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Vorrichtung an Bord von Schiffen zum achter-
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lichen Aussetzen und Einholen von Gegenständen.
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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung an Bord von Schiffen zum achterlichen
Aussetzen und Einholen von Gegenständen, bei der eine an ihrem Lagerstuhl beweglich
aufgehängte Heckrolle zwischen einer Innenbordposition und einer Außenbordposition
etwa in Längsrichtung des Schiffes hin- und herbeweglich ist und als letzte Stützrolle
für ein zu einer Winde geführtes Seil dient.
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Bekannt sind Fischereifahrzeuge mit einer Heckaufschleppe zum Aussetzen
und Einholen des Fanggeschirrs.
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Bei solchen Schiffen überspannt ein A-Mast oder ein portalartiger
Galgen die Heckaufschleppe, wobei Heckrollen als letzte Unterstützung für die von
der Fischnetzwinde nach hinten geführten Kurrleinen pendelnd aufgehängt sind. Zur
Erleichterung des Manövers mit
dem Fangnetz und zur Schonung des
Fanges sieht eine der bekannten Auslegungen vor, dan der Heckgalgen um eine Querschiffsachse
schwenkbar gelagert ist, so daß die Heckrolle von einer Position über dem Achterdeck
bis in eine Position aussenbords verschwenkt werden kann, womit eine Entlastung
der Aufschleppe vor allem beim Einholen des Fanges zur Schonung der gefangenen Fische
ermöglicht wird (DT-PS 11 37 969).
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Bei einer anderen Ausbildung ist die Heckrolle auf jeder Seite in
Querschiffsrichtung verfahrbar an einem starren Querhaupt über der Aufschleppe pendelnd
aufgehängt, um dadurch ebenfalls das Netzmanöver zu erleichtern (DT-PS 10 36 684).
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Forschungsschiffe sind bisher mit ähnlichen Vorrichtungen ausgerüstet
worden, um empfindliche Sonden, Meßinstrumente und dergleichen über das Heck achterlich
aussetzen und ebenso wie Bodenproben und andere Gegenstände über das Heck an Bord
nehmen zu können, die über Seile, Kabel oder elastische Leinen mit dem Schiff1 zum
Beispiel mit einer Winde auf dem Schiff verbunden sind("Meerestechnik", Nr. 6, Dezember
1971, Seite 239).
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Insbesondere die als Kerne gezogenen Bodenproben, aber auch die oft
außerordentlich empfindlichen Tiefensonden oder andere Meßgeräte erfordern eine
sehr sorgfältige Behandlung zur Vermeidung von Beschädigungen. Die sorgfältige Behandlung
gerade auf dem Weg vom Austauschen aus dem Wasser bis zu einer sicheren Lage an
Bord des Schiffes kann mit den bekannten Vorrichtungen u.a. wegen der Schwenkbewegung
des Heckgalgens bei dem dadurch hervorgerufenen bogenförmigen Weg mit unterschiedlicher
Bewegungsgeschwindigkeit
des Gegenstandes über die Bordwand des Schiffes nicht sicher gewährleistet werden.
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Diesen Nachteil vermeidet eine bekannte Ausbildung, bei der im Heckausschnitt
eine Aufnahmeplattform für den Gegenstand beweglich geführt ist, so daß diese Plattform
aus einer horizontalen Lage an Bord des Schiffes bis in eine senkrechte Lage hinter
dem Schiff schwenkbar ist. Diese den Gegenstand beim Aussetzen und beim Einholen
aufnehmende Vorrichtung ist teuer und erfordert erhebliche Vorkehrungen am Schiff,
so daß auf Ihre Anwendung verzichtet wird, weil die Herstellungskosten zu hoch sind
und der für die Unterbringung nötige Raum anderweitig wirkungsvoller genutzt werden
kann tDT-oS 22 55 438).
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Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung an Bord von Schiffen
zum achterlichen Aussetzen und Einholen von Gegenständen in der Weise zu verbessern,
daß ohne zusätzliche Beanspruchung von Schiffsraum und ohne wesentliche Erhöhung
der Herstellungskosten eine größere Sicherheit für die oft empfindlichen und komplizierten
Gegenstände in der Phase des Vonbordgebens beziehungsweise Anbordnehmens erreicht
wird.
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Dementsprechend besteht die Erfindung zur Lösung dieser Aufgabe im
wesentlichen darin, daß die Heckrolle bei der eingangs genannten Vorrichtung verfahrbar
an einer Laufschiene aufgehängt ist, die sich zwischen den Endpositionen der Heckrollenbewegung
erstreckt.
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Zweckmäßig ist die Aufhängung der Heckrolle mit ihrem
Lagerstuhl
an einer antreibbaren Laufkatze, die an einer sich etwa horizontal erstreckenden
geraden Laufschiene geführt ist. Für den Antrieb der Laufkatze ist ein Seilzug besonders
geeignet, dessen Seil die Laufschiene in Längsrichtung umspannt und mit der Laufkatze
verbunden ist, wobei die Enden des Seilzuges an eine Winde geführt sind, die vorteilhaft
auf einem die Laufschiene bildenden oder diese tragenden Träger befestigt ist. Der
Vorteil der erfindungsgemäßen Ausbildung besteht darin, daß der Gegenstand sowohl
beim Aussetzen als auch beim Einholen in jeder Bewegungsphase linear und demzufolge
äußerst vorsichtig und langsam bewegt werden kann. In der Innenbordposition kann
ein Gegenstand an Bord des Schiffes zunächst vorsichtig gehoben und dann linear
nach hinten in eine Auenbordposition verbracht werden1 um ihn dann senkrecht in
das Wasser abzusenken. Ebenso erfolgt das Anbordnehmen in der Aunenbordsposition
der Heckrolle zunächst mit einer vertikalen Austauschbewegung, die dann in eine
horizontale Bewegung übergeht und bis zur Ablegeposition an Bord des Schiffes führt.
Für die Horizontalbewegung ist der erwähnte.
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Seilzug vorteilhaft, weil er auch unter schwierigen Bedingungen (Vereisung,
Seegang) zuverlässig arbeitet und feinfühlige Bewegungen ermöglicht.
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Für die Abstützung des Trägers sind Portalkonstruktionen geeignet,
wie sie von A-Masten oder Heckgalgen bekannt sind. Die hintere Abstützung erhält
zweckmäßig eine Schräglage nach außen, um eine Außenbordposition der Heckrolle unter
Vermeidung eines Kragarm-
trägers an der Laufschiene zu vermeiden.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist auf der Zeichnung vereinfacht
dargestellt.
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Es zeigen: Figur 1 eine Seitenansicht eines Hinterschiffes und Figur
2 eine Heckansicht.
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Das Ausführungsbeispiel zeigt die Anwendung der Erfindung bei einem
für Forschungszwecke ausgerüsteten Schiff. Dieses Schiff ist am Heck mittig mit
einem Ausschnitt 1 versehen, der unten durch eine schräge Aufschleppe 2 begrenzt
ist und der sich in Längsrichtung über einen gewissen Bereich des Hinterschiffes
erstreckt. Oberhalb dieses Heckausschnittes 1 ist eine besondere Vorrichtung zum
Einholen und Aussetzen von Gegenständen über das Heck des Schiffes angeordnet, wobei
diese Vorrichtung für sich allein oder in Verbindung mit der Aufschleppe 2 und dem
Heckausschnitt 1 wirksam werden kann. In einer gewissen Höhe über dem Heckausschnitt
1 ist eine sich in Längsrichtung des Schiffes erstreckende Laufschiene 3 angeordnet
und durch zwei Portalkonstruktionen 4 beziehungsweise 5.
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abgestützt, die auch als A-Mast bezeichnet werden können. An der Laufschiene
3 ist eine Laufkatze 6 geführt, an der pendelnd der Lagerstuhl 7 einer Heckrolle
8 aufgehängt ist. Der Antrieb der Laufkatze 6 besteht aus einem Seilzug 9 der die
Laufschiene 3 in Längs-
richtrichtung umspannt und über Umlenkrollen
10 beziehungsweise 11 an den Enden der Laufschienen 3 geführt ist. Der Seilzug 9
ist mit der Laufkatze 6 verbunden und mit seinen Enden an eine Winde 12 geführt,
die im Falle des Beispieles oben auf dem Querhaupt des Galgens 5 beziehungsweise
A-Mastes angeordnet ist. Die Trommel dieser Winde 12 ist in der Drehrichtung umkehrbar,
so daß die Laufkatze 6 mittels des Seilzuges 9 von der gezeichneten Aussenbordsposition
bis in die die andere Endlage darstellende Innenbordposition verfahrbar und an jeder
beliebigen Stelle des Weges anhaltbar ist. Dargestellt ist eine Ausbildung der Laufschine
als I-Träger und eine Laufkatze als Hängekatze in Klammerbauart. Dies ergibt einfache
Konstruktionselemente und eine niedrige Bauhöhe, jedoch ist die Erreichung des erfindungsgemäßen
Zieles an diese Ausbildung nicht gebunden.
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Das Lastseil 13 ist von der Heckrolle 8 an eine nichtdargestellte
Winde geführt, die meistens im Schutze der Aufbauten des Schiffes unter dem nach
Achtern verlängerten Backdeck aufgestellt und verankert ist.
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Zur Erhaltung des geraden (horizontalen) Lastweges während des Verfahrvorganges
werden Laufkatze und nicht dargestellte Winde parallel verfahren. Hierfür ist an
der Windentrommel 12 ein Impulsgeber vorgesehen, der die jeweilige Laufkatzenstellung
an den Antrieb der nicht dargestellten Winde meldet.
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Durch Soll / Ist-Abgleich wird die nicht dargestellte Winde automatisch
so parallel zur Laufkatze verfahren, daß die Last auf konstanter Höhe gehalten wird
und damit einen horizontalen Lastweg beschreibt.
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Dazu geeignete Schaltungen und Schaltgeräte sind auf anderen Gebieten
bekannt beziehungsweise handelsüblich, so daß auf ihre Erläuterung im einzelnen
verzichtet werden kann.
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L e e r s e i t e