DE4140201C2 - Vorrichtung für das Ausbringen und Einholen von Schleppkörpern - Google Patents
Vorrichtung für das Ausbringen und Einholen von SchleppkörpernInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung für das
Ausbringen und Einholen von Schleppkörpern, die am Heck
eines Schiffen anzubringen ist. Geschleppte Körper werden
für verschiedenartige Untersuchungen und Aufgaben sowohl
bei Forschungsschiffen als auch bei Marineschiffen
verwendet.
Das Aussetzen von Schleppkörpern und ihr Einholen stellt
sowohl bei ungünstigen Seegangsbedingungen als auch bei
höheren Schiffsgeschwindigkeiten ein Problem dar.
Unerwünsche Berührungen des Schleppkörpers mit dem
Schiff, wie sie unter Wasser durch die Strömung und über
Wasser für einen beispielsweise an einem Kran hängenden
Schleppkörper durch den Wind hervorgerufen werden können,
müssen vermieden werden.
Nach DE 38 34 174 C2 ist die Aufnahme von Schwimm- oder
Tauchobjekten in eine wenigstens teilweise in das Wasser
eintauchende Kammer vorgesehen, wobei seitliche Teile der
Kammer als Greiferschenkel ausgebildet sein können. Nach
dem Erfassen des Objektes wird die Kammer in das Schiff
zurückgezogen. Diese Einrichtung erscheint für unter
Wasser gezogene Schleppkörper, wie z. B. Sonarbojen, nicht
geeignet zu sein, da Beschädigungen durch die Wände der
Kammer oder die Greiferschenkel nicht auszuschließen
sind.
WO 83/03815 A1 betrifft eine Einrichtung zum Anheben von
auf oder unter Wasser schwimmenden Lasten. Unter einem
Hauptausleger ist an vertikalen Schienen ein
Hilfsausleger höhenverschiebbar angeordnet. Der mit
Dämpfungseinrichtungen versehene Hilfsausleger soll
Pendelbewegungen der Last verhindern. Eine
Seegangsfolgesteuerung sorgt für eine gleichmäßige
Zugkraft am Hubkabel. Die angehobene Last wird mittels
Schwenkbewegungen der Ausleger an Bord genommen. Der
Hilfsausleger soll auch Lasten alleine anheben können. An
ihm befindet sich eine schwenkbare, nach unten
erweiternde Führungshülse, in die eine konische Halterung
an dem Hubkabel einführbar ist, die auch mit der
Führungshülse verriegelt werden kann. Für Schleppkörper,
deren Länge groß ist im Verhältnis zum Durchmesser ist
diese Lösung einfach weniger geeignet, da bei dem im
wesentlichen lotrechten Herausziehen aus dem Wasser
Beschädigungen z. B. durch Seegang auftreten können und
keine stabile axiale Sicherung in der Führungshülse zu
erreichen ist.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine
Vorrichtung zu schaffen, mit der ein Schleppkörper sicher
ausgesetzt und wieder eingeholt werden kann.
Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung gemäß Anspruch
1 gelöst. Die Unteransprüche geben bevorzugte
Weiterbildungen an.
Die Erfindung geht davon aus, daß das Aussetzen und
Einholen zweckmäßigerweise am Heck des Schiffes erfolgt
und daß Aufnahme und Abgabe des Schleppkörpers unter
Wasser am vorteilhaftesten sind. Dabei wird ein
einzuholender Schleppkörper unter Wasser an die
Vorrichtung angedockt, aus dem Wasser herausgehoben und
dann zu einem geeigneten Platz auf oder über einem Deck
gebracht. Das Aussetzen erfolgt in umgekehrter Weise.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung und ihre Arbeitsweise
werden anhand der auf den beigefügten Zeichnungen
vereinfacht und schematisch dargestellten
Ausführungsbeispiele im folgenden näher beschrieben.
Die Fig. 1 bis 4 zeigen verschiedene Stellungen der
Vorrichtung beim Aussetzen und Einholen eines
Schleppkörpers, wobei das Heck eines Schiffes von der
Seite gesehen angedeutet ist. Fig. 5 zeigt eine Ansicht
auf eine am Heck eines Schiffes angebrachte Vorrichtung.
Fig. 6 zeigt einen Greifer zum Festhalten des
Schleppkörpers an der Vorrichtung.
Bei einem Schiff 1 ist am Heck 2 die Vorrichtung zum
Ausbringen und Einholen von Schleppkörpern 3 angeordnet.
Sie besteht aus wenigstens einer vertikalen
Führungsschiene 4, im Beispiel sind zwei Führungsschienen
4 dargestellt. An den Führungsschienen 4 ist
beispielsweise mittels einer Seilwinde 5 ein Schlitten 6
beweglich. Am Schlitten 6 ist ein Tragarm 7 vorzugsweise
schwenkbar befestigt. Das Verschwenken kann mittels einer
Kolben-Zylinder-Einheit 8 erfolgen. An dem Tragarm 7 ist
eine Halterung 9 vorzugsweise in einer Nut verschiebbar
angeordnet. Die Halterung ist in nicht dargestellter
Weise während des Schleppens sowie während des Aussetzens
und Einholens an dem Tragarm verriegelt. Die
Verschiebbarkeit der Halterung 9 an dem Tragarm 7
ermöglicht es jedoch, in der obersten Stellung des
Schlittens die Halterung 9 mit dem Schleppkörper 3
entlang einer ebenfalls eine Führungsnut aufweisenden
Schiene 10 über das Achterdeck zu bringen.
Die Halterung 9 umfaßt einen glockenförmigen Aufnahmeteil
11, der aus einem Elastomer besteht. Es kann auch ein
anderes elastisches Material oder wenigstens eine mit
elastischem Material belegte innere Oberfläche des
Aufnahmeteils vorhanden sein, um ein weiches Andocken des
Kopfes des Schleppkörpers in dem Aufnahmeteil zu
erreichen. Das Aufnahmeteil 11 besitzt eine zentrale
Durchgangsöffnung 12 für das Schleppkabel 15, für das
eine Winde 16 vorgesehen ist. Im Anschluß an das
glockenförmige Aufnahmeteil 11 weist die Halterung 9 eine
schirmartige Verbreiterung 13 auf, die ebenfalls aus
elastischem Material besteht und dem anzudockenden
Schleppkörper als Führung und Anlagefläche dient. Die
Halterung 9 erstreckt sich wenigstens bis zum Schwerpunkt
des aufzunehmenden Schleppkörpers und ist hier mit einer
Einklinkeinrichtung oder einer Greifeinrichtung 14
versehen, die den Schleppkörper in der vorgesehenen
Position kraftschlüssig oder auch formschlüssig
festhalten kann. Vorzugsweise befindet sich an der
Halterung 7 vor dem Aufnahmeteil 11 ein Führungsbogen 17
oder eine Umlenkrolle für das Schleppkabel 15, das am
Heck nach unten und dann durch die zentrale Öffnung 12 in
das Aufnahmeteil 11 verläuft.
Zum Ausbringen eines Schleppgerätes beispielsweise eines
sogenannten Sonarfisches, der eine Länge von ca. 5 m und
ein Gewicht von ca. 600 kg haben kann, wird die Halterung
9 mit dem Schleppkörper 3 entlang einer über Deck
angeordneten Schiene 10 bis in den Tragarm 7 verschoben
und dort verriegelt (Fig. 1). Dann wird der Schlitten 6
mit Tragarm 7, Halterung 9 und Schleppkörper 3 bis unter
die Wasseroberfläche abgesenkt (Fig. 2). Nun wird der
Schleppkörper 3 durch Lösen der Greifer 14 und Fieren des
Schleppkabels 15 aus der Halterung 9 entlassen (Fig. 3)
und in den für das Schleppen gewünschten Abstand vom
Schiff gebracht.
Insbesondere bei großer Schleppgeschwindigkeit kann das
Ausbringen des Schleppkörpers auch in der Weise erfolgen,
daß der Tragarm 7 durch die als Kolben-Zylinder-Einheit
ausgebildete Schwenkeinrichtung 8 in eine geneigte Lage
gebracht wird und in dieser Stellung in das Wasser
eintaucht. Hierdurch und beim anschließenden schrägen
Fieren des Schleppkörpers unter Wasser werden auf den
Schleppkörper wirkende Querkräfte verringert.
Für das Einholen des Schleppkörpers wird der Tragarm 7
mit der Halterung 9 in eine nach achtern geneigte
Position gebracht (Fig. 4), wobei die Neigung etwa
derjenigen des Schleppkörpers entspricht, mit der dieser
in das Aufnahmeteil 11 eingezogen wird. Durch das
glockenförmig oder konisch geformte elastische
Aufnahmeteil 11 wird der Kopf des Schleppkörpers schonend
in dem Aufnahmeteil 11 zentriert, wobei die Elastizität
dieses Teiles oder wenigstens seiner inneren Flächen
gewährleistet, daß der unter dem Zug des Schleppkabels 15
stehende Schleppkörper 3 nicht durch einen harten Schlag
beschädigt wird. Die schirmartige Verbreiterung 13 der
Halterung 9 begünstigt das Einziehen des Schleppkörpers 3
in das Aufnahmeteil 11 und vermeidet harte Berührungen
mit dem Tragarin 7. Ist der Schleppkörper in die Halterung
9 eingezogen, wird er durch die Greifeinrichtung 14
festgehalten. Die zur Aufnahme des Schleppkörpers
notwendige Neigung von Tragarm 7 und Halterung 9 kann mit
Hilfe der Schwenkeinrichtung 8 so eingestellt werden, daß
der Schleppkörper 3 in ausreichendem Maße an der
schirmartigen Verbreiterung 13 anliegt, so daß er von der
Greifeinrichtung 14 erfaßt werden kann.
Die Vorrichtung kann für verschiedene im wesentlichen
zylindrische Schleppkörper verwendet werden.
Gegebenenfalls ist die Greifeinrichtung 14 an den
Durchmesser des Schleppkörpers anzupassen. Die zentrale
Öffnung 12 des Aufnahmeteils 11 kann gegebenenfalls nach
unten vorzugsweise trichterförmig offen oder zu öffnen
sein, um während des Schleppens das Aufnahmeteil 11 mit
dem Schlitten in die obere Position anzuheben, aber zum
Einholen das Schleppkabel 15 wieder in die Öffnung
einzubringen.
Claims (5)
1. Vorrichtung für das Aussetzen und Einholen von
Schleppkörpern am Heck eines Schiffes, bestehend aus
vertikal angeordneten Führungsschienen (4) mit einem
vertikal bewegbaren Schlitten (6), an dem sich ein
Tragarm (7) befindet, der ein glockenförmiges
Aufnahmeteil (11) an einer Halterung (9) aufweist,
dadurch gekennzeichnet, daß
das glockenförmige Aufnahmeteil (11) aus elastischem
Material besteht, dem Kopf des Schleppkörpers (3)
angepaßt ist und eine zentrale Durchgangsöffnung (12)
für das Schleppkabel (15) aufweist,
die Halterung (9) oberhalb des anzudockenden
Schleppkörpers (3) sich wenigstens bis zum
Schwerpunkt des Schleppkörpers (3) erstreckt und hier
mit einer Einklink- oder Greifvorrichtung (14)
versehen ist,
eine Schwenkeinrichtung (8) zum Verschwenken des
Tragarmes (7) an dem Schlitten (6) wenigstens aus
einer horizontalen Lage in eine abwärts geneigte
Stellung vorhanden ist, der Tragarm (7) in
horizontaler Position bis in eine Stellung anhebbar
ist, bei der er mit einer sich oberhalb des Decks
erstreckenden Schiene (10) fluchtet,
und Tragarm (7) und Schiene (10) mit einer
Führungsnut versehen sind, in der die Halterung (9)
verschiebbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Halterung (9) nach beiden Seiten eine
schirmartige Verbreiterung (13) aus elastischem
Material aufweist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Halterung (9) an dem Tragarm (7) wenigstens
in der Aufnahmestellung verriegelbar ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß sich an der Halterung (9) vor der zentralen
Durchgangsöffnung (12) ein Führungsbogen (17) für das
Schleppkabel (15) befindet.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß für die etwa vertikale Bewegung des Schlittens
(6) eine Seilwinde (5) vorgesehen ist.
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