontinuierlich in unmittelbarem Anschluß auf das Gießen der Dünnbrammen oder des Bandes erfolgendes Warmschmelzen der Dünnbrammen oder des gegossenen Bandes zu einem Warmband, wobei der Stahl unter weitestgehender Vermeidung einer Aufkohlung derart vergossen und warmgewalzt wird, daß der Kohlenstoffgehalt des nach dem Warmwalzen erhaltenen Warmbands unter 100 ppm liegt.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von nichtkornorientierten Elektroblechen. Unter dem Begriff "nichtkornorietiertes Elektroblech" wird in diesem Zusammenhang ein Stahlblech oder ein Stahlblechband verstanden, welches unabhängig von seiner Textur unter die in DIN 46 400 Teil 1 oder 4 genannten Bleche fällt und dessen Verlustanisotropie die in DIN 46 400 Teil 1 festgelegten Höchstwerte nicht überschreitet. Die Begriffe "Elektroblech" und "Elektroband" werden hier synonym verwendet.
- "B25" bezeichnet im folgenden die magnetische Polarisation bei einer magnetischen Feldstärke "H" von 2500 A/m. Unter "P 1,5" wird der Ummagnetisierungsverlust bei einer Polarisation von 1,5 T und einer Frequenz von 50 Hz verstanden.
- Von der verarbeitenden Industrie wird die Forderung gestellt, nichtkornorientierte Elektrobleche zur Verfügung zu stellen, deren magnetische Polarisationswerte gegenüber herkömmlichen Blechen angehoben sind, sondern ebenso niedrige Verlustwerte realisiert werden. Eine Absenkung der Werte der magnetischen Verluste ist stets vorteilhaft, um die Gesamtverluste von elektrischen, auf Basis von Elektroblechen der in Rede stehenden Art hergestellten elektrischen Maschinen abzusenken und damit einhergehend den Wirkungsgrad dieser Maschinen zu verbessern.
- Darüber hinaus ist für eine Vielzahl von Anwendungen von Elektroband, bei denen der Aufbau durch Permanentmagnete erfolgt, eine Absenkung der magnetischen Verluste eine Aufgabe von zentraler Bedeutung. Niedrige magnetische Verluste ermöglichen es, durch eine optimierte Werkstoffauswahl den Wirkungsgrad der jeweiligen mit Permanentmagneten arbeitenden Maschine zu erhöhen.
- Wesentliche Bedeutung auf die magnetischen Eigenschaften von nicht kornorientierten Elektroblechen kommt dem Kohlenstoff-Gehalt der Bleche zu. So führen hohe Kohlenstoff-Gehalte zu einer magnetischen Alterung, wodurch die Verluste stark ansteigen.
- Üblicherweise werden für die Herstellung von Elektroblechen bestimmte Stähle über den Weg Konverter, Argonspüle, RH-Vakuumanlage, Pfannenofen erzeugt. Diese Art der Stahlerzeugung hat den Vorteil, daß trotz einer intensiven sekundärmetallurgischen Schmelzenbehandlung normale Abstichtemperaturen am Konverter eingestellt werden. Des weiteren können durch eine Spühlbehandlung am Pfannenofen mit einer geeigneten Pfannenschlacke niedrigste Schwefelgehalte erreicht werden. Durch eine geeignete Schmelzenbehandlung kann darüber hinaus ein besonders hoher Reinheitsgrad des erschmolzenen Stahls erreicht werden.
- Den Vorteilen der konventionellen Stahlerzeugung steht der Nachteil gegenüber, daß es im Pfannenofen zu einer Aufkohlung der Schmelze kommt. Um dennoch bei der Erzeugung von Stahlschmelzen für Elektrobleche möglichst niedrige Kohlenstoff-Gehalte zu ermöglichen, sind verschiedene Maßnahmen bekannt.
- Diese Maßnahmen umfassen zum einen eine intensive Entkohlung des Stahls in der RH-Anlage. Zum anderen wird eine optimierte Pfannenschlacken-Arbeitsweise angewendet, mit der es gelingt, die mit jeder Temperaturerhöhung einhergehende Steigerung des C-Gehalts auf ein Minimum zu reduzieren. Für diese Arbeitsweise müssen die Pfanneschlacken niedrige C-Gehalte aufweisen. Die derart beschaffenen Schlacken müssen möglichst früh, spätestens jedoch vor der Vakuumbehandlung, zugegeben werden. Wenn alle Schlacken zugegeben sind, erfolgt eine Argonspülbehandlung. Durch die frühe Schlackenaufgabe kombiniert mit einer Spülbehandlung können in der Schlacke befindliche Karbonate, wie z. B. CaCO3 in CaO und CO2 zerfallen, ohne daß es zum Übergang von Kohlenstoff in den Stahl kommt. Mit dieser Vorgehensweise ist es möglich, Elektroblech-Stähle mit besonders niedrigen Kohlenstoffgehalten zu erzeugen.
- Können die voranstehend erläuterten Maßnahmen bei der Erzeugung von Elektroblech-Stahl beispielsweise aufgrund von nicht zur Verfügung stehender Anlagentechnik nicht angewendet werden, so kann die Entkohlung der Bleche auch durch ein geeignetes Entkohlungsglühen durchgeführt werden, nachdem die Bänder warm- und daraufhin fertig kaltgewalzt worden sind.
- Im Anschluß an die Erschmelzung wird die Schmelze bei konventioneller Vorgehensweise zu Brammen vergossen. Die Brammen werden dann wiedererwärmt und vorgewalzt, um anschließend zu Warmband fertiggewalzt zu werden. Werden Blechdicken gefordert, die als Warmband nicht zur Verfügung gestellt werden können, so wird das Warmband üblicherweise ein- oder mehrstufig auf die geforderte Enddicke kaltgewalzt.
- Der mit dem Vergießen zu Brammen, der Wiedererwärmung und dem Vorwalzen verbundene Aufwand ist beträchtlich. Daher hat man versucht, Elektrobleche über eine Gießwalzanlage ("CSP-Anlage")zu erzeugen. Auf einer solchen Anlage werden aus einem gegossenen, kontinuierlich abgezogenen Strang Dünnbrammen erzeugt, die in einem kontinuierlichen Ablauf unmittelbar anschließend der Warmwalzung zugeführt werden. (Stahl u. Eisen 115 (1995) Nr. 9, S. 95).
- Ein anderer Weg zur Einsparung des Brammengießens, Wiedererwärmens und Vorwalzens besteht in der Herstellung von Elektroblech-Warmbändern über eine sogenannte "Bandgießanlage". Dabei wird in der erläuterten Weise erzeugter, niedrig kohlenstoffhaltiger Stahl zwischen gegenläufig rotierenden Gießwalzen zu gegossenem Band vergossen, welches anschließend einer Warmwalzung unterzogen wird. Die auf diese Weise erzielbaren Dicken des erhaltenen Warmbandes liegen im Bereich von 1,8 mm bis 3 mm.
- Sowohl durch den Einsatz einer Gießwalzanlage als auch durch den Einsatz einer Bandgießanlage können zu günstigeren Kosten Elektrobleche mit Eigenschaften hergestellt werden, die denen konventionell erzeugter Elektrobleche mindestens ebenbürtig sind. Allerdings kommt es in der Praxis aufgrund der gegenüber konventionellen Brammen größeren Oberfläche des gegossenen Bandes bzw. des gegossenen Strangs zu einer verstärkten Aufkohlung. Zu dieser unerwünschten Aufkohlung tragen auch die in der Regel kohlenstoffhaltigen Gießhilfsstoffe bei, mit denen der Stahl während des Gießens des Bandes oder des Strangs in Kontakt kommt.
- Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Verfahren zur Herstellung von nicht kornorientierten Elektroblechen mit extrem niedrigen Kohlenstoffgehalten zu schaffen.
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß bei der Herstellung von nicht kornorientierten Elektroblechen folgende Arbeitsschritte absolviert werden:
- - Erschmelzen eines Stahls mit (in Gew.-% bzw. Gew.-ppm)
C: < 100 ppm, vorzugweise < 60 ppm,
Si: 0,1-4,5%
Al: 0,001-2,0%
Mn: ≤ 1,5%
Sn: ≤ 0,15%
Sb: ≤ 0,15%
P: ≤ 0, 08
Rest Eisen und unvermeidbare Verunreinigungen, - - Vergießen des erschmolzenen Stahls zu Dünnbrammen oder gegossenem Band,
- - kontinuierlich in unmittelbarem Anschluß auf das Gießen der Dünnbrammen oder des Bandes erfolgendes Warmwalzen der Dünnbrammen oder des gegossenen Bandes zu einem Warmband, dessen Dicke vorzugsweise 1,8 bis 3 mm beträgt,
- - wobei der Stahl unter weitestgehender Vermeidung einer Aufkohlung derart vergossen und warmgewalzt wird, daß der Kohlenstoffgehalt des nach dem Warmwalzen erhaltenen Warmbands unter 100 ppm liegt.
- Erfindungsgemäß wird eine an sich für die Herstellung von Elektroblechen bekannte niedrig kohlenstoffhaltige Stahllegierung in einer Gießwalzanlage zu einem Strang und daraus erzeugten Dünnbrammen oder in einer Bandgießanlage zu gegossenem Band vergossen. Das Band bzw. die Dünnbrammen werden anschließend kontinuierlich zu Warmband gewalzt. Indem dabei während des Gießens erfindungsgemäß die Gießbedingungen so gewählt werden, daß eine Aufkohlung im Gießprozeß vermieden wird, wird gewährleistet, daß es im Zuge des Gießens selbst und der sich daran anschließenden Prozeßschritte zu keiner über den maximalen Wert von 100 ppm des Gehalts an C hinausgehenden Aufkohlung kommt.
- Dadurch, daß die Aufkohlung im Gießprozeß gering gehalten wird, treffen das gegossene Band bzw. der gegossene Strang und die daraus erzeugten Dünnbrammen während des Gießprozesses bzw. während der in unmittelbarem Anschluß daran durchlaufenen Arbeitsschritte mit einem so geringen Kohlenstoffgehalt mit der jeweils kohlenstoffhaltigen Umgebung zusammen, daß die dann unvermeidbare Aufkohlung nicht zu einem über den erfindungsgemäß vorgegebenen Grenzwert hinausgehenden Anstieg des Kohlenstoffgehaltes führt. Ebenso können erfindungsgemäß auch die einzelnen Walzschritte selbst so durchgeführt werden, daß die Gefahr einer Aufkohlung minimiert wird.
- Eine im Rahmen der Erfindung liegende Maßnahme zur Vermeidung der Aufkohlung besteht beispielsweise darin, die Schmelze beim Vergießen durch eine Verteileinrichtung mit darin angeordneten Einrichtungen zum Umlenken des Schmelzenstroms derart zu leiten, daß eine Vermengung von auf der Schmelze liegender Schlacke und dem Stahl vermieden wird. Dies kann durch geeignete Einbauten in der Verteilerrinne erreicht werden, durch die die Schmelzenströmung in der Verteilerrinne beruhigt wird. Im Ergebnis wird so ein beruhigter Badspiegel in der Verteilerrinne erreicht, bei dem der Bereich des Phasenübergangs zwischen Schlacke und Schmelze weitestgehend frei von Turbulenzen gehalten ist.
- Demselben Zweck dient die Maßnahme, den Zufluß des Schmelzenstroms in die Verteileinrichtung mittels einer Stopfeneinrichtung derart zu steuern, daß ein im wesentlichen konstanter Schmelzenspiegel in der jeweils eingesetzten Gießvorrichtung erhalten wird. Auch auf diese Weise wird die Ausprägung ruhiger Schmelzenbewegungen in der Verteilerrinne und in der Kokille bzw. im Gießspalt mit der Folge begünstigt, daß der Miniskus im Eingußbereich und die Phasengrenze Stahl/Schlacke auf der Oberfläche des Schmelzenspiegels stabilisiert sind.
- Schließlich kann ein ruhiges, eine Vermengung von Schmelze und Schlacke vermeidendes Einströmen der Schmelze in die Gießkokille bzw. den Gießspalt dadurch unterstützt werden, daß der von der aus der Verteileinrichtung in die Kokille bzw. den Gießspalt der jeweils eingesetzten Gießeinrichtung einströmende Schmelzenstrom mittels einer elektromagnetischen Bremse geregelt wird.
- Neben den sich auf die Verteilerrinne und die Beeinflussung der in sie einströmenden bzw. von ihr abgehenden Schmelzenströmung beziehenden Maßnahmen kann auch das an die Verteilerrinne jeweils angeschlossene Tauchrohr so gestaltet werden, daß eine Beruhigung der Schmelzenströmung und damit einhergehend der Badspiegelbewegungen in der Kokille bzw. im Gießspalt eintritt. Dazu können in an sich bekannter Weise in dem Tauchrohr Strömungsteiler oder sonstige Hindernisse vorgesehen sein, die zu einer Vernichtung von kinetischer Energie der Schmelzenströmung mit der Folge führen, daß ein möglichst turbulenzfreier Schmelzenstrahl in den Gießspalt bzw. die Gießkokille eintritt.
- Eine andere Möglichkeit der Minimierung der Gefahr einer Aufkohlung während des Gießvorgangs besteht darin, daß mit der Schmelze in Kontakt kommende Bauelemente der Verteileinrichtung aus einem Material mit geringem Kohlenstoffgehalt gefertigt sind.
- Die erfindungsgemäß erzeugten Warmbänder eignen sich grundsätzlich dazu, direkt für die Herstellung von elektrischen Maschinen oder anderen elektrischen Einrichtungen verwendet zu werden. Werden jedoch Bleche mit geringeren Enddicken gefordert, so läßt sich erfindungsgemäß hergestelltes Warmband ohne weiteres beizen, auf eine Enddicke ≤ 0,75 mm kaltwalzen und anschließend wärmebehandeln. Das so erhaltene Kaltband weist infolge der erfindungsgemäßen Herstellweise garantierte Ummagnetisierungsverluste P1,5 von weniger als 6,5 W/kg auf. Das Kaltwalzen kann in bekannter Weise ein oder mehrstufig erfolgen. Wird ein mindestens zweistufiges Kaltwalzen durchgeführt, so sollte zwecks Optimierung der Eigenschaften des erhaltenen nicht kornorientierten Elektroblechs in der letzten Kaltwalzstufe der Umformgrad höchstens 15% betragen. Die Wärmebehandlung des Bandes kann, da erfindungsgemäß erzeugtes Band extrem geringe Kohlenstoffgehalte aufweist, in einer gering bis gar nicht entkohlenden Atmosphäre durchgeführt werden.
- Die hervorragenden Eigenschaften erfindungsgemäß erzeugter Kaltbänder lassen sich auch bei relativ großen Enddicken von beispielsweise 0,5 mm oder 0,65 mm garantieren. Um den jeweiligen Qualitätsanforderungen gerecht zu werden, sollte dabei die maximal zulässige Abweichung der Enddicke des Kaltbands von der jeweiligen Soll-Vorgabe maximal 2% betragen.
- Die erfindungsgemäße Vorgehensweise ermöglicht es, den Gießprozeß und das anschließende Warmwalzen so zu führen, daß die Differenz zwischen dem Kohlenstoffgehalt des erschmolzenen Stahls vor dem Vergießen und dem Kohlenstoffgehalt des nach dem Warmwalzen erhaltenen Warmbands weniger als 30 Gew.-ppm, vorzugsweise weniger als 10 Gew.-ppm oder sogar weniger als 5 Gew.-ppm beträgt. Auf diese Weise läßt sich bei entsprechend niedrigem Kohlenstoffgehalt der Ausgangsschmelze ein Warmband erzeugen, das weniger als 50 Gew.-ppm, vorzugsweise weniger als 30 Gew.-ppm, aufweist. Ein nicht kornorientiertes Elektroblech mit derart niedrigen Kohlenstoffgehalten besitzt eine besonders geringe Neigung zur magnetischen Alterung und zeigt besonders geringe Verluste.
- Wird das Warmwalzen mit Schmierung durchgeführt, so treten einerseits geringere Scherverformungen auf, so daß das gewalzte Band im Ergebnis eine homogenere Struktur über den Querschnitt erhält. Andererseits werden durch die Schmierung die Walzkräfte vermindert, so daß über dem jeweiligen Walzstich eine höhere Dickenabnahme möglich ist.
- Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert.
- Zur Herstellung von nicht kornorientierten Elektroblechen sind auf konventionelle Weise niedrig kohlenstoffhaltige Stahlschmelzen A-D erschmolzen worden. Diese Stähle sind anschließend über eine in ihrem Grundaufbau konventionelle Gießwalzanlage zu Dünnbrammen vergossen worden, welche in einer kontinuierlich aufeinanderfolgenden Abfolge unmittelbar anschließend warmgewalzt worden ist.
- In Tabelle 1 sind für Stahlschmelzen A, B, C, D, E, F die Zusammensetzungen in der Flüssigphase beim Verlassen des Stahlwerks angegeben. Tabelle 1
- Das Eingießen der jeweiligen Schmelze in den zwischen zwei gekühlten Gießwalzen der Gießwalzanlage ausgebildeten Gießspalt erfolgte dabei über ein an eine Verteilerrinne angeschlossenes Tauchrohr. Die Verteilerrinne und/oder das Tauchrohr waren so gestaltet, daß der Schmelzenstrom mit geringer kinetischer Energie in den Gießspalt eintrat. Zusätzlich war eine Steuerung vorgesehen, mit welcher der in den Gießspalt eintretende Schmelzenstrom exakt dosiert werden konnte. Auf diese Weise wurden die Bewegungen am Übergang zwischen der auf der Oberfläche der im Gießspalt vorhandenen Schmelze schwimmenden Schlacke und der darunter befindlichen Schmelze minimiert, so daß ein Einziehen der Schlacke in die Schmelze weitestgehend verhindert wurde.
- In Tabelle 2 sind die Zusammensetzungen der aus den Stahlschmelzen A-F erzeugten Dünnbrammen beim Verlassen der Gießwalzanlage angegeben. Tabelle 2
- Die mit einer Dicke von beispielsweise 50 mm aus der Kokille austretende gegossene Dünnbramme wurde kontinuierlich einer Warmwalzstaffel zugeführt, in der sie bei einem Umformgrad von bis zu 96% auf eine Warmbandenddicke 2,5 mm fertig gewalzt wurde.
- Es zeigte sich, daß bei erfindungsgemäßer Vorgehensweise die Aufkohlung während des Gießvorgangs so gering gehalten werden kann, daß Kohlenstoffgehalte von weit weniger als 100 ppm im fertigen Warmband garantiert werden können.
- Die so beschaffenen Warmbänder wurden anschließend auf konventionelle Weise zu einem Kaltband weiterverarbeitet, indem sie gebeizt, mehrstufig auf eine Enddicke von 0,5 mm kaltgewalzt und schließlich einer Schlußglühung unterzogen wurden. Die Eigenschaften der so erhaltenen Bänder sind in Tabelle 3 für aus den Stählen A-F erzeugten Kaltbandproben angegeben. Dabei sind mit "P 1,5" der Ummagnetisierungsverlust bei einer Polarisation von 1,5 T und einer Frequenz von 50 Hz, mit mit "P 1,5" der Ummagnetisierungsverlust bei einer Polarisation von 1,5 T und einer Frequenz von 50 Hz, mit "J2500" die magnetische Polarisation bei einer magnetischen Feldstärke von 2500 A/m und mit "J5000" die magnetische Polarisation bei einer magnetischen Feldstärke von 5000 A/m bezeichnet. Tabelle 3
Claims (19)
1. Verfahren zum Herstellen von Warmband für die
Erzeugung von nichtkornorientiertem Elektroblech, bei
dem folgende Arbeitsschritte absolviert werden:
- Erschmelzen eines Stahls, der in der flüssigen
Phase (in Gew.-% bzw. Gew.-ppm)
C: < 100 ppm
Si: 0,1-4,5%
Al: 0,001-2,0%
Mn: ≤ 1,5%
Sb: ≤ 0,15%
Sb: ≤ 0,15%
P: ≤ 0,08%
Rest Eisen und unvermeidbare Verunreinigungen,
aufweist,
C: < 100 ppm
Si: 0,1-4,5%
Al: 0,001-2,0%
Mn: ≤ 1,5%
Sb: ≤ 0,15%
Sb: ≤ 0,15%
P: ≤ 0,08%
Rest Eisen und unvermeidbare Verunreinigungen,
aufweist,
- Vergießen des erschmolzenen Stahls zu Dünnbrammen
oder gegossenem Band,
- kontinuierlich in unmittelbarem Anschluß auf das
Gießen der Dünnbrammen oder des Bandes erfolgendes
Warmwalzen der Dünnbrammen oder des gegossenen
Bandes zu einem Warmband,
- wobei der Stahl unter weitestgehender Vermeidung
einer Aufkohlung derart vergossen und warmgewalzt
wird, daß der Kohlenstoffgehalt des nach dem
Warmwalzen erhaltenen Warmbands unter 100 ppm
liegt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Dicke des
Warmbands 1,8 mm bis 3 mm beträgt.
3. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Stahlschmelze in der flüssigen Phase ≤ 60 Gew.-ppm
Kohlenstoff enthält.
4. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Differenz zwischen dem Kohlenstoffgehalt des
erschmolzenen Stahls vor dem Vergießen und dem
Kohlenstoffgehalt des nach dem Warmwalzen erhaltenen
Warmbands weniger als 30 Gew.-ppm beträgt.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Differenz
zwischen dem Kohlenstoffgehalt des erschmolzenen
Stahls vor dem Vergießen und dem Kohlenstoffgehalt
des nach dem Warmwalzen erhaltenen Warmbands weniger
als 10 Gew.-ppm beträgt.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Differenz
zwischen dem Kohlenstoffgehalt des erschmolzenen
Stahls vor dem Vergießen und dem Kohlenstoffgehalt
des nach dem Warmwalzen erhaltenen Warmbands weniger
als 5 Gew.-ppm beträgt.
7. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
das erhaltene Warmband einen Kohlenstoffgehalt von
weniger als 60 Gew.-ppm aufweist.
8. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
das erhaltene Warmband einen Kohlenstoffgehalt von
weniger als 30 Gew.-ppm aufweist.
9. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Warmwalzen mit Schmierung erfolgt.
10. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Warmband gebeizt, auf eine Enddicke ≤ 0,75 mm
kaltgewalzt und wärmebehandelt wird und daß das
erhaltene Kaltband Ummagnetisierungsverluste von
weniger als 6,5 W/kg bei 50 Hz aufweist.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die
Wärmebehandlung in einer gering bis gar nicht
entkohlenden Atmosphäre durchgeführt wird.
12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, dadurch
gekennzeichnet, daß das Kaltwalzen
mindestens zweistufig erfolgt.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch
gekennzeichnet, daß in der letzten
Kaltwalzstufe der Umformgrad höchstens 15% beträgt.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß
bei einer maximal zulässigen Abweichung von 2% die
Enddicke des Kaltbands 0,5 mm beträgt.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß
bei einer maximal zulässigen Abweichung von 2% die
Enddicke des Kaltbands 0,65 mm beträgt.
16. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Schmelze beim Vergießen durch eine
Verteileinrichtung mit darin angeordneten
Einrichtungen zum Umlenken des Schmelzenstroms derart
geleitet wird, daß eine Vermengung von auf der
Schmelze liegender Schlacke und dem Stahl vermieden
wird.
17. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Zufluß des Schmelzenstroms in die
Verteileinrichtung mittels einer Stopfeneinrichtung
derart gesteuert wird, daß ein im wesentlichen
konstanter Schmelzenspiegel in der jeweils
eingesetzten Gießvorrichtung erhalten wird.
18. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
der von der aus der Verteileinrichtung in die Kokille
bzw. den Gießspalt der jeweils eingesetzten
Gießeinrichtung einströmende Schmelzenstrom mittels
einer elektromagnetischen Bremse geregelt wird.
19. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
mit der Schmelze in Kontakt kommende Bauelemente der
Verteileinrichtung aus einem Material mit geringem
Kohlenstoffgehalt gefertigt sind.
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