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Die Erfindung betrifft einen Behälterverschluß für die an einer tiefsten Stelle angeordneten Entleeröffnungen von Transportbehältern, insbesondere für Eisenbahngüterwagen, wobei die Entleeröffnung vorzugsweise vertikal nach unten gerichtet und trichterförmig ausgebildet ist und mit einer in Schließstellung horizontal von unten anliegenden und auf der Behälterseite ebenen Klappe verschlossen ist und die Klappe über Hebel, Lenker und Führungen zum Öffnen in der ersten Bewegungsphase vertikal nach unten und dann neben die Entleeröffnung schwenkbar ist, die Hebel und Lenker mit ihrem einen Ende gelenkig an der Klappe, die Lenker mit ihrem anderen Ende gelenkig am Behälter um eine horizontale Achse drehbar angeordnet und die Hebel mit ihrem anderen Ende gelenkig am freien Ende von weiteren, um eine horizontale Achse drehbar am Behälter angeordneten Hebeln befestigt sind.
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Ein derartiger Behälterverschluß ist aus der US-PS 12 22 603 bekannt.
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Zum Verschließen von vertikal nach unten gerichteten Entleeröffnungen von Transportbehältern werden bei kleinem Auslaufquerschnitt vorzugsweise Flachschieberverschlüsse verwendet. Durch das in geschlossenem Zustand auf den Schieber aufliegende Gewicht des Ladegutes bedingt, sind diese Verschlüsse jedoch nur bis zu einem gewissen Auslaufquerschnitt verwendbar, da sonst der zum Öffnen erforderliche Arbeitsaufwand zu groß und die Lagerung des Schiebers problematisch wird.
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Für den Verschluß von größeren Entleeröffnungen von Transportbehältern der eingangs genannten Art ist es bereits bekannt, einen Klappenverschluß zu verwenden, der in Schließstellung horizontal von unten gegen die Entleeröffnung anliegt und der zum Öffnen mittels Hebel und Lenker nach unten und neben die Entleeröffnung schwenkbar ist. Hierbei ist bei einer bekannten Ausführung die Klappe mittels zweier in Klappenmitte außen einander gegenüber und fest an der Klappe angeordneter Hebel angelenkt. Diese Hebel werden über weitere Hebel von einer neben der Entleeröffnung horizontal drehbar gelagerten Welle beaufschlagt, auf die über weitere Hebel ein Arbeitszylinder wirkt. Beim Verschwenken der Klappe in Öffnungsrichtung wird diese bogenförmig nach unten und neben die Entleeröffnung verschwenkt. Nachteilig bei dieser Ausführung ist einmal die alleinige Lagerung der Klappe in deren Mitte, die bei großen Entleeröffnungen zum Verkanten neigt und somit störanfällig ist. Ein weiterer Nachteil dieser Ausführung besteht darin, daß sich die Klappe vollflächig beim Öffnen von der Schließkante der Entleeröffnung abhebt. Hierdurch strömt in der ersten Öffnungsphase der Klappe das Ladegut nach allen Seiten über den Klappenrand, wodurch einmal ein breitflächiges Verstreuen des Ladegutes hervorgerufen wird und zum anderen die Klappe beim weiteren Öffnen den Ladegutstrom durchschneiden muß. Die Nachteile dieser Ausführung liegen somit auf der Hand.
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Es ist noch ein weiterer Behälterverschluß für die Entleeröffnungen von Transportbehältern der eingangs genannten Art bekannt, der in seinem Aufbau im wesentlichen der vorstehend beschriebenen Ausführung gleicht. Hierbei erfolgt der Antrieb der Klappe jedoch nicht über die von dem Arbeitszylinder beaufschlagte Welle, sondern mittels einer Spindel, die auf einen Knickhebel wirkt. Die Öffnungsbewegung und Lagerung der Klappe entspricht jedoch im wesentlichen vorstehender Ausführung. Die Nachteile der vorstehend beschriebenen Ausführung treffen auch für diesen mechanisch betätigten Behälterverschluß zu.
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Durch die o. g. US-PS 12 22 603 ist ein weiterer Behälterverschluß bekannt. Die Konstruktion gemäß dieser Vorveröffentlichung zeigt eine Verschlußklappe, die an beiden Längsenden gelenkig Hebel trägt, deren einer direkt gelenkig an einer horizontalen Welle gelagert ist, die durch den trichterförmigen Auslauf des Behälters geführt ist und das Ladegut auf nachteilige Weise durchschneidet. Der andere gelenkig an der Verschlußklappe gelagerte Hebel ist über zwei weitere, fliegend gelagerte und gelenkig untereinander verbundene Hebel mit einem weiteren Hebel gelenkig verbunden, der seinerseits fest auf der Welle gelagert ist, die den erstgenannten Hebel des Behälterverschlusses trägt. Über einen an einem Längsende der Welle fest gelagerten Betätigungshebel wird der Behälterverschluß betätigt. Die Verschlußklappe des Behälterverschlusses bildet somit mit ihren Lager- und Betätigungshebeln einen Dreiecksverband, bei dem eine Seite zum Öffnen oder Schließen in ihrer Länge veränderlich ist.
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Nachteilig bei dieser vorbekannten Ausführung ist zum ersten die mangelhafte Anlage der Verschlußklappe an der Entleeröffnung. Systembedingt kann die Anlage der Klappe an ihrem durch den Hebel oder Lenker angelenkten Längsende nicht genau fixiert werden, so daß hier nie eine Abdichtung gewährleistet ist. Zum zweiten benötigt die Klappe durch die Streckung der Hebelreihe beim Öffnen einen so großen Schwenkraum, wie er in der Regel zumindest bei Eisenbahngüterwagen zwischen Unterkante Transportbehälter und Schienenoberkante nicht vorhanden ist. Ein weiterer Nachteil dieses Behälterverschlusses ist in der Vielzahl der Gelenkpunkte des Betätigungsgestänges zu sehen, die eine exakte Führung der Klappe verhindern.
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Weiter zeigt die DE-OS 25 45 523 einen Behälterverschluß in Form eines Schiebers, der in der letzten Bewegungsphase zum Verschließen des Behälters eine vertikale Bewegung gegen die Behälteröffnung vorsieht.
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Die Aufgabe der Erfindung bestand nun darin, einen Behälterverschluß für die an einer tiefsten Stelle angeordneten Entleeröffnungen von Transportbehältern so zu verbessern, daß er für eine große Entleeröffnung verwendbar ist, durch exakte Führung der Klappe deren Betriebssicherheit gewährleistet, daß der Ladegutstrom während des Öffnungsvorgangs möglichst wenig abgelenkt wird und daß die Klappe während des Öffnungs- und Schließvorganges einen flachen Schwenkweg beschreibt.
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Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß an den Hebeln jeweils ein Führungszapfen und an dem Behälter für jeden Hebel ein Konsol angeordnet ist, daß das Konsol außen teilweise mit einer Führungsfläche versehen ist, daß die Führungsfläche einen Schlitz aufweist, in dem der Hebel beim Verschwenken geführt ist, daß der Führungszapfen von außen gegen die Führungsfläche anlegbar ist und daß an dem Hebel eine Lenkerstange angreift, die mit ihrem anderen Ende gelenkig an dem freien Ende eines weiteren Hebels gelagert ist, der drehfest mit einer horizontalen, drehbar am Behälter gelagerten Welle verbunden ist und daß an dem Hebel gelenkig ein mit seinem anderen Ende am Behälter ebenfalls gelenkig gelagerten Arbeitszylinder angreift. Hierbei sind nahe dem den Lenkern gegenüberliegenden Ende der Klappe an dieser Führungszapfen und für die Führungszapfen mit diesen zusammenwirkende Führungsstücke mit einem von unten offenen vertikalen Führungsschlitz an dem Behälter angeordnet.
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Durch die Anlenkung der Klappe über jeweils ein Lenker- und ein Hebelpaar ist die exakte Führung der Klappe bei der Öffnungsbewegung gewährleistet. Durch den Ladegutstrom auftretende Belastungen der Klappe werden weitgehend als Normalkräfte über die Lenker und Hebel übergeleitet. Biegekräfte in dem Lenkersystem werden vermieden. Die Führung der Klappe in der ersten Phase der Öffnungsbewegung über die Führungszapfen und Führungsstücke gewährleistet vorteilhaft zuerst ein einendiges Öffnen der Klappe und dann ein gleichmäßiges flaches Verschwenken der Klappe neben die Entleeröffnung. Hierdurch wird ein allseitiges Ausfließen des Ladegutes über die Klappenräder vermieden. Die Klappe braucht bei ihrer Öffnungsbewegung nicht den Ladegutstrom zu durchschneiden.
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Vorteilhafte weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind im Unteranspruch gekennzeichnet.
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Einzelheiten der Erfindung werden anhand von Zeichnungen in einem Ausführungsbeispiel erläutert. Es zeigt
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Fig. 1 die Seitenansicht einer Entleeröffnung eines Transportbehälters mit dem Behälterverschluß gemäß der Erfindung in Schließstellung zum Teil im Schnitt,
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Fig. 2 die Seitenansicht nach der Fig. 1 mit dem Behälterverschluß in Offenstellung,
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Fig. 3 die Stirnansicht der Entleeröffnung nach Fig. 1,
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Fig. 4 den Schnitt nach Linie IV-IV der Fig. 1.
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Der Transportbehälter 1 ist in seinem unteren Bereich trichterförmig ausgebildet, wobei die vertikal nach unten gerichtete Öffnung mit der Klappe 2 verschlossen wird. An einem Ende der Klappe 2 sind gelenkig und mit Abstand parallel zueinander Lenker 3 gelenkig gelagert, die mit ihrem anderen Ende gelenkig an dem Behälter 1 angelenkt sind. Die Klappe 2 ist weiter in etwa ihrer Längenmitte außen mit parallel zueinander angeordneten Hebeln 4 versehen, die mit ihrem einen Ende gelenkig an der Klappe 2 mit ihrem anderen Ende gelenkig an dem freien Ende eines weiteren Hebels 5 angelenkt sind, wobei dieser Hebel 5 ebenfalls gelenkig an dem Behälter 1 gelagert ist. An der Klappe 2 sind weiter außen nahe dem den Lenkern 3 gegenüberliegenden Ende Führungszapfen 6 horizontal nach außen ragend angeordnet. Diese Führungszapfen 6 sind in vertikalen Führungsschlitzen 8 je eines Führungsstücks 7 geführt, welches an dem Behälter 1 fest angeordnet ist. Die Führungsschlitze 8 des Führungsstücks 7 sind dabei nach unten offen ausgebildet.
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Der Schwenkweg jeden Hebels 5 ist durch Anschläge 9 und 10 begrenzt, wobei der Hebel 5 bei Anlage an dem Anschlag 9 über seinen oberen Totpunkt geführt ist. An dem Behälter 1 ist weiter für jeden Hebel 4 ein Konsol 11 angeordnet, daß außen teilweise mit einer Führungsfläche 12 versehen ist, in der ein Schlitz 13 zur Führung des Hebels 4 vorgesehen ist. Jeder Hebel 4 ist mit einem Führungszapfen 14 versehen, der beim Verschwenken des Hebels 4 von außen gegen die Führungsfläche 12 des Konsols 11 anlegbar ist.
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An dem Hebel 4 greift weiter gelenkig eine Lenkerstange 15 an, die mit ihrem anderen Ende gelenkig an dem freien Ende eines Hebels 16 gelagert ist. Der Hebel 16 ist drehfest auf einer Welle 17 angeordnet, die horizontal und drehbar quer an der Außenseite des Behälters gelagert ist. Die Welle 17 verbindet drehfest die Hebel 16 beider Behälterseiten. An einem Hebel 16 greift gelenkig ein Arbeitszylinder 18 an, der ebenfalls gelenkig an dem Konsol 11 gelagert ist. Der Arbeitszylinder 18 kann dabei wahlweise hydraulisch oder pneumatisch betätigbar sein.
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Zum Öffnen der Klappe 2 wird der Hebel 16 über den Arbeitszylinder 18 verschwenkt. Der Hebel 16 wirkt über die Lenkerstange 15 gegen den Hebel 4, der unten über die Klappe 2 und deren in dem Führungsschlitz 8 des Führungsstücks 7 geführten Führungszapfen 6 in der ersten Phase der Öffnungsbewegung gehalten ist. Der Hebel 4 verschwenkt dadurch zuerst oben den Hebel 5 über seinen oberen Totpunkt. Beim jetzt erfolgenden Abwärtsverschwenken des Hebels 5 wird der Hebel 4 mit seinem an der Klappe 2 befestigten Gelenkpunkt vertikal nach unten geführt. Die Klappe 2 schwenkt dabei mit ihrem freien Ende, an ihrem anderen Ende gelenkig durch die Lenker 3 gehalten, durch die Führungszapfen 6 geführt, vertikal nach unten bis der Führungszapfen 6 den Führungsschlitz 8 des Führungsstücks 7 verläßt. In dieser Stellung der Klappe liegt der Hebel 5 gegen den Anschlag 10 an. Beim weiteren Verschwenken des Hebels 16 wird jetzt über die Lenkerstange 15 der Hebel 4 um seinen jetzt als Festpunkt wirkenden Gelenkpunkt mit dem Hebel 5 seitwärts verschwenkt. Hierbei wird die Klappe 2 durch die Hebel 4 und die Lenker 3 geführt, seitwärts neben die Entleeröffnung des Behälters verschwenkt.
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Das Schließen der Klappe 2 erfolgt in umgekehrter Reihenfolge. Bei Freigängigkeit der Klappe 2 hängt diese durch ihr Eigengewicht nach unten, so daß der Hebel 5 gegen seinen Anschlag 10 anliegt. Sollten sich durch Ladegut oder ähnliches die Gelenkpunkte der Hebel 4 oder der Lenkerstangen 3 an der Klappe 2 verklemmen, so daß beim Verschwenken der Klappe in Schließrichtung der Hebel 5angehoben würde, legt sich der Führungszapfen 14 gegen die Führungsfläche 12 des Konsols 11 an, wodurch der in dem Schlitz 13 des Konsols 11 geführte Hebel 4 über den Führungszapfen 14 bogenförmig in Schließrichtung geführt wird. Der Führungszapfen 14 verläßt die Führungsfläche 12, wenn die Führungszapfen 6 unter dem Führungsschlitz 8 des Führungsstücks 7 stehen. Beim weiteren Verschwenken des Hebels 16 wird jetzt der Hebel 5 und über diesen der Hebel 4 und die Klappe 2 angehoben, bis die Klappe 2 gegen die Entleeröffnung anliegt. Der in seiner Endstellung über den oberen Totpunkt geführte Hebel 5 sichert mechanisch die Klappe 2 gegen Öffnen.