DD275219A1 - Vorrichtung zum einholen grosser tonnenbojen - Google Patents

Abstract

Die Erfindung bezieht sich auf Ausruestungen fuer Hebeschiffe und betrifft das Einholen grosser Tonnenbojen bei bewegter See. Die vorgeschlagene Vorrichtung gestattet ein schnelles und sicheres Einholen solcher Bojen durch ein Hebeschiff mit schwenkbarem Heckhebeportal und vier Lasttaljen, wobei eine Gefaehrdung des Bedienungspersonals beim Anschlagen derselben vermieden wird. Sie ist darueber hinaus einfach, funktionssicher und laesst sich unkompliziert handhaben. Die Vorrichtung besteht aus zwei Tragholmen mit Hubstandern, die quer zur Schiffslaengsrichtung an die hinteren sowie vorderen Lasttaljen angeschlagen werden. Die Hubstander sind untereinander durch die einzuholenden Bojen umfassende Sicherungsstander und Seitentaljen verbunden. Die Tragholme werden hinter und vor der aufzunehmenden Boje abgesenkt und durch die Seitentaljen zusammengezogen, so dass der Bojenkoerper durch die Sicherungsstander gefesselt ist und auf den Tragholmen aufsitzend eingeholt werden kann. Fig. 2

Description

Hierzu 2 Seiten Zeichnungen

Anwendungsgebiet der Erfindung

Die Erfindung bezieht sich auf Ausrüstungen für Hebeschiffe und betrifft das Einholen großer Tonnenbojen bei bewegter See.

Charakteristik des bekannton Standes der Technik

Die Verwendung üblicher Anschlagmittel zum Einholen großer Tonnenbojen erfordert ein manuelles Verbinden der Bojen mit dem Lasthaken des Hebegeschirrs. Zu diesem Zweck müssen die Tonnenbojen betreten werden. Schwingungen und Neigungen der Boje, schlüpfrige Trittflächen und Relativbewegungen zwischen Boje und Lasthaken haben gefährliche Arbeitsbedingungen für das Anschlagpersonal zur Folge.

Es sind weiterhin Verfahren und Vorrichtungen bekannt, die das Ziel haben, die mit dem Einholen solcher Bojen verbundenen Gefahren zu vermeiden. So wird in dem DD-WP 27632 eine Einrichtung zum Einholen von Schwimmkörpern auf offener See, insbesondere von Bojen für Reedeankerausrüstungen beschrieben, die aus einem Ausleger mit Fangbügeln zum Festhalten der Bojen besteht. Das Erfassen und Festhalten seegangsbewegter großer Tonnenbojen, die einen Durchmesser bis zu 6,5m und eine Masse bis zu 50t aufweisen, ist damit nicht realisierbar. Außerdem verbleibt die Notwendigkeit des gefahrvollen manuellen Anschlagens der Bojen an einen Lasthaken.

Die mit dem DD-WP 217477 vorgeschlagene Einrichtung zum Anschlagen schwimmender Objekte, die einen Ausleger aufweist, an dessen Kopfende der Lasthaken geführt wird und elektromagnetische Haftelemente angeordnet sind, die den Ausleger am Besenkörper fixieren, kann zwar die Relativbewegungen zwischen Boje und Lasthaken reduzieren, aber die I isiken beim Anschlagen ebenfalls nicht ausschließen.

Ein für Hebeschiffe mit vier Lasttaljen am schwenkbaren Hockhebeportal günstiges Verfahren und die dazugehörige Vorrichtung zum Einholen und Aussetzen großer Tonnonbojen ist im DD-WP 234 257 beschrieben. Die Vorrichtung besteht aus einem aus Rundglieclorketton, Stahlseilen und Rohrholmen gebildeten Netz, das mi'tels des Heckhebeportals hinter der schwimmenden Qojo abgosonkt und um diese zusammengezogen wird. Sio ermöglicht das Horaushoben der Tonnenboje einschließlich eines Toils der Ankerkette aus dem Wasser und deron Ablegen auf dom Arbeitsdeck. Diese Vorrichtung vermeidet die mit dem manuellen Anschlagen schwimmender Tonnenbojen verbundenen Gefahren. Die Handhabung eines derartigen Neues wird bei großen Bojon durch seino erheblichen Abmessungen und das nicht gleichmäßige Umfassen des zylinderförmigen Bojenkörpers erschwort. Eine mit geringerem Aufwand vorbundeno Möglichkeit zum schnellen und sicheren Einholen von Bojen durch solche Hcboschiffo ist aus ooi η DD-WP B 66 C/3080965 bekannt. Die darin vorgeschlagene Kettenklaue zum Anschlagen der Ankerkette schwimmender Tonnonbojon ermöglicht das Erfassen der Ankorkette nahe der Bojonunterseito und das Herausheben der über Kopf an dor Ankerkette hängenden Bojen. Die Anwendung der Kettenklaue erfordort jedoch Hubhöhen, die bei großen Tonnonbojen durch ein Heckheboprofil im allgemeinen nicht mohr zu gewährleisten sind.

Zlui der Erfindung

Ziel der Erfindung ist os, seegangsbewagte große Tonnenbojen durch ein Hebeschiff schnell und sicher einholen zu können und eine Gefährdung des Bedienungspersonals beim Anschlagen derselben zu vermeiden.

Darlegung des Wesens der Erfindung

Dia Aufgabe dor Erfindung besteht darin, eine Vorrichtung zum Einholen großer Tonnenoojenfür ein Hebeschiff mit schwenkbarem Heckhebeprofil und vier Lasttaljen zu schäften, die über den Bojenkörper abgesenkt wird, ihn festhält, gleichmäßig unterfaßt und anhebt sowie mit einem Teil der zentrisch angeschlossenen Ankerkette gut zugänglich auf dem Arbeitsdeck ablegt.

Unter der Voraussetzung, daß das Heckhebeportal einen Kopfrahmen aufweist, an dessen Eckpunkten die vier Lasttaljen aufgehängt sind, wobei der Abstand der hinteren sowie der vorderen Lasttaljen voneinander jeweils mindestens dem Durchmesser dar einzuholenden Tonnenbojen entspricht, wird die Aufgabe erfindungsgemäß gelöst, indem zwei quer zur Schiffslängsrichtung ausgerichtete Tragholme mit jeweils zwei Hubstandern versehen sind, die an die hinteren sowie an die vorderen Lasttaljen angeschlagen werden können. Zwischen den Hubstandern ist parallel zu den Tragholmen jeweils ein Siuherungsstander in einer Höhe über den Tragholmen angeordnet, die etwa Vs der Höhe derTonnenboje entspricht. In gleicher Höhe sind die Hubstander auf Backb >rd-und auf Steuerbordseite über Seitentaljen miteinander verbunden, die vom Hebeschiff aus zu betätigen sind. Die an die vorderen Lasttaljen anschlagbaren Hubstander sind jeweils mit einem zum Hebeschiff führenden Zugseil versehen.

Weiterhin sind die Enden der Tragholme auf der Backbordsteuerseite durch vom Hebeschiff aus betätigbare Hilfstaljen miteinander verbunden. Die Länge der Tragholme zwischen den Anschlagaugen für die Hubstander ist gleichgroß und beträgt das 1,0-1,15facho des Durchmessers der einzuholenden Tonnenbojen. Die Länge der Sicherungsständer ist gleichgroß und gewählleistet Überhänge der von der Vorrichtung erfaßten Tonnenbojen über dieTragholme, die jeweils dem 0,2- bis 0,3fachen des Durchmessers der Tonnenbojen entsprechen.

Zwecks Einholens einer schwimmenden Tonnenboje wird die Vorrichtung an die Lasttaljen des Heckhebeportals angeschlagen und nach achtern ausgeschwenkt. Gleichzeitig wird das Hebsschiff so positioniert, daß die Boje sich bei einem ausreichenden Sicherheitsabstand zum Heck unter der von den Tragholmen und an den Hiifstaljen umschriebenen Rechtecktiäche befindet. Beim Absenken der Vorrichtung über den Bojenkörper werden die Seiten- und Hilfstaljen lose gefahren und der Abstand der Tragholme voneinander mittels der Zugseile vergrößert, um die Tragholme vor und hinter der Boje ungehindert herablassen zu können. Sie werden bis unter das Niveau der Bojenunterseite abgesenkt, wobei die Sicherungsstander und Seitentaljen den Bojenkörper umfassen. Um ein Verdriften derTonnenboje während des Einfangens zu verhindern, ist es zweckmäßig, zuerst den hinteren Tragholm bis unter die Wasseroberfläche zu fahren und danach den vorderen Tragholm nachzuführen, bevor beide gleichmäßig weiter gefiert werden.

Durch Zusammenziehen der Seitentaljen werden die Tragholmo un»c, der Boje einander angenähert, bis der Bojenkörper durch die sich an seine Außenkontur anlagenden Sicherungsstander gefesselt ist. Die Hilfstaljen können diesen Vorgang unterstützen und die Position der Tragholme zueinander stabilisieren.

Beim gleichmäßigen Anziehen der Lasttaljen unterfassen die Tragholma den Bojenkörper und heben ihn samt eines Teiles der Ankerkette aus dem Wasser. Dabei verhindern die von vorn und achtern straff am Bojenumfang anliegenden Sicherungsstander irn Zusammenwirken mit den Seitentaljen ein Verrutschen der auf den Tragholmen aufliegenden Tonnenboje. Während des Einholvorganges sind die Seitentaljen, die über Kreuz an Verholwinden auf dem Hebeschiff angeschlossen sind, stra'f zu halten, um die Boje sicher zu umfassen und ein Pendeln der Last zu verhindern. Durch Einschwenken des Heckhebeportals und Fieren der Lasttaljen wird die Tonnenboje auf dem Arbeitsdeck abgelegt, wobei die durch ihre Eigenmasse gespannte Ankerkette über die am Heck angeordnet Kettenrolle gezogen wird.

Ausführungsbeispiel

Die Erfindung wird anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert. D>s dazugehörigen Zeichnungen zeigen:

Fig. 1: Perspektivische Ansicht der an die Lasttaljen angeschlagenen Vorrichtung; Fig. 2: Vorrichtung beim Einholen ainer Tonnenboje.

Die Vorrichtung besteht aus zwei Tragholmen 1, vier Hubstandern 2 und jeweils zwei Sicherungsstandern 3, Seitentaljen 4, Zugseilen 5 und Hilfstaljen 6. An den Enden der Tragholme 1 sind Anschlagaugen 13 für die Hubstander 2 angeordnet, die zur Verhinderung von Beschädigungen und zur Zentrierung der Tragholme 1 beim Unterfassen der Tonnenboje mit Abweisern 14 versehen sind. In die Hubstander 2 sind in jeweils gleicher Höhe vier Anschlußglieder 16,17 eingebunden. Die hinteren Anschlußgliedor 16 nehmen einon Sicherungsstandor 3 und die locen Blöcke der Seitentaljen 4 auf, während an die vorderen Anschlußgliedor 17 der zweite Sicherungsstander 3, die siehenden Parten der Soitentaljen 4 und die Zugseile 5 angeschlossen sind. Des weiteren werden über die vordoren Anschlußglieder 17 die laufenden Parten der Seitentaljen 4 und der Hilfstaljen 6 zum Arbeitsdock des Heboschiffos 8 geführt. Die Hilfstaljen 6 sind durch Ösen 15 mit den Stirnseiten der Tragholme 1 verbunden. Das Anschlagen der Hubstander 2 an dio am Kopfrahmen 10 dos Heckhebeportals 9 aufgehängten Lastteljen I¹,12 erfolgt zwockmäßigorwoise über Federolomonte 18, die die seegangsbodingten Stoßbelastungen beim Unterfassen und Anheben der Tonnenbojon 7 herabsetzen.

Die orfindungsgemäße Vorrichtung gestattet ein schnelles und sicheres Einholen seegangsbewegter großer Tonnenbojen durch ein Hebeschiff mit schwenkbarem Heckhebeportal und vier Lasttaljen, wobei eine Gefährdung des Bedienungspersonals beim Anschlagen dor Bojen vermieden wird, sie ist darüber hinaus einfach, funktionssicher und läßt sich unkompliziert handhaben.

Claims (3)

1. Von ich! ung zum Einholen großer Tonnenbojen bei bewegter See durch ein Hebeschiff mit schwenkbarem Heckhebeportal, das einen Kopfrahmen mit vier ι η seinen Eckpunkten aufgehängten Lasttaljen aufweist, wobei der Abstand der Hinteren sowie der vorderen Lasttaljen voneinander jeweils mindestens dem Durchmesser der einzuholenden Tonnenbojen entspricht, dadurch gekennzeichnet, daß zwei quer zur Schiffslängsrichtung ausgerichtete Tragholme (1) mit jeweils zwei an den hinteren Lasttaljen (11) sowie an den vorderen Lasttaljen (12) anschlagbaren Hubstandern (2) versehen sind, daß zwischen den Hubstandern (2) in einer Höhe über den Tragholmen (1), die etwa ²h der Höhe der einzuholenden Tennenbojen (7) entspricht, parallel zu den Traghclmen (1) jeweils ein Sicherungsstander (3) angeordnet ist, daß die Hubstander (2) in Höhe der Sicherungsstander (3) auf Backbord- und auf Steuerbordseite über vom Hebeschiff (8) aus betätigbare Seitontaljen (4) miteinander verbunden sind und die an die vorderen Lasttaljen (12) anschlagbaren Hubstander (2) mit jeweils einem zum Hebeschiff (8) führenden Zugseil (5) versehen sind.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Enden der Tragholme (1) auf der Backbord- und auf der Steuerbordseite durch vom Hebeschiff (8) aus betätigbare Hilfstaljen (6) miteinanderverbunden sind.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge der Tragholme (1) zwischen den Anschlagaugen (13) für die Hubstander (2) gleichgroß ist und das 1,0- bis 1,15fache des Durchmassers der einzuholenden Tonnenbojen (7) beträgt und daß die Länge der Sicherungsstander (3) gleichgroß ist und Überhänge der von der Vorrichtung erfaßten Tonnenbojen (7) über die Tragholme (1) gewährleistet, die jeweils dem 0,2- bis 0,3fachen des Durchmessers der Tonnenboje (7) entsprechen.