DD234257B1 - Verfahren und vorrichtung zum einholen und aussetzen grosser tonnenbojen - Google Patents
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Description
Hierzu 5 Seiten Zeichnungen
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Einholen und Aussetzen großer Tonnenbojen mit zentrischer Ankerkette von einem Hebeschiff bei Seegang, ohne daß die Boje betreten und an Lasthaken angeschlagen oder von ihnen getrennt werden muß.
Die Verwendung üblicher Hebeschiffsausrüstungen zum Einholen großer Ankerbojen erfordert ein manuelles Anschlagen der Bojen an Lasthaken des Hebegeschirrs. Dazu müssen eine oder mehrere Personen die frei schwimmende Boje betreten. Infolge der ungleichmäßigen und z.T. heftigen Relativbewegungen zwischen Boje und Lasthaken sind die mit dem Anschlagen beauftragten Personen einer ständigen und äußerst großen Gefährdung ausgesetzt und Unfälle nicht zu vermeiden.
Eine Einrichtung zum Einholen, insbesondere von Bojen für Reedeankerausrüstungen auf offener See, ist aus dem DD-WP 27632 bekannt. Die aus einem Ausleger mit Fangbügeln bestehende Einrichtung soll den Schwimmkörper festhalten, um die Gefahr beim Anschlagen zu verringern. Die beschriebene Lösung ist für r<en praktischen Einsatz ungeeignet, weil die schwimmende Boje mit taumelnden Bewegungen die Fangarme beschädigt und abreißt. Außerdem ist ein manuelles Anschlagen der Boje an einen Lasthaken nach wie vor erforderlich.
Zur Lösung der gleichen Aufgabenstellung wird gemäß DD-WP 216 210 eine Einrichtung beschrieben, die mit Hilfe von Spreizelementen aufgestellt und nach dem Fixieren der Tonnenboje entsperrt wird und mit ihren Lastholmen unter den Schwimmkörper greift. Das Lösungsprinzip erfordert einen Haupt- und Hilfshub, ist aufwendiger und noch nicht erprobt.
In der SU-PS Nr. 408856 wird eine Vorrichtung zum Fangen und Heben von schwimmenden Objekten von der Wasseroberfläche auf das Schiffsdeck beschrieben. Mit Hilfe eines stationären Ladebaumes, der einseitig auf einer Bordseite des Schiffes ausgeschwenkt ist, wird ein Fangnetz mit Tauchbalken aufgehängt und über Führungsseile, die über den Steven des Schiffes zur gegenüberliegenden Bordseite geführt sind, mit dem Schiff verbunden.
Die dargestellte Ausrüstung wird in der Fischerei verwendet. Sie ist prinzipiell nicht geeignet, große Bojen mit Ankerketten einzuholen.
Durch die JP-PS 58-28154 ist eine Vorrichtung zum Heben und Senken von schwimmenden Konstruktionen bekannt. Hier soll ein Gestell das Schwingen der schwimmenden Boje einschränken. Nachteilig sind das große Gewicht, ein großer Stauraumbedarf
und die aufwendige Anpassung an die unterschiedlichen Bojengrößen und Anschlagelemente.
Eine weitere Vorrichtung ist durch die JP-PS 54-43274 bekannt. Zum Heben und Senken von Lasten aus dem bzw. ins Meer wird eine Plattform herabgelassen, in der sich eine Öffnung befindet, durch die die getauchte Last geführt wird. Für die Aufnahme schwimmender Bojen ist diese Vorrichtung nicht geeignet.
Das Ziel der Erfindung besteht darin, die Gefährdung von Personen beim Anschlagen einer seegangsbewegten Boje zur Übernahme an Bord eines Schiffes zu vermeiden und das Einholen und Aussetzen auch bei einem größeren Seegang zu gewährleisten, als der das manuelle Anschlagen zuläßt. Bei verringerter Unfallgefahr soll damit die Einsatzzeit des Schiffes vergrößert werden.
Die technische Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Verfahren und eine Vorrichtung zu schaffen, die geeignet sind, große Tonnenbojen bis 6,5 m Durchmesser und ca. 100t Hubgewicht mit zentrischer Ankerkette und ohne einheitliche Anschlagelemente von einem Hebeschiff unter Verwendung eines Heckhebegeschirrs bei Seegang zuverlässig einzufangen und ohne Pendelbewegungen auf dem Arbeitsdeck abzusetzen.
Verfahrensseitig wird ein ausgebreitetes Netz vom Hebeschiff aus gesehen hinter der schwimmenden Boje schnell abgesenkt, mit dem unteren Rand um die gespannte Ankerkette der Boje durch eine Seilschlaufe geschlossen und in einem Sicherheitsabstand vom Schiff an 4 Netzösen aus der bewegten See gehoben. Die Boje schwimmt dabei von oben nach unten in das sich schließende Netz. Anschließend wird es mit der Boje von 2 gespreizten Lasthakenpaaren der Hebeausrüstung und mit einer zum Schiff gespannten Seilschiaufe in horizontaler Lage angehoben, pendelfrei eingeschwenkt und abgesetzt.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung umfaßt ein bzw. mehrere Bojennetze und Seile zum Aufholen, Einschwenken und Führen.
Das Netz besteht aus Tragketten, die unten durch 2 Rohrholme verbunden und oben mit Seilvorläufen in 2 Netzösen für das hintere Lasthakenpaar zusammengefaßt sind. Für das vordere Lasthakenpaar sind je nach ihrer Schwenkbarkeit Netzösen in den äußeren vorderen Tragketten oder eine in Längsrichtung verschiebliche Aufhängung vorgesehen. Über den vorderen Holmenden sind in den Tragketten 2 gegenüberliegende Seilringe für die Aufholseilschlaufe angeordnet. Das Netz wird im unteren Rand durch Zusammenziehen dieser Seilringe geschlossen und im Oberteil durch Anheben der vorderen Lasthaken soviel gespannt, daß die Boje durch den verbleibenden Schlitz nicht herausfallen oder -rutschen kann.
Wenn erforderlich, läßt sich das zusammengezogene Netz durch Absenken der Lasthaken und einseitiges Durchziehen des Aufholseiles zuverlässig von der schwimmenden Boje trennen.
Die Maschenweite ist so groß wie möglich und der Bojenform und der Hebeausrüstung angepaßt. Die Tragketten sind im Unterteil im Hinblick auf scharfe Bojenkanten aus starken, kurzgliedrigen Ankerstegketten gefertigt.
Die beweglich verbundenen Rohrholme für den unteren Netzrand verleihen dem Netz die erforderliche Stabilität und verhindern ein Verschlingen der Ketten. Für das Aufholseil sind anstelle von Seilrollen bewegliche Seilringe in den vorderen Tragketten eingegliedert, damit das Seil in keinem Fall verklemmen kann. Eine Abnutzung des Aufholseiles wird dafür zugelassen.
Durch Verkürzen der Tragketten kann das Netz verschiedenen Bojen innerhalb eines Größenbereiches angepaßt werden. Für Bojen von 3 bis 6,5m Durchmesser sind 2 bis 3 Neue erforderlich.
Für die Handhabung des Bojennetzes sind zwei Seile bzw. Seilpaare zum Aufholen. Einschwenken und Führen notwendig. Das Aufholseil wird zwischen dem ausgeschwenkten Netz und dem Heckspiegel als Seilareal aufgespannt, beim Einfangen bis zum Schließen des Netzes schnell eingeholt und beim Anheben elastisch gespannt. Das Einschwenkseilpaar zieht beim Einschwenken und Absetzen der Boje die durch ihr Eigengewicht gespannte Ankerkette der Boje über die Kettenrolle. Es ist wesentlich kürzer und stärker als das Aufholseil. Zwei an den vorderen Holmenden befestigte Führungsseile verhindern Schlingerbewegungen der Boje beim Einschwenken und Absetzen. Das Aufholseil wird beim Einschwenken und Absetzen entweder als Führungsseilpaar oder als Einschwenkseilpaar verwendet.
Die an sich bekannten notwendigen Schiffsausrüstungen umfassen das Heckhebegeschirr mit 2 Lasthakenpaaren, Winden für die beschriebenen Seile, die Kettenrolle und den Kettenstopper.
Für große Bojen und für den Einsatz bis zu mittlerem Seegang sollen die hinteren Lasthaken mit Federn zur Reduzierung der seegangsbedingten Stoßbelastung beim Anheben der Boje aus der bewegten See ausgerüstet sein.
Die Darstellungen zeigen in
Fig. 1: Ein geöffnetes, ausgeschwenktes, zum Slipen nachgehobenes Netz für große Bojen und schwenkbare Lasthakenpaare
mit aufgespannter Aufholseilschlaufe (zur besseren Ansicht ist das Schiff um ca. 90° nach Bb. gedreht dargestellt). Fig.2: Ein abgesenktes Netz für mittlere Bojen und unverschieblich aufgehängte Lasthakenpaare mit eingezogenem Aufholseil (Schiffsansicht entsprechend Fig. 1).
Fig.3: Eine eingefangene große Boje mit geschlossenem Netz vor dem Anheben (Schiffsansicht ent: orechend Fig. 1). Fig.4: Eine eingeschwenkte Boje vor dem Absetzen, mit schwenkbaren Lasthakenpaaren, mit den zur Bojenführung
umgelenkten Aufholseilenden und mit einem gespannten Einschwenkseilpaar. Fig. 5: Eine eingeschwenkte Boje vor dem Absetzen entsprechend Fig. 4, jedoch für unverschieblich aufgehängte Lasthakenpaare mit einem Aufholseil, das zum Einschwenken benutzt wird und angeschlagenen Führungsseilen auf Spillköpfe.
Das symmetrische Bojennetz nach Fig. 1 besteht aus zwei Rohrholmen 4, der Verbindungskette 5, zwei äußeren/vorderen und zwei hinteren Tragketten mit Seilvorläufen 6,7, der mittleren Tragkette mit Seilvorläufen 8 und dem Verbindungsseil 9. Die Tragketten sind unten mit den Holmen verbunden und oben mit den Seilvorläufen in zwei Netzösen 12 für die hinteren Lasthaken 21 zusammengefaßt. Die vorderen Lasthaken 20 sind mit Seilvorläufen 13 an den Netzösen 11 angeschlagen. Durch die gegenüberliegenden beweglichen Ringe 10 wird das Aufholseil 17 gezogen. Zum schnellen Absenken werden die vorderen und hinteren Tragketten mit den Netzösen 14 in die Sliphaken 22 nachgehoben. An den vorderen Holmenden werden die Einschwenkseile 19 oder die Führungsseile 28 befestigt.
Bei einem Netz für unverschieblich aufgehängte Lasthaken nach Fig. 2 werden starke Seilvorläufe 13 für die vorderen Lasthaken 20 durch die Ringe bzw. Rollen 15,16 in den äußeren/vorderen und hinteren Tragketten 6,7 geführt und an den Netzösen 11 in der mittleren Tragkette befestigt.
11 lose aufgehängt, mit den Netzösen 14 in die Sliphaken 22 nachgehoben und zusammen mit der symmetrisch aufgespannten
herangezogen, so daß ein aufgespanntes Seilareal zwischen Netz und Heckspiegel entsteht. Die Einschwenkseile 19 hängen losean den vorderen Holmenenden. Das Netz wird so tief abgesenkt, daß die einzufangende Boje 2 noch unter den Holmen 4durchschwimmen kann.
befindet, wird das Netz durch schnelles Frieren der Lasthaken 20,21 und Slipen der Netzösen 14 hinter der Boje 2 abgesenkt. Die
lose zusammengezogen. Die Boje 2 und Ankerkette 3 sind gemäß Fig. 2 lose eingefangen. Das Hebeschiff 1 entfernt sich von der
die Holme 4 um die Ankerkette 3 zusammengezogen und soweit angehoben, daß gemäß Fig. 3 die Ringe 10 über der
die vorderen Netzösen 11 bzw. die Ringe 15 soweit angehoben, daß die vorderen Tragketten 6 die Boje 2 im vorderen Unterteilumschlingen und ein Herauskippen nach vom verhindern. Danach wird entsprechend Fig. 3 das im hinteren Bereich noch losehängende Netz mit dem hinteren abgefederten Lasthakenpaar 21 aus dem Wasser gehoben und die Boje 2 von oben nach unteneingesackt. Der resultierende Aufhängepunkt des Netzes liegt über oder vor dem Mittelpunkt der Boje 2. Während des weiteren
geschlossen bleibt. Das vertikale Anheben is beendet, wenn die Boje 2 mit ihrer Unterkante über der Flucht der Decksebene hängtund sich die Auholseile von der Heckoberkante abheben.
beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 und 4 die starken Einschwenkseile 19 an der Zugkette oder Winde 25 befestigt und straffgezogen. Die Aufholseilenden 17 verbleiben auf den Winden 26. Sie übernehmen nach Umschalten der Winden 26 von Hand-und Automatikbetrieb beim weiteren Einschwenken und Absetzen die mechanisierte Bojenführung zur Vermeidung von
gehalten.
zeigt die gleiche Bojenstellung mit einem Netz für unverschieblich aufgehängte Lasthaken 20,21 und begrenzte Hubhöhe. Durchdie Verschiebung der Ringe oder Rollen 15,16 werden das Netz auf ca. 2/з seiner Höhe verkürzt und sein resultierender
eine horizontale Lage.
angehobenen Boje nach hinten herausgezogen und angehoben.
wird durch einseitiges Durchziehen des Aufholseiles 17 und Anheben der hinteren Lasthaken 21 von der schwimmenden Bojegetrennt.
Claims (5)
1. Verfahren zum Einholen und Aussetzen großer Tonnenbojen mit zentrischer Ankerkette von einem Hebeschiff bei bewegter See unter Verwendung von mit Tauchbalken und Führungsleinen versehenen Hebenetzen, dadurch gekennzeichnet, daß beim Einholen ein ausgebreitetes Netz vom Schiff aus gesehen schnell hinter der schwimmenden Tonnenboje (2) abgesenkt, mit dem unteren Rand um die Ankerkette (3) der Boje geschlossen, mit der von oben nach unten einschwimmenden Tonnenboje (2) in einem Sicherheitsabstand vom Hebeschiff (1) durch Zusammenziehen des verbleibenden Schlitzes aus dem Wasser gehoben und anschließend in horizontaler Lage auf das Schiffsdeck eingeschwenkt und abgesetzt wird und daß das Aussetzen in umgekehrter Reihenfolge abläuft.
2. Vorrichtung zum Einholen und Aussetzen großer Tonnenbojen mit zentrischer Ankerkette von einem Hebeschiff mit einem Heckhebeportal, bestehend aus einem Hebenetz mit Tauchbalken und Führungsleinen, gekennzeichnet durch ein symmetrisches, aus zwei den Unterrand bildenden horizontalen, beweglich verbundenen Rohrholmen (4) und aus fünf Tragketten mit oberen Seilvorläufen (6,7,8) bestehendes Netz, das mit zwei Paar Netzösen (11,12) an den vorderen und hinteren Lasthaken (20,21) des Heckhebeportals angeschlagen und im unteren Bereich der äußeren/vorderen Tragketten (6) mit einem Aufholseil (17) verbunden ist, das als Seilschlaufe durch zwei in die Tragketten eingegliederte, gegenüberliegende Ringe (10) verläuft und zum Hebeschiff (1) geführt wird.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Seilenden aller Tragketten (6,7,8) paarweise in den 2 Netzösen (12) für das hintere Lasthakenpaar (21) zusammengefaßt sind und daß die vorderen Lasthaken (20) mit Seilvorläufen (13) entweder an den äußeren/vorderen Tragketten (6) befestigt sind oder zwecks Verkürzung der Netzhöhe und Verlagerung des resultierenden Aufhängepunktes beim Einziehen der Tonnenboje (2) mit Ringen oder Rollen (15, 16) in den vorderen und hinteren Tragketten (6,7) und Netzösen (11) in der mittleren Tragkette (8) eine nach hinten verschiebliche Aufhängung bilden.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß alle Tragketten (6,7,8) bei geschlossenem Netz am Mantel der Tonnenboje (2) nicht mehr als 45° zur Bojenachse geneigt sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß von den vorderen Enden der Rohrholme (4) ein Paar Einschwenkseile (19) zum Hebeschiff (1) geführt sind und daß das Aufholseil (17) nach dem Straffziehen der Einschwenkseile (19) mittels Zugkette bzw. Winde (25) beim Einschwenken und Absetzen der Tonnenboje (2) als mechanisiertes Führungsseilpaar verwendet wird.
Priority Applications (1)
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DD234257A1 DD234257A1 (de) | 1986-03-26 |
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Publication number | Publication date |
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DD234257A1 (de) | 1986-03-26 |
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