DE2725885C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren
zum Aufbringen einer Oberflächenbeschichtung
gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches
1 sowie auf eine Vorrichtung zur Durchführung des
Verfahrens.
Solche Verfahren und zu deren Durchführung geeignete
Vorrichtungen sind bereits bekannt (US-PS 38 97 325); dort
ist eine
metallische Elektrode vorhanden, die
konzentrisch innerhalb einer zylindrischen Halterung für
die Substrate angeordnet ist. Die Ausbildung einer mehrschichtigen
Oberfläche auf der Unterlage ist bei der bekannten
Vorrichtung nicht vorgesehen.
Bekannt ist auch
ein Zerstäubungsverfahren zum
fortlaufenden Aufbringen metallischer Überzüge (DE-AS 22 41 634), bei dem
das strömende Gas gegen Schirmplatten gerichtet wird, so daß
der Gasstrom abgelenkt und verwirbelt wird.
Es ist auch bereits
eine Einrichtung zur Beschichtung
von Oberflächen mit einem organischen Material
bekannt (US-PS 3 24 825); das Auftragen des Werkstoffs geschieht dort
unter Anwendung einer Glimmentladung, die durch Anlegen
eines elektrischen Wechselfeldes an ein Metallgitter erzeugt
wird. Das aufzutragende Material, bei dem es sich
um ein organisches Monomer in Gasform handelt, wird zusammen
mit einem zweiten Gas, beispielsweise Luft, in
einen Reaktionsraum eingeleitet.
Auch ein Trioden-Zerstäubungsverfahren
ist bereits bekannt, bei welchem neben der Anode und der Kathode
noch eine Fangelektrode vorgesehen ist, die eine
Begrenzung des Plasmas innerhalb der Zerstäubungskammer
erlaubt (DE-OS 17 65 287).
Die Zerstäubungstechnik
wird bekanntlich auch zum Beschichten
von Unterlagen mit einem hochreflektierenden Metall,
wie Chrom, verwendet. Das Chrom wird aus einer Metallelektrode
ausgeschleudert, die in Folge einer elektrischen
Entladung in einem inerten Gas zwischen einer Anode
und der die Kathode bildenden Chromelektrode mit Ionen
bzw. Atomen beaufschlagt wird. Das inerte Gas ist
normalerweise Argon mit einem niedrigen Druck.
Beim reaktiven Zerstäuben wird bekanntlich
das inerte Gas mit einer
geringen Menge eines reaktiven Gases gemischt, das
die Atome eines anderen Materials liefert, welche
auf der zu beschichtenden Fläche gleichzeitig mit dem
zerstäubten Metall der Kathode abgelagert werden. Ein
solches reaktives Gas ist beispielsweise
Kohlenwasserstoff, aus dem Kohlenstoffatome
abgespalten werden, die mit dem Metall der Kathode ein
Metallkarbid bilden. Mit diesem Zerstäubungsverfahren
können auch Oxid- und Nitradschichten auf einer Unterlage
gebildet werden. Bei bekannten
reaktiven Zerstäubungsverfahren strömt
zumeist das reaktive Gas während des Zerstäubungsvorgangs
entlang der zu beschichtenden Fläche, so daß unterschiedliche
Flächenbereiche in verschiedenen Gasatmosphären
beschichtet werden und deshalb die so erhaltene
aufgesprühte Schicht nicht die notwendige Gleichförmigkeit
von Qualität und Dicke besitzt, die beispielsweise
für eine selektive Schicht eines Sonnenenergiekollektors
erforderlich ist.
Der Erfindung
liegt die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren der eingangs
genannten Art so zu verbessern, daß sich metallische Schichten
unterschiedlichen Materials nacheinander mit hoher Gleichmäßigkeit
auch durch reaktive Zerstäubung aufbringen lassen. Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im kennzeichnenden
Teil des Patentanspruches 1 angegebenen
Mittel gelöst.
Dadurch lassen sich vorteilhafterweise
die Bedingungen,
unter denen die Unterlage beschichtet wird,
so wählen, daß die Konsistenz, die Qualität
und die Dicke der aufgetragenen Schichten genau eingehalten
werden können.
Vorteile ergeben sich auch, wenn der Gasstrom
entlang einer in der Zerstäubungskammer
verlaufenden und sich zwischen der Elektrode und der Unterlage erstreckenden
Bahn strömt und wenn die Zufuhrrate des Methans als reaktives Gas
im wesentlichen gleich dem Verbrauch beim Zerstäuben gehalten, d. h.
sorgfältig kontrolliert wird. Dadurch wird in
jedem Bereich der Zerstäubungskammer
das zugeführte Gas verbraucht, so daß es tatsächlich keinen
Überschuß an reaktivem Gas gibt, der in einen benachbarten Bereich
strömen und dort die atmosphärischen Bedingungen verändern könnte. Die
"Qualität" der Atmosphäre kann daher über den ganzen Zerstäubungsbereich
gleich gehalten werden.
Im folgenden werden Ausführungsbeispiele
der Erfindung anhand der Zeichnungen näher erläutert.
Fig. 1 ist ein Längsschnitt nach der Linie I-I der Fig. 2 mit
weggebrochenen Teilen einer Vorrichtung für die Zerstäubungsbeschichtung
eines zylindrischen Rohres eines Sonnenenergiekollektors. Fig. 2 ist ein
Querschnitt durch den Mittelteil der Vorrichtung gemäß Fig. 1 entlang
der Ebene A-A, und Fig. 3 veranschaulicht einen Querschnitt durch
eine Zerstäubungsvorrichtung zum gleichzeitigen Beschichten einer Partie
von rohrförmigen Substraten.
Fig. 1 zeigt eine Vorrichtung mit einer Glashülle 1, die eine
zylindrische Kammer 2 umschließt, deren eines Ende durch eine mit Öffnungen
versehene Kappe 3 verschlossen ist, wogegen das andere Ende mit
einer Absaugleitung 4 verbunden ist, die bis zu einer nicht dargestellten
Hochvakuumpumpe führt.
Ein zylindrisches, ein Substral bildendes Rohr 5 erstreckt sich
axial durch die Kammer 2 und ist an seinen Enden mittels Verschlüssen 6, 7
verstöpselt. Der Verschluß 6 ist gegen den Verschluß 7 hin durch eine
Anordnung federbelastet, die durch eine auf einem Stift 9 gleitende und
eine Druckfeder 10 beeinhaltende zylindrische Hülse 8 gebildet ist. Die
Anordnung erlaubt ein Drehen des Verschlusses 6. Der zweite Verschluß 7
sitzt an einem Ende einer Welle 11, die sich bis zu einem elektrischen
Motor 12 erstreckt und einen drehbaren Dichtungspfropfen 13 in der
Mitte der Kappe durchsetzt.
Die Außenseite des Rohres 5 und die Innenfläche der Hülle 1
begrenzen einen Ringraum (Fig. 2), der ein Paar von diametral einander
gegenüberliegender Elektroden 15, 16 enthält. Diese Elektroden sind beide
rohrförmig und gleichartig aufgebaut, doch besteht die Elektrode 16 aus
rostfreiem Stahl, die Elektrode 15 hingegen aus Kupfer. Wie aus Fig. 1
hervorgeht, enthält die Elektrode 15 ein axial sich erstreckendes Rohr 17,
dessen innerhalb der Elektrode gelegenes Ende offen ist, wogegen es mit
seinem anderen Ende durch einen Abschluß 18 hindurch zu einem nicht
dargestellten Kühlwasserabfluß herausführt. Die Wand der Elektrode 15
durchsetzt einen Dichtungspfropfen 20, der in das Ende eines mit der
Kappe 3 abgedichteten Isolierrohres 21 eingepaßt ist. Eine Einmündung 22
ermöglicht einen Kaltwasserkreislauf durch die Elektrode 15 und heraus
durch das Rohr 17, wie die Pfeile zeigen. Ein in einer Trägerplatte
befestigter Isolierkörper 23 aus Glas hält das innere, geschlossene Ende
der Elektrode 15. Dieser Glasisolator durchsetzt nicht die volle Wandstärke
der Trägerplatte 29, so daß er selbst während der Zerstäubung nicht mit
leitendem Material beschichtet wird.
Teile der Elektrode 16, die jenen der Elektrode 15 entsprechen,
tragen die gleichen, jedoch mit einem Strich versehenen Bezugsziffern und
werden nicht gesondert beschrieben.
In dem Ringraum, auf halbem Wege zwischen den rohrförmigen
Elektroden 15 und 16, befindet sich ein Einlaßrohr 27 und ein Auslaßrohr 28
(Fig. 2). Beide durchsetzen Abdichtungen in der Kappe 3 und sind an ihren
innerhalb der Hülle 1 gelegenen Enden geschlossen. Ihre anderen, äußeren
Enden führen einerseits zu einer Quelle für einen kontrollierten Anteil
an reaktivem Gas in Form von Methan enthaltendes Argon
und anderseits zu einer Saugpumpe.
Jedes der Rohre 27, 28 besteht aus Kupfer und hat eine Reihe
von Löchern, die an der der Außenseite des Ringraumes zugewandten Seite
über seine Länge verteilt sind. Der Gesamtquerschnitt der Einlaßlöcher,
durch welche Gas in die Kammer strömt, ist geringer als der Gesamtquerschnitt
der Löcher des Gasauslaßrohres, so daß unter gleichmäßigen Betriebsbedingungen
im Durchschnitt ein konstanter Unterdruck in der Kammer 2
aufrechterhalten wird. Dabei strömt das Gas bogenförmig über die beiden
Hälften des Ringraumes (Fig. 2), wogegen die Strömung in Axialrichtung
des Ringraumes vernachlässigbar ist.
Die Vorrichtung wird mit Unterdruck betrieben. Die elektrisch
leitenden Teile der Vorrichtung mit Ausnahme der Kupferelektrode 15
sind geerdet, und die Kupferelektrode hat relativ zur Masse negatives
Potential. In der Kammer 2 erfolgt eine Ionenentladung, und der Aufschlag
positiver Ionen auf der Kupferelektrode bewirkt, daß metallisches Kupfer
radial abgesprüht wird.
Ein Teil des Kupfers zerstäubt auf der Außenwand des rohrförmigen,
sich drehenden Substrates 5. Während dieser Anfangsphase der Beschichtung
der rohrförmigen Unterlage mit einer Kupferschicht wird nur reines Argon
zwischen dem Einlaßrohr 27 und dem Auslaßrohr 28 gefördert. Das Verfahren
ist deshalb ein herkömmliches Plasmaverfahren. Gewünschtenfalls kann die
Zerstäubung auch stattfinden, ohne daß Argon durch die Kammer 2 strömt,
obwohl dies viel mehr vorzuziehen ist.
Sobald die Kupferschicht auf dem Rohr 5 die gewünschte Dicke
hat, was empirisch durch die Zerstäubungsparameter bestimmt wird, ist eine
Lage in Form eines metallischen Überzuges mit einem hohen Grad an
Reflexionsfähigkeit für Infrarot gebildet.
Die Anschlüsse der Elektroden 15, 16 werden dann umgekehrt
und das reine Argon durch einen Argonstrom mit einem kontrollierten
Anteil von Methan ersetzt.
Die reaktive Zerstäubung findet nun zwischen der Elektrode 16
und dem Kupferbelag bzw. der Schicht auf dem Substrat 5 statt. Die reaktive
Zerstäubung bewirkt, daß Kohlenstoff und Eisen, Chrom und Nickel
von der Elektrode 16 aus rostfreiem Stahl an der Oberseite der Kupferschicht
kontinuierlich über ihre Länge abgelagert wird. Die Zerstäubung
wird dann eine empirisch bestimmte Zeit hindurch fortgesetzt, die notwendig
ist, um die gewünschte Dicke eines Metallkarbidbelages auf dem Rohr zu
schaffen. Dies wird durch Parameter bestimmt, die während der Zerstäubung
fixiert und bekannt werden. Da der Gasstrom innerhalb des Ringraumes
im wesentlichen in der gleichen Ebene wie die Entladungsrichtung
des zerstäubten Metalles liegt, der Gasstrom aber quer über die
Zerstäubungsebene des Metalles von der Elektrode zum Rohr 5 läuft (Fig. 2),
sind die Gasverhältnisse, unter denen die Zerstäubung zwischen Elektrode
und dem Rohr 5 erfolgt, über die Länge des Rohres jeweils die selben.
Die Konsistenz der Dicke und Zusammensetzung der aufgesprühten Schicht
ist deswegen gesichert, weil das Gas, durch das die Zerstäubung erfolgt
ist, aus dem Ringraum abgezogen wird, bevor es Zeit hat, in axialer
Richtung in andere Bereiche der Zerstäubungszone zu zirkulieren.
Zum Bilden des Belages hoher Reflexionsfähigkeit auf dem
Unterlagerohr können verschiedene Metalle für die Zerstäubungsschicht
verwendet werden. Beispielsweise ist Silber oder Gold an Stelle von
Kupfer brauchbar. Ebenso mögen statt rostfreiem Stahl für die Elektrode 16
auch andere Metalle wie Molybden, Chrom, Eisen, Tungsten, Nickel, Tantal
oder sogar Titan Verwendung finden, obwohl die Resultate mit Titan nicht
so gut sind. Obgleich Methan und Argon für das Gasgemisch zur reaktiven
Zerstäubung bevorzugt werden, können in gleicher Weise andere Kohlenwasserstoffe
entsprechend der gewünschten
Schichtzusammensetzung angewandt werden. So mögen andere reaktive Gase zum
Bilden von Silziden, Boriden und anderen Verbindungen
dienen.
Die besten Resultate erhält man, wenn die Kammer bis zu
einem Druck unterhalb 10-6 Torr während einiger Stunden evakuiert
wird, so daß sich in der Kammer nur eine vernachlässigbare Konzentration
an Restgasen befindet, die das inerte, durch das System während der
ersten Zerstäubungsphase strömende Gas verschmutzen könnten. Typischerweise
wird Kupfer mit einem Potential von minus 1400 V an der Kupferelektrode
und bei einem Gasdruck in der Kammer 2 von 0,2 Torr zerstäubt.
Während der Kupferzerstäubung soll eine größere Durchflußrate von Argon
durch die Kammer aufrechterhalten werden.
Die Konzentration des Methans in Argon während der zweiten
Zerstäubungsphase hängt vom Zerstäubungsstrom, von der Oberfläche der
Zerstäubungselektrode und der Durchflußmenge ab. Die Methankonzentration
bestimmt die Zusammensetzung der Karbidschicht hinsichtlich des Verhältnisses
von Metall- zu Kohlenstoffatomen im Belag. Eine Anzeige dieser
Zusammensetzung liefert der elektrische Widerstand pro Quadrateinheit.
In der Praxis hat sich eine optimale Qualität der Schicht bei einem
elektrischen Widerstand pro Flächeneinheit des Metallkarbidbelages zwischen
10 kΩ und 1 MΩ ergeben. Die Ablagerung wird so lange fortgesetzt,
bis sich eine Metallkarbidschicht mit einer Dicke von etwa 10-7 m
gebildet hat.
Die folgenden Einzelheiten beziehen sich auf eine versuchsweise
Anwendung der oben beschriebenen Vorrichtung:
Beschichtungsspannung1400 V
Beschichtungsstrom300 mA
Beschichtungszeit für eine
doppelte Schicht
(Kupfer+ Gemisch von Eisen-, Chrom- und Nickelkarbiden)50 Minuten Gasdruck (typisch)1,5×10-1 Torr Zusammensetzung des Gases für die Karbidbeschichtung8% Methan in Argon Umdrehungsgeschwindigkeit des Unterlagerohres11 U/min Länge des Unterlagerohres1,5 m Maximaldurchmesser des Unterlagerohres50 mm Gaszufuhr1 cm Rohrlängen mit Bohrung
von 0,305 mm Durchmesser,
70 mm Mitten im Rohr von
13 mm Außendurchmesser und
1 mm Wandstärke GasauslaßLöcher von 1 mm Durchmesser
in einem Rohr mit 1 mm Wand-
stärke, Außendurchmesser 13 mm,
100 mm Lochmittenabstand Durchflußrate0,11 ml/sek bei Normaltempera-
tur und Druck (S.T.P.) Außendurchmesser der Glaskammer10 cm Wandstärke der Kammer5 mm Außendurchmesser der negativen Elektroden13 mm
(Kupfer+ Gemisch von Eisen-, Chrom- und Nickelkarbiden)50 Minuten Gasdruck (typisch)1,5×10-1 Torr Zusammensetzung des Gases für die Karbidbeschichtung8% Methan in Argon Umdrehungsgeschwindigkeit des Unterlagerohres11 U/min Länge des Unterlagerohres1,5 m Maximaldurchmesser des Unterlagerohres50 mm Gaszufuhr1 cm Rohrlängen mit Bohrung
von 0,305 mm Durchmesser,
70 mm Mitten im Rohr von
13 mm Außendurchmesser und
1 mm Wandstärke GasauslaßLöcher von 1 mm Durchmesser
in einem Rohr mit 1 mm Wand-
stärke, Außendurchmesser 13 mm,
100 mm Lochmittenabstand Durchflußrate0,11 ml/sek bei Normaltempera-
tur und Druck (S.T.P.) Außendurchmesser der Glaskammer10 cm Wandstärke der Kammer5 mm Außendurchmesser der negativen Elektroden13 mm
Fig. 3 zeigt im Querschnitt ein abgewandeltes Ausführungsbeispiel
einer Vorrichtung zur Durchführung der reaktiven Zerstäubungsbeschichtung
in schematischer und stark vereinfachter Form.
Die Zerstäubung wird in einem von einer rohrförmigen Stahlelektrode
30 ummantelten zylindrischen Hohlraum mit vertikaler Achse
durchgeführt, der an seinen Enden durch nicht dargestellte Endplatten
abgeschlossen ist. Die Elektrode 30 ist an ihrer Außenfläche von nicht
dargestellten Kühlschlangen für eine Wasserkühlung umwunden. Eine
rohrförmige Kupferelektrode 32 erstreckt sich axial entlang der Mitte
des Hohlraumes und ist mit acht sich über ihre Länge hinziehenden
Reihen von Löchern 33 sowie einem inneren, nicht dargestellten U-Rohr
versehen, das an der Kupferelektrode anliegt und zur Wasserkühlung
dient. Jede der Lochreihen 33 ist gegen ein zugehöriges rohrförmiges
Substrat 34 gerichtet. Acht solcher Beschichtungsunterlagen 34 sind in
einem konzentrischen Ring rund um die Elektrode 32 angeordnet, und
jedes Substrat ist an seinem oberen Ende in einer drehbaren Halterung 35
befestigt. Jede Halterung 35 wird über ein nicht dargestelltes Kettenrad
von einem biegsamen, durch eine unterbrochene Linie angedeuteten
Kettentrieb angetrieben, der seinerseits seinen Antrieb von einer nicht
dargestellten Drehwelle erhält, die eine Abdichtung in der oberen Endplatte
des Hohlraumes durchsetzt. Die Endplatten des Hohlraumes liegen
an Erdpotential und sind von der Außenelektrode 30 durch O-Ringe isoliert,
deren Querschnitt einen derartigen Durchmesser aufweist, daß ein Zwischenraum
von 1 bis 2 mm zwischen der ringförmigen Stirnfläche der Außenelektrode
30 und jeder Endplatte besteht. Der ringförmige Zwischenraum rund
um die untere Endplatte steht mit einer Absaugleitung in Verbindung,
die an eine Saugpumpe angeschlossen ist. Die Mittelelektrode 32 ist
gegenüber der oberen Endplatte durch einen Glasring isoliert und durchsetzt
die Endplatte durch ein Loch, dessen Durchmesser 2 bis 4 mm größer
ist als jener der Elektrode 32.
Wenn ein nichtreaktives Zerstäubungsverfahren zur Herstellung
der ersten Schicht eines Zweischichtbelages auf der Unterlage durchgeführt
werden soll, so wird die Hülle mit Argon bei Unterdruck gefüllt
und die Kupferelektrode 32 als Kathode oder Materialquelle und die
Endplatten sowie die Außenelektrode als Anode benutzt. Argon wird durch
die Löcher in der Kupferelektrode 32 in die Kammer gefördert und durch
die Öffnung rund um die Bodenplatte abgesaugt. Sodann findet die Zerstäubung
zwecks Ablagerung einer Kupferschicht auf jeder der rohrförmigen
Unterlagen statt, die gemeinsam gedreht werden, so daß auf jeder eine
Schicht gleicher Dicke aufgebaut wird.
Um die Karbidschicht über der Kupferschicht zu bilden, wird
die Kupferelektrode 32 gemeinsam mit den Endplatten als Anode, hingegen
die Außenelektrode 30 als Kathode benützt, so daß die Zerstäubung von
der stählernen Außenhülle her erfolgt. Argon wird durch einen Einlaß in
der oberen Platte hineingefördert und Methan in das Innere der Elektrode 32
so eingelassen, daß seine Durchflußrate durch die Löcher 33 dem Verbrauch
während der Zerstäubung gleich ist. Die in den acht Zerstäubungszonen
herrschenden Bedingungen sind die gleichen und hängen in jeder Zone
nicht vom von der oberen Endplatte parallel zur Substratachse gemessenen
Abstand der Zone ab. Daher ist die auf den Unterlagen hergestellte Karbidschicht
von einen Punkt der Unterlage zum anderen von gleichförmiger
Zusammensetzung und Dicke.
Die Vorrichtung nach Fig. 3 hat den Vorteil, daß eine Partie
von acht rohrförmigen Elektroden gleichzeitig beschichtet werden können.
Die folgenden Einzelheiten beziehen sich auf eine versuchsweise
Anwendung der an Hand der Fig. 3 beschriebenen Vorrichtung:
Beschichtungsspannung1000 V
Beschichtungsstrom2,5 A
Beschichtungszeit für 8 mit
einer Doppelschicht beschichtete
Rohre50 Minuten
Gesamtgasdruck (typisch)1,5×10-1 Torr
Umdrehungsgeschwindigkeit
des Substrates11 U/min
Länge der Unterlagerohre1,5 m
Durchmesser der Unterlagerohre22 mm
Außendurchmesser der
Innenelektrode25,4 mm
Innendurchmesser der
Außenelektrode150 mm
Gaszufuhr1 cm Rohrlängen mit Bohrung
von 0,2 mm Durchmesser,
70 mm Mitten Argondurchflußrate0,5 ml sek-1 Methandurchflußrate (annähernd)0,07 ml sek-1
von 0,2 mm Durchmesser,
70 mm Mitten Argondurchflußrate0,5 ml sek-1 Methandurchflußrate (annähernd)0,07 ml sek-1
Bei der Durchführung des beschriebenen Verfahrens kann das inerte Gas in die
Zerstäubungskammer entweder bereits mit dem reaktiven Gas gemischt
oder durch einen getrennten Einlaß zugeführt werden, und es wird durch
eine Absaugleitung in einem solchen Ausmaß abgezogen, daß der Druck
in der Kammer auf einem gewählten Niveau gehalten wird. Die
Zustrommenge inerten Gases kann durch ein regulierbares,
mit der Zufuhr reaktiven Gases verbundenen Gassteuerventil geregelt
werden, wie dem Fachmanne bekannt ist.
Vorzugsweise wird
das reaktive Gas von
Löchern in einem an eine sorgfältig gesteuerte Gasquelle
angeschlossenen Rohr aus gegen die Unterlage gerichtet. Das inerte Gas,
z. B. Argon, wird in die Kammer über einen Einlaß eingeführt und gleich
wieder über einen Auslaß aus der Kammer so abgezogen, daß der Teildruck
des inerten Gases über die Zeit konstant bleibt und die Atmosphäre inerten
Gases in einem solchen Ausmaß ausgetauscht wird, daß der Aufbau von
Verunreinigungen verhindert wird.
Solche Verunreinigungen können während des Zerstäubungsvorganges durch
Freisetzen von in oder an den dem Unterdruck ausgesetzten Flächen eingeschlossenen
Gasen entstehen.
In einer weiteren Ausführung des beschriebenen Verfahrens
wird die Bewegung des reaktiven Gases zwischen verschiedenen
Bereichen der Zerstäubungszone durch Mitreißen mit einem inerten Gas
verhindert, das im rechten Winkel der rohrförmigen Unterlage zuströmt.
Das von der Zerstäubungszone strömende Gas wird von einem unter Saugwirkung
stehenden Gasauslaß abgezogen. Zweckmäßig weist der Gasauslaß
ein Saugrohr auf, das sich der Länge einer länglichen Kammer nach
parallel zu den Achsen der Elektrode und der Unterlage erstreckt. Der
Überschuß an reaktivem Gas wird in dem inerten Gasstrom mitgerissen
und deshalb gezwungen, sich quer zur Zerstäubungszone zu bewegen. Sodann
wird der Überschuß aus der Zone fortgerissen, bevor er von einem Bereich
der Zerstäubungszone in einen anderen eindringen kann. Bei dieser Ausführungsform
kann das reaktive Gas sowohl nach dem Mischen mit
dem inerten Gas und/oder getrennt in die Kammer eingelassen werden.
Die beschriebene Vorrichtung zur Durchführung einer
reaktiven Zerstäubung zwecks Erzeugung eines Beschichtungsbelages auf
einer länglichen rohrförmigen Unterlage weist eine längliche Elektrode
sowie Halterungen zum Tragen einer rohrförmigen Beschichtungsunterlage
im Abstand und parallel zur Elektrode auf, die in einer von einer Hülle
ummantelten Kammer angeordnet sind, in der die Zerstäubung zwischen
Elektrode und Unterlage stattfindet und in die das reaktive Gas
durch einen Einlaß einführbar ist, deren Strömung in einer
Zerstäubungszone zwischen Elektrode und Unterlage durch Führungen
leitbar ist, durch die die Gasströmung
zwischen verschiedenen Bereichen über die Länge der Zerstäubungszone
auf ein Mindestmaß verringerbar bzw. verhinderbar ist, wobei Einrichtungen
zur Erzeugung einer relativen Drehbewegung ohne axiale Verschiebung
zwischen Elektrode und Unterlage vorgesehen ist, durch die
alle Punkte des Umfanges der Unterlage durch die Zerstäubungszone führbar
sind, entlang welcher Material von der ganzen Länge der Elektrode
gleichzeitig gegen die Unterlage sprühbar ist.
In einer solchen Vorrichtung befinden sich eine Absaugleitung
zum Aufbau und/oder zum Aufrechterhalten eines Unterdruckes in der
Zone, in der die Zerstäubung stattfindet, Einlaßeinrichtungen zum Zuführen
eines inerten Gases und einer kontrollierten Menge eines reaktiven Gases
in die Zone sowie ein Auslaß zum Abziehen von Gas und
jedweden Überschusses an Verunreinigungsgas aus der Zone, wobei die
Einlaßeinrichtungen und der Auslaß bezüglich der Lage des zu beschichtenden
Substrates so angeordnet sind, daß der Gasstrom in der Ebene der
Zone quer zur statt in der Richtung des von der Elektrode gegen die Lage
des Substrates zerstäubten Materiales fließt. Gleichzeitig findet an allen
Punkten entlang der Zone die Zerstäubung zur Beschichtung der rohrförmigen
Unterlage statt, die gegen axiale Bewegung festgehalten sich einfach um
ihre Achse dreht, um ihre Oberfläche mit zerstäubtem Material zu bedecken.
Bei der beschriebenen Vorrichtung ist eine Partie von
rohrförmigen Beschichtungsunterlagen mit parallelen Achsen koaxial in einem
Ring rund um eine in der Mitte befestigte Elektrode angeordnet, deren
Länge etwa gleich oder größer als die Länge der zu besprühenden Unterlage
ist. Jedes Substrat wird um seine Achse während des Zerstäubens gedreht,
so daß eine ganze Partie davon in einem einzigen Zerstäubungsvorgang
beschichtet wird. Das reaktive Gas kann durch Löcher in der für
diese Zwecke rohrförmig ausgebildeten Elektrode in einem kontrollierten
Ausmaße eingelassen werden, so daß seine Zufuhrmenge zur Zerstäubungszone
gleich dem Verbrauch bei der Zerstäubung ist. Gemäß einer besonderen
Ausführung der Vorrichtung ist eine Partie von rohrförmigen Beschichtungsunterlagen
mit parallelen Achsen koaxial in einem Ring
innerhalb einer hohlen zylindrischen Elektrode angeordnet, deren Achse
jeweils parallel zu dem zu beschichtenden Rohr liegt.
In einer für das Aufsprühen auf eine zylindrische, rohrförmige
Unterlage besonders geeigneten Ausführung der Vorrichtung liegt das
Unterlagerohr axial in einer zylindrischen, von einer Hülle umgebenen
Kammer. Die Zerstäubungselektrode erstreckt sich der Länge des zwischen
dem Unterlagerohr und der zylindrischen Wand der Kammer ausgebildeten
Ringraumes nach. Innerhalb des Ringraumes an hinsichtlich der Elektrode
jeweils diametral gegenüberliegenden Seiten liegen die Ein- und Auslässe,
die zweckmäßig in Form gerader Rohre mit über ihre Länge verteilten
Löchern ausgebildet sind, die vorzugsweise auswärts gegen die zylindrische
Wand der Kammer gerichtet sind. Die Elektrode besitzt zweckmäßig die
Form einer Stange, die sich parallel zum und im Abstand von dem Unterlagerohr
auf halbem Wege zwischen den Ein- und Auslaßrohren erstreckt.
Während der Zerstäubung wird ein Teil des Elektrodenmaterials gegen
die Unterlage gesprüht und bewegt sich quer zu dem von den Löchern
des Einlaßrohres zu den Löchern des Auslaßrohres fließenden Gasstrom.
Wie in der bevorzugten Ausbildung sind diese Löcher auswärts gerichtet
und dienen auch dazu, daß Verunreinigungen zwischen Kammerwand und
Sprühelektrode gegen das Auslaßrohr mitgerissen werden. Bei der Zerstäubung
wird das Rohr, zweckmäßig mit gleichförmiger Geschwindigkeit,
gedreht, um eine gleichmäßige Schicht von zerstäubtem Material über
seine ganze Länge aufzubauen.
Claims (9)
1. Verfahren zum Aufbringen einer Oberflächenbeschichtung
auf eine bewegte Unterlage durch Zerstäubung
metallischen Materials von einer Metallelektrode
in Gegenwart eines in einer Zerstäubungskammer befindlichen Gases, dadurch
gekennzeichnet, daß die zu beschichtende Unterlage (5, 34) rohrförmig
ausgebildet ist, daß nacheinander
zwei Schichten aus Materialien zweier verschiedener
Metallelektroden (15, 16) aufgetragen werden, daß die rohrförmige
Unterlage (5, 34) während der Beschichtung um ihre
Längsachse gedreht wird, während gleichzeitig ein Gasstrom
über die gesamte Länge der Unterlage (5, 34) gegen ihre
Oberfläche strömt, und daß für das Aufbringen der ersten Schicht
ein reines und für das Aufbringen der zweiten Schicht
ein mit reaktiven Anteilen versehenes
inertes Gas verwendet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß zuerst eine Kupferschicht unter Verwendung einer
Metallelektrode (15) aus Kupfer und eines Gasstromes aus
Argon auf die Unterlage (5) aufgetragen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß als zweite Schicht eine
Verbindung aus der Gruppe der
Karbide und/oder Silizide aufgetragen wird, wofür eine
Metallelektrode (16) aus rostfreiem Stahl und ein Gasstrom,
bestehend aus Argon mit einem kontrollierten Anteil von
Methan als reaktivem Gasanteil, verwendet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Gasstrom entlang einer in der Zerstäubungskammer
(1) verlaufenden und sich zwischen der Metallelektrode
(15, 16, 30, 32) und der Unterlage (5, 34) erstreckenden
Bahn strömt, und daß die Zufuhrrate des
Methans im wesentlichen gleich
dem Verbrauch beim Zerstäuben gehalten wird.
5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Strömung des
Methans in der Zerstäubungskammer (1) parallel
zur Längsachse der Unterlage (5, 34) durch Mitreißen in
dem Argonstrom verhindert wird, der quer zur Ebene der
Zerstäubungskammer (1) zu einem Gasauslaß (28) strömt, und
daß zwischen den Zuführungsöffnungen (27, 33) und dem
Gasauslaß (28) ein Druckabfall aufrechterhalten wird.
6. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Gasauslaß (28) ein Saugrohr aufweist, das
sich längs der länglichen Kammer (1) parallel zu den
Längsachsen der Metallelektrode (15, 16) und der Unterlage
(5) erstreckt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Metallelektrode (32) koaxial
zu einem Ring von im Abstand voneinander liegenden
rohrförmigen Unterlagen (34) angeordnet ist, welche um
ihre Längsachse gedreht werden, während die Schicht aus
zerstäubtem Material auf ihnen aufgebaut wird.
8. Vorrichtung
zur Durchführung des
Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
eine Halterung
(6, 7, 35) zum Tragen der Unterlagen (5, 34) im Abstand
und parallel zur Metallelektrode (15, 16, 32) angeordnet
und in einer Kammer (1) installiert ist, in der
sich ein Gas befindet, daß
wenigstens zwei langgestreckte Metallelektroden (15, 16,
30, 32) aus unterschiedlichen Werkstoffe vorgesehen
sind, die nacheinander als Kathode anschließbar sind,
daß ein Gasstrom in die Zerstäubungskammer (1) durch Führungen
leitbar ist, durch die eine Strömung des Gases
ausschließlich senkrecht zur
Längsachse der Unterlage (5, 34) ausgerichtet ist, daß
Einrichtungen (12, 13, 36) zur Erzeugung einer relativen
Drehbewegung unter Vermeidung einer axialen Verschiebung
zwischen der Metallelektrode (15, 15, 30, 32) und der
Unterlage (4, 34) vorgesehen sind, durch die alle Punkte
des Umfangs der Unterlage (5, 34) durch die Zerstäubungskammer
(1) führbar sind, entlang welcher Material von
der gesamten Länge der Metallelektrode (5, 16, 30, 32)
gegen die Unterlage (5, 34) sprühbar ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Metallelektrode (15, 32) mit Löchern
(33) versehen ist, welche die Zuführöffnungen für den
Gasstrom bilden.
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