DE2717435B2 - Verfahren zum Entfernen eines Aluminium und Chrom zusammen mit Kobalt enthaltenden Überzugs von einem aus einer Nickelbasislegierung bestehenden Substrat - Google Patents
Verfahren zum Entfernen eines Aluminium und Chrom zusammen mit Kobalt enthaltenden Überzugs von einem aus einer Nickelbasislegierung bestehenden SubstratInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Entfernen von Aluminium und Chrom zusammen mit
Kobalt enthaltenden Überzügen von aus Nickelbasislcgierungen bestehenden Substraten.
Zur Erhöhung der Korrosionsfestigkeit werden aus Nickelbasislegierungen bestehende Substrate oftmals
mit einer dünnen Überzugsschicht aus einer Aluminium und Chrom zusammen mit Kobalt enthaltenden
Überzugslegierung versehen. Diese Überzüge werden beispielsweise durch Vakuumaufdampf ung oder Plasmaspritzen aufgebracht und weisen gewöhnlich eine
Dicke von 100 um bis ISO um auf. Werden solche
Überzüge verletzt, ist es gewöhnlich notwendig, den gesamten restlichen überzug vom Substrat zu entfernen, bevor ein neuer vollständiger überzug aufgebracht werden kann. Dies ist beispielsweise wesentlich, wenn es sich bei dem überzogenen Substrat um
eine Schaufel für ein Gasturbinentriebwerk handelt. Solche Schaufeln sind mit äußerster Genauigkeit gefertigt, und folglich können irgendwelche Oberflächendiskontinuitäten nicht toleriert werden. Außerdem ist es manchmal notwendig, einen überzug der
genannten Art von einem Substrat zu entfernen, um das Substrat nacii kleinen Rissen oder dergleichen untersuchen zu können, die unter dem Überzug versteckt
sein können.
Zur Entfernung derartiger überzüge finden hauptsächlich zwei Verfahren Anwendung, nämlich mechanisches Abtragen einerseits und chemische Auflösung
andererseits. Das mechanische Abtragen stellt keine besonders wirksame Methode dar, da es langwierig
ist und oftmals dazu führt, daß auch das Substrat in einem solchen Maße abgeschliffen wird, daß es nicht
mehr überzogen werden kann. Die chemische Auflösung stellt deshalb ein wesentlich interessanteres Verfahren dar. da hiermit auch von auf andere Weise un-
zugänglichen Bereichen des Substrats Überzöge
äußerst wirksam entfernt werden können. Es ist dabei jedoch wichtig, die Auflösung des Überzugs ohne wesentlichen Angriff auf das Substrat zu erreichen. Ein
Angreifen des Substrats kann dadurch auf ein Minimum verringert werden, daß zur Entfernung des
Überzugs eine inhibierte Salzsäure verwendet wird. Ungünstigerweise ist jedoch die Geschwindigkeit der
Zersetzung des Überzugs durch Salzsäure klein, solange nicht erhöhte Temperaturen Anwendung finden. Bei erhöhten Temperaturen neigt die Salzsäure
jedoch auch zum Angriff auf das Substrat, und die Salzsäure muß eine so große Konzentration aufweisen, daß sorgfältige Absaugetechniken erforderlich
sind.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Entfernung eines Aluminium und
Chrom zusammen mit Kobalt a ufweisendca. Überzugs von einem aus einer Nickelbasislegierung bestehenden Substrat zu finden, womit eine annehmbare Auflösungsgeschwindigkeit des Überzugs bei nur minimalem Angreifen des Substrats erreicht wird.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist ein solches Verfahren gemäß der Erfindung dadurch gekennzeichnet,
daß das mit dem Überzug versehene Substrat zum Zweck der Auflösung des Überzugs in eine Lösung
eingetaucht wird, die folgende gewichtsmäßige Zusammensetzung aufweist:
Eisen-IH-Sulfat 6% bis 14%
Liegt der Eisen-III-Sulfatgehalt der Lösung unterhalb von 6%, so wird die Auflösungsgeschwindigkeit
des Überzugs unerwünscht langsam, und es kann sogar vorkommen, daß die Auflösung gar nicht in Gang
kommt. Liegt der Eisen-III-Sulfatgehalt oberhalb von 14%, so neigt die Lösung zum Angreifen des Substrats. Der bevo.zugte Eisen-III-Sulfatgehalt liegt im
Bereich zwischen 8% und 10%.
Ähnlich verhält es sich mit dem Salzsäuregehalt. Liegt der Salzsäuregehalt unterhalb von 3,5%, so wird
die Auflosungsgeschwindigkeit des Überzugs unerwünscht gering, und liegt der Salzsäuregehalt oberhalb
von 11 %, so wird das Substrat angegriffen. Der bevorzugte Salzsäuregehalt liegt im Bereich zwischen
7% und 9%.
Die Temperatur der Atzlösung kann zwischen 15° C und 75° C gehalten werden. Vorzugsweise liegt
die Temperatur im Bereich von 45° C und 55° C.
Ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens wird nachstehend näher beschrieben
Ein das Substrat bildendes Bauteil bestand aus einer hitzebeständigen Nickelbasislegierung mit folgender gewichtsmäßiger Zusammensetzung:
Kobalt 14,5% bis 16%
Titan 4,7% bis 5,6%
Chrom 9,5% bis 10,5%
Das Substrat war mit einer Kobalt-Chrom Aluminium-Legierung überzogen, die etwa folgende gcwichtsmäßigc Zusammensetzung besaß:
Chrom 25%
Aluminium 10%
Yttrium 0,5%
gebracht und hatte eine Dicke von IQQ um bis 150 um
Bei dem Bauteil bandelte es sich um eine Turbinenschaufel eines Gasturbinentriebwerks, und der Überzug
mußte infolge einer Verletzung desselben durch eine im Betrieb aufgetretene Beschädigung entfernt
werden, um das Substrat untersuchen und anschließend einen neuen Überzug aufbringen zu können.
Das Verfahren zum Entfernen des Überzugs umfaßte folgende Verfahrensschritte:
1. Entfetten der Schaufeln in Trichloräthylen-Dampf;
2. Abdecken der Schaufelfüße und der Fußpiatten mit Klebeband;
3. Sandstrahlen der freizulegenden Schaufelblätter mit 120/220-Al uminiurnoxidsand;
4. Entfernung der Klebebandabdeckungen und Abblasen des Staubes mit sauberer Druckluft;
5. Abdecken der Schaufelfüße und Fußplatten mit säurebeständigem Lack und Trocknen desselben
während mindestens 30 min;
6. Einsetzen -ώΓ Schaufeln in einen perforierten
Kunststoffbehälter bei vorzugsweise vertikaler Lage der Schaufeln;
7. Eintauchen des perforierten, die Schaufeln enthaltenden Kunststoffbehälters in die nachstehend
beschriebene Ätzlösung während einer Stunde. Ein Liter Lösung reicht für die Entfernung
von 0,04 m2 des Überzugs aus. Die in einem Kunststoff- oder Glasbehälter befindliche und
auf einer Temperatur von 50° C gehaltene Ätzlösung wies folgende gewichtsmäßige Zusammensetzung
auf:
Eisen-ni-Salfat | -.0% |
Salzsäure | 7,2% |
Wasser | Rest |
8, Herausnehmen des die Schaufeln enthaltenden Kunststoffbenälters aus der Ätzlösuhg, Abtropfenlassen,
Spülen der Schaufeln in kaltem fließendem Wasser, Abbürsten mit einer weichen Bürste zur Entfernung einer gegebenenfalls reaktionsbehindernden
Schicht, die sich auf der Schaufeloberfläche gebildet haben kann;
9, Erneutes Einsetzen der Schaufeln in einen perforierten
Kunststoffbehälter wie im Schritt 6„
in sodann Eintauchen in frische Ätzlösung nach
dem Schritt 7. während einer Stunde, anschließend Spülen und Bürsten gemäß Verfahrensschritt 8,;
10. Prüfen der Schaufeln, ob der Überzug abgeätzt i) ist, wobei in diesem Fall die Kornstruktur des
Substratmaterials sichtbar ist. Ist der Überzug noch nicht vollständig abgeätzt, wiederholen des
Verfahrensschrittes 9. (oder späteres mechanisches Polieren zur Beseitigung noch vorhandener
><> Überzugsspuren);
11. ist der Überzug vollständig entfernt, sorgfältiges
Spülen der Schaufeln in kaltem fließendem Wasser;
12. Nachspülen der Schaufeln in sauberem heißem j">
Wasser und Trockenblasen mit sauberer Druckluft;
13. Entfernen des Schutzlackes in geeignetem Lösungsmittel
wie beispielsweise Trichlorethylen;
14. Einlegen der Schaufeln über Nacht in kaltes «ι Wasser, welchem etwas Ammoniaklösung zur
Neutralisierung von eventuell vorhandenen Säureresten beigesetzt sein kann;
15. Spülen der Schaufeln in kaltem fließendem Wasser,
sodann Nachspülen in sauberem heißem
r. Wasser und Trockenblasen mit sauberer Druckluft.
Claims (5)
1. Verfahren zum Entfernen eines Aluminium und Chrom zusammen mit Kobalt enthaltenden
Überzugs von einem aus einer Nickelbasislegierung bestehenden Substrat, dadurch gekennzeichnet, daß das mit dem Überzug versehene
Substrat zum Zwecke der Auflösung des Überzugs in eine Lösung eingetaucht wird, die folgende gewichtsmäßige Zusammensetzung aufweist:
Eisen-m-Sulfat 6% bis 14%
Salzsäure 3,5 % bis 11 %
Wasser Rest
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lösung 8% bis 10%
Eisen-m-Sulfat enthält
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Lösimg 7% bis 9% Salzsäure enthält.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Lösung auf
einer Temperatur zwischen 15° C und 75° C gehalten wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Lösung auf einer Temperatur zwischen 45° C und 55° C gehalten wird.
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